Flavius hat geschrieben:Wenn Gutes produziert wird, ist es zu loben, wenn Fehler gemacht werden kann man diese verurteilen oder nicht ...
Das sehe auch ich so, klar.
Aber wenn man nur immer eine Seite kritisiert (o. darf), halte ich das für ausgesprochen unfair und wundere mich über die Motivation..
Das passiert doch gar nicht. Zum einen darf hier doch frei Kritik geäußert werden - von jeder Seite. Dass sich die Gläubigen aber gegenseitig wegen irgendwelcher Irrlehren, "Bibelfälschereien" oder irgendwie nicht identischen Auslegungen ihres Glaubens selbst angreifen und teils beschimpfen, die Atheisten sich gegenseitig nicht angreifen, kommt halt auch dazu. Vielleicht erscheint die Zahl der Atheisten hier größer als sie ist. So viele sind es nicht, Gläubige sind doch in der Überzahl.
Die Motivation, den Glauben an sich zu kritisieren, wird jemand, der Glauben so toll findet, natürlichschwer nachvollziehen. Das verstehe ich auch. Umgekehrt fällt die Meinung gegenüber "Ungläubigen Hunden" nicht unbedingt positiv aus. Und da kommt eben dazu, dass diese direkt in der Heiligen Schrift beschimpft werden, die von Gläubigen so toll dargestellt wird. Da ist doch Konflikt vorgegeben. Warum sollte ich schlucken, wenn ich durch die Heilige Schrift runtergemacht und beschimpft werde? Und genauso, wenn Lebensweisen, die nicht genehm sind, runtergeputzt werden und dafür die Todesstrafe vorgesehen ist?
Das Problem ist nicht dein Glaube an sich - der ist dir sicherlich von jedem Atheisten hier gegönnt (ich tue es jedenfalls und ich würde dafür kämpfen, dass du glauben darfst und deshalb nicht verfolgt wirst). Nur wird es eben schwierig, nicht zu Kritik motiviert zu werden, wenn es beispielsweise um Genozid oder andere Verbrechen geht, die in der Bibel glorifiziert werden. Das ist die Motivation, jedenfalls für mich: die aktuelle Diskriminierung von Menschen im Namen des Glaubens und die unvorstellbaren Grausamkeiten, die glorifiziert werden. (ich schreibe das nur nochmals, weil du nach der Motivation gefragt hast)
Bei manchen dieser "Diskussionen!" werden zu 90%-95% oder mehr merkwürdigerweise immer die Gläubigen angegriffen.
Hast du das ausgezählt? Oder ist das deine subjektive Wahrnehmung? Und wo wird der Glaubende an sich angegriffen? Und durch wie viele Personen? Mein Eindruck: du bist da auch sehr empfindlich. Subjektiv habe ich den Eindruck, dass die Zahl derer, die Atheismus nicht gut finden, größer ist. Falls du aber auf Dinge wie Kreationismus und Ablehnung wissenschaftlicher Erkenntnisse beziehst - das betrifft ja nur radikale Glaubende - und die sind nicht so zahlreich wie Glaubende insgesamt.
Keiner erwähnt die Fehler von ISM wie dem Kapitalismus, Kommunismus u.a..
Das stimmt nicht. Ich will damit nicht sagen, dass du jetzt lügst - dir kommt es sicherlich so vor. Aber diese Behauptung ist falsch. Du musst nur die entsprechenden Beiträge lesen.
Es erwähnen viele Leute nur IMMER die ach so schrecklichen Fehler des Christentums (die es ganz sicher gab)
Das "ach so" redet verharmlost die Fehler. Wer Nationalsozialismus gut findet, muss sich die Kritik gefallen lassen, dass im Namen dieser Ideologie Millionen ermordet wurden. Nationalsozialisten werden es nur ungleich schwerer haben, das wegzudiskutieren, da die entsprechenden Schriften recht deutlich Intoleranz und Rassismus enthalten. Wer das Christentum gut findet, muss sich aber m.E. die Kritik gefallen lassen, dass im Namen dieser Religion im Varlauf von 1600 Jahren schwerste Verbrechen begangen wurden und sollte diese nicht mit "ach so schrecklich" verharmlosen.
Würde man das aber ständig als ultimative Keule auspacken, würde ich verstehen, dass das als unfair betrachtet wird. Wenn es aber darum geht, zu diskutieren, wie man in Zukunft solche Verbrechen vermeiden kann, dann sollte ein Christ doch kein Problem haben, die Verbrechen als solche anzuerkennen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass sich das nie wiederholen wird. Das stereotype "das waren keine Christen" ist da etwas ermüdend und wirkt wie eine Ausflucht.
, aber das durchaus auch vorhandene Positive und millionenfach Geleistete (im sozialem Bereich vor allem) wird kaum mal oder nie erwähnt.
Dann verwende das doch als Gegenargument. Warum sollte jemand, der einer Religion gegenüber lritisch eingestellt ist, deren Vorzüge loben? Würdest du die Vorzüge des Atheismus loben? Nur um als ausgeglichen und neutral zu wirken? Sollte man die positiven Seiten zu hören bekommen, diese aber nicht anerkennen, müsste man das begründen. Darauf kannst du dann gegenargumentieren, also auch begründen - das nennt sich Diskussion. Und vielleicht kannst du damit auch überzeugen.
So wie Halman es schafft, manche Teile der Bibel so zu erklären, dass man sie nicht nur als Anleitung zum Bösesein verstehen muss.
Wer arbeitete unentgeltlich und oft sein leben lang in Kranken- und Pflegheimen, karitativen Verbänden etc. ?
Die "kirchlichen" Krankenhäuser (usw.) werden großteils vom Staat aus Steuergeldern finanziert. Die Nonnen, die dort "unentgeltlich" arbeiten, erhalten Bezüge vom Staat, die eben von dem Orden geschluckt und behalten werden. Sollte die Nonne irgednwann entscheiden, den Orden zu verlassen, bekommt sie nicht mal eine Abfindung dafür, dass sie kostenlos gearbeitet hat und der Staat darf auch noch Hartz 4 übernehmen (und der Orden hat gutes Geld eingesackt). Das Fußvolk arbeitet sich krumm, damit die Chefetage Geld bekommt. Ich bezahle ja sogar die Bischöfe mit von meinen Steuergeldern.
Die ehrenamtliche Arbeit von Gläubigen Menschen in Altenheimen oder karitativen Verbänden, die von Privatpersonen geleistet wird, ist auch oft vom Glauben positiv beeinflusst oder wird dadurch bedingt. Das ist aber nicht organisiert - und es gibt auch nicht Glaubende, die sich ehrenamtlich und sozial engagieren. Da aber diese auch absolut in der Minderheit sind, ist dies auch im Karitativen so.
Es wäre gut, wenn man darüber auch diskutieren dürfte. Das fällt aber schwer, wenn es gleich in beleidgt sein ausartet. Wenn du so fest glaubst, müsstest du von deinem Glauben getragen werden und selbstbewusst zu ihm stehen können. Hier lesen viele Menschen still mit. Eigentlich ist jeder vermeintliche Angriff eines Atheisten eine Gelegenheit, jedem, der hier mitliest, zu zeigen, wie gut dein Glaube ist. Du musst ihn nur positiv (aber fauir) vertreten.
So wird lieber gejammert, wie unfair es hier zugeht. Und das stimmt ja nicht mal.
Es gäbe Möglichkeiten Brücken zu bauen. In Wirklichkeit sind Wissenschaft und Religion kein automatischer Gegensatz.
Stimmt - und auch da gebe ich dir recht.
Diese u. natürlich auch Kultur, Politik u.a. können - jede für sich und auf seien Art ,und eigentlich selten in einem Gegeneinander - und wenn sie Ihre Arbeit gut und richtig und anständig machen - der Menschheit nützlich sein
In Diskussionen ist ein Gegeneinander manchmal sehr positiv, weil man so Argumente sammelt, Gegenargumente hört und man dann daraus eine Synthese machen kann. Das wäre das Ziel der Diskussion. Wenn dieser Prozess aber mit Gejammer abgebrochen wird, wird leider nichts daraus.