Roland hat geschrieben:Als promoviertem Biologen ist dir natürlich bekannt, dass man makroevolutive Vorgänge, Neuentwicklungen und Umbauten, wie die Entstehung der Flügel aus Vorderläufen oder die Anpassung an das Landleben bei Vierbeinern oder die Warmblütigkeit bei Vögeln und Säugetieren usw. natürlich nicht empirisch erforschen kann.
Doch, kann man - z. B. durch echte und unechte Zeitreihen.
Also durch Beobachtung oder im Experiment.
Empirie ist mehr als nur Experimentieren.
Tyrion hat geschrieben: Natürlich kann es sein, dass es ein Wesen namens Gott gibt, das beispielsweise nur um uns zu foppen, Fossilien getürkt hat und eigenhändig vergraben hat.
Reine Polemik. Das nimmt natürlich kein Mensch an und ist auch nicht nötig.
Oh doch, selbst das kann man in manchen Diskussionen lesen/hören. Leider...
Tyrion hat geschrieben: Wenn mir aber jemand erklärt, dass beispielsweise die Erde erst 6000 Jahre alt ist und dass alle Altersbestimmungsmethoden Blödsinn sind…
Das tue ich nicht. Die Erde kann durchaus alt sein.
Dann bist du unter den Kreationisten diesbezüglich offener. Viele, auch hier, glauben fest an Zahlen, die irgendwer mal irgendwo behauptet hat (z. B. Alter der Welt mit 6000 Jahren usw.).
Ah, danke für den Link. Junker ist kein(!) Diplombiologe. Junker ist kein(!) Evolutionsbiologe. Junker ist hingegen evangelikaler Christ. Und du glaubst, der Mann weiß, wovon er schreibt. Und du glaubst seinen Argumenten und schreibst sie fleißig ab... Nun gut, musst du wissen.
Scherer ist Biologe, o.k., aber zugleich evangelikaler Christ (also radikaler Christ - Bildung schützt nicht vor religiösem Fanatismus). Aber auch Scherer ist kein Evolutionsbiologe, er ist Ökologe und Pphysiologe (Pflanzenphysiologie und Mikrobiologie).
Du weißt schon, wie umfangreich das Fach Biologie ist und dass man nicht in allen Teilbereichen fit sein kann? Und wenn jemand zu den evangelikalen Christen gehört, sollte man bedenken, dass es sich um wirklich radikale Menschen handelt (christliche Salafisten). Dann kannst du nicht im ernst erwarten, dass so jemand sachliche Fakten abwägen kann, wenn es darum geht, ob die Schöpfung wortwörtlich wie in der Bibel abgelaufen ist oder nicht.
Das behauptest du. Intelligenz, Geist, Planung ist für mich eine sehr plausible Erklärung.
Sage ich doch: Thor schwingt bewusst den Hammer - Thor ist intelligent und plant die Blitze. Gewitter als Zufallsereignisse kann es kaum geben, denn wie kann es sein, dass die Menge aller Blitze weltweit "zufälligerweise" einen relatic konstantehn Stromfluss ergeben? Und wie kann es sein, dass ein Blitz immer einen hohen Punkt trifft, wenn dahinter keine Planung steht?
Dein Argument ist ein Scheinargument. Aber es ist simpel, ja. Was man nicht versteht oder erklären kann, hat Gott getan (oder Götter oder Geister, je nach Religion). Sorry, aber wie kann ich "beweisen", dass Thor den Hammer nicht schwingt? Dass du diesen göttlichen Ursprung der Blitze nicht ernst nimmst, verstehe ich nicht. Es sind die gleichen Argumente wie die für ID.
Tyrion hat geschrieben:Dennoch ist auch deine Alternative möglich, rein theoretisch. Aber ich glaube nicht, dass die Erde flach ist…
Ich auch nicht. Was soll das? Reine Polemik.
Oh, dann schau mal in 2jesus hinein. Da wird das ernsthaft diskutiert, da die Bibel nichts über eine Kugel aussagt. Da wird auch diskutiert, ob nicht die Sonne um die Erde kreist. Oh, das passiert hier ja auch, ich vergaß. Nein, es ist keine Polemik. Sobald man statt Beobachtung und Theoriebildung die Buchstaben eines Buches als alleinige Grundlage nimmt, wird die Erde sehr flach und die Erde steht in der Mitte des Universums. Und die Sterne sind Löcher im Firmament, sodass man durch sie das Licht Gottes sieht (oder so ähnlich). Ich sehe da nur graduelle Unterschiede zu deiner Weltsicht. Du bist da nur nicht so konsequent, dass du alles verweigerst, was die Bibel anders sieht als unser modernes Weltbild.
Tyrion hat geschrieben: …und auch nicht, dass Parasiten vor ihren Wirten entstanden (worauf du natürlich auch nie eingehst bzw. dann wieder mit Krankheiten kommst - das ist eins von vielen Beispielen, wo du kneifst, da du in deinen "Lehrbüchern" keine Gegenargumente gegen das ID findest?).
Was meinst du damit? Ich glaube auch nicht, dass Parasiten vor ihren Wirten entstanden…
Doch - da die Tiere vor den Menschen erschaffen wurden (deine Bibel, nicht meine) und erst durch den Sündenfall Parasiten parasitisch wurden (deine These)... Ich hatte dreimal versucht, dir hier Argumente zu liefern. Du hast immer nur "Krankheit ist Folge des Sündenfalls" geschrieben und das abgehakt.
Roland hat geschrieben:Hatte gestern schon die Vielzahl von Konvergenzen genannt, die sich schöpfungstheoretisch besser erklären lassen. Das ist durchaus ein Positivargument. Vielleicht als weiteres Beispiel "spielerische Komplexität", also "Luxusstrukturen" wie z.B. manche Formen der sekundären Pollenübertragung. Ausgeklügelte Systeme, die weit komplexer sind, als es für die Überlebensfähigkeit notwendig zu sein scheint. Davon sind mindestens 25 verschiedene bekannt, die auch wieder konvergent, also unabhängig voneinander entstanden sein sollen. Ein Schöpfer kann sich solchen Luxus erlauben, das Auftreten funktional überflüssiger Strukturen ist evolutionstheoretisch schwerer zu erklären. Noch schwerer, wenn sie mehrfach unabhängig entstanden sein sollen.
Oh doch - und auch und gerade Luxusstrukturen sind evolutiv gut erklärbar. Konvergenzen ebenfalls - es gibt so viele davon und unterschiedlich gut, je nach Alter des Beginns der Prallelentwicklung. Und man kann Konvergenzen sogar selbst erzeugen. Es gibt Organismen, die kurze Entwicklungszeiten haben und haploid sind. Setzt man sie gleichen Umweltbedingungen aus und wartet lang genug, kann man es beobachten...
Es gibt Hinweise, die darauf schließen lassen, dass Lebewesen zukunftsorientiert konzipiert sind.
Ich kenne keien einzigen, ehrlich gesagt.
Dass sie quasi "Rucksäcke" dabei haben, die sie bei Bedarf auspacken. Bakterien etwa, die unter Stressbedingungen die Mutationsrate erhöhen können, um sich schneller anpassen zu können, und die Mutationen konzentrieren sich in Bereichen, wo sie am ehesten zu nützlichen Veränderungen führen.
Nein, die Mutationsrate bleibt, die kann das Bakterium nicht ändern. Sie hängt von Umweltbedingungen ab (z. B, Radioaktivität, UV-Einstrahlung, Toxinen usw.). Aber die DNA-Reparatur kann unterschiedlich effizient sein. Wenn weniger Mutationen repariert werden, treten scheinbar mehr auf. Und die Reparaturmechanismen sind regelbar. Und ja, Bakterien sind ziemlich komplex - und manche Genboxen werden ein- und ausgeschaltet, je nach Umweltbedingungen. Das hat aber nichts mit äußerer Führung oder externer, transzendenter Zukunftsplanung zu tun (jedenfalls sehe ich keine Fakten, die das stützen, ich sehe es eher wie den Hammer Thors).
Man hat den Eindruck, als seien Wege der 'Anpassung bei Bedarf' bereits angelegt.
Stimmt - du spielst vermutlich auch auf underlying synapomorphisms an. Oder an die Anlage der Genbox für die Aufenentwicklung auf Ebene von Einzellern, die keine Augen haben. Klar, da klingt vieles erstmal seltsam. Man kann das dennoch plausibel erklären. Junker kann es halt nicht - und er will es nicht (gut, dass er nicht als Biologielehrer übernommen wurde - seinen Unterricht kann ich mir lebhaft vorstellen).
Also Designsignale im mikroevolutiotiven Bereich, wo man normalerweise alles ungerichteten, nicht zukunftsorientierten Prozessen zuschreibt.
Welche "Designsignale"? Hier geht es um self fulfilling prophecies, die ID-Fanatiker anführen. Ob Junker bewusst Unsinn schreibt und manipuliert, weiß ich nicht mal. Er ist Fanatiker - er glaubt den Mist vermutlich sogar, den er schreibt. Er geht aber perfide vor. Für Laien klingt das gut, was er schreibt, nur dreht und biegt er, dass sich die Balken biegen. Und er manipuliert seine Leser. Salafist eben.
Ansonsten lässt du wiedermal mehr oder weniger unbegründete Tiraden los, polemsiche Unterstellungen und Beschimpfungen, die sich letztlich auch wiederholen.
Beschimpfungen? Wirklich? Und die Tiraden kommen dir nur als solche vor.