Roland hat geschrieben:Anton B. hat geschrieben: Und wir müssen auch hier keine Grundentscheidungen treffen, wir bewegen uns einfach in dem, was wir über Wissenschaft wissen. Eine "Grundentscheidung treffen" hieße, zusätzlich eine "willkürliche", also nicht vernünftig begründbare Position einzunehmen.
Das ist einfach falsch.
Die ET forscht unter der Perspektive, dass, Plan, Ziel, Zukunftsorientiertheit, also jegliche Teleologie und somit Schöpfung explizit ausgeschlossen ist. Diese Grundannahme ist Teil der Theorie.
Richtig. Eine Perspektive, die sich aus dem Wesen von "Wissen" ergibt. Übrigens gilt dasselbe für die Beschleunigungsformel, für die Newtonschen Arbeiten zu Gravitation, Licht usw., für unser Wissen zur Elektrizität und alles andere, was wir an naturwissenschaftlichem Wissen so haben.
Roland hat geschrieben:Und es ist andersherum gezeigt worden, dass auch unter einer anderen Grundannahme, nämlich der biblische Schöpfungsperspektive eine schlüssige Deutung biologischer Daten möglich ist und dass sie nicht gegen gesichertes biologisches Wissen steht.
Es wurde aber nicht innerhalb der Wissenschaften gezeigt.
Roland hat geschrieben:Dann verharre bei deiner Meinung, dass in der Frage, wie wir entstanden sind, eine "Übernatürlichkeit" der Ursache für unsere Existenz, nicht "intersubjektiv" und nicht "vernünftig" vermittelbar ist.
Ich bleibe bei der Meinen, dass die Schöpfungsperpektive eine schlüssige Deutung biologischer Daten erlaubt, dass das auch für jeden nachvollziehbar vermittelbar ist und dass es in meinen Augen auch vernünftiger ist.
Du darfst auch gerne bei Deiner Meinung bleiben. Dann kündige aber bitte keine
vernünftigen Begründungen an, warum "Übernatürlichkeit" doch ausgehend vom Begriff "Wissen" in der Naturwissenschaft als Mechanismus in Modellen ihren Platz finden kann. Es bleibt dabei, der Hume hat etwas geschrieben, was als ausgeprägter Konsens innerhalb der Wissenschaftstheorie mit "vernünftig begründet" etikettiert vertreten wird.
Dem steht der Roland mit seiner Meinung gegenüber, seine Meinung sei "
... für jeden nachvollziehbar vermittelbar ..." und seine Meinung sei in seinen "
... Augen auch vernünftiger ...".
Roland hat geschrieben:Anton B. hat geschrieben:Anders sieht es aus, wenn von Anfang an ausgehend von einem Einzelelement eine Funktionalität vorhanden wäre, sich durch Mutation und Selektion eine komplexe Struktur herausbildet, und dann durch die evolutionäre Rücknahme eines dieser Elemente auf einmal eine neue Funktionalität ergibt.
Das ist interessant. Machen wir das doch mal am Bakterienmotor fest: Eine Struktur mit einer anderen Funktionalität, hat sich irgendwie durch Mutation und Selektion "herausgebildet", die noch komplexer gewesen sein muss, als der Bakterienmotor - denn erst durch "Rücknahme" eines der Elemente dieser Struktur, entsteht "auf einmal" daraus der Bakterienmotor. Dass Behe darauf nicht selbst gekommen ist…
Das ist offensichtlich unsinnig.
Wenn "
... ist offensichtlich unsinnig." alles ist, was Dir dazu einfällt. Ja, er ist nicht darauf gekommen. Andere aber schon. Selbst in geometrisch-mathematischen Simulationen wurde das Argument widerlegt. Schaue doch
hier.
Roland hat geschrieben:Lieber Anton! Der "Unmöglichkeitsbeweis" einer natürlichen Entstehung der Vielfalt des Lebens, kann nicht geführt werden. Deshalb ist die ET nicht falsifizierbar. Genauso, wie die Grundannahme "Schöpfung" nicht falsifizierbar ist.
Lieber Roland! Der "Unmöglichkeitsbeweis" eines natürlichen Verhaltens der Gravitation kann auch nicht geführt werden. Innerhalb der Wissenschaften muss der aber auch genausowenig führbar sein, wie der "Unmöglichkeitsbeweis" einer natürlichen Entstehung der Vielfalt des Lebens. Niemand, außer vielleicht Cranks, die das Wesen der Wissenschaften, insbesondere der Naturwissenschaften, einfach nicht verstanden haben, fordert sowas oder leitet diese Forderung aus unserem Wissensbegriff ab. Innerhalb des durch den Begriff "Wissen" vorgegebenen Rahmen sind aber Falsifikationsversuche in der Form von der Gegenüberstellung von aus der Theorie abgeleiteten Beobachtungsvorhersagen und tatsächliche Beobachtungen sowohl für die Gravitationsgesetze als auch für die ET denkbar und sie wurden auch schon durchgeführt.
Dagegen ist die Theorie "Schöpfung", wenn wir darin das Wirken einer übernatürlichen "Kraft" berücksichtigen, prinzipiell nicht falsifizierbar und damit ist die Theorie nicht "wissenschaftlich".
Und bitte tue uns den Gefallen: Bevor Du weiterhin Begründungen zusammensuchst, Dir irgendwelche Zitatfragmente kaperst, versuchst, eingeführte und bewährte Begriffe durch Umdefinition für Deine Roland-Lehre nutzbar zu machen, wesentliche Konzepte des ID nicht verstehst -- bringe doch erstmal Ordnung in Deinen Kopf.
Deine Argumentation mit dem "Unmöglichkeitsbeweis" auf der völlig falschen Ebene im verkehrten Kontext, Dein Versuch, beim Eintreten Deines persönlichen Begründungsscheitern durch Egalisierung auf der Ebene von "Meinung" zu neutralisieren, das ist doch peinlich.
Und es tut mir für das
ad hominem auch gar nicht leid: Nicht die Sachlage ist hier erstmal das Problem, Du bist es. Argumentiere vernünftig, dann können wir uns auch wieder auf die Sachthemen konzentrieren. Da hattest Du auch einige interessante Dinge aufgeworfen, deren Verfolgung und Aufbereitung ich ausdrücklich unterstütze.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.