Doch, anhand der Quellen kann sie das sehr wohl entscheiden. Die Glaubenswelt des historischen Jesus war nicht identisch mit der nachträglichen, vor allem paulinischen Glaubenswelt, die man ihm posthum übergestülpt hat.closs hat geschrieben:Der kerymatische Jesus kann selbstverständlich im Vergleich zur HKM dem näher sein, was Jesus damals wirklich gedacht und gemeint hat. Das kann die HKM doch gar nicht entscheiden.sven23 hat geschrieben: Deshalb kann der kerygmatische Christus gar nicht "näher am historischen Jesus" sein, es sei denn, die historische Jesus- Forschung würde sich seit 200 Jahren komplett irren.
Mit "Öffnung zum Geistigen" hin meint Ratzinger wohl das kritiklose Akzeptieren von Legenden und Märchen. Deshalb ja sein Aufruf zum Glaubensentscheid.closs hat geschrieben: Hier werden Verschiedenes durcheinander geworfen. Die HKM hat sich selbstverständlich (mit allergrößter Wahrscheinlichkeit) NICHT in dem geirrt, was sie seit 200 Jahren erforscht - solange es um rein sachliche und nicht genuin geistige Dinge geht, welche aber eben AUCH historisch (also "wirklich") gedacht und gemeint wurden. - Aber die HKM kann ohne "Öffnung zum Geistigen hin" (Ratzinger) nicht über Rezeptions-Forschung ("Was hat Paulus wann in welchem Umfeld geschrieben?"/etc.) hinausgehen - hier ist eine methodisch unüberwindbare Barriere.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Forschung kann er damit aber nicht aushebeln.
https://www.bibelwerk.de/sixcms/media.p ... stbuch.pdf