Ich habe einen christlichen Freund mit medizinischer Ausbildung und recht großem Wissen in Biologie und Chemie. Sein Hobby ist Ozeanologie. Seiner Meinung nach lässt sich Medizin ohne Kenntnisse der Evolutionstheorie gar nicht verstehen. Er sagt auch, dass die Ontogenese der Phylogenese gleich.ThomasM hat geschrieben:Das ist schlicht falsch.R.F. hat geschrieben: z.B. hilft die evolutionistische Sicht auch der Medizin nicht weiter.
Die Vernachlässigung evolutionärer Mechanismen haben dazu geführt, dass Antibiotika zunehmend wirkungslos sind und resistente Keime entstanden sind.
Vielen Dank für Deinen letzten sehr lehrreichen Beitrag, Thomas.

Das finde ich wirklich interessant. Der dogmatische Kreationistmus ist also eine Erfindung des frühen Mittelalters und war in der Antike keineswegs allegemeinverbindliche Lehre, wie das forschrittliche Hexaemeron von Basilius von Nyssa belegt. Dies sollte man erst einmal wissen, bevor man sich kritisch zur christlichen Schöpfungslehre äußert.Zitat von Logan5:
Im Übrigen schreibt bereits Basilius von Nyssa, Bruder des griechischen Kirchenvaters Gregor von Nyssa, im vierten Jahrhundert (!) in aller Klarheit, der Schöpfungsbericht in Gen1 betreibe keine Naturwissenschaft und mische sich nicht in Theorien der Naturphilosophie, denn - so Basilius: "...das Staunen ob so großer Dinge wird ja nicht abgeschwächt, wenn man die Weise ergründet, wie etwas Staunenswertes zustande kommt."
Die fundamentalistischen, wörtlich genommenen Bibelauslegungen und Glaubensauffassungen entstehen erst Mitte das 6. Jahrhunderts n. Chr. und wird mittlerweile seit den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts von kirchlicher Seite her immer stärker abgelehnt.