closs hat geschrieben: Janina hat geschrieben: Wissenschaft ist völlig undemokratisch. Über Wahrheit wird nicht abgestimmt.
Das gilt auch für geistige Fragen - und es ist richtig so.
Aber stimmt das wirklich? Bestimmt wirklich die Qualität einer Aussage ihren Wahrheitsgehalt - und nicht vielmehr die Quantität derer, die ihr in einer bestimmten Umgebung zustimmen?
Janina hat geschrieben: Hier hab ich dir mal noch so ein Genie kopiert. […] Weil es ohne Abitur keinen Zutritt gibt, muss kein Professor sich mit so einem Trottel abgeben.
Schlechtes Beispiel. Die Biologen bei Wort und Wissen (z.T. selbst Professoren) diskutieren ständig mit anderen Wissenschaftlern. Man kann diese Auseinandersetzungen ja z.T. nachlesen. Auch John Lennox, der zwar nicht bei W+W ist aber dessen Bücher ich alle gelesen habe, hat mehrfach öffentlich mit Richard Dawkins und anderen Podiumsdiskussionen geführt, genau über die Themen, die wir hier auch besprechen.
Es geht nicht um solche Zettel vereinzelter, wissenschaftsskeptischer Bürger, die sich eigene Theorien ausdenken. Sondern die Diskussion findet durchaus auf einer höheren Ebene statt.
Tyrion hat geschrieben: Ich hatte darauf erwidert, dass du damit alle Biologen, die sich ernsthaft mit ET beschäftigen, zu Volltrotteln erklärst, da du jegliche Empirie absprichst, was Neuentwicklungen durch die ET angeht.
Als promoviertem Biologen ist dir natürlich bekannt, dass man makroevolutive Vorgänge, Neuentwicklungen und Umbauten, wie die Entstehung der Flügel aus Vorderläufen oder die Anpassung an das Landleben bei Vierbeinern oder die Warmblütigkeit bei Vögeln und Säugetieren usw. natürlich nicht empirisch erforschen kann. Also durch Beobachtung oder im Experiment. Das ist es, was ich sagen will. Dennoch kann man diese Vorgänge theoretisch annehmen, aus graduellen Veränderungen, wie die Bildung von Unterarten und Arten auf Makroevolution schließen und ist deshalb noch lange kein Volltrottel. Hab ich nie behauptet.
Aber, ich wiederhole mich, man kann es auch anders interpretieren, etwas anderes annehmen.
Tyrion hat geschrieben: Natürlich kann es sein, dass es ein Wesen namens Gott gibt, das beispielsweise nur um uns zu foppen, Fossilien getürkt hat und eigenhändig vergraben hat.
Reine Polemik. Das nimmt natürlich kein Mensch an und ist auch nicht nötig.
Tyrion hat geschrieben: Wenn mir aber jemand erklärt, dass beispielsweise die Erde erst 6000 Jahre alt ist und dass alle Altersbestimmungsmethoden Blödsinn sind…
Das tue ich nicht. Die Erde kann durchaus alt sein.
Tyrion hat geschrieben: Kannst du es genau benennen, damit ich dieses "Lehrbuch" selbst gegenlesen kann?
Evolution – Ein kritisches Lehrbuch
Tyrion hat geschrieben:Roland hat geschrieben:Hartnäckige Lücken könnten aber eben auch am falschen Ansatz liegen.
Ja, können. Es gibt aber auch für sie plausible Erklärungen. Für die Alternative leider nicht.
Das behauptest du. Intelligenz, Geist, Planung ist für mich eine sehr plausible Erklärung.
Tyrion hat geschrieben:Dennoch ist auch deine Alternative möglich, rein theoretisch. Aber ich glaube nicht, dass die Erde flach ist…
Ich auch nicht. Was soll das? Reine Polemik.
Tyrion hat geschrieben: …und auch nicht, dass Parasiten vor ihren Wirten entstanden (worauf du natürlich auch nie eingehst bzw. dann wieder mit Krankheiten kommst - das ist eins von vielen Beispielen, wo du kneifst, da du in deinen "Lehrbüchern" keine Gegenargumente gegen das ID findest?).
Was meinst du damit? Ich glaube auch nicht, dass Parasiten vor ihren Wirten entstanden…
Tyrion hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Der schöpfungstheoretische Ansatz erklärt manches besser, als der rein naturalistische.
Ja was denn? Butter bei die Fische...
Tyrion hat geschrieben: Weil mir noch kein ID-Vertreter über den Weg lief, der die Daten kennt und begreift, um dann vernünftig Positivargumente für seine "Theorie" zu finden. Man findet nur Gegenargumente hinsichtlich ET.
Hatte gestern schon die Vielzahl von Konvergenzen genannt, die sich schöpfungstheoretisch besser erklären lassen. Das ist durchaus ein Positivargument. Vielleicht als weiteres Beispiel "spielerische Komplexität", also "Luxusstrukturen" wie z.B. manche Formen der sekundären Pollenübertragung. Ausgeklügelte Systeme, die weit komplexer sind, als es für die Überlebensfähigkeit notwendig zu sein scheint. Davon sind mindestens 25 verschiedene bekannt, die auch wieder konvergent, also unabhängig voneinander entstanden sein sollen. Ein Schöpfer kann sich solchen Luxus erlauben, das Auftreten funktional überflüssiger Strukturen ist evolutionstheoretisch schwerer zu erklären. Noch schwerer, wenn sie mehrfach unabhängig entstanden sein sollen.
Oder potentielle Komplexität. Es gibt Hinweise, die darauf schließen lassen, dass Lebewesen zukunftsorientiert konzipiert sind. Dass sie quasi "Rucksäcke" dabei haben, die sie bei Bedarf auspacken. Bakterien etwa, die unter Stressbedingungen die Mutationsrate erhöhen können, um sich schneller anpassen zu können, und die Mutationen konzentrieren sich in Bereichen, wo sie am ehesten zu nützlichen Veränderungen führen. Man hat den Eindruck, als seien Wege der 'Anpassung bei Bedarf' bereits angelegt. Also Designsignale im mikroevolutiotiven Bereich, wo man normalerweise alles ungerichteten, nicht zukunftsorientierten Prozessen zuschreibt.
Das sind nur einige von vielen Beispielen.
Ansonsten lässt du wiedermal mehr oder weniger unbegründete Tiraden los, polemsiche Unterstellungen und Beschimpfungen, die sich letztlich auch wiederholen.
Tyrion hat geschrieben: Ich gebe wenigstens zu, dass ID theoretisch möglich ist, …
Dann ist doch alles gut! Wozu die ganzen agressiven Tiraden?
Auch ich gebe regelmäßig, von Anfang an in meinen Beiträgen zu, dass wir natürlich auch das Ergebnis blinder, ungesteuerter Naturprozesse sein könnten, dass ID Gott nicht beweisen kann, die ET aber auch nicht seine Nichtexistenz und
dass sich jeder selbst entscheiden können muss, was ihm plausibler erscheint.
Das allein ist mein Anliegen.