Anton B. hat geschrieben: Dazu kommen all die Wissenslücken, die seit jeher nicht wissenschaftlich erklärbar sind. Die gab es, die gibt es und vielleicht wird es sie immer geben. Und jede wissenschaftliche Beobachtung, die früher und jetzt nicht wissenschaftlich erklärbar ist, konnte früher und könnte auch jetzt außerwissenschaftlich als Wunder interpretiert werden. Die Frage ist, inwiefern sich ein Unterschied zwischen dem einfachen Unverstandenem und dem besonderen Unverstandenem begründen lässt: Denn selbst wenn mit scheinbar übernatürlichen Kräften agierende Vampire, Dämonen und Erzengel wissenschaftlich beobachtet sind, so weiß niemand, ob nicht morgen doch eine natürliche Erklärung auch für diese Phänomene verfügbar ist.
Es geht beim Design-Projekt gar nicht darum, Unverstandenes durch Wunder zu erklären. Sondern darum, dass beim naturalistischen Ansatz alles mit dem Urknall beginnt, beim Design-Ansatz alles mit einer fertigen Schöpfung nach dem Sündenfall. Und nun muss die eine Seite erklären, wie ohne übergeordnetem Plan aus Wasserstoff + Naturgesetzen + viel Zeit der Mensch entstanden ist und die andere Seite, wie sich die fertige Schöpfung nach dem Sündenfall mithilfe der Naturgesetze (incl. der beobachtbaren Evolution) weiterentwickelt hat und wie das zu den Daten passt. Es wird nur eine andere Ausgangslage vorausgesetzt. Sonst ist alles gleich.
ThomasM hat geschrieben:Roland hat geschrieben:
Ich kann diese Denkfolge nur teilweise nachvollziehen. Und zwar insofern, als Planlosigkeit nun tatsächlich nicht gerade als göttliches Attribut zu werten ist.
Aber es ist auch Aussage der Bibel, dass die Menschen nicht in der Lage sind, Gottes Plan zu erkennen und daher Gottes Plan für Planlosigkeit halten. Sie haben auch Jesus abgelehnt, weil sie nicht erkannt haben, dass er genau Gottes Plan war.
So wie du Evolution ablehnst, weil du nicht erkennst, dass das genau Gottes Plan ist.
Sehr widersprüchlich diese Aussagen. Zuerst sagst du, dass die Menschen nicht in der Lage seien, Gottes Plan zu erkennen, um dann zu behaupten, zu wissen, dass Evolution "genau Gottes Plan ist" und ich es sei, der diesen Plan nicht erkennt.
Du aber schon. Woher denn?
Da wir beide Christen sind, sollte es doch Konsens sein, dass die Bibel durchaus Informationen über Gottes Plan enthält und ebenso Informationen über die Art, wie er alles erschaffen hat. Und der Gesamtkontext der Bibel und der guten Botschaft, widerspricht mE komplett einer Schöpfung durch Evolution.
Vielleicht nochmal
Jori Wehner:
Es wäre kalkulierte Heimtücke, einen Prozess absichtlich so zu entwerfen, dass die Spezies Wolf (oder T-Rex) nur überleben kann, wenn sie täglich tausende empfindungsfähige Individuen mordet, foltert und ängstigt. Ein allmächtiger, intelligenter Designer hätte mühelos leidfreie Evolution erschaffen können. Das erbarmungslose Grauen in der Evolution deutet auf einen Prozess hin, der ethisch völlig blind ist – auf ungeplante, gottfreie Evolution.
Und tatsächlich war Gottes Schöpfung nach der Bibel zunächst eine leidfreie, sehr gute Schöpfung. Tiere ernährten sich ausschließlich pflanzlich und mordeten und folterten keine anderen empfindungsfähigen Individuen.
Das sagt die Bibel eindeutig: "Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben" (1. Mose 1, 30).
Erst mit dem Sündenfall kamen die destruktiven Kräfte in die Natur und begann das erbarmungslose Grauen, durch das Gott selbst, in Jesus Christus, hindurchgegangen ist, um uns und die Schöpfung zu erlösen. Nur so macht Erlösung überhaupt einen Sinn: Gott hat zunächst alles sehr gut gemacht -> der Mensch hat's mit seinem freien Willen verdorben -> und Gott macht es wieder gut, schafft einen Ausweg, bezahlt selbst die Schuld.
Übrigens, damit wir uns unter Christen nicht missverstehen: Der Glaube an Jesus Christus ist für mich letztlich entscheidend. Wir werden am Ende sicher nicht gefragt ob wir Kreationisten oder theistische Evolutionisten waren, sondern ob wir unser Vertrauen auf ihn gesetzt haben.