W.Bodensee hat geschrieben:Du bist da - scheint mir - vielleicht bei Einigem näher dran als ich. (Ich lerne gerne noch dazu).
W.Bodensee hat geschrieben:Wir hatten die ERST-Entstehung und ob sie duch Zufall geschehen sein könnte, hier diskutiert.
Ich rege mich immer wieder auf, wenn man in wissenschaftlichen Gesprächen von Zufall redet. Haben wir nicht schon des Öfteren über diesesThema diskutiert, sodass wir diese Albernheit endgültig
ad acta legen können?
Wenn nicht, dann solltest du mal erklären, was du unter "Zufall" eigentlich verstehst.
In der Wissenschaft ist alles Wissen eine Frage der statistischen Wahrscheinlichkeit. So auch die Entstehung von Leben. Was nicht explizit verboten ist (z. Bsp. das
perpetuum mobile) wird irgendwann eintreten.
"Das Ziel der Wissenschaft ist ... die Wahrheit: Wissenschaft ist Wahrheitssuche.
Und wenn wir auch nie wissen können, ob wir dieses Ziel erreicht haben, so können wir dennoch gute Gründe für die Vermutung haben, daß wir unserem Ziel, der Wahrheit, nähergekommen sind".
[Karl R. Popper, "Auf der Suche nach einer besseren Welt" (München 1984) 51f.]
W.Bodensee hat geschrieben:Da halte ich einen "Input von oben" für sehr wahrscheinlich (oder glaube eben an "göttlichen Anstoss" (insegsamt soagr, dass es eine Richtung für die Erde und Menscheit gibt).
In der Tat ist ein solcher "unbewegter Beweger" wie ihn sich schon Thomas von Aquin erdachte, nicht leichtfertig von der Hand zu weisen. Da es keine Zeitzeugen des Urknalls gab, kann man sich eine solche höhere Macht sehr leicht vorstellen.
Doch woher kam diese schöpferische Macht? Wurde sie durch eine noch größere Macht erschaffen?
Auch dass dieser Gott 8 milliarden Jahre später eine Sonnensystem schuf, woraus die Erde mit ihren Kreaturen hervorging ist vorstellbar. Da kommt man schon ins Grübeln und meint, vielleicht hätte Spinoza doch Recht gehabt mit seinem
deus sive natura (Gott an Stelle der Natur). Doch mit diesem deistischen Ansatz trennt uns immer noch eine unüberwindbare Kluft von der Vorstellung eines personalen Gottes Noahs, Abrahams und Davids.
W.Bodensee hat geschrieben:stört nur wie sehr manche Theorien der Wissnschaft als "ganz oder schon fast sicher erwiesen" verkauft wird.
Gesicherte Kenntnis gibt es auf Welt nicht (siehe
Münchhausen Trilemma).
Die beste Alternative, wenn wir etwas nicht wissen können, ist innezuhalten und dies zuzugegeben, anstatt gleich einen imaginären Archtiekten hinter der Entstehung der Welt zu vermuten (welche Belege gibt es denn).
W.Bodensee hat geschrieben:black smokers (und mögliches Entstehen von z.B. Cyano-Bakterien in eigenartigen Milieus = > okay, aber der Sprung bzw. die VIELEN Sprünge des Lebens sind DADURCH nicht erklärt. Auch wechslen die thoerien immer mal wieder ( Ursuppe, Leben aus dem Reagenzglas, auch black smokers ist nicht mehr ganz das Neueste .. Im moment sind Vulkane ander Oberfläche wieder mehr "in"
Ja. Das ändert sich fast tagtäglich. Schließlich gibt es mehr als 40 Teams die sich mit diesen Theorien befassen. Noch finde ich es verfrüht, diese Theorien kritisch zu hinterfragen — in 5 oder 10 Jahren vielleicht.
W.Bodensee hat geschrieben:(Zufall ist m.E. da jedenfalls nicht "der" Meister gewesen.)
Zufall hat wie gesagt in einer wissenschaftlichen Diskussion nichts verloren.
W.Bodensee hat geschrieben:Wir beide glauben an "Evolution UND Gott" (oder "evolutionäre Schöpfung"). Das ist eine gute u. logische Verknüpfung, wenn man Beides sieht oder "anerkennt". (Das Miteinander der beiden könnte man weiter vertiefen).
Wenn man an eine "evolutionäre Schöpfung" glauben will, sollte man auch bereit sein zu zeigen, wo und wann sich Gott in die Schöpfung eingemischt hat.
Man sollte sich auch mal fragen, warum nicht die Natur selbst als Schöpfer des Lebens in Frage kommt?
Dann wäre unsere Existenz das Ergebnis einer "blinden" statistischen Evolution wovon wir Menschen einfach ein Zwischenergebnis darstellen.
Wie es der große Paläontologe Stephen Jay Gould (1941-2002) einst sagte:
Was würde geschehen, wenn man das Band nochmals ablaufen ließe?
Mit "Band" meinte der US- Paläontologe die Evolution des Lebens. Man könnte den Satz auch so formulieren: Würde wieder das Gleiche rauskommen, wenn man erneut mit der Ursuppe beginnen könnte? Entstünden nach ein paar Milliarden Jahren gar wieder Menschen?
[ Quelle:
Science.ORF.at ]
W.Bodensee hat geschrieben:Werde demnächst das Buch von einem bekannten, sehr anerkannten Autoren einbringen, der - obwohl eigentlich überzeugter Atheist - die Möglichkeit des Entstehesn aus Nichts stark in Zweifel zieht)
Mach das, Bodensee.
Inzwischen können wir uns ja mit dessen Vorgänger
Ein Universum aus Nichts vom Kosmologen Lawrence Krauss auseinandersetzen.