Anton B. hat geschrieben: R.F. hat geschrieben: Die Fähigkeit der Codierung und Übertragung ist das Ergebnis eines Jahrmillionen dauernden Prozesses? Dass so etwas geglaubt wird, wundert mich bei der Menge der Fußballbegeisterten nicht. Deren geistiges Format ist Voraussetzung für den Glauben an Evolution...
Ein sehr interessanter Aspekt!
Genau. Der genetische Code hat keine biologische Funktion, sofern er nicht übersetzt wird, also zur Synthese der Proteine führt, deren Struktur durch den Code festgelegt ist. Und die Maschinerie, durch die die Zelle den Code übersetzt, ist selber in DNA kodiert. Setzt also ihre eigene Existenz voraus. Das ist ein Grund dafür, dass der Nobelpreisträger Jacques Monod die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Leben aus unbelebter Materie mit fast Null angab. Und trotzdem glaubte er, dass dieser gigantische Zufall ein einzigesmal im Universum eingetreten ist. Auf unserer Erde.
Anton B. hat geschrieben: Ich kämpfe aber nicht für "naturalistisch geprägte Kriterien" sondern ich berufe mich, was den Terminus Wissen betrifft, auf den per Definition vorgegebenen und weithin anerkannten Inhalt von "Wissen". Ich bin auch abweichenden Konzepten gegenüber offen, sie sollten dann aber aus Gründen der inhaltlichen Eindeutigkeit eben ihrerseits nicht als "Wissen" bezeichnet werden.
Wobei aber, gerade in der Ursprungsfrage, sicheres "Wissen" eben gar nicht möglich ist und "inhaltliche Eindeutigkeit" genau so wenig.
Anton B. hat geschrieben: Und wenn ich sachlich der Meinung bin, mit einer bestimmten Positionierung müsste ich den Kopf so erheben und mein Maul so aufreißen, dass da nur Kokolores rausquillt, dann lasse ich das auch bleiben.
Für mich ist die biblische Schöpfungsgeschichte eben kein Kokolores.
Und ich meine mich erinnern zu können, dass du im Besitz des evolutionskritischen Standardwerks "Evolution – ein kritisches Lehrbuch" bist? Wirklich auch gelesen?
Alles Kokolores? Kannst du das begründen?
Anton B. hat geschrieben: Indizien, die dann aber außerhalb von Wissenschaft als Indizien für etwas Anderes bewertet werden.
Indizien dafür, dass Gott die Welt und das Leben in all seiner Vielfalt erschaffen hat.
Anton B. hat geschrieben: Das ist übrigens ja auch cum grano salis die Position meiner Kirche, der RKK. So ganz nebenbei beruft die sich nämlich auch noch auf gewisse "Mysterien", und die lassen sich eben nur sehr schwer vernünftig begründen.
Dass Gott die Welt und das Leben in all seiner Vielfalt erschaffen hat, vergleichst du also mit "gewissen Mysterien", die sich kaum vernünftig begründen lassen?
Für mich lässt sich das besser und vernünftiger begründen, als ein riesengroßer, sinnloser Zufall, an den wir doch beide nicht glauben.
Der Glaube an ein riesengroßes, gleichgültiges Zufallsuniversum, wie er im wissenschaftlichen Mainstream dargestellt wird, ist letztlich auch nur der Glaube an ein Mysterium.
Und die Entstehung des Lebens und seiner Vielfalt, einschließlich unserer Fähigkeit Gedanken hervorzubringen, sie wird wissenschaftlich-evolutionstheoretisch auch auf Zufall zurückgeführt. Auch die Selektion verläuft ja rein zufällig.
"Alberne Zufallstheorie" nannte der Biologe und Zoologe J. von Uexküll die Evolutionstheorie.
Das alles lässt sich deiner Meinung nach "vernünftig begründen"?
Der Schöpfer, an den du glaubst aber nicht?
Anton B. hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Man kann aber genausogut auch umgekehrt wissenschaftliche Indizien aufzeigen, die für die Existenz einer Intelligenz sprechen, die hinter allem steht. Das ist möglich und geschieht auch.
Behauptet der Roland. Und der und der und der auch noch. Konnte aber intersubjektiv noch nicht allgemein vermittelt werden.
Im Gegenteil. Intersubjektiv, also für viele Betrachter gleichermaßen nachvollziehbar, ist weit mehr die Ansicht, dass diese Welt das Ergebnis von Schöpfung ist, als dass sie das Ergebnis eines blinden Zufalls ist. Selbst beim letzten Inselvölkchen wirst du mehr Menschen finden, die inutitiv an Schöpfung glauben, als an blinden, sinnlosen Zufall.
Du erliegst der Täuschung des naturalistischen Mainstreams in der Wissenschaft und in unserer Gesellschaft.
Anton B. hat geschrieben: Und zielt, wie Janina schon mehrfach treffend eingebracht hat, auf den Lückenbüßergott.
In keinster Weise! Immer und überall, wo irgend etwas scheinbar "von selbst" geschieht oder entsteht, entsteht es aufgrund der Ordnung, die schon vorher vorhanden war. Wenn z.B. die Ordnung eines Strudels beim Ablassen des Badewassers entsteht, so entsteht sie nicht "von selbst", sondern aufgrund der schon vorher vorhandenen Gesetze der Schwerkraft und der speziellen Eigenschaften des Wasser. Und für diese naturgesetzliche Ordnung hat Wissenschaft sowieso keine Erklärung. Es gibt also überhaupt keinen Raum für "Lücken". Was Schöpfungsforschung versucht, ist
besondere Signale für Gottes Wirken aufzuzeigen. Wenn ein solcher Versuch scheitert, dann war es kein solches Signal. Nicht mehr und nicht weniger wird damit gezeigt. Gott als Schöpfer ist damit in keinster Weise unwahrscheinlicher geworden.
Anton B. hat geschrieben: Ein ganz anderer Ansatz ist übrigens vom Charakter her das Argument der "irreduziblen Komplexität": Denn wenn wirklich nachgewiesen ist, dass etwas nach einer bestimmten Theorie nicht möglich ist, was aber doch beobachtet wird, dann wäre die Theorie widerlegt.
Hier ist es wie bei der Frage nach der Entstehung des Lebens. Man spekuliert eben.
Letztlich ist die Annahme einer Zufallsentstehung des Lebens oder der Zufallsentstehung etwa des mutmaßlich irreduzibel komplexen Flagnellums, nicht falsifizierbar. Denn dazu müsste man alle, bekannten und unbekannten, zufälligen Entstehungsmöglichkeiten ausschließen können. Das ist unmöglich.
Die ID-Hypothesen und Design-Signale sind viel eher falsifizierbar. Man müsste nur EINEN Weg beweiskräfig aufzeigen, wie etwa Leben oder das Flagnellum usw. zufällig entstehen können.
Außer Vermutungen und Hypothesen ist da, nach vielen Jahrzenten, bisher nichts hervorgebracht worden.
Anton B. hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Aber wenn Jesus Christus, an den wir glauben, wirklich "vor allem" ist und "alles in ihm besteht" (Kol. 1, 17), dann glaube ich auch, dass man dafür Indizien in seiner Schöpfung entdecken, beschreiben und erforschen kann.
"Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken…" Römer 1, 20
Wenn Deine Aussage konkret auf Wissenschaft bezogen wird, sagst Du: "Ich glaube, dass man Gott und Christus wissenschaftlich erkennen, also wissen kann." Können wir es bei diesem Statement als Deinem persönlichem Credo belassen oder muss das zu einem allgemeinen Prinzip erhoben werden?
Noch nie habe ich behauptet, man könne Gott wissenschaftlich beweisen. Die Wahrschlichkeit und Plausibilität seiner Existenz jedoch, kann man durch das Aufzeigen von Design-Inidizien maximieren.
Mehr geht nicht. Letztlich muss sich jeder dann selbst entscheiden, woran er glauben will.
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Du hast aber behauptet, dass ein selbstreplizierendes RNA-Polymer schon Leben sei und nicht ein hypothetischer Vorläufer.
So ist es. Sämtliche späteren Kriterien (wie Zellmembranen oder Brutpflege) sind damit Gegenstand einer Weiterentwicklung
durch Evolution, weil die bereits stattfindet.
Sie findet aber nicht statt sondern wird künstlich erzeugt. Mithilfe bereits vrohandener Lebensbausteine.
Nochmal: Man nehme bereits vorhandene Viren-RNA und die passenden, bereits vorhandenen, aus Zellen gewonnenen, Replikase-Enzyme und bringe sie im Reagenzglas zusammen. Nun geschieht genau das im Reagenzglas, was in einer befallenen Bakterien-Zelle geschehen würde. Die Viren-RNA vermehrt sich.
Janina: Hurra, es wurde gezeigt, wie Leben aus Nichtleben entsteht!
Das ist offensichtlich absurd.
Bei der RNA-Replikase entspricht keine replizierte RNA 100%ig dem Vorgänger.
Nun wird künstlich selektiert hin auf immer kürzere, immer schneller replizierende Qß-RNA. Hin auf das Spiegelman-Monster.
Ein aufwändiges Laborverfahren.
Janina: Hurra, Evolution setzt ein!
Sie ist aber künstlich herbeigeführt und gesteuert. Und dass Viren evolvieren wusste man natürlich auch schon vorher.
Also ich bleibe dabei, das Spiegelman-Monster hat nichts zur Frage, wie Leben erstmalig entstanden ist beigetragen.
Richard Dawkins hat Recht und er ist ehrlicher als du. Frage: Wie ist Leben entstanden? Antwort Dawkins: "We don't know."
Gruß Roland