Woher kommt unsere Moral?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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ThomasM
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#231 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von ThomasM » Mo 13. Okt 2014, 16:29

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Wobei - wie immer in ähnlichen Fällen - nicht falsifizierbar ist, ob Materie den Geist erschafft, oder ob sich Geist über Materie im Dasein formuliert. - Also auch wieder eine Glaubensfrage.
Bei dir, vielleicht.
Während bei dir der Glaube, dass die Materie nicht vom Geist kommt, bereits so tief verwurzelt ist, dass du nicht mehr in der Lage bist, diese innere Überzeugung als Glaube zu erkennen :devil: :devil: :devil:
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#232 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Pluto » Mo 13. Okt 2014, 17:55

ThomasM hat geschrieben:Während bei dir der Glaube, dass die Materie nicht vom Geist kommt, bereits so tief verwurzelt ist, dass du nicht mehr in der Lage bist, diese innere Überzeugung als Glaube zu erkennen :devil: :devil: :devil:
Nein, nicht Glaube.
Es ist eine Frage der Beobachtung, der Logik und der Plausibilität.

Der Kosmos besteht zum größtenteil aus gähnender Leere, also aus Nichts (lassen wir mal die Bedetung von Nichts beiseite). Dazwischen, in den wenigen Orten wo es etwas gibt, besteht es, so weit wir feststellen können, aus toter Materie (Sterne, Staub und Gas) oder Energie (EM-Strahlung); insgesamt also, eine ziemlich lebensfeindliche Umgebung. In diesem Ozean von Tod oder Nichts, gibt es mit Sicherheit nur in einer unscheinbaren Ecke einer der Sternenansammlungen (Galaxien), ein Stern mit einem staubigen Planeten wo Leben, ja sogar intelligentes Leben mit Geist entstand. Selbst wenn es millionen solcher "Inseln" des Geistes im Universum gäbe (was keineswegs gesichert ist), ist dieses Universum nicht als ein Ort wo Geist "regiert" zu erkennen, sondern das was wir Geist nennen, sieht eher aus wie ein sehr seltenes Nebenprodukt von genau richtigen Bedingungen in einem ansonst mehrheitlich toten (und todgeweihten) Kosmos.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Scrypt0n
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#233 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 13. Okt 2014, 18:41

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:begründet sowie belegt durch unterschiedliche Moralvorstellungen.
Sprechen wir von Moral oder von Moral-Vorstellungen
Die Moral umfasst unterschiedliche Moralvorstellungen eines Individuums - so hast du sicherlich eine Moral die von der meinigen abweicht; trotzdem können gewisse Moralvorstellungen von uns beiden (z.B. die Frage nach der Todesstrafe) die selben sein.

Es kann ebenso wenig eine absolute Moral geben wie es auch keine absolute Moralvorstellung geben kann!

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: es ist gleichgültig, ob die Diskussion real stattfindet oder nur in einer (meiner/deiner) Illusion/Träumerei
De facto richtig - diese Diskussion erfüllt lediglich den Zweck zu erkennen, dass die Naturwissenschaft auf einem nicht-falsifizierbarem Faktum aufsitzt
1. Das macht deine Träumereien und Glaubensbehauptungen aber weder ebenso wahrscheinlich noch annähernd so wahrscheinlich und plausibel, wie das für die Existenz unserer Welt (und der Diskussion hier) gilt - sie bleiben weiterhin unwahrscheinlich, bzw. ebenso wahrscheinlich wie Feen und Kobolde.
2. Wir können hier sowie dort objektive Nachweise vorlegen; für deine Behauptungen gilt das nicht, egal ob hier oder dort. Sie sind real kurtisches * oder eben innerhalb der Illusion kurtisches *.
3. Würde sich die "Naturwissenschaft" irren, wäre die Annahme durch einen Selbstmord im Dasein für das einzelne Individuum falsifizierbar. Auf deine Behauptungen trifft das nicht zu, denn irrst du dich, sind sie für niemanden falsifizierbar. :)

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das ist eigentlich der entscheidende Punkt an den es sich zu erinnern gilt.
Echt nicht nötig, da dies auf Deiner Argumentations-Ebene schon immer anerkannt worden ist - daran gab es nie Zweifel. - Wir sprechen auf unterschiedlichen Ebenen
Stimmt; du sprichst aus der Ebene deines eigenen Kopfkinos heraus - so wird das nichts.

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#234 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Mo 13. Okt 2014, 19:36

Scrypt0n hat geschrieben:Die Moral umfasst unterschiedliche Moralvorstellungen eines Individuums - so hast du sicherlich eine Moral die von der meinigen abweicht
So war das nicht gemeint. - Unter "Moral" verstehe ich das Sein (die "Entität") der Moral - unter Moral-Vorstellung die Wahrnehmung selbiger (= die persönliche Ausgestaltung).

Scrypt0n hat geschrieben: Das macht deine Träumereien und Glaubensbehauptungen aber weder ebenso wahrscheinlich noch annähernd so wahrscheinlich und plausibel, wie das für die Existenz unserer Welt (und der Diskussion hier) gilt
Das ist egal (ich finde diese Version ja ebenfalls nicht für wahrscheinlich) - es geht darum, dass beide Möglichkeiten sein können und wir nicht veri-/falsifizieren können, welche Möglichkeit richtig ist - egal welche Wahrscheinlichkeit wir uns für das Eine oder Andere vorstellen.

Scrypt0n hat geschrieben: Wir können hier sowie dort objektive Nachweise vorlegen
Nein - bei Nicht-Falsifizierbarem gibt es keine Nachweise.

Scrypt0n hat geschrieben: Würde sich die "Naturwissenschaft" irren, wäre die Annahme durch einen Selbstmord im Dasein für das einzelne Individuum falsifizierbar. Auf deine Behauptungen trifft das nicht zu, denn irrst du dich, sind sie für niemanden falsifizierbar.
Und jetzt? - Was hat das damit zu tun, welches der beiden der Fall ist? - Meinst Du ernsthaft, die "Realität" richtet sich danach, was WIR falsifizieren können oder nicht?

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#235 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 13. Okt 2014, 19:55

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Die Moral umfasst unterschiedliche Moralvorstellungen eines Individuums - so hast du sicherlich eine Moral die von der meinigen abweicht
So war das nicht gemeint. - Unter "Moral" verstehe ich das Sein (die "Entität") der Moral
Was du und deine willkürlichen Vorstellungen das "verstehen" ist doch überhaupt nicht relevant; behaupten kannst du so viel wie dir der Tag Zeit gibt.

Da Glaube identisch mit Nicht-Wissen ist, müsste es dennoch das Sein (die "Entität) von Wissen sowie von Glaube - also der absolute Glaube sowie das absolute Wissen - existieren. Wie willst du diesen Widerspruch auflösen?

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:1. Das macht deine Träumereien und Glaubensbehauptungen aber weder ebenso wahrscheinlich noch annähernd so wahrscheinlich und plausibel, wie das für die Existenz unserer Welt (und der Diskussion hier) gilt - sie bleiben weiterhin unwahrscheinlich, bzw. ebenso wahrscheinlich wie Feen und Kobolde.
Das ist egal
Ist es nicht, da du versuchst die Annahme, die Welt sei real auf eine Ebene stellst mit der Annahme deiner Behauptungen!

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:2. Wir können hier sowie dort objektive Nachweise vorlegen; für deine Behauptungen gilt das nicht, egal ob hier oder dort. Sie sind real kurtisches * oder eben innerhalb der Illusion kurtisches *.
Nein
Doch; dass der Mond (real oder in der Illusion) nicht aus Käse ist, können wir hier sowie dort nachweisen! ;)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Würde sich die "Naturwissenschaft" irren, wäre die Annahme durch einen Selbstmord im Dasein für das einzelne Individuum falsifizierbar. Auf deine Behauptungen trifft das nicht zu, denn irrst du dich, sind sie für niemanden falsifizierbar.
Und jetzt?
Nichts, das sollte nur festgehalten werden aufgrund deiner vorangegangenen Behauptungen, deine willkürlichen und beliebig austauschbaren Zusatz-Setzungen könnten z.B. mit dem Tod falsifiziert werden! ^_-
Zuletzt geändert von Scrypt0n am Mo 13. Okt 2014, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.


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#237 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Mo 13. Okt 2014, 20:04

Scrypt0n hat geschrieben:Da Glaube identisch mit Nicht-Wissen ist, müsste es dennoch das Sein (die "Entität) von Wissen sowie von Glaube - also der absolute Glaube sowie das absolute Wissen - existieren.
Dass sich absolute Entitäten auf Wahrnehmung beziehen, wäre neu. - Es geht doch im Gegenteil gerade darum, mit dem Begriff "Entität" "Realität" und Wahrnehmung zu unterscheiden.

Scrypt0n hat geschrieben:Ist es nicht, da du versuchst die Annahme, die Welt sei real auf eine Ebene stellst mit der Annahme deiner Behauptungen!
Qualitativ JA - quantitativ ("Wahrscheinlichkeit") NEIN.

Scrypt0n hat geschrieben:dass der Mond (real oder in der Illusion) nicht aus Käse ist, können wir hier sowie dort nachweisen!
Als Folge der Setzung, dass unsere Wahrnehmung (auch wissenschaftliche Wahrnehmung) korrekt ist. - Und um mehr geht es mir nicht.

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#238 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 13. Okt 2014, 20:10

closs hat geschrieben:Es geht doch im Gegenteil gerade darum, mit dem Begriff "Entität" "Realität" und Wahrnehmung zu unterscheiden.
Und real sieht es eben so aus, dass Moral relativ ist, siehe oben.
Dass du da trotzdem etwas absolutes hinein träumst ohne substanziell mehr zu liefern als die Behauptung selbst ändert nichts.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Ist es nicht, da du versuchst die Annahme, die Welt sei real auf eine Ebene stellst mit der Annahme deiner Behauptungen!
Qualitativ JA
Eben; und das ist schlicht nicht korrekt.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:dass der Mond (real oder in der Illusion) nicht aus Käse ist, können wir hier sowie dort nachweisen!
Als Folge
Keiner Folge, völlig irrelevant. Es ist als real nachzuweisen, egal, ob in der realen Welt oder nur als "erträumte Realität" innerhalb der Illusion. Es ändert sich nichts. :0)

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#239 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Mo 13. Okt 2014, 20:14

Scrypt0n hat geschrieben:Und real sieht es eben so aus
Wenn Du unter "real" die Wahrnehmungs-Ebene meinst, ist das richtig - aber das wussten wir alle schon vorher.

Scrypt0n hat geschrieben:das ist schlicht nicht korrekt.
Wie kann man zwei nicht-falsifizierbare Aussagen gegeneinander qualifizieren?

Scrypt0n hat geschrieben: Es ist als real nachzuweisen, egal, ob in der realen Welt oder nur als "erträumte Realität" innerhalb der Illusion.
Nur auf der Basis einer Setzung - die man erkennen muss, wenn man sich nicht dagegen immunisiert.

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#240 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 13. Okt 2014, 20:27

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Und real sieht es eben so aus
Wenn Du unter "real" die Wahrnehmungs-Ebene meinst, ist das richtig
Eine andere Ebene haben wir nicht.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:das ist schlicht nicht korrekt.
Wie kann man zwei nicht-falsifizierbare Aussagen gegeneinander qualifizieren?
Das ist nicht der Fall.
Die "naturalistische Annahme" liese sich weiterhin falsifizieren durch Selbstmord, sofern die Annahme nicht zutreffend ist - etwas zutreffendes lässt sich ohnehin nicht falsifizieren.
Deine Behauptung jedoch einer weiteren Seins-Welt usw. lässt sich NICHT falsifizieren.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Es ist als real nachzuweisen, egal, ob in der realen Welt oder nur als "erträumte Realität" innerhalb der Illusion.
Nur auf der Basis einer Setzung.
Behauptest du, entspricht aber deshalb nicht der Richtigkeit - da weiterhin nicht relevant, ob diese Diskussion real oder in meinem Traum statt findet.

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