Grundlagen der Evolution

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
closs
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#61 Re: Grundlagen der Evolution

Beitrag von closs » Sa 11. Mai 2013, 11:31

Darkside hat geschrieben:Wie also, ohne in eine unendliche Regression zu verfallen, soll der Konstrukteur entstanden sein?
Das geht nur, wenn man Zeit und Sein unterscheidet. - Ein Gott, der nicht über-zeitlich angenommen wird - der also allwissend, allmächtig und allpräsent ist - , ist nicht erklärbar.

Demnach wäre Materie, Zeit, Dasein, also das Naturalistische, eine "Ausbeulung" aus dem geistigen, überzeitlichen Sein. - Aber ein solches Denken setzt gewisse geistige Transfer-Willigkeit voraus. - Man kann Gott nur (an-)denken, wenn man mit Mitteln der Logik das eigene Wahrnehmungsfeld verlässt.

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Scrypton
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#62 Re: Grundlagen der Evolution

Beitrag von Scrypton » Sa 11. Mai 2013, 11:35

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wie also, ohne in eine unendliche Regression zu verfallen, soll der Konstrukteur entstanden sein?
Das geht nur, wenn man Zeit und Sein unterscheidet. - Ein Gott, der nicht über-zeitlich angenommen wird - der also allwissend, allmächtig und allpräsent ist - , ist nicht erklärbar.
Das ist er/sie so oder so nicht...

closs hat geschrieben:Demnach wäre Materie, Zeit, Dasein, also das Naturalistische, eine "Ausbeulung" aus dem geistigen, überzeitlichen Sein.
Was jedoch nur postuliert wird. Über dem überzeitlichen Sein könnte ich jetzt frei heraus auch ein noch höheres Sein postulieren. Doch weder für das eine noch für das andere gibt es Gründe, dies zu tun.

closs
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#63 Re: Grundlagen der Evolution

Beitrag von closs » Sa 11. Mai 2013, 11:40

Darkside hat geschrieben:Was jedoch nur postuliert wird.
Es wird postuliert und ist begründbar (aber nicht mehr heute). - Etwas anderes bleibt einem auch nicht übrig - es sei denn, man macht mit den Grenzen der Wissenschaft Feierabend.

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#64 Re: Grundlagen der Evolution

Beitrag von Pluto » Sa 11. Mai 2013, 12:19

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Nein Essenstialismus ist stillstand, sozusagen das Gegenteil von Entwicklung.
Gäbe es dann überhaupt einen Fall von Essentialismus? - Außer Versteinerungen?
http://www.bibleserver.com/text/SLT/1.Mose1,25
1.Mose 1,25 (Schlachter) beschreibt die Schöpfung der Tiere aks Essentialismus, aber das ist laut unserem heutigen Verständnis nicht der Fall weil es der Evolution widerspricht.
Eine [d]gute[/d] hervorragende Beschreibung des Essentlaismus der Genesis hat Janina schon im andeen Thread gegeben.

Janina hat geschrieben:"Ein jegliches nach seiner Art" ist ein essenzialistischer Gedanke. Das heißt, man postuliert, es gäbe eine "Essenz" dahinter, eine Gruppe, zu der ein Objekt dazugehört oder eben nicht. Transitivität ist die Eigenschaft der Übertragbarkeit einer Relation. Gleichheit ist zum Beispiel eine transitive Relation. Das heißt, wenn A = B ist, und B = C, dann darf ich daraus schließen, dass auch A = C ist. Eine Anordnung ist auch eine transitive Relation. Wenn A größer ist als B (A > B), und B > C, dann ist folglich auch A > C.
Artzugehörigkeit ist nicht transitiv. Das heißt, wenn Tier A zu derselben Spezies gehört wie Tier B (das bedeutet, dass Tier A oder seine Verwandten sich mit Tier B oder dessen Verwandten fruchtbar vermehren können), und Tier B zu derselben wie Tier C, dann darf ich daraus NICHT schließen, dass auch Tier A und Tier C zu derselben Spezies gehören.
Das heißt, hier findet der Essenzialismus keine Anwendung. Es gibt nicht eine "Art", zu der Individuen etwa "gehören" oder "nicht gehören". Es gibt nur Individuen, die miteinander können oder nicht. Eine "Art" als feste Essenz existiert nicht. Der Beweis dafür ist die Existenz von Ringspezies. Dies ist eine beobachtbare kontinuierliche Artenteilung, ein räumliches Analogon zur zeitlich verlaufenden Evolution, das denselben Widerspruch zum Essenzialismus aufweist und damit dessen Ungültigkeit beweist.
Es zeigt, dass die Hypothese "Ein jegliches nach seiner Art" falsch ist. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#65 Re: Grundlagen der Evolution

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mai 2013, 12:27

Hemul hat geschrieben: Der Mensch stammt vom Affen ab behauptet Darwin.

Zum gefühlten 1000. Mal: das hat Darwin und auch sonst niemand behauptet. Mensch und Affe hatten gemeinsame Vorfahren und die Linien haben sich dann auseinander entwickelt. Daß Affe und Mensch genetisch noch näher sind als Darwin vermutet hatte, kann man ihm nicht vorwerfen.

Hemul hat geschrieben: Und Gott sah das es gut war."

So gut wars dann doch nicht, denn Gott sah sich genötigt, seine gesamte Schöpfung wieder zu vernichten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#66 Re: Grundlagen der Evolution

Beitrag von Scrypton » Sa 11. Mai 2013, 12:29

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Was jedoch nur postuliert wird.
Es wird postuliert und ist begründbar.
Begründbar?
Ist es nicht - konnte bisher auch keiner. Doch darf man sicherlich gespannt sein, was du als Begründung der Notwendigkeit dessen vorzulegen hast! ;0)

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#67 Re: Grundlagen der Evolution

Beitrag von R.F. » Sa 11. Mai 2013, 13:00

Darkside hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Er glaubt nämlich an alles mögliche, nur nicht an die Existenz Gottes...
Pluto wäre wohl ein Narr, würde er an unwirkliche und ausgedachte Fantasiewegen glauben wie du es tust.
*grins*
Dass wir da nichts durcheinander bringen: Wann ein Beweis überzeugend ist, beistimmen nicht jene, die die Missgeburt “Evolutionstheorie” in die Welt gesetzt haben. Wenn ich als ersten Beleg die künstliche Erzeugung von Leben verlange, bekomme ich wieder lautes Kreischen zu hören. Weil dies nicht Teil des Darwinismus bzw. der Evolutionstheorie sei...

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sven23
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#68 Re: Grundlagen der Evolution

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mai 2013, 13:21

Über 200 Jahre nach dem Tod Darwins sollte man dem Mann einmal Dank, Respekt und Bewunderung entgegenbringen für seine epochalen Erkenntnisse. Er hat einen Durch- und Weitblick bewiesen, von dem viele heute nur träumen können.
Aber wir wollen auch Alfred Russel Wallace nicht vergessen, der unabhängig von Darwin zu ähnlichen Erkenntissen im Dschungel von Malaysia gekommen ist und den Druck auf Darwin erhöht hat, endlich seine Erkenntnisse zu publizieren. Wer weiß, vielleicht hätte Darwin ohne diesen Druck seine "Entstehung der Arten" nie veröffentlicht. Deshalb gilt auch ihm unser Dank.
Einfach großartige, geniale Forscher. :thumbup:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#69 Re: Grundlagen der Evolution

Beitrag von R.F. » Sa 11. Mai 2013, 13:22

sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Der Mensch stammt vom Affen ab behauptet Darwin.
Zum gefühlten 1000. Mal: das hat Darwin und auch sonst niemand behauptet. Mensch und Affe hatten gemeinsame Vorfahren und die Linien haben sich dann auseinander entwickelt. Daß Affe und Mensch genetisch noch näher sind als Darwin vermutet hatte, kann man ihm nicht vorwerfen.
Ach Sven, auch ich wiederhole mich...

Bei dem angeblich geringen Unterschied zwischen dem Genom des Menschen und dem des Schimpansen kann es doch nicht schwer sein, den Schimpansen über eine Reihe gezielter genetischer Eingriffe auf Menschen-Niveau zu heben. Besonders nachdem man das Genom des Menschen “entschlüsselt” hat...

Sollte die Erhebung des Affen aber auch so lange dauern sollte wie die angebliche Entwicklung vom gemeinsamen Vorfahren bis zum heutigen Menschen, rate ich von dem Versuch ab...Bevor diese im Pluto-Forum nämlich mitschreiben können, gibt die Sonne ihren Schein ab... :lol:
sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Und Gott sah das es gut war."
So gut wars dann doch nicht, denn Gott sah sich genötigt, seine gesamte Schöpfung wieder zu vernichten.
Deutet das nicht viel mehr auf die Entscheidungsfreiheit des Menschen hin, der partout nicht so leben wollte wie ihm sein Schöpfer vorgab?

R.F.
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#70 Re: Grundlagen der Evolution

Beitrag von R.F. » Sa 11. Mai 2013, 13:36

sven23 hat geschrieben:Über 200 Jahre nach dem Tod Darwins sollte man dem Mann einmal Dank, Respekt und Bewunderung entgegenbringen für seine epochalen Erkenntnisse. Er hat einen Durch- und Weitblick bewiesen, von dem viele heute nur träumen können.
Aber wir wollen auch Alfred Russel Wallace nicht vergessen, der unabhängig von Darwin zu ähnlichen Erkenntissen im Dschungel von Malaysia gekommen ist und den Druck auf Darwin erhöht hat, endlich seine Erkenntnisse zu publizieren. Wer weiß, vielleicht hätte Darwin ohne diesen Druck seine "Entstehung der Arten" nie veröffentlicht. Deshalb gilt auch ihm unser Dank.
Einfach großartige, geniale Forscher. :thumbup:
Ich werde diesen Wohltäter der Menschheit heute abend in mein Gebet einschließen. ;) Vermutlich trugen er und seine Vorgänger bzw. Mitstreiter wesentlich dazu bei, dass sich die Menschheit seither nur leichte Perversionen wie den Nationalsozialismus, den Stalinismus und den Maoismus erlaubte...Hätte ja viel schlimmer kommen können...

Aber der Herr Darwin genial? Wie kann man extreme Kurzsichtigkeit und Engstirnigkeit als genial bezeichnen? :x

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