Hallo Pluto
Mich amüsiert es köstlich zu sehen, wie du und andere hier aus weltanschaulichen Gründen genauso blind und verschlossen sind, wie dies Flavius ist.
Flavius sieht in seinem Drang, Gott unbedingt beweisen zu wollen, nicht die Kraft des Zufalls. Und du siehst in deinem Drang, alles ablehnen zu müssen, was nach etwas Göttlichem riecht, nicht, welche Vielfalt die Natur alles enthält.
Ihr seid beide blind für bestimmte Formen des Denkens, weil ihr euch selber blind gemacht habt.
Pluto hat geschrieben:
Ja. Ich behaupte der Parameterraum ist gleichmäßig flach weil alle Mutationen zufällig sind. Wäre der Parameterraum nicht flach, so müsste es nicht-zufällige Mutationen geben.
Ich könnte dir jetzt mit einem Hinweis auf das Phänomen der spontanen Symmetriebrechung zeigen, wie falsch du liegst. Aber da ich vermute, dass du die Verbindung zu dem hier diskutierten Punkt nicht sehen willst, erkläre ich es dir ausführlicher.
Nehme an, wir starten bei null und alle Genkonfigurationen, die irgendwann, irgendwie möglich sind, hätten dieselbe und gleiche Grundwahrscheinlichkeit, also in diesem Sinn eine flache Wahrscheinlichkeitsverteilung (das ist nur eine Annahme, ob sie tatsächlich korrekt ist, ist eher anzuzweifeln, weil ja noch chemische Reaktionsmöglichkeiten diese beeinflussen, aber wir starten mal damit).
Nun entwickelt sich die erste Genkonfiguration, die seinen Trägern einen Vorteil bietet, irgendetwas kleines, aber bedeutendes. Nach den Gesetzen der Evolution setzt sich diese durch, wird also dominant.
Betrachten wir nun die Möglichkeiten, die sich für die Zukunft eröffnen, dann sind diese nicht mehr gleichmäßig.
Genkonfigurationen, die diese erste Entwicklung nicht enthalten, sind unterdrückt. Denn um diese herzustellen, müsste man zuerst die erste abbauen und dann die Alternative aufbauen. Das ist um so unwahrscheinlicher, je mehr Individuen es gibt, die die erste Konfiguration ausgebildet haben. Bei genügend Mitgliedern ist der Unterdrückungsfaktor anderer Möglichkeiten enorm. Genau das ist das Prinzip der spontanen Symmetriebrechung, wo in physikalischen Systemen der Unterdrückngsfaktor die inverse Avogadrozahl ist.
Es öffnen sich also nur noch die Möglichkeiten, die auf der ersten Entwicklung aufbauen, die Richtung ist nicht mehr beliebig, sondern festgelegt. Es ergibt sich nach ein paar tausend Jahren dann etwas Neues, was durch diese erste Entwicklung bereits vorgeprägt war. Aus einem blinden Prozess ist ein gezielter geworden.
Und das, obwohl ich mit der Annahme einer flachen Wahrscheinlichkeit begonnen hatte.
Genau das wird bei Simulationen mit Hilfe einer Selektionsfunktion modelliert. Obwohl also die Grundprinzipien keine Ziele vorgeben, entstehen diese durch die Eigenschaften der Statistik "spontan".
Dabei ist es unbekannt, wieviel und in welchem Detailgrad alleine die Naturkonstanten das vordefinieren, was entsteht. Die Vielfalt des Lebens zeigt, dass die Vordefinition nicht präzise ist, aber erst der Vergleich mit anderen Lebenssystemen wird sagen können, wie weit die Vorbestimmung geht.
Das kann man z.B. an Dingen wie dem genetischen Code oder den biologischen Kreisläufen ablesen können. Sofern wir andere Lebenssysteme finden und untersuchen können.
Pluto hat geschrieben:
Ja, das kann man mit Simulationen beweisen. Lies mal
Der blinde Uhrmacher von Richard Dawkins.
Ich habe "das egoistische Gen" gelesen und darin hat Dawkins nur sehr grobe statistische Argumente gebracht, die zwar nicht falsch, aber auch nicht richtig waren.
Zu der Zeit, in der er "der blinde Uhrmacher" geschrieben hat, hat er längst nicht mehr wissenschaftlich gearbeitet, sondern sich auf das wesentlich lukrativere Christen-Bashing konzentriert. Seine Argumente sind weltanschaulich geprägt und er ist damit genauso blind wie du.
Aber du kannst seine Argumente ja mal zusammenfassen und vor allem zitieren, welche Software er angeblich verwendet hat. Ich habe nämlich vor etwa 5 Jahren sehr sorgfältig geforscht, welche Programme zur Simulation von Evolution es gibt und ich habe keines gefunden, was ohne Selektionsfunktion ausgekommen ist.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.