Hallo Flavius
Flavius hat geschrieben:
L. Thomas , Dein "in kleine-Schritte-Zerlegen" ist nicht schlecht.
Das ist das A und O der wissenschaftlichen Herangehensweise
Flavius hat geschrieben:
Also Jemand tief im Meer lässt sich eine Angel-Rute auf der Nase wachsen, die wenn Sie 18- 20 cm Länge erreicht hat UND ein Licht am Ende bekommt tatsächlich einen Vorteil ergibt.
-Ruten-Entwicklung: Das volle Heran-"Wachsen" der Rute dauert etwa 100.000 Jahre (veilleicht 20.000 oder mehr Mutationen).
- Das Anlocken der luminiszierenden Bakterien, die - unbedingt!- genau am Stielende (und nur dort alleine) dann eine Kolonie gründen, könnte relativ schnell passieren (wenn den Baktis auch ein trifftiger Grund zum gerade-dort-Ansiedeln sehen).
...
- - Fest steht nun , dass HIER beim Angler-Fisch der Vorteil aber nur im fertig !!! augebildetem Zustand gegeben ist !" (Egal was man sich da für komische Sachen als Nutzen ausdenken mag. z.B. "Hammer zur Verteidigung" etc.).
Das, was du als "Fest steht nun" beschreibst KANN nicht korrekt sein. Es ist das Grundprinzip der ET, dass Veränderungen entweder vorteilhaft oder neutral oder nur schwach negativ sind (neutrale Veränderungen sind dabei in der Mehrzahl).
Meine Frage ist nun an dich: Warum sollte das Fest stehen, was du sagst (die Betonung bei dir liegt auf dem "nur"). Dass das Endprodukt vorteilhaft ist, ist unstrittig. Aber warum steht es fest, dass es keine vorteilhaften Zwischenstufen gibt? Ich habe dir Möglichkeiten genannt. Welche davon nun beim Anglerfisch wirklich da waren, nun genau das herauszubekommen ist die Aufgabe der Untersuchung der Abstammungslinie des Anglerfischs.
- Hast du diese Abstammungslinie studiert?
- Weißt du, von welchen Arten der Anglerfisch abstammt?
- Was macht dich so sicher, dass es für dich "Fest steht"?
Flavius hat geschrieben:
Dazu lehrt die ET lehrt fest Folgenden Satz :
"Unfertige, unvorteilhafte Zwischenstufen sind biologisch wertlos und werden (immer) durch stabilisierende Selektionsvorgänge ausgemerzt".. (Stimmt, oder ?)
Nein, in dieser Absolutheit stimmt das nicht.
Unvorteilhafte Eigenschaften können erhalten bleiben, wenn sie auf die Produktion von Nachkommen wenig bis keine Auswirkungen haben.
Dazu gibt es Hunderttausende von Beispiele. Zwei davon sind die Gangart der Hyänen und der Blinddarm
Hyänen können nur humpelnd laufen. Das ist definitiv eine unvorteilhafte Eigenschaft. Aber sie ist da und bleibt.
Weil nämlich Hyänen diesen Nachteil durch andere Eigenschaften (kooperative Jagd, Konzentration auf Aas) kompensieren. Die unvorteilhafte Eigenschaft sorgt also nicht dafür, dass sie sich zu wenig vermehren - also wird sie nicht ausselektiert.
Auf den Blinddarm des Menschen bin ich durch die Verfilmung "der Medicus" gekommen. Der Blinddarm ist nicht nur nutzlos, er entzündet sich auch mal (in Deutschland alleine 110.000 Erkrankungen im Jahr). Beim Medicus wurde das "die Seitenkrankheit" genannt - absolut tödlich. Also sehr unvorteilhaft.
Aber: Die Krankheit betrifft meistens ältere Menschen (in den 30er und 40er), also solche, die schon Kinder produziert haben. Damit ist die Auswirkung auf die Erzeugung von Nachkommen gering, also ist der Blinddarm nicht ausselektiert worden.
Flavius hat geschrieben:
Dazu nun eine meiner nervigen "Woher-wissen-die-denn" Fragen:
Woher weiss der Fisch, dass es an der Zeit ist einen Stiel zu entwickeln. Oft muss nämlich der "Zeitplan genau stimmen.
(Wenn es nämlich 100.000 Jahre später keine Lumiszens-Bakterien gibt, dann war die ganze Entwicklung von /über 100.000 Jahre umsonst. Diese gab es damals genügend-- aber es gibt andere Beispiele da ist das "timing" sehr wichtig.)
Woher wissen die Bakterien , dass der Fisch sie "braucht" - Aber NUR ganz GENAU am Stielende - 5 cm tiefer bringen sie absolut nichts meh !!!
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Wir haben es hier mit einem Zusammenspiel von nur wenigen Faktoren zu tun. a.- Dem neuem Stiel (od. Rute), b.- den lumiszierenen Bakterien -- c.- und den 2 richtigen Platzierungen (bzw. Länge/Lage) - nämlich von Stiel und "leuchtendem Lock-Kugel"; die Rute darf weder zu lang, aber auch nicht zu kurz sein.
das "timing it in diesem Fall nicht ganz soo entscheidend für das Gelingen des Ganzen.
Deine "Woher-wissen-die-denn" Fragen sind unwissenschaftlich und sachlich irrelevant. Es geht um Genpool, Mutation und Selektion. Damit wäre zu argumentieren.
Und um das genaue timing und die Abfolge zu bestimmen, wäre mindestens die Bestimmung der genetischen Grundlagen notwendig.
Hast du die bereits studiert?
Flavius hat geschrieben:
Thomas was schlägt Du vor ?. Finden von wirklichen Erklärungen zu obigen 2-3 Fragen oder
Übergang zum vielleicht besseren Beispielen - z.B. der fleischfressenden Pflanze o.ä.
Dort wie gesagt wird die Problematik (einer Erklärung ohne das Miteinbeziehen vom Zusammenspiel noch anderen Mechanismen) noch deutlicher.
Bei anderen Beispielen ist vermutlich die Verfügbarkeit an wissenschaftlichen Untersuchungen besser, aber auf dem Kenntnisstand, den ich habe und den du hast, wären solche Detailbeispiele eh nicht relevant.
Ich bin kein Biologe, ich habe keine einzige Untersuchung zum Anglerfisch gelesen (so wie du vermutlich auch nicht), daher ist meine Argumentationsbasis meine Kenntnisse der Grundprinzipien und ein wenig gesunder Menschenverstand. Das reicht, um zu der Aussage zu kommen:
- Die Entwicklung des Anglerfisches aus einem Fisch ohne Leuchtrute ist mit den Mechanismen der Mutation und Selektion ohne weiteres möglich. Es gibt kein prinzipielles Hindernis, warum die ET dieses Phänomen nicht vollständig beschreiben können soll.
Ich gehe für dich auch noch einen Schritt weiter.
Du fragst dich, wie prinzipiell NEUES enstehen kann. Du willst, dass Gott als Schöpfer und Planer in diesen Entwicklungen von NEUEM hervorsticht.
Ich sage: das ist doch auch der Fall. Gott nutzt die Mechanismen Mutation und Selektion um NEUES zu schaffen.
Vielleicht fragst du, warum ich diesen ET Prinzipien einen so hohen Stellenwert einräume. Weil ich die Macht dieser Prinzipien selber erfahren habe. Aber dazu mache ich besser einen eigenen thread auf.
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.