Novalis hat geschrieben:Roland hat geschrieben: jeder darf glauben was er will!"
Ja, aber wenn der Glaube gegen die Wissenschaft begründet wird, wird er zum Aberglauben.
Also das sehe ich nicht unbedingt so.
"Glauben", "Meinen" und "Wissen" (in der philosophischen Bedeutung) sind eigenständige Kategorien, deren "Aussagen" zueinander "unkommensurabel" sind. Die verschiedenen "Aussagen" lassen sich allenfalls synoptisch gegeneinander stellen, eine vergleichende Diskussion muss sich aber immer auf das Wesen der Kategorien berufen. Und das Wesen jede der 3 Kategorien ist "eigentümlich".
Rolands Satz ist -- zumal unter Berücksichtigung der Glaubensfreiheit -- als solcher gar nicht kritisierbar. Roland (und jeder andere) darf auch wissenschaftliche Aussagen hinüber in sein Glaubensuniversum ziehen und dort diesbezüglich zu einem "Glauben" kommen.
Nur ändert das alles nichts an dem, was unser "Wissen" betrifft.
Zumindest mein Vorwurf zielt nicht auf seinen Glauben und/oder seine Meinung, sondern auf seine Rezeption des Wissens. Seine Darstellung ist nicht korrekt. Zum Beispiel schiebt er Autoren Aussagen unte, die so nicht das vom Autor wirklich vermittelte wiedergeben. Dann unterstellt er dem "Wissen" Erklärungsansprüche, die "Wissen" gar nicht hat.
Ein gerne benutztes Mittel: Zusammensuchen von "passenden" Textfragmenten ("Quote Mining"). Er gibt weder für die Biologie noch die Philosophie den Forschungsstand neutral wieder, sondern erzählt seine eigene Geschichte. Story-Telling!
Das ist genau die Methodik eines Harun Yahya und seinen christlich verbrämten Counterparts.
Hier,
hier und auch auch
dort einige Kostproben zum aktuellen Diskussionsgegenstand.
Hier ein Link zur Diskussion des
Quote Minings bezüglich der Arbeiten von Gould und Gould & Eldredge.
Janina hat m.E. völlig Recht, wenn sie Roland den "Gish Gallop" vorwirft. Was Roland hier betreibt, ist keine seriöse Diskussion.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.