Münek hat geschrieben:Nach Deinen bisherigen Verhaltensweisen war das doch nur ein Lippenbekenntnis.
Dann hast Du schlampig gelesen. - Der Maßstab der HKM ist zunächst die Intention des Verfassers, also dessen, der Jesus rezipiert. - Allerdings ist dieser Vorsatz nur so gut wie die eigene Interpretation des Verfassers. - Ganz vom Motiv zu schweigen, dass Jesus, wie abendfüllend belegbar, oft etwas anderes meint, als was die Jünger/Textverfasser verstehen.
Münek hat geschrieben:Die Gefahr ist groß, dass man etwas aus subjektiven Glaubensgründen in den Text hineinliest, was der Textverfasser nie gemeint hat = EISEGESE.
Das ist ein noch größere Gefahr bei der HKM, weil sie dazu neigt, ihr heutiges Weltbild ("historische Wirkungszusammenhang") miteinzubauen.
Münek hat geschrieben:Gerade Du erweckst oft den Eindruck, dass Dich die Intention des Verfassers eigentlich nicht die Bohne interessiert
Interessieren schon - aber diese Intention ist eben nicht der Maßstab für Jesus. - Man muss ständig in dem Vieleck der Einflussgrößen ...
1) Was meint der Verfasser?
2) Was meinen WIR, was der Verfasser meint?
3) Mit welchen uns heute selbstverständlichen und damals nicht selbstverständlichen Grundlagen gehen wir an die Texte?
4) Was meint eigentlich Jesus selber?
6) Welche Texte sind spirituell authentisch, auch wenn sie jüngeren Datums sind?
7) etc.
... eine Balance finden. - Es ist nicht damit getan, dass man den Volksglauben zum Maßstab für das nimmt, was Jesus gemeint hat, und ältere Quellen als authentischer behandelt als jüngere.
Übrigens: Das weiß Theißen auch - deshalb spricht er ausdrücklich von "methodischen Ergebnissen", also: Das kommt raus, wenn ich mich streng an meine Methodik halte, den ich will in erster Linie als Wissenschaftler wahrgenommen werden - das heißt aber auch: Es könnte historisch durchaus anders gewesen sein, wenn bspw. der methodische Ansatz anderer Exegesen näher an das kommt, was der Fall war.
Münek hat geschrieben:Damit musst Du Dich abfinden. Historisch ist nun mal das, was sich einst ereignet hat.
Das ist MEINE Version (historisch=ontologischer und nicht methodischer Begriff) - Ihr Brüder wechselt aber die Bedeutung von historisch als ontologische oder methodische Größe wie andere ihre Unterwäsche.
Münek hat geschrieben:Der Glaube erschafft nunmal keine historischen Realitäten.
Ebenfalls meine Rede seit ewig: Deshalb weise ich doch ständig auf einerseits methodische und andererseits Glaubens-Setzungen hin - im Klartext: Weder die HKM noch die RKK können etwas an dem ändern, was der Fall war.
Münek hat geschrieben:Glaubensprämissen und hermeneutische Spielchen haben in der Historie als unseriös auszuscheiden.
Schlicht falsch. - Auch die HKM ist eine hermeneutische Veranstaltung, egal ob sie sich gerne so sieht oder nicht.
Münek hat geschrieben:Nee nee - DIE Theologie tritt eben nicht hinzu
Natürlich tut sie das - guck mal in die Disziplin "Christliche Hermeneutik". - Da werden die Sachinformation der verschiedenen Exegesen im Sinne der Frage verwurschtelt: "Verstehst Du auch, was da steht?" (Apg. 8,30)
Münek hat geschrieben:"Die Theologie" müsste ja verrückt sein, dem einvernehmlichen Ergebnis kompetenter Fachleute zu widersprechen. Sie tut es ja auch nicht, auch wenn Du das Gegenteil behauptest.
Hast Du wirklich den Eindruck, dass die Theologie ihre Einzeldisziplinen, die ja alle auf der Bibel beruhen, auf einer Hermeneutik aufbauen, demnach Jesus nur als Mensch zu verstehen ist? - Unterstellst Du das WIRKLICH?