Der Evolutionsirrtum - II

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Novas
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#1161 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Novas » So 4. Dez 2016, 14:19

NIS hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: :D :thumbup:
Du beherrscht die hohe Kunst der Bibelauslegung.
Danke, Novalis! :Herz:
Das Feuer Gottes offenbart sich uns im Wort Christi...
Amen

Bei Dir ohnehin, denn Du bist ja selbst der fleischgewordene Heilige Geist, wie Du hier mal verraten hast :angel: Wenn von der Schöpfung der Welt in wenigen Tagen die Rede ist, so ist das eigentlich eine sehr passende Beschreibung, wenn man das als Symbol für eine bestimmte Zeitspanne versteht, in der sich die Schöpfung der Welt schrittweise ereignete, beginnend mit dem Urknall und der "Urmaterie", aus der sich das ganze Universum durch Teilung entwickelte.

Wunderbar finde ich auch diese Darstellung im Koran:

Sprich: "Leugnet ihr Den wirklich, Der die Erde in zwei Tagen schuf? Und dichtet ihr Ihm Nebenbuhler an?" Er nur ist der Herr der Welten.[41:9]Und Er gründete in ihr feste Berge, die sie überragen, und segnete sie und ordnete auf ihr ihre Nahrung in richtigem Verhältnis in vier Tagen - gleichmäßig für die Suchenden.[41:10]Dann wandte Er Sich zum Himmel, welcher noch Nebel war, und sprach zu ihm und zu der Erde: "Kommt ihr beide, willig oder widerwillig." Sie sprachen: "Wir kommen willig."[41:11]So vollendete Er sie als sieben Himmel in zwei Tagen, und jedem Himmel wies Er seine Aufgabe zu. Und Wir schmückten den untersten Himmel mit Leuchten (, welche auch) zum Schutz (dienen). Das ist die Schöpfung des Erhabenen, des Allwissenden.[41:12]

Man beachte die Feinheiten: im Einklang mit der Wissenschaft erklärt der Heilige Koran, dass die Himmelskörper ursprünglich gasförmig waren (41:12). Die "sieben Himmel" kann man als Symbol für die Milliarden von Galaxien verstehen.

Ich habe dazu auch diese Beschreibung gefunden:

Der Koran kennt mehrere Himmel; sieben an der Zahl. Was man jedoch unter einem Himmel zu verstehen hat, geht aus den mir zur Verfügung stehenden Übersetzungen nicht deutlich hervor. Es wären sieben Sphären denkbar, also Seinszustände, die mit bewussten Lebensformen gefüllt sind.

Sieben Dimensionen?
Traditionell ist ja oft von sieben Seinszuständen die Rede
1. Mineralreich
2. Tier/Pflanzenreich
3. Menschen
4. Engel, Ausserirdische
5. Jenseits der Verstorbenen
6. Körperloser Daseinszustand hoher Geistwesen
7. "Gott"

Sieben Planetenkörper?
Doch die im Koran genannten "sieben Himmel" nennen die Erde den untersten. – Damit dürften mit jenen weiteren sechs Himmeln möglicherweise Sphären / Welten gemeint sein, zu denen die Engel Zutritt haben. Und hin und wieder ist von einigen Auserwählten die Rede, die Zugang bis zum "siebenten Himmel" hatten.
Sogar im Sonnensystem sollen weitere Planeten und Planetoiden bewohnt sein; entweder mittels dort eingerichteter Stationen oder mit Lebensformen der vierten Dimension.

Sieben bewohnte Welten?
Von genau sieben Welten ist auch im Sohar der Juden die Rede. Hier wird aber explizit auf sieben bewohnte Welten Bezug genommen. Sieben Welten mit jeweils verschiedenen intelligenten Lebensformen. – Ich gehe davon aus, dass dieses Wissen zum Zeitpunkt des Mohammed noch gewissen Kreisen zur Verfügung stand. Sollte es da einen Bezug der sieben Himmel (Koran) zu den sieben Welten (Sohar) geben? – Auch über unserer Erde haben wir ja einen Himmel, ein Firmament. Innerhalb dieser Sphäre befindet sich unser (irdischer) Lebensraum.

http://www.gottwissen.de/koran/7himmel.htm

Anton B.
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#1162 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Anton B. » So 4. Dez 2016, 16:27

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Wieder nicht richtig gelesen, Roland. Gould sagt, Darwins Theorie bedurfte zu dem Zeitpunkt der Diskussion zwischen Darwin und Huxley gar nicht dem Hinweis auf einen "graduellen Wandel", den Darwin aber sehr wohl proklamiert hatte.
Gould sagt, er und Eldredge glauben, dass Huxley mit seiner Warnung richtig gelegen hat. Und zwar zum Zeitpunkt Goulds und zum Zeitpunkt Huxleys. Darwin proklamierte graduellen Wandel, Huxley und Gould nicht, wie aus den folgenden Sätzen deutlich abzulesen ist.
Eben nicht. Da differieren wir in der Textinterpretation. Ich sage doch einfach nur, Gould sieht "graduellen" Wandel, thematisiert aber die allgemeine Beobachtung von plötzlichem Auftreten und Verschwinden von Morphotypen im Fossilbericht. Mein Anstoß war Deine Aussage, Gould kenne überhaupt gar keine graduellen Änderungen. Ich sage, das hat er so nicht gesagt.

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Die meisten "Formen" treten plötzlich auf und verschwinden plötzlich. Was von "... of most fossil species includes ..." verstehst Du nicht?
Auch hier liest du nur den halben Satz. Hier geht es um Stasis. Und natürlich gibt es nicht nur Stasis sondern auch den Wandel, der ist aber "limited and directionless" begrenzt und richtungslos. Sprich mikroevolutiv, so wie es die Beobachtung bei rezenten Formen und ebenso bei riesigen Langzeit-Mutationsexperimenten auch zeigen.
Und "der Rest der meisten" fossilen Arten" tritt nicht plötzlich auf, dass ist die erlaubte Umkehrung. Ob mit oder ohne "limited and directionless".

Um das nochmal klar zu stellen: Hier ist mein Kritikpunkt Deine Aussage, Gould kenne gar keine Fossilreihen, die als graduelle Entwicklung von einer zur anderen Art interpretierbar wären. Darum geht es in diesem Diskussionspunkt.

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Habe ich keine Einwände und sehe ich konform mit "Wissenschaft", wenn ein anderes natürliches Wesen, z.B. Du, ich, ein Alien (Gott?) die Lebewesenwelt geschaffen haben soll. Aber klar ist doch, dass wir uns dann anschließend mit der natürlichen Entstehung dieses Wesens beschäftigen müssen.
Das ist eins zu eins die Übernahme der Argumentation von Naturalisten.
Es sind aber nicht die "Naturalisten", die bestimmen, was Wissenschaft ist und was nicht. Der methodische Naturalismus für die Naturwissenschaften kam durch philosophische Reflektionen über das Wesen von "Wissen" zustande, und ist -- wenn ich das mal so despektierlich sagen darf -- nicht einfach so vom Himmel gefallen.

Du müsstest aufzeigen, wie es basierend auf dem Begriff "Wissen" auch anders ginge, durch vernünftige Begründungen vertreten und in die Wissenschaftstheorie einbringen.

Roland hat geschrieben:Der Naturalismus schließt am Anfang seiner Überlegungen Gott aus und stellt am Ende seiner Überlegungen fest, dass es Gott nicht geben kann. Es darf nur (wenn überhaupt) ein "natürliches Wesen", eine natürliche Intelligenz als Ursache für unsere Existenz angenommen werden und bei der eher absurden Aufzählung derer, die da in Frage kämen, wird hinter "Alien", also "außerirdischem natürlichem Wesen" verschämt in Klammern Gott mit Fragezeichen erwähnt, alsob Gott irgendetwas mit einem Alien gemein hätte. Und dieses "Alien (Gott?)" muss dann auch noch auf natürliche Weise entstanden sein. Die naturalistische Gehirnwäschen hat voll durchgeschlagen.
Wie schon oben erklärt. Der methodische Naturalismus als solcher ist nicht gesetzt, sondern wurde durch logische Überlegungen -- ob zutreffend oder nicht -- als adäquate "Methode" zum definitorischen Inhalt des Begriffs "Wissen" erkannt.

Da dieses "Erkennen" eine Begründungskette bedingt, steht es Dir frei, hier anzusetzen. Schimpfen auf den "methodischen Naturalismus" hilft da gar nichts.

Roland hat geschrieben:Wenn man als Christ ausschließt, dass die Ursache für unsere Existenz ein transzendentaler, ewiger Gott sein könnte, der keinen Anfang und keine Ursache hat, was bleibt dann noch vom eigenen Glauben übrig?
Welcher Christ schließt das aus?

Roland hat geschrieben:Entweder ich bin immer Christ oder gar nicht. Wissenschaft hat die Aufgabe mich der Wahrheit näher zu bringen. Da kann ich nicht sagen Wissenschaft ist Wissenschaft, das hat mit Christsein nichts zu tun.
Das ist doch Deine persönliche Position. Insbesondere ist es Deine persönliche Position, Wissenschaft solle uns "der Wahrheit" im closs'schen Sinne näher bringen. Natürlich soll Wissen wahr sein, es ist kann aber nicht in dem Sinne wahr sein, wie Du es einforderst. Tut mir leid Roland, aber es ist Dein Problem, weil Du der Wissenschaft das Liefern von Wahrheiten unterstellst, die dieselbe für Dich in direkte Konkurrenz zu den Glaubenswahrheiten bringt,

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Der von Dir immer wieder heraus gestellte Paradigmenwechsel, wo ist er denn jetzt konkret.
Auch ein Beispiel für schlechtes Lesen. Nie habe ich einen Paradigemenwechsel hin zur Schöpfungslehre befürwortet.
Das war nicht gemeint. Der von DIr angekündigte Paradigmenwechsel bezog sich auf die ET. Meine Meinung dazu war, die entwickelt sich einfach immer weiter und zum bisherigen Wissen summiert sich neues Wissen. Und wenn ich mir die Lehrbücher und Lehrveranstaltungen so anschaue, läuft es auch genau in diesem Sinne weiter.

Roland hat geschrieben:Die ET mag für immer und ewig glauben die Natur habe sich wie ein Supermünchhausen am eigenen Schopf aus dem Ursumpf gezogen und jede Beobachtung im Sinne dieses Dogmas interpretieren.
Du immer mit Deiner Rhetorik. Deswegen wirst Du ja auch hier persönlich kritisiert. Die ET steht wie alle anderen wissenschaftlichen Theorien unter ständigem Falsifikationsanspruch. Nur, weil DIr die Begründungskette nicht einleuchtet oder Du sie in wensentlichen Teilen nicht kennst, den Diskurs in den Wissenschaften nicht kennst und die ET für "bäh" hältst, kommst Du mit dem Vorwurf von "Dogmen", "bösen Naturalisten" und teilweise Verschwörungsvorwürfen daher.

Roland hat geschrieben:Jedoch ist, so Feyerabend, "die Trennung von Wissenschaft und Nichtwissenschaft nicht nur künstlich, sondern auch dem Erkenntnisfortschritt völlig abträglich" (Wider den Methodenzwang S.393).

Aber, weil es nicht Antons Meinung entspricht, so ist Feyeabend natürlich nur ein…
Anton B. hat geschrieben: Schutzpatron der Verzweifelten… Kasperkram…
Also erstmal halte ich persönlich Feyerabend nicht für einen Kasper, sondern einen ausgefuchsten Denker. Aber was Anton über Feyerabend denkt, hat ungefähr das argumentative Gewicht des sprichwörtlichen in China umfallenden Sackes Reis. Die Frage ist doch, inwiefern hat sich diese Position Feyerabends in der Wissenschaft und der Wissenschaftstheorie durchsetzen können. Einfach nur sich "Feyerabend" heraus zu kramen, wie man sich unter den Trilliarden verfügbaren Informationen immer irgendwas heraus suchen kann, ist doch wieder "Gish".

Roland hat geschrieben:Verzweiflung ist jedoch allein angebracht, wenn man in zwei verschiedenen Wahrheiten leben muss. Wissenschaft ist Wissenschaft, da kann es, wenn überhaupt, maximal eine natürliches Wesen geben, das auf natürliche Weise entstanden ist, welches uns intelligent geplant hat - und am Sonntagmorgen spreche ich dann das Glaubensbekenntnis "Ich glaube an Gott den Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde"…
Tja, hmm. Bei mir hält sich die Verzweiflung in Grenzen. Und mit "Wahrheit" bin ich auch vorsichtig, gerade im Hinblick auf Wissenschaft. Hast denn nicht womöglich Du ein persönliches Problem, welches Du zum Problem von Christen machen möchtest? Im Grunde sagst Du ja, diese Sonntagsmogen-Christen wären keine so ganz christlichen Christen. Ganz offensichtlich bezüglich dieses Themas ganz im Gegensatz zu Dir.

Roland hat geschrieben:Wissenschaftstheorie ist Philosophie. Da gibt es unterschiedliche Strömungen aber keinen "aktuellen Forschungsstand".
Auch da gibt es einen aktuellen Forschungsstand, der sich in diversen akademischen Darstellungen zu allgemeinen oder speziellen (auf die einzelnen Wissenschaftsdisziplinen bezogenen) Eigenschaften der Wissenschaftstheorie in akademischen Kompendien und Lehrbüchern ausdrückt. Und der beruht auf einem allgemeinen, weitgehenden Konsens in der Forschergemeinde. Und wenn das falsch wiedergegeben wird, folgt innerhalb der Forschergemeinde ein Shitstorm, der sich gewaschen hat. Das bekommen wir dann sogar von außen mit.

Du möchtest uns hier wieder komische Dinge glaubhaft machen, einfach um nur Deine ganz persönliche Sicht der Dinge zu vertreten. Kannst Du nicht verstehen, dass wir uns diese merkwürdigen Dinge von Dir nicht erzählen lassen wollen?

Roland hat geschrieben:Ein Rebell, wie Feyerabend, ein Anarchist der Wissenschaftstheorie findet niemals einhellige Zustimmung aber, selbst nach Wikipedia, haben seine Thesen "ohne Zweifel einen merklichen Einfluss auf die Gegenwartsphilosophie."
Ausgenommen ist da natürlich die naturalistische Ideologie des Darwinismus…
[...]
Und wer's nicht glaubt, ist raus aus dem Spiel...
Widewidewitt, wir ...
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#1163 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » So 4. Dez 2016, 16:33

Mehr zur graduellen, punktuellen Evolution an die Gould glaubte....

Wenn große Umwälzungen wie z.B. Katastrophen kommen, ist Massensterben i.d.R. die Folge. Beispiele sind die sog. Schneeball-Erde oder die Spaltung des Urkontinents Pangea durch vulkanische Aktivität, oder der Meteoriteneinschlag am Ende des Jura. Dazwischen lagen aber immer wieder oft Millionen Jahre der relativen Ruhe.
Die Evolution kann nicht in einem Umfeld der dauerhaften Umwälzung funktionieren. Sie braucht dazu zwar Veränderung der Umwelt aber keine Katastrophen, sondern "ruhiges Fahrwasser".
Wie empfindlich die Evolution auf Katastrophen sind, zeigte sich zuletzt vor eta 65'000 Jahren als die Menschheit bis auf wenige Tausend Individuen ausgerottet wurde.
Was jetzt seit den 1950-er Jahren geschieht (globale Erwärmung), ist übrigens auch so eine Katastrophe. Diesmal sind die Folgen aber offensichtlich durch den, ach so erfolgreichen, Menschen entstanden, weshalb heute viele Biologen vom angebrochenen Zeitalter des Anthropozän reden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1164 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Anton B. » So 4. Dez 2016, 16:49

Pluto hat geschrieben:Mehr zur graduellen, punktuellen Evolution an die Gould glaubte....

Wenn große Umwälzungen wie z.B. Katastrophen kommen, ist Massensterben i.d.R. die Folge. Beispiele sind die sog. Schneeball-Erde oder die Spaltung des Urkontinents Pangea durch vulkanische Aktivität, oder der Meteoriteneinschlag am Ende des Jura. Dazwischen lagen aber immer wieder oft Millionen Jahre der relativen Ruhe.
Die Evolution kann nicht in einem Umfeld der dauerhaften Umwälzung funktionieren. Sie braucht dazu zwar Veränderung der Umwelt aber keine Katastrophen, sondern "ruhiges Fahrwasser".
Der Founder-Effect z.B. basiert ja auf der Überlegung und den dazugehörigen Beobachtungen, dass sich eine ganz kleine Population, notfalls also ein Pärchen, in einer durch geographische Barrieren versehenen, fremdartigen Umwelt wiederfindet. Das klassische extreme Beispiel sind halt kleine Pazifik-Inselchen, auf oder vor deren Küsten das Pärchen durch unglücklich-glückliche Umstände verbracht wurden. Andere bzw. keine spezialisierten Feinde, anderes Klima, anderes Nahrungs- bzw. Beutespektrum, keine oder verminderte Konkurrenz, möglicherweise geändertes Klima usw. usf. Das ist nicht so ganz weit von den Bedingungen entfernt, die Überlebende nach einer Katastrophe vorgefunden haben.
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#1165 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Kingdom » So 4. Dez 2016, 16:52

Novalis hat geschrieben:
So ist es bisher immer gewesen, das ist die große Stärke der Wissenschaft. Ich glaube auch, dass die Religion nur eine Zukunft hat, wenn sie ähnlich entwicklungsoffen, lernfähig und kreativ verstanden wird, wie es bei der Wissenschaft der Fall ist.

Sekten gibt es schon genug auf dieser Welt und Sektirerische Wissenschaftler welche das Weltbild am liebsten jeden Tag ein wenig drehen und wenden möchten, von denen gibt es auch nicht wenige.

Die Grundsatzfrage ist doch hier: Muss ich Gott der Wissenchaft anpassen oder die Wissenschaft Gott.

Solange sich der Wissenschaftler in seiner Erkenntnis in der Schöpfungsordung bewegt, bewegt sie sich in der stückweisen Wahrheit. Will sie sich über die Ordung überheben indem sie ein paar Theorien belegt, welche ein halbes Jahr oder Jahrhunderte später eindeutig wiederlegt werden, dann bewegt sie sich eben ausserhalb der Grundwahrheiten, welche von Anfang an gelten.

Mir ist schon bewusst das die Wissenschaft Gott ablehnen muss, aus Wissenschaftlicher Sicht aber der Ansatz von unten zu forschen und meinen man könne sich einfach mal mit ein paar Ideen über das Obere hinweg setzten, das kann am Ende. Das Prinzip dass das Geschöpf dem Schöpfer erklären möchte, wie es funktioniert das ist nicht Zielführend, wenn man dem Ziel näher kommen möchte und nicht sich durch jede Enteckung wieder ein paar Millionen Jahre mehr vom Eigentlichen Ursprung entfernen muss, damit man seine Logik stützen kann.

Das Wort Gottes muss sich nicht bewegen, der Mensch muss es tun aber er enscheidet eben forsche ich mich weiter von Gott weg oder forsche ich, um evt. mal anähernd dem zu nähern, was der Ursprung wäre.

Lg Kingdom

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#1166 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » So 4. Dez 2016, 16:59

Anton B. hat geschrieben:Der Founder-Effect z.B. basiert ja auf der Überlegung und den dazugehörigen Beobachtungen, dass sich eine ganz kleine Population, notfalls also ein Pärchen, in einer durch geographische Barrieren versehenen, fremdartigen Umwelt wiederfindet. Das klassische extreme Beispiel sind halt kleine Pazifik-Inselchen, auf oder vor deren Küsten das Pärchen durch unglücklich-glückliche Umstände verbracht wurden. Andere bzw. keine spezialisierten Feinde, anderes Klima, anderes Nahrungs- bzw. Beutespektrum, keine oder verminderte Konkurrenz, möglicherweise geändertes Klima usw. usf. Das ist nicht so ganz weit von den Bedingungen entfernt, die Überlebende nach einer Katastrophe vorgefunden haben.
Ja! Der Insel-Effekt.
Deshalb ist wohl Madagaskar ein Tummelplatz für seltene Tierarten. Oder der Tanganjika-See ein Hort für hunderte von Barsch-Arten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#1167 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Anton B. » So 4. Dez 2016, 17:34

Kingdom hat geschrieben:Die Grundsatzfrage ist doch hier: Muss ich Gott der Wissenchaft anpassen oder die Wissenschaft Gott.
Die Frage hätte ich so auch gerne von Roland gehört. Du hast den Kern einschließlich schon spezieller Annahmen ganz ohne Dawkins, Waschke, Gould und Feyerabend auf den Punkt gebracht.

Vielleicht lassen wir mal ET ET sein, und setzen hier ein. Die ET kann als ein Beispiel dieser Problematik ja jederzeit zur Illustration verwendet werden. Das wäre mein Vorschlag, um wieder in ein vernünftiges Gesprächsfahrwasser zu kommen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#1168 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » So 4. Dez 2016, 18:10

Kingdom hat geschrieben:Die Grundsatzfrage ist doch hier: Muss ich Gott der Wissenchaft anpassen oder die Wissenschaft Gott.
Ein nie endendes Dilemma.
Wir Beide sind darin unterschiedlicher Meinung. Das ist doch gut so. Daraus ergeben sich doch spannende Diskussionen.

Kingdom hat geschrieben:Solange sich der Wissenschaftler in seiner Erkenntnis in der Schöpfungsordung bewegt, bewegt sie sich in der stückweisen Wahrheit. Will sie sich über die Ordung überheben indem sie ein paar Theorien belegt, welche ein halbes Jahr oder Jahrhunderte später eindeutig wiederlegt werden, dann bewegt sie sich eben ausserhalb der Grundwahrheiten, welche von Anfang an gelten.
Wie ich sehe, bist du unverbesserlich. ;)

Kingdom hat geschrieben:Mir ist schon bewusst das die Wissenschaft Gott ablehnen muss,
Das muss doch nicht sein. Das ist dein großer Irrtum. Denn wie es Robert Pennock formulierte,
Der methodologische Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt existiert und was nicht.

Kingdom hat geschrieben:aus Wissenschaftlicher Sicht aber der Ansatz von unten zu forschen und meinen man könne sich einfach mal mit ein paar Ideen über das Obere hinweg setzten, das kann am Ende. Das Prinzip dass das Geschöpf dem Schöpfer erklären möchte, wie es funktioniert das ist nicht Zielführend, wenn man dem Ziel näher kommen möchte und nicht sich durch jede Enteckung wieder ein paar Millionen Jahre mehr vom Eigentlichen Ursprung entfernen muss, damit man seine Logik stützen kann.
Du ahnst nicht wie falsch du liegst.
Wenn du den Legenden aus der Bronzezeit glauben schenken willst, so ist das dein gutes Recht. Allerdings musst du, wenn du deine Vermutungen über Gott (mehr sind sie ja wohl nicht) in die Öffentlichkeit trägst, musst du dich af Gegenwind gefasst machen.
Wissenschaft ist das Beste, was wir haben! Sie ist die gemeinschaftliche Suche nach wahren, verlässlichen Erkenntnissen über die Welt einschließlich unserer selbst. Wer in die Apotheke geht und eine Kopfschmerztablette kauft, ein Auto oder Flugzeug besteigt, den Herd oder auch nur das Licht einschaltet (von Fernseher oder Computer gar nicht zu reden!), der hat im Grunde jedes Mal schon unterschrieben, wie sehr er sich auf die Erkenntnisse der Wissenschaft verlassen kann und auch tatsächlich verlässt. Wer die Verlässlichkeit der Ergebnisse von Wissenschaft in Bausch und Bogen einfach ablehnt, der weiß entweder nicht, was er sagt, oder sagt bewusst die Unwahrheit.
-[Prof. Manfred Spitzer]
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#1169 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Novas » So 4. Dez 2016, 18:31

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Anstatt gegen die Evolutionstheorie zu argumentieren, wäre es eine deutlich bessere Strategie, wenn religiöse Menschen die Evolution akzeptieren und Gott einfach größer denken würden, als sie ihn bisher gedacht haben.
Volle Zustimmung, Novalis! Die meisten Gläubigen machen aber genau das Gegenteil. Sie wollen die Spur Gottes hinter den kleinsten Dingen erkennen (Planckgröße, Quanten, usw). Doch dieser Ansatz ist nicht weiterführend, denn er mündet nur in die Falle des Lückenbüßer Gottes

Nicht wenn Gott als das Sein an sich (ipsum esse) verstanden wird. Schöner formuliert: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde“, wie es im apostolischen Glaubensbekenntnis heißt. Damit war nie und wird nie nur ein Lückenbüßer gemeint sein. Ich betrachte den ganzen Kosmos als eine direkte Emanation (von lateinisch emanatio „Ausfließen“, „Ausfluss“) Gottes, seines göttlichen Bewusstseins, vergleichbar einer Sonne, die ihr Licht ausstrahlt. In der Bhagavad-GÄ«tā wird das auch ganz gut gesagt: „Jemand, der Mich [Gott] überall sieht und alles in Mir sieht, ist niemals von Mir getrennt, und Ich bin niemals von ihm getrennt.“

Novalis hat geschrieben:
Das ist ohnehin notwendig, denn „if life can make it here, it can make it anywhere.
Nicht ganz, denn da müsste der Kosmos nur so von Leben wimmeln — tut es aber nicht. Es braucht schon ganz spezielle Bedingungen um Leben zu ermöglichen

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sehr viel mehr Leben im Kosmos gibt, als die meisten Menschen erwarten. Wir werden da noch einige Überraschungen erleben. Mit Kant kann ich sagen, dass es "Zwei Dinge gibt, die mich immer wieder mit Ehrfurcht erfüllen: der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir."
Nicht grundlos ist das so :thumbup:

Pluto
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#1170 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » So 4. Dez 2016, 19:48

Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Doch dieser Ansatz ist nicht weiterführend, denn er mündet nur in die Falle des Lückenbüßer Gottes
Nicht wenn Gott als das Sein an sich (ipsum esse) verstanden wird. Schöner formuliert: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde“, wie es im apostolischen Glaubensbekenntnis heißt. Damit war nie und wird nie nur ein Lückenbüßer gemeint sein.
Doch selbst dann, denn, wie sagte einst Mark Twain... Faith is believin' what you know ain't so.

Novalis hat geschrieben:Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sehr viel mehr Leben im Kosmos gibt, als die meisten Menschen erwarten. Wir werden da noch einige Überraschungen erleben. Mit Kant kann ich sagen, dass es "Zwei Dinge gibt, die mich immer wieder mit Ehrfurcht erfüllen: der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir."
Nicht grundlos ist das so :thumbup:
Warum sollte es einen Grund geben? Dass es Leben auf anderen Planeten im Kosmos gibt ist allein statistisch sehr wahrscheinlich.
Hat aber mit Gott wenig bis nichts zu tun.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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