#151 Re: Ist Evolution von Gott gesteuert?
Verfasst: Fr 4. Jul 2014, 13:22
Wenn ich hier von Gott spreche, so meine ich ausschließlich den monotheistisch verstandenen Gott, insbesondere den Gott der Christen. Dieser Gott lässt sich wie folgt definieren:
1. als ein ewig existentes geistiges Wesen ohne einen Körper;
2. als ein Wesen, das absolut vollkommen, also insbesondere allmächtig und allgütig ist.
Für die Gläubigen ist da vor allem das Argument aus der Existenz der Welt: Da es eine Welt gibt, muss es auch jemanden geben, der die Welt erschaffen hat.
Der erste Einwand gegen dieses Argument liegt auf der Hand: Warum kann die Welt, also das Universum, nicht zeitlich unendlich, also ohne Anfang und Ende sein, eine unendliche Abfolge stets neuer Ursachen und Wirkungen meinetwegen? Schließlich ist zum Beispiel auch die Reihe aller geraden Zahlen unendlich: Man kann immer noch eine weitere Zahl hinzudenken.
Des weiteren und noch viel wichtiger:
1. Wie kann ein rein geistiges Wesen Materie aus dem Nichts schaffen? Und 2. wie kann ein rein geistiges Wesen auf die von ihm geschaffene Materie in irgendeiner Weise gestaltend einwirken, ohne zu diesem Zweck seinen eigenen materiellen Körper - der Gott aber per Definition fehlt - benutzen zu müssen?
Ich kenne keine befriedigende Antwort auf diese Fragen außer irgendwelche zusammen gesponnenen.
Dabei muss folgendes bedacht werden: Die einzigen uns bekannten Wesen, die durch ihren "Geist" etwas schaffen oder bewirken können, sind Menschen - in einem gewissen Sinn auch Tiere - vor allem aber Menschen.
So kann ein besonders intelligenter Erfinder sich vielleicht ein Fernsehgerät ausdenken, das nicht größer als eine Armbanduhr ist. Doch kein noch so intelligenter Erfinder - niemand überhaupt - kann ein solches Fernsehgerät wirklich herstellen, ohne dabei 1. irgendwelches Rohmaterial, also irgendwelche Materie zu benutzen - und zwar Materie, die er nicht etwa selbst mithilfe seines Geistes geschaffen hat, sondern die er als Materie bereits vorfindet. Und kein noch so intelligenter Erfinder kann ein solches Gerät wirklich herstellen, ohne sich dabei 2. nicht etwa nur seines Geistes, sondern auch seines Körpers zu bedienen.
Mit anderen Worten: Jeder uns bekannte, also jeder menschliche Geist, der Materie in irgendeiner Weise gestalten will, muss zu diesem Zweck erstens bereits Materie vorfinden und zweitens die Materie seines eigenen Körpers - seine Augen, seine Hände, seine Muskeln usw. - bei seiner Tätigkeit zum Einsatz bringen.
Die Vorstellung, dass ein körperloser Geist so etwas wie Sterne aus dem Nichts formen kann, erscheint mir nicht weniger mysteriös als etwa die astrologische Vorstellung, dass Sterne den menschlichen Geist formen können und durch das Geburtsdatum und deren Konstellation Einfluss auf unser Leben haben.
Es spricht ebenfalls absolut nichts dafür, dass das Universum, selbst wenn es von einem Geist erschaffen wurde, nur von einem einzigen Geist erschaffen wurde.
1. als ein ewig existentes geistiges Wesen ohne einen Körper;
2. als ein Wesen, das absolut vollkommen, also insbesondere allmächtig und allgütig ist.
Für die Gläubigen ist da vor allem das Argument aus der Existenz der Welt: Da es eine Welt gibt, muss es auch jemanden geben, der die Welt erschaffen hat.
Der erste Einwand gegen dieses Argument liegt auf der Hand: Warum kann die Welt, also das Universum, nicht zeitlich unendlich, also ohne Anfang und Ende sein, eine unendliche Abfolge stets neuer Ursachen und Wirkungen meinetwegen? Schließlich ist zum Beispiel auch die Reihe aller geraden Zahlen unendlich: Man kann immer noch eine weitere Zahl hinzudenken.
Des weiteren und noch viel wichtiger:
1. Wie kann ein rein geistiges Wesen Materie aus dem Nichts schaffen? Und 2. wie kann ein rein geistiges Wesen auf die von ihm geschaffene Materie in irgendeiner Weise gestaltend einwirken, ohne zu diesem Zweck seinen eigenen materiellen Körper - der Gott aber per Definition fehlt - benutzen zu müssen?
Ich kenne keine befriedigende Antwort auf diese Fragen außer irgendwelche zusammen gesponnenen.
Dabei muss folgendes bedacht werden: Die einzigen uns bekannten Wesen, die durch ihren "Geist" etwas schaffen oder bewirken können, sind Menschen - in einem gewissen Sinn auch Tiere - vor allem aber Menschen.
So kann ein besonders intelligenter Erfinder sich vielleicht ein Fernsehgerät ausdenken, das nicht größer als eine Armbanduhr ist. Doch kein noch so intelligenter Erfinder - niemand überhaupt - kann ein solches Fernsehgerät wirklich herstellen, ohne dabei 1. irgendwelches Rohmaterial, also irgendwelche Materie zu benutzen - und zwar Materie, die er nicht etwa selbst mithilfe seines Geistes geschaffen hat, sondern die er als Materie bereits vorfindet. Und kein noch so intelligenter Erfinder kann ein solches Gerät wirklich herstellen, ohne sich dabei 2. nicht etwa nur seines Geistes, sondern auch seines Körpers zu bedienen.
Mit anderen Worten: Jeder uns bekannte, also jeder menschliche Geist, der Materie in irgendeiner Weise gestalten will, muss zu diesem Zweck erstens bereits Materie vorfinden und zweitens die Materie seines eigenen Körpers - seine Augen, seine Hände, seine Muskeln usw. - bei seiner Tätigkeit zum Einsatz bringen.
Die Vorstellung, dass ein körperloser Geist so etwas wie Sterne aus dem Nichts formen kann, erscheint mir nicht weniger mysteriös als etwa die astrologische Vorstellung, dass Sterne den menschlichen Geist formen können und durch das Geburtsdatum und deren Konstellation Einfluss auf unser Leben haben.
Es spricht ebenfalls absolut nichts dafür, dass das Universum, selbst wenn es von einem Geist erschaffen wurde, nur von einem einzigen Geist erschaffen wurde.