Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#1261 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Münek » Di 4. Jul 2017, 06:13

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das Kommen des richtenden Menschensohnes auf den Wolken ist natürlich "situativ" gemeint. Es handelt sich um ein konkretes von Jesus angekündigtes eschatologisches Ereignis, welches einige der Jünger noch selbst erleben sollten - nebst der damals lebenden Generation.
Und da ist die nächste Frage, ob dies apokalyptisch gemeint ist
Die Endzeitrede Jesu war apokalyptisch. Sie "enthüllte" - nichts anderes bedeutet "apokalyptisch" - was die Jünger noch zu ihren Lebzeiten erleben werden (die sog. apokalyptischen Wehen und das Kommen des himmlischen Menschensohnes mit seinen Engeln). Überzeuge Dich und lies nach.

closs hat geschrieben:oder auf die Auferstehung bezogen ist
Das von Jesus angekündigte Kommen des richtenden Menschensohnes hat mit Auferstehung NICHTS zu tun? Überzeuge Dich und lies nach.

closs hat geschrieben:auch die Auferstehung ist das Eintreten der Gottesherrschaft.
Eine sehr eigenwillige Annahme. Den Glauben an die Totenauferstehung gab es schon lange vor Jesus. Nur die Sadduzäer glaubten nicht daran (Lk. 20:27). Das war also nichts Neues und wurde von Jesus auch nicht thematisiert. Seine Botschaft vom nahen Gottesreich hatte
mit der Wiederauferstehung von den Toten nichts zu tun. Überzeuge Dich und lies nach.


closs hat geschrieben:Da sind mehr Fragen offen, als Dir recht sein kann.
Es sind keine Fragen offen. Lies einfach meine obigen Einlassungen noch einmal- und vor allem die Endzeitrede Jesu.

closs hat geschrieben:Hier Dein klar klingendes Zitat, dem ein anderes klar klingendes Zitat entgegensteht ("Das Reich Gottes ist inwendig")
Genauere Übersetzung: "Das Reich Gottes ist mitten unter euch." Durch Jesu Exorzismen war die Gottesherrschaft PUNKTUELL präsent. Lk. 11:20 : "Wenn ich mit dem Finger Gottes Dämonen austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen."

closs hat geschrieben:hier Deine apokalyptische Interpretation ("göttliches Reich als irdische Staatsform")
"Irdische Staatsform" klingt lustig. Herrschaft auf Erden - wie auch immer - klingt schon besser.

closs hat geschrieben:dort die geistige Präsenz Gottes ("Auferstehung").
Nach jüdischer Auffassung war Gott in seiner Verborgenheit "immer geistig präsent". Das hat nichts mit Auferstehung zu tun.

closs hat geschrieben:Da kann man redlich streiten
Bevor man streitet, sollte man sich über das Thema schlau machen. Sonst wird es peinlich.

closs hat geschrieben:aber man sollte doch wenigstens zur Kenntnis nehmen, warum die großkirchlichen Theologien es NICHT apokalyptisch-irdisch verstehen. - Die werden sich doch ebenfalls was gedacht haben.
Gewiss - für die Kirche war jahrhundertelang sie selbst da Reich Gottes (Augustinus).

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1262 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Di 4. Jul 2017, 10:41

Münek hat geschrieben:Überzeuge Dich und lies nach.
All das tut die Theologie doch auch - und kommt unterm Strich zu anderen Ergebnissen.

Münek hat geschrieben:Es sind keine Fragen offen.
Wie kann es sein, dass nichts offen ist, und Theologie und HKM komplett auseinander-driften?

Münek hat geschrieben:Genauere Übersetzung: "Das Reich Gottes ist mitten unter euch."
Ob "inwendig" oder "unter Euch" wird unterschiedlich ausgelegt.

Münek hat geschrieben:"Irdische Staatsform" klingt lustig. Herrschaft auf Erden - wie auch immer - klingt schon besser.
Aber damit ist doch eine irdische Staatsform gemeint - oder nicht? - In Jerusalem oder Castrop-Rauxel ist ein Headquarter von Gott - nicht wahr?

Münek hat geschrieben:Bevor man streitet, sollte man sich über das Thema schlau machen. Sonst wird es peinlich.
Im Grunde sagst Du einmal mehr, dass sich die Theologie gegenüber der HKM schlau machen muss, weil es sonst peinlich für die Theologie werden würde.

Münek hat geschrieben: für die Kirche war jahrhundertelang sie selbst da Reich Gottes (Augustinus).
Richtig - man hat das "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" statthalterhaft auf die Kirche übertragen. - Ob das historisch gut rüberkam, ist eine andere Frage: Aber so war es gemeint.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1263 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Di 4. Jul 2017, 10:51

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Überzeuge Dich und lies nach.
All das tut die Theologie doch auch - und kommt unterm Strich zu anderen Ergebnissen.
Wovon nur eine richtig sein kann, denn die Funktion der Welt ist unabhängig von der theologischen Interpretation.

closs hat geschrieben:Wie kann es sein, dass nichts offen ist, und Theologie und HKM komplett auseinander-driften?
Ganz einfach... Nur eine Disziplin liegt richtig (siehe oben).

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Genauere Übersetzung: "Das Reich Gottes ist mitten unter euch."
Ob "inwendig" oder "unter Euch" wird unterschiedlich ausgelegt.
Nicht wirklich. Wenn alle Übersetzungen, mit Ausnahme der selten verwendeten Buber Übersetzung dasselbe sagen, dann ist das schon bedeutunsvoll! Die Vermutung liegt nahe, dass Buber und Rosenzweig es falsch verstanden haben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1264 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Di 4. Jul 2017, 14:14

Pluto hat geschrieben:Wovon nur eine richtig sein kann, denn die Funktion der Welt ist unabhängig von der theologischen Interpretation.
Am Ende kann nur EINES richtig sein - ganz recht. - Aber genau das ist von uns nicht entscheidbar, weil jede Wahrnehmungs-Version dazu Glaubenssache ist.

Pluto hat geschrieben:Wenn alle Übersetzungen, mit Ausnahme der selten verwendeten Buber Übersetzung dasselbe sagen, dann ist das schon bedeutunsvoll! Die Vermutung liegt nahe, dass Buber und Rosenzweig es falsch verstanden haben.
Buber übersetzt nur das AT - das sind andere Übersetzungen, die "inwendig" sagen.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1265 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Mi 5. Jul 2017, 12:48

closs hat geschrieben:das sind andere Übersetzungen, die "inwendig" sagen.
Welche denn?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1266 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Mi 5. Jul 2017, 16:06

Pluto hat geschrieben:Welche denn?
* Luther übersetzte die Verse 20b-21: »Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden ... sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch«. (Kommentar, Luther 1984)
* Elberfelder bietet beides an: "mitten unter Euch" oder "innerhalb von Euch".

Pluto hat geschrieben:Ganz einfach... Nur eine Disziplin liegt richtig
Am Ende ist das so - aber wer entscheidet, ob eine säkulare Hermeneutik oder eine christliche Hermeneutik der richtige Weg zu dem ist, was am Ende richtig ist?

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#1267 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Münek » Do 6. Jul 2017, 00:26

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Überzeuge Dich und lies nach.
All das tut die Theologie doch auch.
Ich spreche von Dir; denn Du wartest hier mit merkwürdigen Thesen auf. Du sollst Dich durch Nachlesen selbst davon überzeugen, dass das von Jesus angekündigte Kommen des richtenden Menschensohnes noch zu Lebzeiten der Jünger NICHTS mit AUFERSTEHUNG zu tun hat und dass es den Glauben an die AUFERSTEHUNG schon lange vor Jesus gab (siehe Daniel 12:2).

Ebensowenig hat die "geistige Präsenz Gottes" etwas mit der Auferstehung zu tun. Auch da liegst Du falsch und offenbarst Deine Unkenntnis..

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es sind keine Fragen offen.
Wie kann es sein, dass nichts offen ist, und Theologie und HKM komplett auseinander-driften?
So ist es ja nicht. Setze Dich mit meinen Einlassungen/Antworten auseinander - und lies endlich die Endzeitrede Jesu.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Genauere Übersetzung: "Das Reich Gottes ist mitten unter euch."
Ob "inwendig" oder "unter Euch" wird unterschiedlich ausgelegt.
Ich habe eine Erklärung abgegeben, die Du ignorierst.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Bevor man streitet, sollte man sich über das Thema schlau machen. Sonst wird es peinlich.
Im Grunde sagst Du einmal mehr, dass sich die Theologie gegenüber der HKM schlau machen muss, weil es sonst peinlich für die Theologie werden würde.
Nein - ich spreche ausschließlich von DIR und Deinen mangelhaften Kenntnissen der Bibel und der historisch-kritischen Exegese.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1268 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Do 6. Jul 2017, 00:41

Münek hat geschrieben:Ich spreche von Dir; denn Du wartest hier mit merkwürdigen Thesen auf.
Es macht wenig Sinn, mich zu meinen, und damit so zu tun, als würden die großkirchlichen Theologien damit nichts zu tun haben. - Den Konflikt zwischen geistig interpretierender (!) HKM und Theologie(n) kann man doch nicht auf mich abschieben - wenn es DAS wäre, wäre das Problem schnell gelöst.

Das Problem zwischen HKM und Theologie besteht darin, dass beide mit komplett unterschiedlichen Hermeneutiken an die Bibel herangehen und deshalb in einigen wichtigen Bereichen zu komplett unterschiedlichen Ergebnissen kommen, sobald die HKM geistig interpretiert (bei reinen Sachergebnissen gibt es natürlich keine Probleme).

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#1269 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Münek » Do 6. Jul 2017, 03:40

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich spreche von Dir; denn Du wartest hier mit merkwürdigen Thesen auf.
Es macht wenig Sinn, mich zu meinen, und damit so zu tun, als würden die großkirchlichen Theologien damit nichts zu tun haben.
Doch - das macht sehr viel Sinn. DU stellst hier Deine obskuren Thesen in den Raum. Es hilft Dir nicht weiter, Dich unter dem Rock der Mutter Kirche zu verkriechen.

Warum gehst Du nicht auf meine Argumente ein, sondern ignorierst sie?


closs hat geschrieben:Den Konflikt zwischen geistig interpretierender (!) HKM und Theologie(n) kann man doch nicht auf mich abschieben.
Diesen Konflikt gibt es doch in der Praxis überhaupt nicht. Das ist mal wieder eine Deiner unbelegten Behauptungen. Auf Dich wird nichts abgeschoben; denn Du bist es doch ganz allein, der hier Probleme heraufbeschwört - nicht die systematische Theologie.

closs hat geschrieben:Das Problem zwischen HKM und Theologie besteht darin, dass beide mit komplett unterschiedlichen Hermeneutiken an die Bibel herangehen und deshalb in einigen wichtigen Bereichen zu komplett unterschiedlichen Ergebnissen kommen, sobald die HKM geistig interpretiert.
Es gibt keine Probleme zwischen Exegese und systematischer Theologie. Den Vorwurf, dass die HKM (unzulässigerweise) "geistig interpretiert" und damit ihre Grenze überschreitet, erheben weder Ratzinger noch Berger.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1270 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Do 6. Jul 2017, 08:49

Münek hat geschrieben:Warum gehst Du nicht auf meine Argumente ein, sondern ignorierst sie?
Weil das mühsame Einzelpunkte sind, die bereits x-mal diskutiert wurden. Man kann sie puzzle-haft verstehen ("Was hat dieses Zitat mit jenem zu tun?") - dann hast Du sicherlich öfter mal recht. - Man kann sie in der Gesamtheit sehen ("Wie ist alles eigentlich zu verstehen?") - dann ist dies eine weltanschauliche Frage.

Der Satz "Nahes Gottesreich hat nichts mit Auferstehung zu tun" ist insgesamt gesehen falsch - natürlich hat das miteinander zu tun.

Münek hat geschrieben:Es gibt keine Probleme zwischen Exegese und systematischer Theologie. Den Vorwurf, dass die HKM (unzulässigerweise) "geistig interpretiert" und damit ihre Grenze überschreitet, erheben weder Ratzinger noch Berger.
Natürlich gibt es Probleme zwischen geistig-interpretativer historisch-kritischer Exegese und der systematischen Theologie - das ist doch der ganze Urgrund der Probleme. - Wie kommst Du darauf, dass es "keine Probleme" gibt?

Antworten