Abischai hat geschrieben:Das Wort "Selektion" ist ein dümmlicher Euphemismus, genau wie "die Endlösung" einer gewissen Frage.
Euphemismus...?
Ein Euphemismus ist eine Beschönigung. Aber wovon soll Selektion eine Beschönigung sein? Und warum "dümmlich"?
Endlösung...??
Ich verstehe nicht ganz, was diese Nazi Parole hier in diesem Thread überhaupt verloren hat.
Doch zu deinen Fragen...
Abischai hat geschrieben:Selektion bedeutet doch "Auswahl", nicht wahr?
oder Auslese... Ja.
Abischai hat geschrieben:Wer wählt denn?
Es handelt sich bei der
natürlichen Selektion um die natürliche Auslese, der am besten angepassten Lebewesen.
Das bedeutet nicht, wie manch einfältiger Kreationist behauptet, das Überleben des Stärkeren. Die Natürliche Auslese ist sehr viel nuancierter: Mal ist es die bessere Tarnung die einen Schneehasen vor dem Angriff eines Greifvogels schützt, mal sind es die schnelleren Beine, die der Gazelle die Flucht vor dem Leoparden verschafft. Mal sind es sexuelle Preferenzen bei manchen Vögel, die ein Tier dazu verhelfen mehr Nachwuchs zu zeugen....
Natürlich ist die Natur oft auch grausam in ihrer Auswahl. Aber wie sieht ein Schöpfer aus, der einen Organismus geschaffen hat, der — wie eine Schlupfwespe — ein anderes Lebewesen bei lebendigem Leib von innen auffrisst?
Für Charles Darwin war diese Frage etwas, dass seinen Glauben untergrub, und ihn dazu bewegte zu schreiben: "Ich kann mich nicht dazu bringen, zu glauben, dass ein gütiger und allmächtiger Gott die
Ichneumonidae so geplant hat, dass sie sich von den lebenden Körpern der Raupen ernähren."
Weltweit soll es mindestens 60'000 Arten von Schlupfwespen geben, davon allein in Europa 5700. Damit sind sie die artenreichste Insektenfamilie die wir kennen. Ausnahmslos leben diese Wespen als Parasiten, in dem sie ihre Eier entweder auf, oder in den Körper anderer Insekten (Raupen) legen.
Woher stammt die Grausamkeit der Natur?
Wie ist das mit der Vorstellung von einem
Gott der Liebe in Einklang zu bringen?
Dass die Natur so ist, erkannte übrigens schon vor mehr als 100 Jahren der große englische Dichter Alfred Lord Tennyson als er schrieb:
- Who trusted God was love indeed
And love Creation's final law
Tho' Nature, red in tooth and claw
With ravine, shriek'd against his creed.
auf Deutsch...
- Wer kann dem Gott der Liebe noch vertrauen,
In Liebe gar ein Gebot der Schöpfung seh'n,
Rot sind die Klau'n und Zähne der Natur,
Räuberisch ertönt ihr Geschrei ge'n den Glauben.
Abischai hat geschrieben:Wenn etwas erwählt wird, aus einer Menge herausgelöst, dann steckt da wie immer etwas dahinter, was nicht NICHTS ist, sondern Intellekt.
Nichts ist so beständig wie der Wandel sagte einst Heraklit. Wer also die Schöpfung fertiger Lebewesen kolportiert, der impliziert Stillstand — der predigt im wahrsten Sinn des Wortes die fixe Idee eines reinen Essentialismus: Als ob ein Hase schon immer ein Hase war, und nie aus etwas anderem hätte entstehen können.
Warum findet man wohl keine Hasenknochen neben den Fossilien von Dinosauriern?