Genau, so ist man auch darauf gekommen. Aber -- ich wäre ja nicht der Anton -- wenn ich nicht darauf hinweisen würde, so funktioniert unsere Wissenschaft heute nicht.Münek hat geschrieben:Nein nein - es ist ja gerade die ERDSICHT auf den Tages- und Nachthimmel, die den irrtümlichen visuellen Eindruck erweckt, als kreisten Sonne, Mond, die anderen Planeten und die Fixsterne um die Erde. Diese Sicht führt geradewegs zum geozentrischen Modell.closs hat geschrieben:Genau deshalb spreche ich ständig von "aus Erdsicht", da "geozentrisch" mehrheitlich astrophysikalisch verstanden wird - darum geht es aber gerade NICHT.Münek hat geschrieben:Das geozentrische Weltbild basiert auf der Annahme, dass die Erde und damit auch der Mensch im Universum eine zentrale Position einnehmen
Denn der Kepler, in diesem Falle, hat sich einfach etwas einfallen lassen, was auch die Bahnen der Planeten erklärt. Und dieses Modell war einfach anzuwenden. Sprich: Die Positionen der Planeten als auch die Erdstellung zur Sonne konnten einfach berechnet werden. Der Kepler hat das Modell durch eine Art "Spielerei" und "Ausprobiererei" rausgefunden. Damals gab es -- so mehr oder weniger im EInklang mit den Beobachtungen -- auch andere Modelle. Nur waren die viel, viel aufwendiger in der Berechnung. Hier kann man mit Fug und Recht den Ockham als Zünglerin an der Waage sehen.
Was Kepler sehr erfolgreich gemacht hat, ist sich von den Wahrnehmungen oder Beobachtungen als zum Modell direkt hinleitenden Weg zu lösen.