Ist Evolution Science-Fiction?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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sven23
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#51 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von sven23 » Mi 30. Jul 2014, 07:15

closs hat geschrieben:Darwin hat NICHT Jesus widersprochen, sondern eine biologische Erklärung gebracht, die als solche gut ist. - Es gibt keinen Widerspruch zwischen ET (im streng wissenschaftlichen Sinne) und christlichem Schöpfungsbild.

Darwin konnte Jesus gar nicht widersprechen, weil dieser sich zur Evolution gar nicht geäußert hat, bzw. sie gar nicht kannte. Man muß aber vermuten, daß er als Kind seiner Zeit ebenfalls von einem Schöpfergott ausging, der die Arten unveränderlich geschaffen hat. Dies war ja auch bis zu Darwin kirchliche Lehrmeinung, gestützt auf die Bibel.
Als Jemand, der für ein Theologiestudium vorgesehen war, wußte Darwin ganz genau, welchen Sprengstoff seine Erkenntnis in sich barg und zögerte lange mit der Veröffentlichung, bis die Zeit reif war für die Wahrheit.
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sven23
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#52 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von sven23 » Mi 30. Jul 2014, 07:33

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Zuletzt geändert von sven23 am Mi 30. Jul 2014, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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sven23
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#53 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von sven23 » Mi 30. Jul 2014, 07:37

closs hat geschrieben:Die RKK tut das übrigens NICHT - weil sie weiß, dass naturwissenschaftliche Wahrnehmung und geistige Wahrnehmung nicht interferieren.

Hier wird der Begriff "Wahrnehmung" wieder unsauber vewendet. Was als naturwissenschaftliche "Wahrnehmung" bezeichnet wird, ist überprüfbar bis hin zum gesicherten Wissen. Unter "geistiger Wahrnehmung" kann man alle möglichen Phantasien versammeln, die nicht überprüfbar sind.

closs hat geschrieben: Da kommen wir wieder zu dem Thema, dass Ergebnis-Offenheit im Dasein und Fügung durch Gott nicht interferieren.

Das behauptest du immer, konntest aber noch nie plausibel erklären, wie das gehen soll. Das funktioniert nicht mal in der Theorie.
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#54 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von ThomasM » Mi 30. Jul 2014, 09:31

Pluto hat geschrieben: Selbstverständlich tut das die rkK.
In dem sie sagt Evolution sei von Gott gelenkt, für diese Behauptung aber keine handfesten Argumente anführen kann, widerspricht sie, und mischt sie sich ganz gehörig in die Methoden der Naturwissenschaft ein.
Aber Pluto

Eine Interpretation einer (prinzipiell) offenen Frage aus der naturwissenschaftlichen Beschreibung ist doch kein Widerspruch zur naturwissenschaftlichen Beschreibung. Du solltest doch in der Lage sein, diese beiden Ebenen auseinander zu halen.
Auch innerhalb von naturwissenschaftlichen Beschreibungen gibt es unterschiedliche Interpretationen ohne dass das ein Problem ist.

Gruß
Thomas
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#55 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Mi 30. Jul 2014, 14:39

Pluto hat geschrieben:womit er eindeutig die Arbeit der Biologen beurteilt!
Nein - er spricht von Dingen HINTER der Wissenschaft und empfiehlt dringend, dass sich die Wissenschaft nicht mit diesem "Dahinter" befasst - weil das wirklich nicht die Aufgabe der Wissenschaft ist. - Das finde ich ok. - Die Wissenschaft bleibt damit komplett frei.

Pluto hat geschrieben: Es entspricht NICHT dem allgemeinen Verständnis von Fügung.
Wo gibt es den Begriff der "Fügung" - außer bei geistigen Fragestellungen?

Pluto hat geschrieben:Das könnte man als "Vorwissen" bezeichnen, aber nicht als Fügung.
OK - das wäre ja schon mal was. - Dann verstehe "Vorwissen" als einen wesentlichen Bestandteil von "Fügung". - Darüber hinaus ist Fügung, dass dieses Vorwissen zu einen Gesamtplan gestaltet wird - man weiss ja bereits "vorher", was der Mensch mit "freiem Willen" und in seinem Sinne "ergebnisoffen" zu jeder Zeit macht.

"Determinismus" im heutigen Sinne wäre dagegen, dass die Freiheit der Daseins-Entwicklung NICHT gegeben ist - auf ET bezogen: Dass man prinzipiell sagen könne, wie sich eine Giraffe in den nächsten Jahrmillionen entwickelt. - SO ist "Fügung" im geistigen Sinne nicht gemeint.

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#56 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Mi 30. Jul 2014, 14:44

Münek hat geschrieben:Selbstverständlich beschreiben die Schöpfungsgeschichten das "WIE" des göttlichen Schaffens.
Ja - aber nur als Chiffre/Gleichnis/etc. - und diese Chiffren sind NICHT in Konkurrenz zur Wissenschaft gemeint, sondern als geistige Aussagen.

Münek hat geschrieben:"Gott der Herr machte den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase".
Die Materie des Menschen ist "Staub" - erst durch den Geist wird er zur Existenz.

Münek hat geschrieben:"Gott machte die Feste und schied das Wasser unter der Feste vom Wasser über der Feste"
Das steht für die Dialektisierung des Daseins. - Dasein = NICHT "Alles in Einem", sondern dialektische Trennung.

Münek hat geschrieben:UND UND UND.......
"Mann" und "Frau" stehen für die Dialektik von Geist und Seele. - Etc.

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#57 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Mi 30. Jul 2014, 14:48

sven23 hat geschrieben: daß er als Kind seiner Zeit ebenfalls von einem Schöpfergott ausging, der die Arten unveränderlich geschaffen hat.
Das "Unveränderliche" gilt für das Wesen des menschlichen Geistes, nicht aber für die biologische Entwicklung.

sven23 hat geschrieben:Als Jemand, der für ein Theologiestudium vorgesehen war, wußte Darwin ganz genau, welchen Sprengstoff seine Erkenntnis in sich barg
Das stimmt - und hängt damit zusammen, dass das Christentum schon damals unverständig in Bezug auf eigene Wurzeln war. - Nochmals: Die RKK hat nicht die geringsten Problem mit der ET. - Alles, was die Wissenschaft zur ET beobachtet, wird auch von der RKK akzeptiert werden. - Jedoch nicht alles, was die Wissenschaft (unzuständigerweise!!) aus ihren Beobachtungen interpretiert , wird von der RKK akzeptiert werden (siehe Schönborn) - wegen Grenzüberschreitung aus dem rein wissenschaftlichen Auftrag hinaus.

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#58 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von sven23 » Mi 30. Jul 2014, 15:44

closs hat geschrieben: Dann verstehe "Vorwissen" als einen wesentlichen Bestandteil von "Fügung". - Darüber hinaus ist Fügung, dass dieses Vorwissen zu einen Gesamtplan gestaltet wird - man weiss ja bereits "vorher", was der Mensch mit "freiem Willen" und in seinem Sinne "ergebnisoffen" zu jeder Zeit macht.

Das Wissen allein ist doch noch keine Fügung. Was heißt denn Gesamtplan gestalten? Das ist alles so schwammig formuliert, daß man schon von clossscher Unschärfe sprechen muß.
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#59 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von sven23 » Mi 30. Jul 2014, 15:52

closs hat geschrieben:Das "Unveränderliche" gilt für das Wesen des menschlichen Geistes, nicht aber für die biologische Entwicklung.

Nein, die Unveränderlichkeit der Arten war kirchliche Lehrmeinung. Darin lag doch unter anderem das Konfliktpotential.

closs hat geschrieben: Die RKK hat nicht die geringsten Problem mit der ET. - Alles, was die Wissenschaft zur ET beobachtet, wird auch von der RKK akzeptiert werden. -

Ja heute vielleicht, das war Jahrhunderte lang völlig anders.
Ich will der Kirche ja zugestehen, daß sie einen Schöpfergott benötigt, sonst wäre er ja völlig arbeitslos und überflüssig. Aber mehr als die Rolle der Initialzündung für die sich manifestierende Evolution bleibt nicht mehr für ihn übrig. Sorry, aber so ist es nun mal.
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#60 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Mi 30. Jul 2014, 16:50

sven23 hat geschrieben:Das Wissen allein ist doch noch keine Fügung.
Stimmt - aber damit kann man einen Verständnis-Einstieg schaffen, weil es jeder nachvollziehen kann.

sven23 hat geschrieben:Was heißt denn Gesamtplan gestalten? Das ist alles so schwammig formuliert
Ja - man sollte sich daran gewöhnen, dass es Maßstäbe des Seins und des Wissens gibt, von denen wir nicht die geringste Ahnung haben.

Lies mal Tiplers "Physik der Unsterblichkeit". - Bei allen (auch bei mir) strittigen Thesen, die er aufstellt, bringt er ein Argumentarium aus physikalisch-mathematischer Sicht (also NICHT "esoterischer" Sicht), das mit dem sogenannten "Omegapunkt" ziemlich gut erklärt, was man als "Fügung" bezeichnen kann - das Aufgehobensein jeglichen Daseins-Geschehens (inkl. Gedanken) in einen End-(Omega-)Punkt, der als solcher unausweichlich ist und somit im herkömmlichen Jargon des Materialismus "determiniert" wäre, ohne es zu sein.

sven23 hat geschrieben:Ja heute vielleicht, das war Jahrhunderte lang völlig anders.
Gut möglich - das ist die Heilsgeschichte (= Entwicklungs-Geschichte) des Christentums, in der wir auch noch heute mittendrin sind.

sven23 hat geschrieben:Aber mehr als die Rolle der Initialzündung für die sich manifestierende Evolution bleibt nicht mehr für ihn übrig.
Mehr ist auch nicht gewollt - das Dasein (= Fürstentum der Welt) soll nach ihren Gesetzen sein. - Das eigentliche göttliche Feld ist das, aus der das Dasein kommt.

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