Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Anton B.
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#451 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Anton B. » Di 7. Mär 2017, 16:57

Janina hat geschrieben:
closs hat geschrieben:die lediglich die Gemeinsamkeit haben, dass sie nach dem suchen "was der Fall ist"
Wissen wir das denn? Eine Geisteswissenschaft arbeitet doch auch mit Gedankenkonstruktionen, die lediglich auf Übereinkunft beruhen. Also jederzeit um-"erklärt" werden können, und damit nicht auf intersubjektiv feststellbaren Gegebenheiten beruhen.
Das, was "der Fall ist", ist immer kritisch.

Die Bemerkungen zu den Geisteswissenschaften ("Gedankenkonstruktionen, die lediglich auf Übereinkunft beruhen") kann ich allerdings nicht nachvollziehen: Es werden nicht einfach Gedankenkonstruktionen als etwas, was eine "Wirklichkeit" repräsentiert, in den Raum gestellt und durch "lediglich" Übereinkunft als "Erklärung" vereinbart. Da könnte man böserweise eher der Naturwissenschaft diesen Vorwurf machen, was der closs z.B. (Vorwissen!) auch gerne tut. Auch wenn der Vorwurf auch hier letztlich nicht zutrifft.

Die Philosophen z.B., als besonders puristische Klasse der Geisteswissenschaftler, setzen in der Tat sehr gerne Gedankenkonstruktionen in die Welt. Aber nur, um sie dann genüsslich nach allen Regeln der Logik wieder auseinander zu nehmen. Das ist selbstverständlich ein wissenschaftlicher Diskussionsprozess, der auf die Herstellung eines intersubjektiven, gemeinsamen Verständnisses mittels vernünftiger Begründungen zielt.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Roland
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#452 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Roland » Di 7. Mär 2017, 18:08

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: Wissenschaft ist völlig undemokratisch. Über Wahrheit wird nicht abgestimmt.
Das gilt auch für geistige Fragen - und es ist richtig so.
Aber stimmt das wirklich? Bestimmt wirklich die Qualität einer Aussage ihren Wahrheitsgehalt - und nicht vielmehr die Quantität derer, die ihr in einer bestimmten Umgebung zustimmen?

Janina hat geschrieben: Hier hab ich dir mal noch so ein Genie kopiert. […] Weil es ohne Abitur keinen Zutritt gibt, muss kein Professor sich mit so einem Trottel abgeben.
Schlechtes Beispiel. Die Biologen bei Wort und Wissen (z.T. selbst Professoren) diskutieren ständig mit anderen Wissenschaftlern. Man kann diese Auseinandersetzungen ja z.T. nachlesen. Auch John Lennox, der zwar nicht bei W+W ist aber dessen Bücher ich alle gelesen habe, hat mehrfach öffentlich mit Richard Dawkins und anderen Podiumsdiskussionen geführt, genau über die Themen, die wir hier auch besprechen.
Es geht nicht um solche Zettel vereinzelter, wissenschaftsskeptischer Bürger, die sich eigene Theorien ausdenken. Sondern die Diskussion findet durchaus auf einer höheren Ebene statt.

Tyrion hat geschrieben: Ich hatte darauf erwidert, dass du damit alle Biologen, die sich ernsthaft mit ET beschäftigen, zu Volltrotteln erklärst, da du jegliche Empirie absprichst, was Neuentwicklungen durch die ET angeht.
Als promoviertem Biologen ist dir natürlich bekannt, dass man makroevolutive Vorgänge, Neuentwicklungen und Umbauten, wie die Entstehung der Flügel aus Vorderläufen oder die Anpassung an das Landleben bei Vierbeinern oder die Warmblütigkeit bei Vögeln und Säugetieren usw. natürlich nicht empirisch erforschen kann. Also durch Beobachtung oder im Experiment. Das ist es, was ich sagen will. Dennoch kann man diese Vorgänge theoretisch annehmen, aus graduellen Veränderungen, wie die Bildung von Unterarten und Arten auf Makroevolution schließen und ist deshalb noch lange kein Volltrottel. Hab ich nie behauptet.
Aber, ich wiederhole mich, man kann es auch anders interpretieren, etwas anderes annehmen.

Tyrion hat geschrieben: Natürlich kann es sein, dass es ein Wesen namens Gott gibt, das beispielsweise nur um uns zu foppen, Fossilien getürkt hat und eigenhändig vergraben hat.
Reine Polemik. Das nimmt natürlich kein Mensch an und ist auch nicht nötig.

Tyrion hat geschrieben: Wenn mir aber jemand erklärt, dass beispielsweise die Erde erst 6000 Jahre alt ist und dass alle Altersbestimmungsmethoden Blödsinn sind…
Das tue ich nicht. Die Erde kann durchaus alt sein.

Tyrion hat geschrieben: Kannst du es genau benennen, damit ich dieses "Lehrbuch" selbst gegenlesen kann?
Evolution – Ein kritisches Lehrbuch

Tyrion hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Hartnäckige Lücken könnten aber eben auch am falschen Ansatz liegen.
Ja, können. Es gibt aber auch für sie plausible Erklärungen. Für die Alternative leider nicht.
Das behauptest du. Intelligenz, Geist, Planung ist für mich eine sehr plausible Erklärung.

Tyrion hat geschrieben:Dennoch ist auch deine Alternative möglich, rein theoretisch. Aber ich glaube nicht, dass die Erde flach ist…
Ich auch nicht. Was soll das? Reine Polemik.

Tyrion hat geschrieben: …und auch nicht, dass Parasiten vor ihren Wirten entstanden (worauf du natürlich auch nie eingehst bzw. dann wieder mit Krankheiten kommst - das ist eins von vielen Beispielen, wo du kneifst, da du in deinen "Lehrbüchern" keine Gegenargumente gegen das ID findest?).
Was meinst du damit? Ich glaube auch nicht, dass Parasiten vor ihren Wirten entstanden…

Tyrion hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Der schöpfungstheoretische Ansatz erklärt manches besser, als der rein naturalistische.
Ja was denn? Butter bei die Fische...
Tyrion hat geschrieben: Weil mir noch kein ID-Vertreter über den Weg lief, der die Daten kennt und begreift, um dann vernünftig Positivargumente für seine "Theorie" zu finden. Man findet nur Gegenargumente hinsichtlich ET.
Hatte gestern schon die Vielzahl von Konvergenzen genannt, die sich schöpfungstheoretisch besser erklären lassen. Das ist durchaus ein Positivargument. Vielleicht als weiteres Beispiel "spielerische Komplexität", also "Luxusstrukturen" wie z.B. manche Formen der sekundären Pollenübertragung. Ausgeklügelte Systeme, die weit komplexer sind, als es für die Überlebensfähigkeit notwendig zu sein scheint. Davon sind mindestens 25 verschiedene bekannt, die auch wieder konvergent, also unabhängig voneinander entstanden sein sollen. Ein Schöpfer kann sich solchen Luxus erlauben, das Auftreten funktional überflüssiger Strukturen ist evolutionstheoretisch schwerer zu erklären. Noch schwerer, wenn sie mehrfach unabhängig entstanden sein sollen.
Oder potentielle Komplexität. Es gibt Hinweise, die darauf schließen lassen, dass Lebewesen zukunftsorientiert konzipiert sind. Dass sie quasi "Rucksäcke" dabei haben, die sie bei Bedarf auspacken. Bakterien etwa, die unter Stressbedingungen die Mutationsrate erhöhen können, um sich schneller anpassen zu können, und die Mutationen konzentrieren sich in Bereichen, wo sie am ehesten zu nützlichen Veränderungen führen. Man hat den Eindruck, als seien Wege der 'Anpassung bei Bedarf' bereits angelegt. Also Designsignale im mikroevolutiotiven Bereich, wo man normalerweise alles ungerichteten, nicht zukunftsorientierten Prozessen zuschreibt.
Das sind nur einige von vielen Beispielen.

Ansonsten lässt du wiedermal mehr oder weniger unbegründete Tiraden los, polemsiche Unterstellungen und Beschimpfungen, die sich letztlich auch wiederholen.

Tyrion hat geschrieben: Ich gebe wenigstens zu, dass ID theoretisch möglich ist, …
Dann ist doch alles gut! Wozu die ganzen agressiven Tiraden?
Auch ich gebe regelmäßig, von Anfang an in meinen Beiträgen zu, dass wir natürlich auch das Ergebnis blinder, ungesteuerter Naturprozesse sein könnten, dass ID Gott nicht beweisen kann, die ET aber auch nicht seine Nichtexistenz und dass sich jeder selbst entscheiden können muss, was ihm plausibler erscheint.
Das allein ist mein Anliegen.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Anton B.
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#453 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Anton B. » Di 7. Mär 2017, 18:47

Roland hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben: Ich hatte darauf erwidert, dass du damit alle Biologen, die sich ernsthaft mit ET beschäftigen, zu Volltrotteln erklärst, da du jegliche Empirie absprichst, was Neuentwicklungen durch die ET angeht.
Als promoviertem Biologen ist dir natürlich bekannt, dass man makroevolutive Vorgänge, Neuentwicklungen und Umbauten, wie die Entstehung der Flügel aus Vorderläufen oder die Anpassung an das Landleben bei Vierbeinern oder die Warmblütigkeit bei Vögeln und Säugetieren usw. natürlich nicht empirisch erforschen kann.
Klar. Und man ist Volltrottel, wenn man es trotzdem tut. Wie wir Paläontologen und Biologen zum Beispiel ...

Roland hat geschrieben:Also durch Beobachtung oder im Experiment.
Denn genau das tuen wir: Wir bilden Modelle und prüfen die daraus abgeleiteten Beobachtungsvorhersagen mit tatsächlichen Beobachtungen.

Roland hat geschrieben:Das ist es, was ich sagen will.
Und genau da liegt ja auch das Problem.
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#454 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Di 7. Mär 2017, 19:17

Roland hat geschrieben: Bestimmt wirklich die Qualität einer Aussage ihren Wahrheitsgehalt - und nicht vielmehr die Quantität derer, die ihr in einer bestimmten Umgebung zustimmen?
NAtürlich wird es nur die Qualität - denn sonst kommt raus: "SCheiße ist gut - Milliarden Fliegen können sich nicht irren".

Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, Qualität zu definieren - insofern kann auch im Wort "Qualität" Willkür verborgen sein.

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#455 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Di 7. Mär 2017, 19:38

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Nein. Nicht das ich wüsste.
Aus Deiner Weltanschauung heraus kann man diesbezüglich keine Hinweise bekommen.
Aus der Wissenschaft aber schon.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es nützt auch nichts so etwas zu behaupten. Wo sind die Hinweise?
Aussagen ÜBER dem naturalistischen Koordinaten-System sind nicht naturalistisch nachweisbar, sondern nur interpretierbar.
Mag sein... Interpretation ist allerdings minderwertig im Vergleich zur empirischen Bestätigung.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Natürlich "merkt" der Biologe ob etwas Spuren hinterlässt oder nicht.
Wenn er das "Etwas" nicht in Erwägung zieht, "merkt" er es nicht - das "Dahinter/Darüber" ist überhaupt nicht innerhalb der Naturwissenschaft berücksichtigbar.
Welche konkreten Spuren von Transzendenz gibt es denn, die übersehen wurden?
An diese Stelle sollten wir uns noch mal an die Definition des methodologischen Naturalismus erinnern: Wenn es etwas gibt, dann wird es selbstverständlich untersucht.

closs hat geschrieben:Wie willst Du biologisch unterscheiden, ob die letzte URsache des Lebens materieller oder geistiger Natur ist? - Diese Frage ist nicht falsifizierbar.
Vielleicht doch... Woher willst du das wissen?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Wie genau sollen ID-Hinweise denn aussehen?
Es ist eine Glaubensfrage. - Glaube ich, dass die letzte Ursache des Lebens
a) materialistischer Natur
b) geistiger Natur ist.
  • Wer in der heutigen Zeit daran zweifelt, dass die Vielfalt des Lebens durch einen langsamen Prozess der Evolution entstand, ist ignorant, unverzeilich ignorant.
    [Daniel Dennett - Darwins gefährliches Erbe - 1995]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#456 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Di 7. Mär 2017, 21:37

Pluto hat geschrieben:Aus der Wissenschaft aber schon.
NEIN. - Denn die Wissenschaft kann keine Fragen beantworten, die nicht Teil der Wissenschaft sind.

Pluto hat geschrieben: Interpretation ist allerdings minderwertig im Vergleich zur empirischen Bestätigung.
Wenn es sich auf Dasselbe bezieht, ist das richtig - aber das ist hier eben nicht der Fall.

Pluto hat geschrieben:Welche konkreten Spuren von Transzendenz gibt es denn, die übersehen wurden?
Es wurden innerhalb der Naturwissenschaft keine Spuren übersehen - das, wovon ich spreche, ist innerhalb der Wissenschaft nicht aufspürbar.

Pluto hat geschrieben:An diese Stelle sollten wir uns noch mal an die Definition des methodologischen Naturalismus erinnern: Wenn es etwas gibt, dann wird es selbstverständlich untersucht.
Korrekt und zugleich unnötig. - Denn dies bezieht sich nur auf Gegebenheiten innerhalb des methodolodischen Naturalismus.

Pluto hat geschrieben:Woher willst du das wissen?
Weil nur das kritisch-rational falsifizierbar ist, was sein Wesen in der naturalistischen Welt hat.

Pluto hat geschrieben:Wer in der heutigen Zeit daran zweifelt, dass die Vielfalt des Lebens durch einen langsamen Prozess der Evolution entstand, ist ignorant, unverzeilich ignorant.[Daniel Dennett - Darwins gefährliches Erbe - 1995]
Versteh doch: Diesem Satz würde sogar Ratzinger oder Schönborn zustimmen.

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#457 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Janina » Di 7. Mär 2017, 22:28

Roland hat geschrieben:Die Biologen bei Wort und Wissen (z.T. selbst Professoren) diskutieren ständig mit anderen Wissenschaftlern.
Daher stammt auch die schlechte Erfahrung, derentwegen echte Biologen dieses Spielchen ungern wiederholen. Sie verwechseln es am Anfang noch mit einem echten Disput. Daher deine Verwechslung mit "einer höheren Ebene".

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#458 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Di 7. Mär 2017, 22:57

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aus der Wissenschaft aber schon.
NEIN. - Denn die Wissenschaft kann keine Fragen beantworten, die nicht Teil der Wissenschaft sind.
Du irrst.
Die Wissenschaft kann alle natürlichen Vorgänge der Welt untersuchen. Und sollten eines Tages auch paranormale (transzendente) Phänomene Spuren hinterlassen, wird sie auch diese untersuchen. Bis dahin bleibt was der Fall sein könnte nur Vermutung und Behauptung.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Interpretation ist allerdings minderwertig im Vergleich zur empirischen Bestätigung.
Wenn es sich auf Dasselbe bezieht, ist das richtig - aber das ist hier eben nicht der Fall.
Woher willst du das wissen?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche konkreten Spuren von Transzendenz gibt es denn, die übersehen wurden?
Es wurden innerhalb der Naturwissenschaft keine Spuren übersehen - das, wovon ich spreche, ist innerhalb der Wissenschaft nicht aufspürbar.
Das ist Okay. Dann ist es nur Vermutung.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:An diese Stelle sollten wir uns noch mal an die Definition des methodologischen Naturalismus erinnern: Wenn es etwas gibt, dann wird es selbstverständlich untersucht.
Korrekt und zugleich unnötig. - Denn dies bezieht sich nur auf Gegebenheiten innerhalb des methodolodischen Naturalismus.
Alles was in der Welt der Fall sein könnte, ist Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Woher willst du das wissen?
Weil nur das kritisch-rational falsifizierbar ist, was sein Wesen in der naturalistischen Welt hat.
Auch das ist nur eine unbegründete Behauptung.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wer in der heutigen Zeit daran zweifelt, dass die Vielfalt des Lebens durch einen langsamen Prozess der Evolution entstand, ist ignorant, unverzeilich ignorant.[Daniel Dennett - Darwins gefährliches Erbe - 1995]
Versteh doch: Diesem Satz würde sogar Ratzinger oder Schönborn zustimmen.
Glaube ich nicht. Denn sie verstehen als ein gelenkter Vorgang, doch für eine solche Lenkung fehlt jegliche Spur. Falls Schönborn dies ernsthaft behaupten will, und nicht nur vermuten, dann sollte er es auch belegen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#459 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Di 7. Mär 2017, 23:49

Pluto hat geschrieben: Und sollten eines Tages auch paranormale (transzendente) Phänomene Spuren hinterlassen, wird sie auch diese untersuchen.
Sie wird sie aber als NICHT-"paranormale" Phänomene untersuchen, sondern als "normale". - Das heisst: Die Wissenschaft untersucht Transzendentes nur dann, wenn es NICHT transzendent ist. - Mit anderen Worten: Sie untersucht (nach meiner Weltanschauung) bereits heute "paranormale" Phänomene, ohne es zu merken - weil sie es methodisch nicht merken KANN.

Pluto hat geschrieben:Woher willst du das wissen?
Weil Transzendentes nicht naturwissenschaftlich nachgewiesen werden kann - könnte sie es, wäre es nicht transzendent.

Pluto hat geschrieben: Dann ist es nur Vermutung.
Transzendentes ist IMMER Vermutung/Glaubensgewissheit, weil es nichts anderes sein KANN.

Pluto hat geschrieben:Alles was in der Welt der Fall sein könnte, ist Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung.
Aber aus methodischen Gründen IMMER ohne Bezug auf transzendenten Bezug. - Ob morgen ein Meteorit einschlägt, weil Gott es will oder weil es halt passiert ist, ist naturwissenschaftlich nicht unterscheidbar.

Pluto hat geschrieben:Auch das ist nur eine unbegründete Behauptung.
Nein - das ist eine methodisch-logisch zwingende Aussage.

Pluto hat geschrieben:Glaube ich nicht.
Ist aber so.

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#460 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Janina » Mi 8. Mär 2017, 09:18

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Und sollten eines Tages auch paranormale (transzendente) Phänomene Spuren hinterlassen, wird sie auch diese untersuchen.
Sie wird sie aber als NICHT-"paranormale" Phänomene untersuchen, sondern als "normale". - Das heisst: Die Wissenschaft untersucht Transzendentes nur dann, wenn es NICHT transzendent ist.
Wissenschaft untersucht das, was der Fall ist.
Nach deinem Gebrauch von transzendet ist transzendent dann das, was nicht der Fall ist.

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