Wie entstand das Leben?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Ziska_Deleted

#1191 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 2. Okt 2015, 09:05

Folgendes Zitat sagt alles:

"Wer die Entstehung des Lebens auf der Erde mit dem Zufall erklärt,
kann ebenso von der Explosion einer Druckerei erwarten,
dass dabei ein Lexikon zustande kommt!"

(edwin conklin (Biologe))

Pluto
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#1192 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Fr 2. Okt 2015, 09:21

Ziska hat geschrieben:Folgendes Zitat sagt alles:

"Wer die Entstehung des Lebens auf der Erde mit dem Zufall erklärt,
kann ebenso von der Explosion einer Druckerei erwarten,
dass dabei ein Lexikon zustande kommt!"

(edwin conklin (Biologe))
Wer Conklin so versteht wie du es tust, hat den Mann nicht verstanden. Liest man den Satz in seinem Zusammenhang, erkennt man dass er ein Befürworter einer langsamen evolutiven Entwicklung des Lebens war.

Zufall hat übrigens relativ wenig mit der Entstehung der Vielfalt des Lebens auf der Erde zu tun.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1193 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Flavius » Fr 2. Okt 2015, 10:27

Wie funktioniert dies bei einer historischen Rekonstruktion der Vergangenheit?
=> Ganz einfach: Wenn man eine Spur findet, die nicht zum Modell passt, dann wird das Modell verworfen.
Wird so und konsequent wirklich mit jedem Modell verfahren?
Zuletzt geändert von Flavius am Fr 2. Okt 2015, 10:50, insgesamt 1-mal geändert.
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

Ziska_Deleted

#1194 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 2. Okt 2015, 10:31

Pluto hat geschrieben:Zufall hat übrigens relativ wenig mit der Entstehung der Vielfalt des Lebens auf der Erde zu tun.
Wirklich? Was denn dann?

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#1195 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Flavius » Fr 2. Okt 2015, 10:39

Anto B. hat geschrieben: (Gestern geschrieben) = > Wenn Paläontologen das Modell einer Evolutionsreihe a -> b -> c mit Angaben zum Auftreten in der "Gesteinssäule" bzw. einer zeitlichen Skala machen und b tritt nicht nur vor a sondern auch in der Gesteinssäule wesentlich tiefer und zeitlich wesentlich eher auf (Beobachtungen!), als das Modell für b und a vorhersagt, so stimmen die Beobachtungsvorhersagen des Modells nicht mit den gemachten Beobachtungen überein. Das alles ist schon mehrfach passiert, die betreffenden Modelle waren damit falsifiziert und wurden entsorgt.
Es wird ja durchaus "zugegeben", dass ältere Gesteins-Schichten entgegen aller Erwartungen des ("Berechnungs"-Modells - merkwürdigerweise und öfters ÜBER bzw. oberhalb von jüngeren Gesteinsschichten aufzufinden sind. (Ich meine Fälle, wo Kippung, Total-Verschiebung u.a. nicht in Frage kommen, nicht zu sehen sind.).
Wie wird dieses Phänomen denn erklärt?
Ist es nicht fast so, als wenn man geradeso zugeben würde: "Nun ja, das Gesetz der Schwerkraft gilt schon, auch sicher u. überall - aber ab und zu kommt ein hochgeworfener Ball einfach nicht wieder runter auf die Erde".


Ich stelle die Naturgesetze gar nicht, verschied. Berechnungs-Methoden zum Alter von Gesteins-Schichten nicht generell in Frage, aber nach den zwei gerade zitierten Aussagen (Janina u. Anton B.) , müssten Modelle unbedingt verworfen werden sobald sich Unstimmigkeiten darin auffinden.

Ist es nicht so, dass Modell zwar in Teilen fehlerhaft sein können, aber grundsätzlich dennoch richtig?
Theorien sind ja auch nicht ganz "fertig".
Der Austausch der letzten 5-6 Tage war sehr interessant.
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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#1196 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Fr 2. Okt 2015, 12:59

Flavius hat geschrieben:Es wird ja durchaus "zugegeben", dass ältere Gesteins-Schichten entgegen aller Erwartungen des ("Berechnungs"-Modells - merkwürdigerweise und öfters ÜBER bzw. oberhalb von jüngeren Gesteinsschichten aufzufinden sind.
Wie wird dieses Phänomen denn erklärt?
Tektonische Erdbewegungen und Umwälzungen.
(Ich meine Fälle, wo Kippung, Total-Verschiebung u.a. nicht in Frage kommen, nicht zu sehen sind.)
Kannst du Bespiele geben?


Flavius hat geschrieben:Ist es nicht fast so, als wenn man geradeso zugeben würde: "Nun ja, das Gesetz der Schwerkraft gilt schon, auch sicher u. überall - aber ab und zu kommt ein hochgeworfener Ball einfach nicht wieder runter auf die Erde".
Welche Rolle soll die Schwerkraft denn bei den Bewegungen der Erdkruste haben?

Ist es nicht so, dass Modell zwar in Teilen fehlerhaft sein können, aber grundsätzlich dennoch richtig?
Jaa klar. Deshalb werden auch Modelle oft revidiert um neue Erkennnisse einzflechten.
Theorien sind ja auch nicht ganz "fertig".
Stimmt auch. Theorien befinden sich in einem ständigen Wandel, weil sie immer wieder hinterfragt werden — nennt man Fortschritt. Nichts ist schlimmer als Stagnation und das Verharren in alten Denkmustern.

Z. Bsp. die Evolutionstheorie...
Das Darwinin'sche Modell wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Mendel'schen Gesetze der Vererbung ergänzt und entsprechend modifiziert. Als In den 70-er und 80-er Jahren flossen dann die epigenetischen Erkenntnisse ein, und die Theorie wurde zur "Synthetischen Evolutionstheorie".
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1197 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Janina » Fr 2. Okt 2015, 13:52

Flavius hat geschrieben:
Wie funktioniert dies bei einer historischen Rekonstruktion der Vergangenheit?
=> Ganz einfach: Wenn man eine Spur findet, die nicht zum Modell passt, dann wird das Modell verworfen.
Wird so und konsequent wirklich mit jedem Modell verfahren?
Das ist das Prinzip. Ob es konsequent angewendet wird, weiß ich nicht. Es ist jedenfalls DIE Methode, um Fehler auszumerzen. Vielleicht willst du darauf hinweisen, dass Fehler vorkommen. Ja, tun sie. Aber wir haben ein Werkzeug, um sie zu erkennen und zu verbessern. Das ist enorm viel.

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#1198 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Fr 2. Okt 2015, 14:15

Janina hat geschrieben:
Flavius hat geschrieben:Wird so und konsequent wirklich mit jedem Modell verfahren?
Das ist das Prinzip. Ob es konsequent angewendet wird, weiß ich nicht.
Die Alternative ist, dass man das Modell entsprechend modifiziert wenn neue Erkenntnisse hinzukommen...
So wie im Fall der Newton'schen Gravitation: Bei sehr hohen Geschwindigkeiten wendet man besser Einsteins Formeln an.
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#1199 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Fr 2. Okt 2015, 14:20

Ziska hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Zufall hat übrigens relativ wenig mit der Entstehung der Vielfalt des Lebens auf der Erde zu tun.
Wirklich? Was denn dann?
Evolution besteht aus zwei Mechanismen:
1.) die Mutation die (zufällige) Variationen erzeugt, und
2.) die Selektion.

Mutation ist ein zufälliger Prozess der die Variabilität der Individuen einer Art erzeugt.
Aber... Selektion welche die Hauptarbeit der Auslese und Anpassung verrichtet, hat absolut nichts mit Zufall zu tun... im Gegenteil.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1200 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von JackSparrow » Fr 2. Okt 2015, 16:42

Ziska hat geschrieben:Folgendes Zitat sagt alles:
"Wer die Entstehung des Lebens auf der Erde mit dem Zufall erklärt,
kann ebenso von der Explosion einer Druckerei erwarten,
dass dabei ein Lexikon zustande kommt!"
Erstens müssen es mehrere Millionen Druckereien sein und nicht bloß eine.

Zweitens müssen danach alle Buchstaben, die kein sinnvolles Satzglied ergeben, ausselektiert werden.

Drittens muss Vorgang 1 bis 2 mehrere Millionen Male wiederholt werden.

Viertens muss am Ende kein Lexikon rauskommen, sondern ein beliebig kurzer sinnvoller Text. Die Evolution fing schließlich mit Prokaryoten an und nicht mit Nilpferden.

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