´Diese Frage ist nicht beantwortbar, weil die ihr zugrundeliegende Annahme nicht korrekt ist.Pluto hat geschrieben:Wie kommt es, dass einzig die Theologie Setzungen benötigt?
Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
#591 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
#592 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Dann sage mir welche andere wissenschaftliche Disziplin Setzungen braucht?closs hat geschrieben:´Diese Frage ist nicht beantwortbar, weil die ihr zugrundeliegende Annahme nicht korrekt ist.Pluto hat geschrieben:Wie kommt es, dass einzig die Theologie Setzungen benötigt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#593 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
NAturwissenschaft setzt methodisch, dass ihre Ergebnisse ausschließlich im naturalistischen Feld stattfinden können. - Sie kann also keine Ergebnisse finden, die außerhalb sind, auch wenn es diese gäbe. - Innerhalb ihres Ergebnis-Korridors ist die Naturwissenschaft selbstverständlich ergebnisoffen.Pluto hat geschrieben:Dann sage mir welche andere wissenschaftliche Disziplin Setzungen braucht?
Konkret: Wenn es Gott gäbe, könnte Naturwissenschaft ihn nicht nachweisen. - Wenn es "Auferstehung" gäbe, könnte Naturwissenschaft nicht nachweisen. - Somit wäre Natúrwissenschaft nicht geeignet, über Fragen nach Gott, etc. zu befinden. - Dies gilt im übrigen für alle dem Kritischen Rationalismus verpflichteten Wissenschaften - für sie ist aus methodischen Gründen nur das relevant, was kritisch-rational fassbar ist.
ACHTUNG: Das macht nichts. - Allerdings nur, solange man auf der Wissenschaftsebene bleibt und nicht ins Weltanschauliche hinein geht. - Bleibt man diszipliniert im Wissenschaftlichen, gibt es von keinem irgendwelche Vorwürfe oder kritische Anmerkungen - zumindestens nicht diesbezüglich.
In der Praxis gibt es allerdings das Problem, dass gegenüber der Öffentlichkeit nicht deutlich gemacht wird, was Wissenschaft eigentlich ist. - Und so ist die Öffentlichkeit irritiert, wenn auf die selbe Frage - ich greife hier das bereits bekannte Beispiel auf "Wieviele Moslems in Deutschland sind extrem?" - einmal WISSENSCHAFTLICH "38%" und das andere Mal WISSENSCHAFTLICH "unter 1%" rauskommt. - Das verstehen die Menschen nicht - was ich gut verstehen kann.
Und daraus entwickelt sich mit der Zeit eine Kultur des Post-Faktischen: "Wenn die MIT Wissenschaft so einen Scheiß in die Welt setzen, kann ich es OHNE Wissenschaft auch". - Das ist kein fundamentaler Punkt, sondern ein rein pragmatischer.
#594 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
NEIN. Das tut sie NICHT.closs hat geschrieben:NAturwissenschaft setzt methodisch, dass ihre Ergebnisse ausschließlich im naturalistischen Feld stattfinden können.Pluto hat geschrieben:Dann sage mir welche andere wissenschaftliche Disziplin Setzungen braucht?
Zur Erinnerung: Der Naturalismus schließt nichts aus.
Auch das ist falsch. Wenn Gott Spuren seines Handelns hinterließe, wären diese untersuchbar.closs hat geschrieben:Konkret: Wenn es Gott gäbe, könnte Naturwissenschaft ihn nicht nachweisen.
Das ist die klassische Umkehr der Beweislast. Es liegt nicht an der Naturwissenschaft dies nachzuweisen, sondern an der spirituellen Fraktion.closs hat geschrieben:Wenn es "Auferstehung" gäbe, könnte Naturwissenschaft nicht nachweisen.
Genau.closs hat geschrieben:Und daraus entwickelt sich mit der Zeit eine Kultur des Post-Faktischen:
Systematische Theologen und kanonische Exegeten sind darin Weltmeister.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#595 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
INNERHALB des naturalistischen Systems stimmt das - aber eben nur da.Pluto hat geschrieben:Zur Erinnerung: Der Naturalismus schließt nichts aus.
Es geht um etwas anderes: Nämlich das Naturwissenschaft es PRINZIPIELL nicht nachweisen könnte, selbst wenn es "der Fall wäre" - Naturwissenschaft kann mit einer "Entität Gott" nichts anfangen, da sie außerhalb des Zugriffs des Kritischen Rationalismus angesiedelt ist.Pluto hat geschrieben: Es liegt nicht an der Naturwissenschaft dies nachzuweisen, sondern an der spirituellen Fraktion.
Nein - das ist ein Problem der Vermittlung von Wissenschaft - siehe mein Beispiel "38% = 1%".Pluto hat geschrieben:Systematische Theologen und kanonische Exegeten sind darin Weltmeister.
Von Theologie erwartet niemand wissenschaftliche Erklärungen, sondern geistige Erkenntnis. - Davon abgesehen sind Theologie und Hermeneutik sehr diszipliniert in ihrem Vorgehen - INNERHALB ihres Systems sind sie genauso ergebnisoffen wie Naturwissenschaft - allerdings mit dem Unterschied, dass Naturwissenschaft aufgrund ihrer Objektwahl experimentell nachprüfen kann. - Dies geht bei geistigen Fragestellungen prinzipiell nicht.
#596 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Ach so, du meinst, das Weltanschauliche sei der Religion vorbehalten? Kann man so sehen. Ärgerlich wird es doch erst, wenn die Glaubensdogmatiker ins wissenschaftliche hinein übergriffig werden. Da sollten sie sich raushalten und bei ihrem Glaubensbekenntnis bleiben.closs hat geschrieben: Konkret: Wenn es Gott gäbe, könnte Naturwissenschaft ihn nicht nachweisen. - Wenn es "Auferstehung" gäbe, könnte Naturwissenschaft nicht nachweisen. - Somit wäre Natúrwissenschaft nicht geeignet, über Fragen nach Gott, etc. zu befinden. - Dies gilt im übrigen für alle dem Kritischen Rationalismus verpflichteten Wissenschaften - für sie ist aus methodischen Gründen nur das relevant, was kritisch-rational fassbar ist.
ACHTUNG: Das macht nichts. - Allerdings nur, solange man auf der Wissenschaftsebene bleibt und nicht ins Weltanschauliche hinein geht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#597 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Man konnte Gott im Dualistischem System der Wissenschaft nicht nachweisen, da Gott beides ist, Licht und Schatten, Schwarz und Weiss, Gut und Böse, Null und Eins. Auch bei der Kausalität hatte man Probleme, da Gott Ursache und Wirkung gleichzeitig ist!sven23 hat geschrieben:Ach so, du meinst, das Weltanschauliche sei der Religion vorbehalten? Kann man so sehen. Ärgerlich wird es doch erst, wenn die Glaubensdogmatiker ins wissenschaftliche hinein übergriffig werden. Da sollten sie sich raushalten und bei ihrem Glaubensbekenntnis bleiben.closs hat geschrieben: Konkret: Wenn es Gott gäbe, könnte Naturwissenschaft ihn nicht nachweisen. - Wenn es "Auferstehung" gäbe, könnte Naturwissenschaft nicht nachweisen. - Somit wäre Natúrwissenschaft nicht geeignet, über Fragen nach Gott, etc. zu befinden. - Dies gilt im übrigen für alle dem Kritischen Rationalismus verpflichteten Wissenschaften - für sie ist aus methodischen Gründen nur das relevant, was kritisch-rational fassbar ist.
Wenn man Gott sucht, stellt sich die Frage, wo man Gott nicht findet?
"Im Detail liegt der Teufel begraben und findet sich Gott wieder!"
Was ist nicht ein Teil Gottes?
#598 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Nee - nicht mal. - Man kann sehr wohl sagen: "Für mich ist Wissenschaft weltanschaulich so etwas, wie es das Christentum für andere ist". - Aber das ist halt dann kein wissenschaftlicher Ausspruch, sondern ein weltanschaulicher. - Mir geht es um eine saubere Trennung zwischen (methodischer) Wissenschaft und (weltanschaulichem) Weltbild - übrigens zum Schutz der Wissenschaft und natürlich auch im Dienste einer intellektuellen Redlichkeit. - Aber davon scheinen wir noch ein Stück weg zu sein.sven23 hat geschrieben:Ach so, du meinst, das Weltanschauliche sei der Religion vorbehalten?
Da rennst Du bei mir offenste Türen ein - s.o.sven23 hat geschrieben:Ärgerlich wird es doch erst, wenn die Glaubensdogmatiker ins wissenschaftliche hinein übergriffig werden.
Allerdings: Wenn dann Wissenschaftlicher selber nicht zwischen wissenschaftlichen und weltanschaulichen Aussagen unterscheiden können, ist alles umsonst. - Und genau das ist hier ja ständig das Problem.
#599 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Das ist eine unbegründete Behauptung!closs hat geschrieben:INNERHALB des naturalistischen Systems stimmt das - aber eben nur da.Pluto hat geschrieben:Zur Erinnerung: Der Naturalismus schließt nichts aus.
Woher willst du das wissen?
Fakt ist: Die GANZE Welt ist das "Labor" der Naturwissenschaft.
Warum sollte sie das nicht tun können?closs hat geschrieben:Es geht um etwas anderes: Nämlich das Naturwissenschaft es PRINZIPIELL nicht nachweisen könnte, selbst wenn es "der Fall wäre"Pluto hat geschrieben: Es liegt nicht an der Naturwissenschaft dies nachzuweisen, sondern an der spirituellen Fraktion.
Das ist leider unwahr. Sollte Gott Spuren seiner Handlungen hinterlassen, wären die Naturwissenschaftler als Erste dabei, sie zu untersuchen.closs hat geschrieben:Naturwissenschaft kann mit einer "Entität Gott" nichts anfangen, da sie außerhalb des Zugriffs des Kritischen Rationalismus angesiedelt ist.
Doch Gott spielt aus unerfindlichen Gründen Versteck, denn es gibt keine Spuren.
Die Kosten des Rauchens?closs hat geschrieben:Nein - das ist ein Problem der Vermittlung von Wissenschaft - siehe mein Beispiel "38% = 1%".Pluto hat geschrieben:Systematische Theologen und kanonische Exegeten sind darin Weltmeister.
Dann ist es also doch eine Frage der Setzungen.
Was ist der Werte einer Erkenntnis ohne Evidenzen?closs hat geschrieben:Von Theologie erwartet niemand wissenschaftliche Erklärungen, sondern geistige Erkenntnis.
Dann ist geistige Erkenntnis noch willkürlicher, als ich dachte.
Dann ist Theologie wie Pippi Langstrumpf... "Widewidewitt, ich mach mir die Welt, so wie sie mir gefällt!"
Das nehme ich dir nicht ab. Ohne Evidenzen kann Erkenntnis per Definition nicht diszipliniert sein, sondern muss beliebig bleiben.closs hat geschrieben:Davon abgesehen sind Theologie und Hermeneutik sehr diszipliniert in ihrem Vorgehen
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#600 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Mach dir mal keine Sorgen. In der neutestamentlichen Forschung arbeiten kompetente Leute.closs hat geschrieben:Nee - nicht mal. - Man kann sehr wohl sagen: "Für mich ist Wissenschaft weltanschaulich so etwas, wie es das Christentum für andere ist". - Aber das ist halt dann kein wissenschaftlicher Ausspruch, sondern ein weltanschaulicher. - Mir geht es um eine saubere Trennung zwischen (methodischer) Wissenschaft und (weltanschaulichem) Weltbild - übrigens zum Schutz der Wissenschaft und natürlich auch im Dienste einer intellektuellen Redlichkeit. - Aber davon scheinen wir noch ein Stück weg zu sein.sven23 hat geschrieben:Ach so, du meinst, das Weltanschauliche sei der Religion vorbehalten?
Aber doch nur, weil du immer dann, wenn Sachergebnisse nicht in den Kram passen, diese einfach in Weltanschauung/Ideologie umdefinierst.closs hat geschrieben:Da rennst Du bei mir offenste Türen ein - s.o.sven23 hat geschrieben:Ärgerlich wird es doch erst, wenn die Glaubensdogmatiker ins wissenschaftliche hinein übergriffig werden.
Allerdings: Wenn dann Wissenschaftlicher selber nicht zwischen wissenschaftlichen und weltanschaulichen Aussagen unterscheiden können, ist alles umsonst. - Und genau das ist hier ja ständig das Problem.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell