Woher kommt unsere Moral?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#111 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Scrypt0n » Sa 11. Okt 2014, 03:28

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:das Wiederholen irgendwelcher Glaubensbehauptungen hat noch keinen weiter gebracht
Meine Ausführungen sind fundamental logisch
Deine "spirituellen"/"geistigen" Behauptungen sind so logisch wie sie unlogisch sind... ;0)

closs hat geschrieben:und haben nichts mit Glaubens-"Wahrheiten" zu tun.
Stimmt, aber sehr viel mit Glaubensbehauptungen.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:In welchem Sinne ist es dann NICHT zutreffend?
Im theologischen/geistigen Sinne.
Das kommt ganz auf die Theologie sowie den geistigen Standpunkt an... ;)
Deinem z.B. würde es widersprechen, da ein statisches Wesen eine solche Bewertung aufgrund fehlender Reflektion nicht vollbringen kann. *grins*

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#112 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Okt 2014, 08:28

closs hat geschrieben:Es gibt aber ein absolutes "gut" und "böse", aus der sich etwas ableitet, das genauso absolut ist. -

Gäbe es dafür konkrete Beispiele?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#113 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Okt 2014, 08:33

closs hat geschrieben:
Das Problem heute ist: Während man früher das eigene Scheitern als objektives Scheitern vor dem Ideal (der "Realie") verstanden hat, ist man heute zu diesem Scheitern nicht mehr im Stande, weil man sich seine Universalien selber macht - .

Wir sind wohl wieder bei der Vergangenheitsverklärung? Allein die 2000 Jahre Kirchengeschichte bezeugen das Gegenteil.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#114 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Okt 2014, 08:36

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:ein biologischer Vorgang.
Ein biologisch abgebildeter Vorgang - die Tatsache, dass etwas biologisch abgebildet ist, heisst nicht, dass die Biologie die Ursache ist.

Was sonst?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#115 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Okt 2014, 08:39

closs hat geschrieben: - Meine Ausführungen sind fundamental logisch und haben nichts mit Glaubens-"Wahrheiten" zu tun.

Das halte ich für ein Gerücht. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#116 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Münek » Sa 11. Okt 2014, 09:13

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Deshalb kann es auch keine absolute Moral geben.
Es gibt aber ein absolutes "gut" und "böse", aus der sich etwas ableitet, das genauso absolut ist.

Meinst Du mit "absolutes gut" Gott und mit "absolutes böse" Satan?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#117 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Sa 11. Okt 2014, 10:17

Scrypt0n hat geschrieben:Deinem z.B. würde es widersprechen, da ein statisches Wesen eine solche Bewertung aufgrund fehlender Reflektion nicht vollbringen kann. *grins*
Du denkst in menschlichen Wahrnehmungs-Kategorien - das muss nicht der endgültige Level sein.

Scrypt0n hat geschrieben:Deine "spirituellen"/"geistigen" Behauptungen
Erkenntnis-Theorie hat nicht mit spirituell oder geistig zu tun.

sven23 hat geschrieben:Das halte ich für ein Gerücht.
Denk einfach mal völlig unabhängig von Glaubensdingen nach, ob Du als Mensch etwas kannst außer wahrnehmen (naturalistisch/logisch/etc.).

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#118 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Okt 2014, 10:19

closs hat geschrieben:Denk einfach mal völlig unabhängig von Glaubensdingen nach, ob Du als Mensch etwas kannst außer wahrnehmen (naturalistisch/logisch/etc.).

Ich kann meine Wahrnehmung auf Plausibilität überprüfen. Das ist der entscheidende Unterschied zur sog. Transzendenz.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#119 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Sa 11. Okt 2014, 10:41

sven23 hat geschrieben:Gäbe es dafür konkrete Beispiele?
Das bedarf natürlich - wie immer - der Setzung. - Setzen wir also, dass "das Gute" identisch ist mit "Liebe", und dass "Moral" eine Ableitung ist von "Liebe". Und das "Liebe" definiert ist als Erleben des "Alles in Einem" oder der Sehnsucht danach. (Und schon hätten wir wieder eine Definitions-Diskussion - lassen wir es hier einmal formal so stehen).

Demnach wäre alles, was der Mensch aus Liebe tut, ein moralisches Handeln. - WAS das dann ist, ist nicht vorhersehbar, da die praktische Ausformung eines Absoluten (hier der Liebe) variabel sein kann. - Jemand hungern lassen, ist nicht Ausdruck von Liebe - außer jemand ist so fett, dass er unbedingt abnehmen sollte. - Jemandem Rauschgift geben, ist nicht Ausdruck von Liebe - außer es soll Schmerzen lindern. - Etc. - Man kann also am äußeren Handeln nur sehr bedingt erkennen, ob etwas (In Ableitung von "Liebe") "moralisch" ist. - Somit ist alles Äußere immer relativ.

Kann ein solches Konzept Grundlage für eine öffentliche Moral sein? - Natürlich nicht. - Denn öffentliche Moral muss sich am Äußeren orientieren, ist damit also immer relativ. - Aber die Moral an sich ist eben NICHT relativ.

sven23 hat geschrieben:Wir sind wohl wieder bei der Vergangenheitsverklärung?
Gar nicht. - Früher war man auf andere Weise genauso verwirrt wie heute.

Früher gab es jedoch einen allgemein anerkannten Maßstab, den man im schlechten Falle bösartig oder verwirrt interpretiert hat, während es heute überhaupt keinen Maßstab (außer den Selbstbezug) mehr gibt. - Allerdings ist wahrscheinlich zutreffend, dass es in der PRaxis wurscht ist, warum man neben der Kappe ist - das ist fast schon wieder ein Trost. :lol:

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#120 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Sa 11. Okt 2014, 10:45

sven23 hat geschrieben:Was sonst?
Es ist prinzipiell nicht entscheidbar/falsifizierbar, ob die Biologie Geist entstehen lässt, oder ob sich Geist via Biologie im Dasein zeigt.

sven23 hat geschrieben:Ich kann meine Wahrnehmung auf Plausibilität überprüfen. Das ist der entscheidende Unterschied zur sog. Transzendenz.
Das gilt aber erst ab der zweiten Ebene, NACHDEM man gesetzt hat, dass das, was ich wahrnehme, "real" (in Deinem Sinne) ist. - WENN die "Natur" (vom Urknall an) Vorstellung eines rein geistigen Wesens namens Mensch WÄRE, könntest Du Deine diesbezüglichen Vorstellungen genauso auf Plausibilität überprüfen - somit ist das kein ontologisches Unterscheidungs-Kriterium.

Antworten