Abiogenese und Evolution

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
ThomasM
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#301 Re: Abiogenese und Evolution

Beitrag von ThomasM » Do 9. Okt 2014, 09:15

Pluto hat geschrieben: dass Gott trotz seiner Allmacht in dieser Frage keine Wahl hatte, und er sich zumindest hier den Gegebenheiten der Natur beugen musste.
Nett formuliert, ich würde es aber anders formulieren und damit mein Weltbild zum Ausdruck bringen:
Gott hatte in dieser Frage keine Wahl, weil das Ziel die Mittel diktiert, die er dazu erschaffen musste.

Pluto hat geschrieben:Bei der Vielzahl der Planeten im Universum ist das vermutlich mit an "Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" der Fall.
Böser Pluto :x :cry: :evil:
Du weißt genau, dass ich diese Formulierung nicht ausstehen kann. Um eine Wahrscheinlichkeit ausrechnen zu können musst du wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit auf einem Planeten mit gegebenen Umweltbedingungen Leben entsteht. Diese Wahrscheinlichkeit kannst du nicht ausrechnen, weil du den Weg zum Leben nicht kennst.
Oder willst du hier Bodensee2 spielen?

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Samantha

#302 Re: Abiogenese und Evolution

Beitrag von Samantha » Do 9. Okt 2014, 10:15

Pluto hat geschrieben:Ich halte es lieber mit Ashleigh Brilliant der einmal sagte: Besser das Leben ist sinnlos, als dass es einen Sinn hat, dem ich nicht zustimmen kann.
Das Leben hat einen naturgegebenen oder auch göttlichen Sinn, egal ob man dem zustimmt oder nicht. Ashleigh Brilliant geht da wohl von menschenbezogener aufgezwungener Sinngebung aus.

Pluto
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#303 Re: Abiogenese und Evolution

Beitrag von Pluto » Do 9. Okt 2014, 17:10

ThomasM hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: dass Gott trotz seiner Allmacht in dieser Frage keine Wahl hatte, und er sich zumindest hier den Gegebenheiten der Natur beugen musste.
Nett formuliert, ich würde es aber anders formulieren und damit mein Weltbild zum Ausdruck bringen:
Gott hatte in dieser Frage keine Wahl, weil das Ziel die Mittel diktiert, die er dazu erschaffen musste.
Ja. So kann man es auch sagen.
Wichtig dabei ist, dass Gott keine Wahl hatte, sonst hätte das Universum sich nicht so etnwickelt wie es dies tat, und wir wären nicht hier um es zu bestätigen.
Das anthropische Prinzip grüßt aus dem All. :P

ThomasM hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Bei der Vielzahl der Planeten im Universum ist das vermutlich mit an "Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" der Fall.
Böser Pluto :x :cry: :evil:
Du weißt genau, dass ich diese Formulierung nicht ausstehen kann.
:lol: Ich schreibe in Foren oft so, um bewusst aber freundlich zu provizieren.

Dennoch... meine Aussage ist nicht wirklich falsch, oder?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#304 Re: Abiogenese und Evolution

Beitrag von Pluto » Do 9. Okt 2014, 17:12

Samantha hat geschrieben:Das Leben hat einen naturgegebenen oder auch göttlichen Sinn, egal ob man dem zustimmt oder nicht.
Und welcher soll dieser Sinn sein, Samantha?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#305 Re: Abiogenese und Evolution

Beitrag von ThomasM » Do 9. Okt 2014, 21:40

Pluto hat geschrieben: Dennoch... meine Aussage ist nicht wirklich falsch, oder?
Wenn du auf deiner zweiwertigen Logik beharrst, dann ist sie falsch.
Tatsächlich ist sie aber nicht entschieden. Da wir die Wahrscheinlichkeit zur Entstehung des Lebens nicht kennen, wissen wir schlicht nicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, denn unbekannt multipliziert mit mehreren Billionen ist immer noch unbekannt.

Gruß
Thomas
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Samantha

#306 Re: Abiogenese und Evolution

Beitrag von Samantha » Do 9. Okt 2014, 21:56

Pluto hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Das Leben hat einen naturgegebenen oder auch göttlichen Sinn, egal ob man dem zustimmt oder nicht.
Und welcher soll dieser Sinn sein, Samantha?
Vielleicht ist es eine ewige Sinnsuche oder eine Erweiterung des Bisherigen. Der Mensch sucht sich Aufgaben und will glücklich sein und dazulernen und das fortwährend. Auf der Stelle treten ist langweilig, sinnlos und destruktiv - einfach geistig tödlich. Also wird der Mensch sich weiter entwickeln im Miteinander, um bestehen zu können.

Pluto
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#307 Re: Abiogenese und Evolution

Beitrag von Pluto » Do 9. Okt 2014, 22:36

ThomasM hat geschrieben:Da wir die Wahrscheinlichkeit zur Entstehung des Lebens nicht kennen, wissen wir schlicht nicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, denn unbekannt multipliziert mit mehreren Billionen ist immer noch unbekannt.
Naja... Sie muss ja ziemlich hoch gewesen sein, denn schließlich gibt es uns.
Ist doch immerhin etwas (anthropisches Prinzip).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#308 Re: Abiogenese und Evolution

Beitrag von Pluto » Do 9. Okt 2014, 22:49

Samantha hat geschrieben:Der Mensch sucht sich Aufgaben und will glücklich sein und dazulernen und das fortwährend. Auf der Stelle treten ist langweilig, sinnlos und destruktiv - einfach geistig tödlich. Also wird der Mensch sich weiter entwickeln im Miteinander, um bestehen zu können.
Das ist ein sehr guter Punkt. Sehe ich genauso.
Jeglichen Sinn des Lebens abzulehnen finde ich auch falsch. Deshalb finde ich es auch so wichtig, um Glück und Erfüllung im Leben zu finden, dass jeder für sich(erreichbare) Ziele setzt. Es ist dabei weniger wichtig, welche Ziele das sind, als dann man welche hat und diese realistisch sind.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#309 Re: Abiogenese und Evolution

Beitrag von ThomasM » Fr 10. Okt 2014, 08:56

Pluto hat geschrieben: Naja... Sie muss ja ziemlich hoch gewesen sein, denn schließlich gibt es uns.
Muss?

Also wirklich Pluto, ich hätte gedacht, dass du wenigstens ein Minimum an Wahrscheinlichkeitsrechnung gelernt hast.
Selbst wenn Bodensee mit seinen 20.000 Nullen in der Wahrscheinlichkeit Recht hätte, das ist eben nicht null und wenn die Wahrscheinlichkeit nicht null ist, dann kann es passieren, vielleicht jetzt sofort, vielleicht irgendwann, vielleicht im Leben des Universums nicht.

Wir kennen bisher nur 1 (!) Ereignis, dass Leben entstanden ist. Damit läßt sich keine Statistik machen. Die Unsicherheit ist 1.
Aus der Tatsache, dass es uns gibt kann man lediglich eines schließen: es ist möglich, dass Leben entsteht. Darüber, wie hoch die Wahrescheinlichkeit ist, darüber gibt es exakt null, nada, nix an Daten.

Angesichts dieses Fakts kann man lediglich sagen:
"Mit absoluter Sicherheit ist ein Ausspruch wie mit 'an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit' Unsinn"

Gruß
Thomas
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W.Bodensee
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#310 Re: Abiogenese und Evolution

Beitrag von W.Bodensee » Fr 10. Okt 2014, 09:51

Scrypt0n hat geschrieben:
W.Bodensee hat geschrieben:Man übersieht fast immer, dass die natürliche Selektion für Anpassung entscheidend ist.
DAVOR liegt aber der ERSTE SCHRITT: Nämlich die Entstehung der Variation, die der natürlichen Selektion das Material liefert
Und dieser Prozess ist bestätigte Tatsache, die du auch weiterhin nicht einfach weg-ignorieren kannst.
Mutationen können durch z.B. Punktmutationen oder Genduplikationen NEUE Informationen (und somit die Zunahme an "Komplexität") hervorbringen welche vorher NICHT existierten.
Scrypt0n hat geschrieben:
W.Bodensee hat geschrieben:BEWEISE ??
Liegen hier bereits vor; dass du auf über 90% aller Fakten und Ausführungen, die hier dargelegt werden nicht eingehst und deine längst widerlegten Falschinformationen wiederholst ist es demnach alleine dein Problem, wenn du diese "plötzlich" nicht mehr kennst oder hast.
Nochmal: [ Der Anstieg genetischer Variation in einer isolierten Population? Beobachtet, z.B. in den Lenski-Experimenten.
Der Anstieg des genetischen Grundmaterials? Beobachtet, z.B. hier: http://www.proxybrowsing.com/browse.php ... A4%3D&b=53
Die Entstehung ganz neuen genetischen Materials? Beobachtet, z.B. in den Knox-Experimenten.
Das Auftauchen neuer gen-gesteuerter Fähigkeiten? Beobachtet z.B. bei Pseudomonas aeruginosa.
.- Abgesehen davon hat die Entstehung "höheren Lebens" nichts mit der spontanen Erstentstehung des Lebens zu tun. Abiogenese ist nicht geklärt. Ein guter Teil der Evoltionstherie ist aber erhärtet.

.- Eine Theorie noch zu nicht gleichmässigen Entwickung (was hier ja schon einmal kurz "dsikutiert" wurde:

Punktualismus - >besteht aus morphologischer Stabilität und seltenen Ausbrüchen von evolutionären Veränderungen.

Der Punktualismus (englisch punctuated equilibrium, im Jargon abgekürzt Punk Eek) ist eine von den amerikanischen Paläontologen Niles Eldredge und Stephen Jay Gould erstmals 1972 vorgestellte Theorie, welche ausgehend von Ernst Mayrs Theorie der allopatrischen Artbildung eine Erklärung von diskontinuierlichen Änderungsraten und Sprüngen in Fossilreihen liefert.
Theorie
Die Theorie wendet sich gegen den phyletischen Gradualismus, welcher nach Gould und Eldredge eine langsame und mit konstanter Geschwindigkeit fortschreitende Transformation biologischer Arten annimmt. Im Gegensatz dazu wechselt im Punktualismus ein mit "Stasis" (Stillstand) bezeichneter zeitlicher Abschnitt, in dem Arten nur ein geringes Ausmaß an morphologisch auffälliger Veränderung erkennen lassen, mit schnellem Wandel während der allopatrischen Artbildung ab („schneller“ Wandel ist dabei, da er sich auf geologische Zeiträume bezieht, nicht unbedingt „schnell“ für menschliche Verhältnisse im Sinne des Alltagsgebrauches). "Stasis" wird durchbrochen (engl. "punctuated").

Eine Konsequenz des Punktualismus ist eine kritische Einstellung zu strikt adaptiven Erklärungen für Morphologie, Biochemie oder Verhalten von Lebewesen, die oft als "just so stories" abgelehnt werden. Zusätzlich müssen nach punktualistischer Sicht auch nicht-adaptive Mechanismen wie Gendrift und Spandrelbildung in Betracht gezogen werden.

Eng damit zusammen hängt die Vorstellung von der Unvorhersagbarkeit biologischer Evolution: Würde das Rad der Zeit in eine bestimmte naturgeschichtliche Epoche zurückgedreht, so würde sich eine gänzlich andere Entwicklung ergeben.

Der Punktualismus wurde oft als moderne Version einer sprunghaften Evolution, ähnlich wie sie von Richard Goldschmidt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vertreten wurde (Hopeful Monster), missinterpretiert. S.J. Gould hat dieser Interpretation widersprochen, betont, dass der Punktualismus im Rahmen der Synthetischen Evolutionstheorie steht[1], und hat speziell einen Bezug des Punktualismus zu Goldschmidts Hypothese verneint[2]. Als Gradualismus mit variabler Entwicklungsgeschwindigkeit ist der Punktualismus heute weitgehend akzeptiert.[3] Umstritten ist bis heute jedoch die relative Bedeutung punktualistischer Mechanismen. Zunehmend wird die Diskussion in Bezug auf konkrete Organismengruppen geführt, da sich immer mehr zeigt, dass sich an einer Art oder Gattung studierte evolutionäre Mechanismen wenig verallgemeinern lassen.
Siehe auch - > Kambrische Explosion ; und > Gradualismus

Das mal zur Anregung betreffs unseres Haupt- Themas... W.B. FL.

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