Roland hat geschrieben:Anton B. hat geschrieben:Warum können wir nicht einfach sagen: Die Naturwissenschaft findet für alles, wozu sie was findet, eine Antwort innerhalb ihres Anspruches. Und zeigen den Anspruch mitsamt seinen Begrenzungen auf?
Nichts anderes tun wir doch. Der Anspruch ist methodisch-naturalistisch, das ist gut so. Eine Grenze liegt bei der Frage welches der Ursprung des Lebens, seiner Vielfalt und von uns selbst ist. Diese Grenze wird sowohl im Rahmen der ET (historischer Teil), alsauch im Rahmen des Design-Ansatzes, unvermeidlicherweise überschritten.
Warum wird sie überschritten? Wenn, dann wird sie im Rahmen ihres Anspruches beantwortet. Du behauptest zwar immer die Überschreitung, bleibst eine vernünftige Begründung aber schuldig.
Roland hat geschrieben:Das ist kein Vorwurf, denn diese Frage interessiert uns nunmal. Also treffen wir weltanschauliche Grundannahmen. Eine Grundannahme ist: Unsere Entstehung ist als rein naturhaftes Geschehen zu begreifen, Lewontins "a priori getroffene Grundsatzentscheidung für den Materialismus" – eine andere: Alles wurde anfangs erschaffen, wie es die Bibel sagt.
Da gebe ich Dir wieder recht. Denn Du sagst, wissenschaftlich werde dies gesagt und unser Glaube sage uns aber das. Es ist Deine eigene Entscheidung, was Du glaubst und wie Du für Dich die Aussagen von Glaube und Wissenschaft gegeneinander bewertest. Nur, aus dieser Situation heraus der Wissenschaft etwas abzuverlangen, was aus aus ihrem Wesen heraus nicht zu rechtfertigen ist, geht eben nicht.
Roland hat geschrieben:Und nun können beide Seiten versuchen ihre Annahme durch die Daten und deren Interpretation zu untermauern. Und das tun sie. Unabhängig davon, was wir hier diskutieren.
Ja. Aber was wissenschaftlich nicht "untermauert" werden kann, bleibt wissenschaftlich vorerst "nicht-untermauert". Für Dich -- das habe ich verstanden und daran gibt es nicht den geringsten Anlass zur Kritik -- hat die "Ursprungsfrage" eine existentielle Bedeutung. Es hat für Dich eine existentielle Bedeutung, wie genau die "Ursprungsfrage" beantwortet wird. Daraus leitest Du offenbar ab, die "Ursprungsfrage" müsse unter jedweden Bedingungen, z.B. auch im Projekt Wissenschaft, in einer ausschließlichen und bestimmten Art und Weise beantwortet werden.
Roland hat geschrieben:Mögen meinetwegen die Befürworter von "Gesetz – und – Ordnung" , die auch in der Ursprungsfrage für den Naturalismus das Monopol rekalmieren, weiterhin Zeter und Mordio schreien, die entscheidenden offenen Fragen werden sie immer wieder einholen.
Nein Roland, Du bist es, der "das Monopol" reklamiert.
Roland hat geschrieben:Gott lässt sich nicht durch Methodik ausschließen.
Es müsste eher heißen: Gott kann unabhängig davon existieren, ob möglicherweise "Gott-blinde" Projekte -- wie z.B. die Naturwissenschaften -- Gott erkennen. Was ist an einer solchen Aussage so schlimm?
Roland hat geschrieben:Anton B. hat geschrieben:Keine Sorge, nur beim Wissenschaftler Anton. Als Christ glaube ich einfach an die Schöpfung durch Gott.
Wenn du dieses Schisma aushältst…
Als Christen glauben wir beide bzw. sind beide überzeugt, Gott existiere wirklich. Als Naturwissenschaftler und jemand, der "Wissenschaft" auch verstehen möchte, sehe ich persönlich nicht, wie Wissenschaft Gott mit ihren Mitteln "habhaft" werden soll.
Ich "mache" Wissenschaft ja auch sehr gerne, aber irgendwo ist eben auch eine Grenze im Wahrheitsanspruch. Und diese Grenze ist und wird -- wenn auch alles zeitgenössisches Wissen ist -- von klugen Köpfen dargestellt. Nur Du überziehst ständig diesen Anspruch. Du bestehst auf einen äußeren Wahrheitsanspruch der Wissenschaften, den Du dann anschließend direkt als "Monopol" bezeichnest.
Lass' doch Wissenschaft in Deinem Verständnis sich einfach mal vernünftig abplustern. Vielleicht bleibt dann das übrig, was die meisten Wissenschaftler und auch die Wissenschaftstheoretiker meinen, was Wissenschaft so ist. Und dann kommt Dir womöglich der Begriff "Schisma", so wie verwendet, doch etwas lächerlich vor.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.