Versagt die Evolutionstheorie? II

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closs
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#571 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Sa 20. Okt 2018, 19:07

sven23 hat geschrieben:Da es diese Wirkung nicht gibt, ist die Behauptung widerlegt.
Wenn man diese Wirkung nicht findet (!), gilt sie solange als nicht vorhanden, bis das Gegenteil nachgewiesen ist - das ist etwas anderes. - "Widerlegen" hieße, dass sie nicht mehr gefunden werden kann, weil es nicht möglich ist:
"Sven war nie in Moskau" - "Wir haben ihn dort nachgewiesen" - "Behauptung, dass Sven nie in Moskau war, ist WIDERLEGT"
"Sven war in Moskau" - "Wir konnten ihn dort nicht finden" - "Behauptung, er sei dort gewesen, ist NICHT BESTÄTIGT (und gilt deshalb als nichtig bis zum Beweis des Gegenteils)"
Ist dieser Unterschied so schwer zu verstehen?

sven23 hat geschrieben:Wie Janina schon richtig sagte: du bist der irrigen Meinung, eine nicht-Wirkung sei eigentlich gar kein Ergebnis. Das ist dein tragischer Irrtum.
Natürlich ist das richtig und KEIN Irrtum meinerseits - auch daraus ist nicht ersichtlich, ob eine Wirkung widerlegt oder nicht bestätigt ist.

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sven23
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#572 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von sven23 » So 21. Okt 2018, 06:37

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Da es diese Wirkung nicht gibt, ist die Behauptung widerlegt.
Wenn man diese Wirkung nicht findet (!), gilt sie solange als nicht vorhanden, bis das Gegenteil nachgewiesen ist
Quatsch, seit 200 Jahren zeigt sich keine Wirkung und daran wird sich auch nichts ändern. Placebos bleiben Placebos. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wie Janina schon richtig sagte: du bist der irrigen Meinung, eine nicht-Wirkung sei eigentlich gar kein Ergebnis. Das ist dein tragischer Irrtum.
Natürlich ist das richtig und KEIN Irrtum meinerseits - auch daraus ist nicht ersichtlich, ob eine Wirkung widerlegt oder nicht bestätigt ist.
Was auf dasselbe hinausläuft. Eine nicht vorhandene Wirkung ist die Widerlegung einer behaupteten Wirkung. Da kann sich closs noch so sehr winden.
Placebos bleiben Placebos.
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closs
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#573 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » So 21. Okt 2018, 08:46

sven23 hat geschrieben:Quatsch
Moment: Das ist im Kritischen Rationalismus wirklich so: Eine nicht nachgewiesene Wirkung gilt methodisch als nicht vorhanden, selbst wenn sie noch gefunden werden könnte.

sven23 hat geschrieben: Eine nicht vorhandene Wirkung ist die Widerlegung einer behaupteten Wirkung.
Wir sprechen nicht von "nicht vorhanden" (ontisch), sondern von "nicht nachgewiesen" (methodisch). - Der Satz muss also heißen:
" Eine nicht nachgewiesene Wirkung gilt methodisch als Widerlegung einer behaupteten Wirkung". - Das ist so ähnlich wie der Satz "Unschuldsvermutung". - Selbst wenn jemand schuldig (alias etwas wirksam) sein kann, gilt er (es) juristisch (alias methodisch) als unschuldig (alias wirkungslos).

Pluto
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#574 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Pluto » So 21. Okt 2018, 09:02

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Quatsch
Moment: Das ist im Kritischen Rationalismus wirklich so: Eine nicht nachgewiesene Wirkung gilt methodisch als nicht vorhanden, selbst wenn sie noch gefunden werden könnte.
Du solltest dir mal selber an die Nase fassen, statt dauernd den KR zu kritisieren. Es wurde lange genug nach dem Vorhandensein von Wirkung bei HP gesucht. Jetzt sind diejenigen gefragt, die eine Wirkung behaupten, obwohl weit und breit Keine zu finden ist.

closs hat geschrieben:Wir sprechen nicht von "nicht vorhanden" (ontisch), sondern von "nicht nachgewiesen" (methodisch).
Es liegt an dir diesen Unterschied nachzuweisen. Bis du oder ein anderer diesen Nachweis erbringen, gilt die von der Naturwissenschaft aufgestellte Regel: Nicht nachweisbar = Nicht vorhanden!

closs hat geschrieben:Der Satz muss also heißen:
" Eine nicht nachgewiesene Wirkung gilt methodisch als Widerlegung einer behaupteten Wirkung". - Das ist so ähnlich wie der Satz "Unschuldsvermutung". - Selbst wenn jemand schuldig (alias etwas wirksam) sein kann, gilt er (es) juristisch (alias methodisch) als unschuldig (alias wirkungslos).
Das mag in der Juristerei gelten, aber nicht in der Naturwissenschaft.
Schließlich geben die Naturwissenschaftler nicht schnell auf. Manchmal dauert die Suche Jahrzehnte und wird mehrfach wiederholt, bevor man sich sicher wähnt. HP ist da ein gutes Beispiel. Wie Sven sagt, 200 Jahre, und das obwohl nachweislich kein Wirkstoff vorhanden ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#575 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von sven23 » So 21. Okt 2018, 09:23

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Quatsch
Moment: Das ist im Kritischen Rationalismus wirklich so: Eine nicht nachgewiesene Wirkung gilt methodisch als nicht vorhanden, selbst wenn sie noch gefunden werden könnte.
Man muss kein Prophet sein, um sagen zu können, dass man sie nie finden wird, denn ein Placebo ist ein Placebo ist ein Placebo.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Eine nicht vorhandene Wirkung ist die Widerlegung einer behaupteten Wirkung.
Wir sprechen nicht von "nicht vorhanden" (ontisch), sondern von "nicht nachgewiesen" (methodisch).
Was auf dasselbe hinausläuft.
Wenn closs behauptet, er könne aus Stroh Gold machen und er solle dann dies bitteschön experimentell belegen und er versagt kläglich, dann schiebt er die Verantwortung von sich weg und sagt:
Die Wissenschaft kann nicht belegen, dass ich aus Stroh Gold machen kann. Das muss daran liegen, dass sie kein Modell dafür hat. :lol:
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#576 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » So 21. Okt 2018, 09:38

Pluto hat geschrieben:Du solltest dir mal selber an die Nase fassen, statt dauernd den KR zu kritisieren.
Als METHODE kritisiere ich den KR ganz und gar nicht - nur als Philosophie.

Pluto hat geschrieben:Es wurde lange genug nach dem Vorhandensein von Wirkung bei HP gesucht. Jetzt sind diejenigen gefragt, die eine Wirkung behaupten
Stimmt - das ist der Mangel der HP. - Sie scheint zu funktionieren, ist aber in puncto Wirkung nicht nachgewiesen - ergo: Sie hat methodisch als nicht wirksam zu gelten - damit habe ich nicht die geringsten Probleme.

Pluto hat geschrieben:Bis du oder ein anderer diesen Nachweis erbringen, gilt die von der Naturwissenschaft aufgestellte Regel: Nicht nachweisbar = Nicht vorhanden!
Genau - methodisch sind wir uns absolut einig.

Pluto hat geschrieben:obwohl nachweislich kein Wirkstoff vorhanden ist
Pharmakologisch ist das auch ohne Tests bekannt - über D24 gibt es keinen Wirkstoff. - Wenn es wirkt, ist es ein anderer Mechanismus.

sven23 hat geschrieben:Man muss kein Prophet sein, um sagen zu können, dass man sie nie finden wird
Doch - da muss man ein Prophet sein. - Es ist offen.

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben:
Eine nicht vorhandene Wirkung ist die Widerlegung einer behaupteten Wirkung.

Wir sprechen nicht von "nicht vorhanden" (ontisch), sondern von "nicht nachgewiesen" (methodisch).


Was auf dasselbe hinausläuft.
Eben NICHT. - Man kann es so vereinbaren - und selbstverständlich fallen methodische Ergebnisse und "was der Fall ist" meistens zusammen. - Aber kategorial sind es zwei Paar Stiefel.

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#577 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von sven23 » So 21. Okt 2018, 10:23

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du solltest dir mal selber an die Nase fassen, statt dauernd den KR zu kritisieren.
Als METHODE kritisiere ich den KR ganz und gar nicht - nur als Philosophie.
Der KR ist eine philosopische Denkrichtung. :roll:

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es wurde lange genug nach dem Vorhandensein von Wirkung bei HP gesucht. Jetzt sind diejenigen gefragt, die eine Wirkung behaupten
Stimmt - das ist der Mangel der HP. - Sie scheint zu funktionieren, ist aber in puncto Wirkung nicht nachgewiesen -
Eben, es scheint so, was aber lediglich auf der Verwechselung von Kausalität und Koinzidenz beruht.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:obwohl nachweislich kein Wirkstoff vorhanden ist
Pharmakologisch ist das auch ohne Tests bekannt - über D24 gibt es keinen Wirkstoff. - Wenn es wirkt, ist es ein anderer Mechanismus.
Es wirkt ja nicht, folglich gibt es auch keinen anderen Mechanismu.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Man muss kein Prophet sein, um sagen zu können, dass man sie nie finden wird
Doch - da muss man ein Prophet sein. - Es ist offen.
Nee, da ist nichts mehr offen. Aus ideologischen Gründen hättest du das gerne, aber das ist irrelevant.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#578 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » So 21. Okt 2018, 11:11

sven23 hat geschrieben:Der KR ist eine philosopische Denkrichtung.
Als solche kritisiere ich sie - wissenschafts-methodisch finde ich den KR super.

sven23 hat geschrieben: es scheint so, was aber lediglich auf der Verwechselung von Kausalität und Koinzidenz beruht.
Du meinst "Kausalität oder Zufall". - Tja - genau darum geht es - genau das wäre rauszufinden.

sven23 hat geschrieben:Es wirkt ja nicht, folglich gibt es auch keinen anderen Mechanismu.
Wobei wir wieder mal unseren Zirkel ausgepackt hätten.

sven23 hat geschrieben:Nee, da ist nichts mehr offen.
Dann hast Du das SChwan-Beispiel immer noch nicht begriffen.

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#579 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von sven23 » So 21. Okt 2018, 16:43

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Der KR ist eine philosopische Denkrichtung.
Als solche kritisiere ich sie - wissenschafts-methodisch finde ich den KR super.
Wie kann man das eine vom anderen trennen? :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: es scheint so, was aber lediglich auf der Verwechselung von Kausalität und Koinzidenz beruht.
Du meinst "Kausalität oder Zufall". - Tja - genau darum geht es - genau das wäre rauszufinden.
Wurde schon rausgefunden. Du musst das Rad nicht ständig neu erfinden. Dabei kommt eh nur Müll raus. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es wirkt ja nicht, folglich gibt es auch keinen anderen Mechanismu.
Wobei wir wieder mal unseren Zirkel ausgepackt hätten.
Nein, das hat nichts mit Zirkelschluss zu tun, da das Ergebnis am Ende steht.
Bei Kanonikern trifft dies zu. Bei ihnen steht das Ergebnis von vorne herein fest. Sie "belegen" das, was sie voraussetzen.
Studien sind dagegen ergebnisoffen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nee, da ist nichts mehr offen.
Dann hast Du das SChwan-Beispiel immer noch nicht begriffen.
Wir suchen ja gar nicht nach Schwänen (auch nicht im übertragenen Sinn), sondern wir überprüfen eine behauptete Wirkung. Und das Ergebnis ist jedesmal dasselbe: die behauptete Wirkung gibt es nicht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#580 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » So 21. Okt 2018, 18:53

sven23 hat geschrieben:Wie kann man das eine vom anderen trennen?
Das MUSS man trennen - alleine diese Frage ist erschütternd und zeigt, dass Dir die Grundlagen von Wissenschaft überhaupt nicht geläufig sind.

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