Evolution -- "Nur eine Theorie"?

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Pluto
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#241 Re: Evolution -- "Nur eine Theorie"?

Beitrag von Pluto » Fr 2. Jan 2015, 15:08

ThomasM hat geschrieben:Meine Diskussion war die einer Luminiszenz durch genetische Anpassung. Dafür gibt es sicherlich auch Beispiele.
Richtig. Das wird an der Vielzahl der Tiefseefische ersichtlich, bei denen sich lumeszierende Zellen tatsächlich entwickelten.

Beim Anglerfisch ging offenbar die Selektion einen anderen Weg.
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Flavius
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#242 Re: Evolution -- "Nur eine Theorie"?

Beitrag von Flavius » Sa 3. Jan 2015, 00:33

[quote="ThomasM"][quote="Pluto"]

L. Thomas , Dein "in kleine-Schritte-Zerlegen" ist nicht schlecht.

Ich probier es mal so:

Also Jemand tief im Meer lässt sich eine Angel-Rute auf der Nase wachsen, die wenn Sie 18- 20 cm Länge erreicht hat UND ein Licht am Ende bekommt tatsächlich einen Vorteil ergibt.
-Ruten-Entwicklung: Das volle Heran-"Wachsen" der Rute dauert etwa 100.000 Jahre (veilleicht 20.000 oder mehr Mutationen).
- Das Anlocken der luminiszierenden Bakterien, die - unbedingt!- genau am Stielende (und nur dort alleine) dann eine Kolonie gründen, könnte relativ schnell passieren (wenn den Baktis auch ein trifftiger Grund zum gerade-dort-Ansiedeln sehen).

Dazu lehrt die ET lehrt fest Folgenden Satz :

"Unfertige, unvorteilhafte Zwischenstufen sind biologisch wertlos und werden (immer) durch stabilisierende Selektionsvorgänge ausgemerzt".. (Stimmt, oder ?)

- - Fest steht nun , dass HIER beim Angler-Fisch der Vorteil aber nur im fertig !!! augebildetem Zustand gegeben ist !" (Egal was man sich da für komische Sachen als Nutzen ausdenken mag. z.B. "Hammer zur Verteidigung" etc.).
- Unfertige Zischenstufen sind enfach nutzlos und werden meist sehr schnell durch stabilisierende Selektionsvorgänge ausgemerzt. [/b]

Dazu nun eine meiner nervigen "Woher-wissen-die-denn" Fragen:

Woher weiss der Fisch, dass es an der Zeit ist einen Stiel zu entwickeln. Oft muss nämlich der "Zeitplan genau stimmen.
(Wenn es nämlich 100.000 Jahre später keine Lumiszens-Bakterien gibt, dann war die ganze Entwicklung von /über 100.000 Jahre umsonst. Diese gab es damals genügend-- aber es gibt andere Beispiele da ist das "timing" sehr wichtig.)
Woher wissen die Bakterien , dass der Fisch sie "braucht" - Aber NUR ganz GENAU am Stielende - 5 cm tiefer bringen sie absolut nichts meh !!!
-
Wir haben es hier mit einem Zusammenspiel von nur wenigen Faktoren zu tun. a.- Dem neuem Stiel (od. Rute), b.- den lumiszierenen Bakterien -- c.- und den 2 richtigen Platzierungen (bzw. Länge/Lage) - nämlich von Stiel und "leuchtendem Lock-Kugel"; die Rute darf weder zu lang, aber auch nicht zu kurz sein.
das "timing it in diesem Fall nicht ganz soo entscheidend für das Gelingen des Ganzen.

Ich kann aber Beispiele nennen, da mussten sich mind. 5 oder mehr paralelle Neu-Entwicklungen, NEUe Eigenschaften (teils auch von Neu-Organen) "zusammentun"- ZEITGLEICH und SEHR gut abgestimmt.

Thomas was schlägt Du vor ?. Finden von wirklichen Erklärungen zu obigen 2-3 Fragen oder
Übergang zum vielleicht besseren Beispielen - z.B. der fleischfressenden Pflanze o.ä.
Dort wie gesagt wird die Problematik (einer Erklärung ohne das Miteinbeziehen vom Zusammenspiel noch anderen Mechanismen) noch deutlicher.

Gruß W.B. Flavius
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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#243 Re: Evolution -- "Nur eine Theorie"?

Beitrag von Pluto » Sa 3. Jan 2015, 10:13

Flavius hat geschrieben:Dazu lehrt die ET lehrt fest Folgenden Satz :

"Unfertige, unvorteilhafte Zwischenstufen sind biologisch wertlos und werden (immer) durch stabilisierende Selektionsvorgänge ausgemerzt".. (Stimmt, oder ?)
Nicht das ich wüsste, NEIN, es stimmt nicht.
Das ist eine in Kreationistenkreisen oft kolportierte Behauptung, ist aber NICHT Teil der Evolutionstheorie.

Flavius hat geschrieben:- - Fest steht nun , dass HIER beim Angler-Fisch der Vorteil aber nur im fertig !!! augebildetem Zustand gegeben ist !" (Egal was man sich da für komische Sachen als Nutzen ausdenken mag. z.B. "Hammer zur Verteidigung" etc.).
- Unfertige Zischenstufen sind enfach nutzlos und werden meist sehr schnell durch stabilisierende Selektionsvorgänge ausgemerzt.
Da sie gar nicht erst entstehen, ist jeder weitere Kommentar überflüssig.

Flavius hat geschrieben:Dazu nun eine meiner nervigen "Woher-wissen-die-denn" Fragen:
Woher weiss der Fisch, dass es an der Zeit ist einen Stiel zu entwickeln. Oft muss nämlich der "Zeitplan genau stimmen.
(Wenn es nämlich 100.000 Jahre später keine Lumiszens-Bakterien gibt, dann war die ganze Entwicklung von /über 100.000 Jahre umsonst. Diese gab es damals genügend-- aber es gibt andere Beispiele da ist das "timing" sehr wichtig.)
Du unterstellst dem Fisch analytisches Denkvermögen? :shock: — Das sind naive Athropomorphismen.
Der Fisch "weiß" im Sinne der Evolution gar nichts, denn er ist was er ist, und kann es ohnehin nicht beeinflussen.
Solche Fragen sind deshalb nervig weil sie von einer totalen Ignoranz der evolutiven Vorgänge, und einer festgefahrenen Idelogie zeugen.

Besorg dir ein paar Bücher über Evolution aus der Stadtbibliothek, und versuche mal Evolution zu verstehen.

Flavius hat geschrieben:Woher wissen die Bakterien , dass der Fisch sie "braucht"
Wie kommst du darauf, dass Bakterien überhaupt etwas wissen?

Wir haben es hier mit einem Zusammenspiel von nur wenigen Faktoren zu tun.
NEIN.
Wir haben überhaupt nichts, außer stark ideologisch geprägte und verwirrte Vermutungen.

Ich kann aber Beispiele nennen, da mussten sich mind. 5 oder mehr paralelle Neu-Entwicklungen, NEUe Eigenschaften (teils auch von Neu-Organen) "zusammentun"- ZEITGLEICH und SEHR gut abgestimmt.
Fünf Neuentwicklungen?
Na dann schieß los: Ich bin gespannt was kommt.
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#244 Re: Evolution -- "Nur eine Theorie"?

Beitrag von Anton B. » Sa 3. Jan 2015, 13:10

Pluto hat geschrieben:Besorg dir ein paar Bücher über Evolution aus der Stadtbibliothek, und versuche mal Evolution zu verstehen.
Besser wäre, der Herr interessierte sich für die Biologie an sich, hätte z.B. eine Lebewesengruppe, in der er sich auskennt und wo er aus seinem Wissen heraus evolutionstheoretische Fragestellungen erkennt.

So hampelt er mit einem "Stiel" herum, der in der Anlage schon längst vorhanden war, sitzt vor den Fotos fremdartig ausschauender Lebewesen und sinniert in seinem Sessel darüber nach, wie sich dieses oder jenes wohl gebildet haben könnte.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#245 Re: Evolution -- "Nur eine Theorie"?

Beitrag von Flavius » Sa 3. Jan 2015, 14:35

Anton B. hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Besorg dir ein paar Bücher über Evolution aus der Stadtbibliothek, und versuche mal Evolution zu verstehen.
== Hab ich genacht und eindutig festgestellt, dass es vie Interessantes gibt, aber die ET wirklich kein rundes Bild ergibt ! Erklärungsnöte und Nöte werden von ernsthaften Wissenschschaftler auch erkannt und ernsthaft angegangen. Beim Durchschnitts-Menschen hat sich ein eindeutig FALSCHES Bild festgesetzt. Es gibt zude mehrere EVo.-Theorien ("Die Synthetische Evo-Th." halt viele Antworten und tatsächlich ganze Teilbereiche oder MECHANISMEN geklärt ), aber bei weitem nicht ALLE !!! (Auch EVo-Biologen sind sich dessen bewusst. Würden sonst 30-40 Forscherteams weltweit versuchen Lücken zu schliessen und ein noch besseres Modell zu entwickeln?)

ANTO == > Besser wäre, der Herr interessierte sich für die Biologie an sich, hätte z.B. eine Lebewesengruppe, in der er sich auskennt und wo er aus seinem Wissen heraus evolutionstheoretische Fragestellungen erkennt. So hampelt er mit einem "Stiel" herum, der in der Anlage schon längst vorhanden war, ( ohhooo !! Wo sitzen denn die heite vorhandenn Anlagen? Gib bitte 2-3 Beispiele!) - sitzt vor den Fotos fremdartig ausschauender Lebewesen und sinniert in seinem Sessel darüber nach, wie sich dieses oder jenes wohl gebildet haben könnte.


== > nun Anton, wenigstens DENKE!! ich nach u. akzeptiere nicht einfach halbfertige Ausagen und offensichtliche Ungereimheiten der ET !! und: Im Moment sehr ich eher DICH faul im Sesssel, blöde, lustlose dafür aber umso besserwisserisch schale Kommentare schreiben. Wie wär's denn mit disem: Mal eine wirklich nachvolLziebare Erklärung oder wenigstens ANSATZWEISE Logisches dazu hier zu präsentieren!! Heisse Luft gilt nicht.

Zur Frage selbst also kein Beitrag !! nur weiter Polemik u. persönl. Angriffe (ohnhin 80% der letzten Beitrage). Interessant. Wenn man eine Erklärung hätte, wäre die sicher längst klar rausgekommen bzw. mir entgegen gehalten worden (Es geht übrigens darum um offentsichlich große DEZIFTE oder Erklärungsnöte in der ET zu beseitigen - DAS wäre ein Erfolg).
DIESES Niveau (in "PLATT!"-Formen auch sehr verbreitet) des ständigen Heruntermachens und den Anderen-Schlechtmachen - statt Argumente u. Fakten zu leifgern .. das ist 1-2x auch witzig, aber als System eher schäbig und letzlich eine Schach-Matt-Situation.?

Zusammengefasst. WER KEINE ARGUMENTE , Beweise oder Fakten bringen kann, greift dann eben zu anderen Mitteln...
AN Pluto ==> Warum leugnest du nun plötzlich, die Ausssage, dass nach der ET! : "Unnützes, Un-Vorteilhaftes" ausgemustert oder selektiert wird? (survival of the fittest- gilt es dies plötzlich nun nicht mehr ? ) Du drehst und wendest Dir Dinge tasächlich manchmal, so wie sie Dir gerade passen.

.. mit Thomas werde ich mal versuchen (per PN) weiter zu kommen, vielleicht wir eine Antwort zu finden. Wenn nicht, er denkt aber wenigstens wirklich mal mit oder darüber nach.

== > PLUTO: Mal schreibst du, dass die Zwischenformen (in diesem Fall die Rute /der Stiel") doch so wunderbar seien zum z.B. Kämpfen, ( vor 5 Tagen noch von Dir: kann man doch "als Hammer zur Verteidigung gut nutzen" oder um "sich Futter damit in's Maul zu schaufel"n oder, oder ... Heute bestreitest Du weiderum u. generell , dass es diese Formen nie gegeben hätte ....= (Jetzt werde Ich aber auch ein wenig persönlich.) Was soll das ?? (Nur flüchtig dahin-geworfen ? oder wetterwenderisch, oder was? Soll ich da weiterschriebn ? ist ja alles scheinbar nicht wirklich durchdacht oder ernst zu nehmen.. - - Einige andere hier haben schon wegen Dir aufgehört. (Es geht Dir oft um reine Rechthaben, oder was?)

-- Du brauchst das aber auch nicht beantworten -Ich melde mich wahrscheinlich ohnhin demnächst hier ab, (oder bleibe zumindest mal "etwas draussen", reagiere nur noch auf wirklich "WERTVOLLES" und Bereicherndes zum Thema).
Mich stört auch ein ständig alles- u. immer besser-wissenderer Moderator auf Dauer..
Lass doch mal einen Austausch ungestört für 1-2 Tage - also einfach ohne deine klugen Beiträge- einfach laufen !! (Sie haben oft eine interessante Eigen-Dynamik).

Götter und Ärzte wollen auch immer überlall das letzte Wort haben - ich vergass.
Mein Gott und mein Arzt sind aber relativ geduldig.

Ich schreibe mit Thomas mittels PN ... er hat in der Sache 1-2 interessante Ansätze und denkt WIRKLICH darüber nach u. gibt sich Mühe.

Also gute Zeit in 2015 ...

Flavius
Zuletzt geändert von Flavius am Sa 3. Jan 2015, 15:13, insgesamt 1-mal geändert.
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#246 Re: Evolution -- "Nur eine Theorie"?

Beitrag von Pluto » Sa 3. Jan 2015, 14:45

Flavius hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Besorg dir ein paar Bücher über Evolution aus der Stadtbibliothek, und versuche mal Evolution zu verstehen.
Hab ich genacht und eindutig festgestellt, dass es vie Interessantes gibt, aber die ET wirklich kein rundes Bild abgibt.
Welche Titel hast du denn gelesen?

Flavius hat geschrieben:PLUTO == Mal schreibst du, dass die Zwschenformen (in diesem Fall die Rute) doch so wunderbar seien (zum Kämpfen, knn ma als hammer zur Verteidigung nutzen oder um sich Futter damit in's Maul zu schaufeln oder oder ... Heute bestreitest Du , dass es diese Formen nie gegeben hätte .... Also was nun?
Wo habe ich die Existenz von Zwischenformen bestritten?

Du sprachst von unfertigen Zwischenformen. Solch' "Unfertiges" gibt es tatsächlich in der Biologie nicht.
Jede Lebensform (für die Pedanten: Missbildungen ausgeschlossen) die es jemals auf Erden gab, war in seiner Art vollständig und hat sich fortgepflanzt. Die Erfolgreichsten haben sich öfter fortgepflanzt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#247 Re: Evolution -- "Nur eine Theorie"?

Beitrag von ThomasM » Sa 3. Jan 2015, 16:00

Hallo Flavius
Flavius hat geschrieben: L. Thomas , Dein "in kleine-Schritte-Zerlegen" ist nicht schlecht.
Das ist das A und O der wissenschaftlichen Herangehensweise
Flavius hat geschrieben: Also Jemand tief im Meer lässt sich eine Angel-Rute auf der Nase wachsen, die wenn Sie 18- 20 cm Länge erreicht hat UND ein Licht am Ende bekommt tatsächlich einen Vorteil ergibt.
-Ruten-Entwicklung: Das volle Heran-"Wachsen" der Rute dauert etwa 100.000 Jahre (veilleicht 20.000 oder mehr Mutationen).
- Das Anlocken der luminiszierenden Bakterien, die - unbedingt!- genau am Stielende (und nur dort alleine) dann eine Kolonie gründen, könnte relativ schnell passieren (wenn den Baktis auch ein trifftiger Grund zum gerade-dort-Ansiedeln sehen).
...
- - Fest steht nun , dass HIER beim Angler-Fisch der Vorteil aber nur im fertig !!! augebildetem Zustand gegeben ist !" (Egal was man sich da für komische Sachen als Nutzen ausdenken mag. z.B. "Hammer zur Verteidigung" etc.).
Das, was du als "Fest steht nun" beschreibst KANN nicht korrekt sein. Es ist das Grundprinzip der ET, dass Veränderungen entweder vorteilhaft oder neutral oder nur schwach negativ sind (neutrale Veränderungen sind dabei in der Mehrzahl).

Meine Frage ist nun an dich: Warum sollte das Fest stehen, was du sagst (die Betonung bei dir liegt auf dem "nur"). Dass das Endprodukt vorteilhaft ist, ist unstrittig. Aber warum steht es fest, dass es keine vorteilhaften Zwischenstufen gibt? Ich habe dir Möglichkeiten genannt. Welche davon nun beim Anglerfisch wirklich da waren, nun genau das herauszubekommen ist die Aufgabe der Untersuchung der Abstammungslinie des Anglerfischs.

- Hast du diese Abstammungslinie studiert?
- Weißt du, von welchen Arten der Anglerfisch abstammt?
- Was macht dich so sicher, dass es für dich "Fest steht"?

Flavius hat geschrieben: Dazu lehrt die ET lehrt fest Folgenden Satz :

"Unfertige, unvorteilhafte Zwischenstufen sind biologisch wertlos und werden (immer) durch stabilisierende Selektionsvorgänge ausgemerzt".. (Stimmt, oder ?)

Nein, in dieser Absolutheit stimmt das nicht.
Unvorteilhafte Eigenschaften können erhalten bleiben, wenn sie auf die Produktion von Nachkommen wenig bis keine Auswirkungen haben.

Dazu gibt es Hunderttausende von Beispiele. Zwei davon sind die Gangart der Hyänen und der Blinddarm
Hyänen können nur humpelnd laufen. Das ist definitiv eine unvorteilhafte Eigenschaft. Aber sie ist da und bleibt.
Weil nämlich Hyänen diesen Nachteil durch andere Eigenschaften (kooperative Jagd, Konzentration auf Aas) kompensieren. Die unvorteilhafte Eigenschaft sorgt also nicht dafür, dass sie sich zu wenig vermehren - also wird sie nicht ausselektiert.

Auf den Blinddarm des Menschen bin ich durch die Verfilmung "der Medicus" gekommen. Der Blinddarm ist nicht nur nutzlos, er entzündet sich auch mal (in Deutschland alleine 110.000 Erkrankungen im Jahr). Beim Medicus wurde das "die Seitenkrankheit" genannt - absolut tödlich. Also sehr unvorteilhaft.
Aber: Die Krankheit betrifft meistens ältere Menschen (in den 30er und 40er), also solche, die schon Kinder produziert haben. Damit ist die Auswirkung auf die Erzeugung von Nachkommen gering, also ist der Blinddarm nicht ausselektiert worden.

Flavius hat geschrieben: Dazu nun eine meiner nervigen "Woher-wissen-die-denn" Fragen:

Woher weiss der Fisch, dass es an der Zeit ist einen Stiel zu entwickeln. Oft muss nämlich der "Zeitplan genau stimmen.
(Wenn es nämlich 100.000 Jahre später keine Lumiszens-Bakterien gibt, dann war die ganze Entwicklung von /über 100.000 Jahre umsonst. Diese gab es damals genügend-- aber es gibt andere Beispiele da ist das "timing" sehr wichtig.)
Woher wissen die Bakterien , dass der Fisch sie "braucht" - Aber NUR ganz GENAU am Stielende - 5 cm tiefer bringen sie absolut nichts meh !!!
-
Wir haben es hier mit einem Zusammenspiel von nur wenigen Faktoren zu tun. a.- Dem neuem Stiel (od. Rute), b.- den lumiszierenen Bakterien -- c.- und den 2 richtigen Platzierungen (bzw. Länge/Lage) - nämlich von Stiel und "leuchtendem Lock-Kugel"; die Rute darf weder zu lang, aber auch nicht zu kurz sein.
das "timing it in diesem Fall nicht ganz soo entscheidend für das Gelingen des Ganzen.
Deine "Woher-wissen-die-denn" Fragen sind unwissenschaftlich und sachlich irrelevant. Es geht um Genpool, Mutation und Selektion. Damit wäre zu argumentieren.
Und um das genaue timing und die Abfolge zu bestimmen, wäre mindestens die Bestimmung der genetischen Grundlagen notwendig.
Hast du die bereits studiert?

Flavius hat geschrieben: Thomas was schlägt Du vor ?. Finden von wirklichen Erklärungen zu obigen 2-3 Fragen oder
Übergang zum vielleicht besseren Beispielen - z.B. der fleischfressenden Pflanze o.ä.
Dort wie gesagt wird die Problematik (einer Erklärung ohne das Miteinbeziehen vom Zusammenspiel noch anderen Mechanismen) noch deutlicher.
Bei anderen Beispielen ist vermutlich die Verfügbarkeit an wissenschaftlichen Untersuchungen besser, aber auf dem Kenntnisstand, den ich habe und den du hast, wären solche Detailbeispiele eh nicht relevant.
Ich bin kein Biologe, ich habe keine einzige Untersuchung zum Anglerfisch gelesen (so wie du vermutlich auch nicht), daher ist meine Argumentationsbasis meine Kenntnisse der Grundprinzipien und ein wenig gesunder Menschenverstand. Das reicht, um zu der Aussage zu kommen:
- Die Entwicklung des Anglerfisches aus einem Fisch ohne Leuchtrute ist mit den Mechanismen der Mutation und Selektion ohne weiteres möglich. Es gibt kein prinzipielles Hindernis, warum die ET dieses Phänomen nicht vollständig beschreiben können soll.

Ich gehe für dich auch noch einen Schritt weiter.
Du fragst dich, wie prinzipiell NEUES enstehen kann. Du willst, dass Gott als Schöpfer und Planer in diesen Entwicklungen von NEUEM hervorsticht.
Ich sage: das ist doch auch der Fall. Gott nutzt die Mechanismen Mutation und Selektion um NEUES zu schaffen.

Vielleicht fragst du, warum ich diesen ET Prinzipien einen so hohen Stellenwert einräume. Weil ich die Macht dieser Prinzipien selber erfahren habe. Aber dazu mache ich besser einen eigenen thread auf.

Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Anton B.
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#248 Re: Evolution -- "Nur eine Theorie"?

Beitrag von Anton B. » Sa 3. Jan 2015, 16:40

Flavius hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Besser wäre, der Herr interessierte sich für die Biologie an sich, hätte z.B. eine Lebewesengruppe, in der er sich auskennt und wo er aus seinem Wissen heraus evolutionstheoretische Fragestellungen erkennt. So hampelt er mit einem "Stiel" herum, der in der Anlage schon längst vorhanden war,
( ohhooo !! Wo sitzen denn die heite vorhandenn Anlagen? Gib bitte 2-3 Beispiele!) - sitzt vor den Fotos fremdartig ausschauender Lebewesen und sinniert in seinem Sessel darüber nach, wie sich dieses oder jenes wohl gebildet haben könnte.
Ich hatte doch die Literatur extra für Dich rausgesucht. Lesen musst Du selber.


Flavius hat geschrieben:== > nun Anton, wenigstens DENKE!! ich nach u. akzeptiere nicht einfach halbfertige Ausagen und offensichtliche Ungereimheiten der ET !! und: Im Moment sehr ich eher DICH faul im Sesssel, blöde, lustlose dafür aber umso besserwisserisch schale Kommentare schreiben. Wie wär's denn mit disem: Mal eine wirklich nachvolLziebare Erklärung oder wenigstens ANSATZWEISE Logisches dazu hier zu präsentieren!! Heisse Luft gilt nicht.
Siehe oben. Lesen musst Du selber!

Flavius hat geschrieben:Es geht übrigens darum um offentsichlich große DEZIFTE oder Erklärungsnöte in der ET zu beseitigen - DAS wäre ein Erfolg).
Darum ginge es, wenn Du nicht partout der ET falsche Positionen zuweisen und Dich mit den Objekten Deiner Beispiele (z.B. Anglerfisch) wirklich vorher beschäftigen würdest.

Flavius hat geschrieben:DIESES Niveau (in "PLATT!"-Formen auch sehr verbreitet) des ständigen Heruntermachens und den Anderen-Schlechtmachen - statt Argumente u. Fakten zu leifgern .. das ist 1-2x auch witzig, aber als System eher schäbig und letzlich eine Schach-Matt-Situation.?
Wenn wir ernsthaft über die ET diskutieren wollen, müssen wir leider erstmal Deine ganzen Nebelkerzen beseitigen. Ansonsten ist für mich die ET eine wissenschaftliche Theorie. Und im Gegensatz zu dem vielleicht ein oder anderen Mitforisten hier vertrete ich die Einstellung, dass keine wissenschaftliche Theorie, und sei sie noch so gut "bewährt", als ultimative Wahrheit betrachtet werden darf. Das -- nicht obwohl -- sondern gerade weil ich mich beruflich als Paläontologe mit evolutionstheoretischen Fragestellungen beschäftige.

Flavius hat geschrieben: Zusammengefasst. WER KEINE ARGUMENTE , Beweise oder Fakten bringen kann, greift dann eben zu anderen Mitteln...
Zusammengefasst: Lesen musst Du selber. Und, ach ja: Beweise gibt es in der Biologie genausowenig wie in der Chemie und Physik. Das hat man Dir auch schon oft genug gesagt, gerade im Hinblick auf Deine "Auschreibungen". Wenn Du einfach mal Deine Hausarbeiten machst, müssen andere auch nicht zu diesen "anderen Mitteln" greifen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Anton B.
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#249 Re: Evolution -- "Nur eine Theorie"?

Beitrag von Anton B. » Sa 3. Jan 2015, 17:12

Hallo Thomas.

ThomasM hat geschrieben:Ich bin kein Biologe, ich habe keine einzige Untersuchung zum Anglerfisch gelesen (so wie du vermutlich auch nicht), daher ist meine Argumentationsbasis meine Kenntnisse der Grundprinzipien und ein wenig gesunder Menschenverstand.
Gerade solche Feststellungen halte ich für sehr wichtig in einer Diskussion.

In der Praxis des biologisch arbeitenden Wissenschaftlers sieht das ja gerade ganz anders aus: Hier kennt der Forscher seinen Untersuchungsgegenstand sowohl aus der Literatur als auch aus eigenen Untersuchungen. Dann stellt sich z.B. die Angel des Anglerfischs schon von Anfang an nicht als Struktur dar, die jenseits anderer bekannter Strukturen dem Anglerfisch mal so einfach auf der Nase gewachsen ist.

Bei meinen "Tierchen" kommen auch schon mal ganz neue Strukturen im eigentlichen Flaviusschen Sinne vor. Im Gegensatz zum Flavius (und allerdings auch Deiner Vorgehensweise) machen sich dann allerdings weder ich noch die Kollegen auf Grund dieser Entdeckung irgendeinen Kopf, wie denn das nun entstanden sein könnte. Nein, erstmal wird das Tierchen genauestens beschrieben und dort auch besonders auf diese Struktur verwiesen. Dann setzt man sich -- was das betrifft -- nun wirklich faul in den Sessel und wartet mal locker ab, was die Kollegen in aller Welt so dazu anschleppen. Und tatsächlich, hie und da, vielleicht auch nach der eigenen Schaffenszeit, publizieren die guten Kollegen weitere Taxa mit ähnlichen, gar analogen Strukturen. Oder sie untersuchen Exemplare der ursprünglichen Art genauer mit neuen Techniken, die nun Merkmale zeigen, die auf bekannte Strukturen verweisen. In der Regel erst jetzt werden Ansatzpunkte fassbar, die die Formulierung einer Theorie zur Entstehung dieser Struktur zulassen.

Und natürlich muss auch diese Theorie wie immer potentielle Möglichkeiten zur Falsifikation beinhalten.
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ThomasM
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#250 Re: Evolution -- "Nur eine Theorie"?

Beitrag von ThomasM » Sa 3. Jan 2015, 19:16

Anton B. hat geschrieben: Bei meinen "Tierchen" kommen auch schon mal ganz neue Strukturen im eigentlichen Flaviusschen Sinne vor. Im Gegensatz zum Flavius (und allerdings auch Deiner Vorgehensweise) machen sich dann allerdings weder ich noch die Kollegen auf Grund dieser Entdeckung irgendeinen Kopf, wie denn das nun entstanden sein könnte. Nein, erstmal wird das Tierchen genauestens beschrieben und dort auch besonders auf diese Struktur verwiesen. Dann setzt man sich -- was das betrifft -- nun wirklich faul in den Sessel und wartet mal locker ab, was die Kollegen in aller Welt so dazu anschleppen. Und tatsächlich, hie und da, vielleicht auch nach der eigenen Schaffenszeit, publizieren die guten Kollegen weitere Taxa mit ähnlichen, gar analogen Strukturen. Oder sie untersuchen Exemplare der ursprünglichen Art genauer mit neuen Techniken, die nun Merkmale zeigen, die auf bekannte Strukturen verweisen. In der Regel erst jetzt werden Ansatzpunkte fassbar, die die Formulierung einer Theorie zur Entstehung dieser Struktur zulassen.
Ich sehe ein, dass das die Grundlagenarbeit ist.
Und in der Biologie gibt es halt das Problem, dass alleine diese statische Beschreibungs- und Klassifikationsarbeit Generationen von Forschern beschäftigen kann.

Aber als ich noch wissenschaftlich tätig war, ging es immer um ein "das wollen wir jetzt erforschen", was in der Physik immer auch ein Verstehen des Zustandekommens war.

Das heißt, wenn dein Forschungsziel eben das Herausarbeiten evolutionärer Vorgänge wäre, dann würdest du genau diese Grundlagenarbeit nicht durchführen, sondern dich auf Beispiele stürzen, an denen andere dir das schon abgenommen haben. Womit der Anglerfisch dann vermutlich unten rausfallen würde, weil zu wenig über Genom, Entstehung und Abstammungslinie bekannt ist.

Gruß
Thomas
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