closs hat geschrieben:Reine Verständnisfrage: Ist es für Dich bereits "kreationistisch", wenn ein Christ hinter der Schöpfung Gott sieht? - Aus meiner Sicht ist "Kreationismus" nur erfüllt, wenn man die Schaffung Adams wörtlich versteht im Sinne der Schöpfungsgeschichte.
Nö, ist nach meinem Wissen nicht so. "Kreationismus" ist weiter gefasst, beinhaltet aber immer ein aktives Eingreifen in den laufenden Geneseprozess. Er beinhaltet also nicht die einmalige initiale Bereitstellung von "Naturgesetzen".
closs hat geschrieben:Nach meinem Verständnis verstehen die meisten Christen den Satz "Gott-schuf-die-Welt" so, dass der Ursprung der Schöpfung Gott ist, dies jedoch konform damit geht, was die Naturwissenschaften in Sachen "Evolution" beobachten und beschreiben - und Du sagst ja selber, dass (logischerweise!) bei der ET "weder ein "Schöpfer" noch ... Wunder in der Form "übernatürlicher" Akte thematisiert" sind. - Das passt doch - da überschneidet sich doch nichts.
Ja, so könnte man es zusammenbringen. "Gott-schuf-die-Welt" ist nicht identisch mit "Kreationismus". Natürlich muss klar sein, dass Gott so, je nachdem wie dieser Gedanke weiter konkretisiert wird, zum "Lückenbüßergott" werden kann.
closs hat geschrieben:Mein Verdacht ist nämlich, dass der christliche Glaube an Gott als Schöpfer unseres Universums als Zweifel an der Evolutionstheorie ausgelegt wird - dann würden Christen automatisch "an der Evolutionstheorie zweifeln" - was in der Praxis wirklich Unsinn ist. - Kann es soviel Sprachverwirrung geben?
Klar, kann es das. Es benötigt allerdings schon massive zusätzliche Anstrengungen, um das naturwissenschaftliche Erkenntnisbild in Konkurrenz zum Glauben zu setzen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.