Münek hat geschrieben:Was soll Deine Behauptung, wenn es Gott gibt, dann hatte Jesus keine Naherwartung, mit Logik zu tun haben?
Weil es sich so ergibt, wenn man die ganze Geschichte logisch durchdenkt.
Pluto hat geschrieben:Wo/wann hat Popper dies gesagt?
Ich meine, in seinem Vorwort zu seinem großen Werk. - In wik ist es sinngemäß aufgenommen, wenn es heißt:
"Der Kritische Rationalismus übernimmt die im Alltagsverstand selbstverständliche Überzeugung <er hinterfragt sie also nicht> , dass es die Welt wirklich gibt. ...
Der Kritische Realismus ist keine ontologische Annahme, die der Wissenschaft vorausgeht. ...
Er ist aber nicht nur kosmologisch (eine äußere Welt existiert) zu verstehen, sondern auch erkenntnistheoretisch: Indem der Mensch im Rahmen einer Falsifikation einen Irrtum feststellt und ihn korrigiert, nähert er sich der Erkenntnis der Wirklichkeit an. Er wird zwar nie wissen, ob oder inwieweit er sich ihr angenähert hat, aber die Ablösung eines Irrtums durch eine bessere Erklärung bedeutet eine bessere Kenntnis darüber, wie die Welt wirklich ist <hier würde ich widersprechen, weil man ja gar nicht beurteilen kann, ob eine METHODISCH bessere Erklärung auch eine ONTOLOGISCH bessere Erklärung ist - aber in der Naturwissenschaft funktioniert es sicherlich>. ..."
Pluto hat geschrieben:Der Stockfehler hier ist, dass eine Vermutung (Glaube) mit Erkenntnis gleichgesetzt wird.
Reine Definitions-Sache: Wenn Du "erkennst", dass Deine Frau Dich liebt, ist es nach Deiner Definition nur eine Vermutung.
Konkret: Im hebräischen Sinn des Wortes "erkennen" ("jada") habe ICH recht - im kritisch-rationalen Sinn des Wortes hast DU recht. - Jetzt die Frage: Was bedeutet nach DEINEM Verständnis bspw. der Satz von meinetwegen Frau von der Leye, wenn sie sagt: "Ich
erkenne, dass wir mehr Geld für Rüstung ausgeben müssen?"
Pluto hat geschrieben:Seit wann ist Theißens Interpretation von Zigarettenstudien maßgeblich?
Es geht um das Muster.
Pluto hat geschrieben:Wenn er sich über die unterschiedlichen Ergebnisse wundert, dann hat er einen groben Fehler gemacht, weil er die Prämissen außer Acht lässt.
Genau so ist es. - Aber ihm unterstelle ich eigentlich diesen Fehler gar nicht - er ist denen vorzuwerfen, die ihn so interpretieren.
Pluto hat geschrieben:Nein. Die Wissenschaft weiß zuvor nicht, was mit den Ergebnissen ihrer Studien geschieht.
Eindeutig FALSCH. - Mindestens die Drittmittel-Akqusitieure wissen, warum ein Forschungsauftrag gesponsert wird.
Das heißt - ACHTUNG: - NICHT, dass die darauf hin folgende Studie unwissenschaftlich ist, sondern es heißt nicht immer, aber oft genug, dass eine Studie so angelegt wird, dass das, was seitens des Sponsoren gewünscht wird, rauskommt. - Konkretes Beispiel:
Der ausländer-kritische Sponsor bespricht mit dem Professor, wie (im konkreten Fall) "extremistisch" zu definieren ist, dass bei den Moslems überhaupt "38%" herauskommen KANN - oder man bespricht, wie Kriterien zu definieren sind, damit bei einer Schachtel Zigarette "40 Euro" herauskommen KANN.
Prompt kommt dann der "Gegen-Professor" und definiert, wie statt "38%" "1%" und statt "40 Euro" "4Euro" herauskommen kann. - BEIDE Professoren arbeiten streng wissenschaftlich und manipulieren ihre Ergebnisse NICHT - aber sie manipulieren das Verständnis des Volks, das nicht hinter die Dinge schauen kann.
Pluto hat geschrieben:Die Forscher haben ihre Studie in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und darin ihre Prämissen genannt.
Nicht mal das bzw. irreführend. - Bei den "38%" war "extremistisch" definiert als "Wenn jemand göttliche Gesetze über menschliche Gesetze stellt, ist er extremistisch" - da wären 100% aller Moslem, Juden und Christen "extremistisch". - Extrem unsauber gemacht.
Pluto hat geschrieben:Also müssen demnach Wunder wie jungfräuliche Geburt oder Himmelfahrt entweder Tricks sein, oder sie haben nicht stattgefunden.
Wieso "also"? - Realistisch und historisch sind beide weltanschaulichen Varianten möglich - sowohl die Materialisten als auch die Christen können diesbezüglich recht haben.
Pluto hat geschrieben:Ganz egal ob es Gott gibt oder nicht, Jesus hatte gemäß den Evangelien eine Naherwartung.
Nur bei entsprechender weltanschaulicher Positionierung ist das so - dieselben Texte sind genauso umgekehrt interpretierbar, wenn man
1) "Nähe" spirituell definiert, und
2) die Hermeneutik der Jesus-Rezeption ("Ach - SOOO hat er es gemeint - JETZT erst verstehen wir") miteinbezieht.
BEIDE Versionen sind historisch möglich.