Artbildung - eine weite Grauzone

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Anton B.
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#111 Re: Artbildung - eine weite Grauzone

Beitrag von Anton B. » Mi 4. Jan 2017, 23:49

Tyrion hat geschrieben:Es gibt da (in der Systematik, die ich sehr spannend finde) nur leider kaum Stellen
Ich weiß. Ein Stiefkind nicht nur in Deutschland. Wir versuchen mit Hilfe unseres Berufsverbandes auf unserem Gebiet selber stellenmäßig zu Retten und zu Sichern, was möglich ist.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Anton B.
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#112 Re: Artbildung - eine weite Grauzone

Beitrag von Anton B. » Do 5. Jan 2017, 00:06

lovetrail hat geschrieben:Und nein ich fang mir in meinem Alter kein Naturwissenschaftsstudium mehr an.
Muss doch auch niemand. Und ja, man darf sich in einem solchen Thema auch ohne abgeschlossenes Studium äußern.

Nur wenn einen die eigentliche Sache, also die Lebewesenwelt, nicht wirklich interessiert, tut man sich in einer Diskussion darüber schwer bzw. schätzt das Agieren der Biologen und Paläontologen womöglich falsch ein.

Wenn Dich die "Vielfalt des Lebens" an sich aber doch interessieren sollte, dann beschäftige Dich doch mit unseren heimischen Piepmätzen, Käfern oder Pflanzengruppen. Mikroskopiere, nehme Proben aus Pfützen, quetsche Moos aus oder gehe in die Steinbrüche. Alles feine Dinge, die -- ob ET oder nicht -- einem auch als Christ Gottes Schöpfung näher bringen.
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#113 Re: Artbildung - eine weite Grauzone

Beitrag von lovetrail » Do 5. Jan 2017, 07:25

Anton B. hat geschrieben: Muss doch auch niemand. Und ja, man darf sich in einem solchen Thema auch ohne abgeschlossenes Studium äußern.
Danke.

Nur wenn einen die eigentliche Sache, also die Lebewesenwelt, nicht wirklich interessiert, tut man sich in einer Diskussion darüber schwer bzw. schätzt das Agieren der Biologen und Paläontologen womöglich falsch ein.
Ich bin am Land aufgewachsen. Wir hatten Hunde, Katzen, ein Pferd, Papageien, Hasen. Besonders die Hunde und die Katze(n) waren mir sehr nahe.
Da mein Vater Tierarzt war, sind ständig Leute mit Kleintieren zu uns gekommen. Ich war auch oft mit auf Bauernhöfen. Also ich denke, ich hab ein ganz gutes Feeling für Tiere.

Wenn Dich die "Vielfalt des Lebens" an sich aber doch interessieren sollte, dann beschäftige Dich doch mit unseren heimischen Piepmätzen, Käfern oder Pflanzengruppen. Mikroskopiere, nehme Proben aus Pfützen, quetsche Moos aus oder gehe in die Steinbrüche. Alles feine Dinge, die -- ob ET oder nicht -- einem auch als Christ Gottes Schöpfung näher bringen.
Anton, ich will diese Arbeit doch gar nicht abqualifizieren. Und ich verstehe schon, dass du solche Erfahrungen einforderst.

Für mich ist es so, dass die bestimmten (gesunden) Typen in ihrem Aussehen und Verhalten von Gott so gewollt sind. Die Genese über Stammbäume widerspricht dem mE nicht (notwendigerweise).

LG
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#114 Re: Artbildung - eine weite Grauzone

Beitrag von Pluto » Do 5. Jan 2017, 07:49

lovetrail hat geschrieben:Tyrion, der Punkt ist doch der, dass die Biologie sich ein theoretisches Gebäude gebastelt hat, wie sie auf die Lebewesen blickt. Sie nimmt nicht mehr Typen als Typen wahr, denn das wäre ja essentialistisch, sondern sie begreift jeden Typus als Geschehen eines laufenden Prozesses im Übergang.
Nein.
Der Punkt ist, dass jedes Lebewesen was heute lebt, vorfahren hatte, die sowohl Zwischenform, als auch im eigenen Biotop (Nische) erfolgreich waren.

Du sagst du kennst dich mit Tieren aus.
Bedauerlich in dem Zusammenhang, finde ich allerdings, dass du vor lauter Essentialismus in der Einordnung der Tiere, nicht zu erkennen magst, dass der Mensch letztlich auch nur ein Tier ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#115 Re: Artbildung - eine weite Grauzone

Beitrag von lovetrail » Do 5. Jan 2017, 07:58

Pluto hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:Tyrion, der Punkt ist doch der, dass die Biologie sich ein theoretisches Gebäude gebastelt hat, wie sie auf die Lebewesen blickt. Sie nimmt nicht mehr Typen als Typen wahr, denn das wäre ja essentialistisch, sondern sie begreift jeden Typus als Geschehen eines laufenden Prozesses im Übergang.
Nein.
Der Punkt ist, dass jedes Lebewesen was heute lebt, vorfahren hatte, die sowohl Zwischenform, als auch im eigenen Biotop (Nische) erfolgreich waren.
Pluto, aber verstehst du nicht, wie sich der Blick auf die Phänomene verändert hat? Du musst das Paradigma beachten innerhalb dessen du Fakten einordnest.

Bei religiösen Fundamentalisten fällt dir das sicher auf, wenn sie sich auf das Wort Gottes berufen und nicht reflektieren, dass sie dieses Wort immer schon in einem bestimmten interpretatorischen Rahmen lesen. Der Fundamentalist will davon aber nichts wissen.

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#116 Re: Artbildung - eine weite Grauzone

Beitrag von lovetrail » Do 5. Jan 2017, 08:00

Pluto hat geschrieben: Bedauerlich in dem Zusammenhang, finde ich allerdings, dass du vor lauter Essentialismus in der Einordnung der Tiere, nicht zu erkennen magst, dass der Mensch letztlich auch nur ein Tier ist.
Und was bedeutet diese Aussage für dich oder mich? Soll ich jetzt immer mitbedenken, dass ich mit Pluto dem Tier spreche? ;-)

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#117 Re: Artbildung - eine weite Grauzone

Beitrag von Pluto » Do 5. Jan 2017, 08:17

lovetrail hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Bedauerlich in dem Zusammenhang, finde ich allerdings, dass du vor lauter Essentialismus in der Einordnung der Tiere, nicht zu erkennen magst, dass der Mensch letztlich auch nur ein Tier ist.
Und was bedeutet diese Aussage für dich oder mich? Soll ich jetzt immer mitbedenken, dass ich mit Pluto dem Tier spreche? ;-)
Dass du mich missverstanden hast...
Es geht mir um die menschliche Überheblichkeit, zu meinen, wir Menschen seien etwas Besseres, bloß weil wir in der Lage waren, die Symbolik zu perfektionieren und Sprache zu erfinden.

Bedenke: Vor 20 Millionen Jahren waren vermutlich die Wale und Delfine die intelligentesten Wesen auf diesem Planeten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#118 Re: Artbildung - eine weite Grauzone

Beitrag von lovetrail » Do 5. Jan 2017, 08:21

Pluto hat geschrieben: Es geht mir um die menschliche Überheblichkeit, zu meinen, wir Menschen seien etwas Besseres, bloß weil wir in der Lage waren, die Symbolik zu perfektionieren und Sprache zu erfinden.

Bedenke: Vor 20 Millionen Jahren waren vermutlich die Wale und Delfine die intelligentesten Wesen auf diesem Planeten.
Okay, ich verstehe dein Anliegen. Aber diese Kritik kannst du bitte gleich auch an die technokratische Abteilung weiterleiten.;-)

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#119 Re: Artbildung - eine weite Grauzone

Beitrag von Pluto » Do 5. Jan 2017, 08:54

lovetrail hat geschrieben:Okay, ich verstehe dein Anliegen. Aber diese Kritik kannst du bitte gleich auch an die technokratische Abteilung weiterleiten.;-)
Wenn man das tut bleibt nur die ungeheuerliche Überheblichkeit stehen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#120 Re: Artbildung - eine weite Grauzone

Beitrag von ThomasM » Do 5. Jan 2017, 09:14

Pluto hat geschrieben: Es geht mir um die menschliche Überheblichkeit, zu meinen, wir Menschen seien etwas Besseres, bloß weil wir in der Lage waren, die Symbolik zu perfektionieren und Sprache zu erfinden.

Bedenke: Vor 20 Millionen Jahren waren vermutlich die Wale und Delfine die intelligentesten Wesen auf diesem Planeten.
Aber Pluto, auch du musst lernen zu differenzieren.

Der Mensch ist auch ein Tier. Das ist ohne Zweifel korrekt, wenn man das Fachgebiet der Biologie zugrunde legt. Denn die Biologie ordnet und untersucht Lebewesen nach den Kriterien der Biologie, also hauptsächlich Körperbau und typischem Verhalten in Bezug auf Nahrungssuche und Fortpflanzung.

Genauso sind die folgenden Aussagen korrekt:
Der Mensch ist eine Ansammlung von chemischen Reaktionen, wenn man das Fachgebiet der Chemie zugrunde legt.
Der Mensch ist eine Ansammlung von wechselwirkenden Molekülen, wenn man das Fachgebiet der Physik zugrunde legt.

Legt man aber andere Fachgebiete zugrunde, dann erkennt man auch, dass der Mensch einmalig ist.

Legt man das Fachgebiet der Soziologie zugrunde, dann ist der Mensch eine Menge von Individuen, die in einer Staatenähnlichen Gemeinschaft lebt. Aber die Beziehungen sind schon komplexer als z.B. bei Ameisen oder Bienen.

Legt man das Fachgebiet der Psychologie zugrunde, dann ist die Psychologie des Menschen erheblich komplexer als alles Vergleichbare, was man so in der Natur findet.

Und legt man das Fachgebiet der Theologie zugrunde, dann ist der Mensch das einzige Lebewesen, das bewiesenermaßen eine Gottesvorstellung besitzt.

Man kann also feststellen: Der Mensch ist etwas Besonderes. Ob man das als "etwas Besseres" bezeichnen möchte ist Geschmacksfrage.

@lovetrail
Die von mir dargestellte Differenzierung der Betrachtung des Menschen gilt auch für Leute wie dich. Auch du vernachlässigst den Aspekt, dass es sehr viele Aspekte gibt, unter denen man den Menschen betrachten kann und meinst, deine Betrachtung sei "die einzig richtige". In dieser Hochnäsigkeit liegt der Irrtum von dir und denen, die so denken, wie du.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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