Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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closs
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#101 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Di 14. Feb 2017, 22:41

Pluto hat geschrieben:Kollateralschäden?
Nee - Erwartetes.

Pluto hat geschrieben:Das ist eine deistische Aussage.
Im Sinne eines "Clockwork Universums" ist das richtig.

Pluto hat geschrieben:aber nicht zu Jemand der an einen barmherzigen, allgütigen Gott glaubt.
Diese Gegenüberstellung passt nicht. - "Barmherzig" und "allgütig" heißt doch nicht, dass der Mensch in "unserer" Welt erlöst ist - es bezieht sich auf die geistige Existenz des Menschen - also dem "Danach".

"Erlösung im Dieseits" bedeutet nicht, bereits in einer erlösten Welt zu leben, in der Tiger und Ente sich gemeinsam und friedlich zur Ruhe betten, weil sie alle Vegetarier sind.

Pluto hat geschrieben:Also, sind bei Gott Kollateralschäden Okay?
Es sind keine "Kollateralschäden". - "Kollateralschaden" ist, wenn etwas gegen den Plan passiert - hier ist es Teil des Plans.

Anton B.
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#102 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Anton B. » Di 14. Feb 2017, 23:13

Roland hat geschrieben:Und seine Nachfolger sehen das größte Verdienst Darwins darin, dass "die adaptiven Merkmale von Organismen […] jetzt, wie die Phänomene der unbelebten Welt, als das Ergebnis natürlicher Prozesse, ohne Rückgriff auf einen intelligenten Designer erklärt werden [können]." (Francisco J. Ayala)
Darum geht’s offensichtlich und das ist nicht mehr Wissenschaft sondern Ideologie.
Doch. Das ist Wissenschaft.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Pluto
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#103 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Mi 15. Feb 2017, 09:17

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Kollateralschäden?
Nee - Erwartetes.
Dasselbe in Grün.
Was ich mir nicht vorstellen kann, ist dass ein Gott der Barmherzigkeit eine solche Entwicklung in Kauf nimmt.

closs hat geschrieben:Im Sinne eines "Clockwork Universums" ist das richtig.
Nein. Kopernikus, Galileo, Kepler und Leibniz die die mathematischen Zusammenhänge in der (damals bekannte) Welt damals entdeckten, waren alle tief gläubige Menschen, die glaubten ihre Erkenntnisse seien zu Ehren Gottes. "Clockwork Universe" ist bloß die heutige Bezeichnung für die Arbeit dieser Männer.
Newton, der zugleich ein bedeutender Theologe war, reute es, seine Zeit mit Mathematik und Physik zu "verschwenden": Er wollte viel lieber die Bibel lesen und auslegen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:aber nicht zu Jemand der an einen barmherzigen, allgütigen Gott glaubt.
Diese Gegenüberstellung passt nicht. - "Barmherzig" und "allgütig" heißt doch nicht, dass der Mensch in "unserer" Welt erlöst ist - es bezieht sich auf die geistige Existenz des Menschen - also dem "Danach".
Das wovon du schreibst war (noch) nicht bekannt. Als Gott laut Bibel die Erde und alles erschuf, fand er seine Schöpfung "gut".

closs hat geschrieben:"Erlösung im Dieseits" bedeutet nicht, bereits in einer erlösten Welt zu leben, in der Tiger und Ente sich gemeinsam und friedlich zur Ruhe betten, weil sie alle Vegetarier sind
Das glaubst du doch selber nicht... dass das eines Tages eintreten wird. :mrgreen:

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Also, sind bei Gott Kollateralschäden Okay?
Es sind keine "Kollateralschäden". - "Kollateralschaden" ist, wenn etwas gegen den Plan passiert - hier ist es Teil des Plans.
Wie kommst du darauf? Kollateralschäden sind Schäden die entstehen wegen der Ausführung des Plans.

Nochmals...
Wie kann ein allmächtiger, allwissender Gott, so daneben liegen, dass er 99% seiner Geschöpfe aussterben lässt. Das passt doch nicht zusammen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#104 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Mi 15. Feb 2017, 10:01

Pluto hat geschrieben:Was ich mir nicht vorstellen kann, ist dass ein Gott der Barmherzigkeit eine solche Entwicklung in Kauf nimmt.
Da verstehe ich Dich. - Unsere Zeit neigt dazu, die Folgen von "Barmherzigkeit" in ihrer unmittelbaren Umsetzung eingelöst sehen zu wollen.

Pluto hat geschrieben:"Clockwork Universe" ist bloß die heutige Bezeichnung für die Arbeit dieser Männer.
Ja - aber es trifft's doch. - Natürlich waren diese Leute gläubig - deshalb konnten sie ihre naturwissenschaftlichen Erkenntnisse doch geistig vertreten. - Oder denke an Leibniz mit seiner "besten aller möglichen Welten".

Pluto hat geschrieben:Das wovon du schreibst war (noch) nicht bekannt. Als Gott laut Bibel die Erde und alles erschuf, fand er seine Schöpfung "gut".
Da gab es auch noch niemand, der über Gott theologisch/philosophisch sprechen konnte - das kam erst mit der wachsenden Bewusst-Werdung des Menschen über die Zeiten.

Pluto hat geschrieben:Das glaubst du doch selber nicht... dass das eines Tages eintreten wird.
Nein - ein solches Bild kann nur Chiffre sein, mit dem wir uns halbwegs einen Schimmer machen können, was friedvolle Harmonie eines "himmlischen Reichs" ist. - Dich Richtung stimmt, aber es wird für uns unvorstellbar anders sein.

Pluto hat geschrieben:Wie kann ein allmächtiger, allwissender Gott, so daneben liegen, dass er 99% seiner Geschöpfe aussterben lässt. Das passt doch nicht zusammen.
Gott liegt nicht daneben, wenn etwas so läuft, wie es vorbereitet ist. - Ich verstehe ohnehin nicht, welche Bedeutung es für ein Individuum (und nur um dieses geht es) haben soll, wenn irgendwann in 1000 Generationen seine Spezies ausgestorben ist.

Nochmals: Das, was die ET bereitstellt, ist unter geistigen Gesichtspunkten lediglich Hülle. - Es ist am ehesten damit zu vergleichen (gemeint als Verständnis-Vergleich), dass eine Automarke eingeht oder innerhalb einer Marke neue Modelle kommen. - All dies hat keinen qualitativen Einfluss darauf, wohin der Fahrer mit diesem Auto hinfährt - Garmisch ist und bleibt Garmisch, egal ob man mit einem alten Borgward oder einem Tesla hinfährt.
Zuletzt geändert von closs am Mi 15. Feb 2017, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.

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#105 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Roland » Mi 15. Feb 2017, 10:12

R.F. hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Ohne ein darwinistisches Gemetzel als Schöpfungsakt zu bemühen, welches eines Gottes mE auch nicht würdig ist.
Na ja, fairerweise muss man zugeben, dass die Geschichte der Menschheit voller Gemetzel ist. Und solche sind der Schrift zufolge - so schlimm das klingen mag - offenbar Teil der Ausbildung eines kleinen Kreises für künftige Aufgaben...
Der Schöpfungsakt, von dem ich sprach, endete mit dem Ergebnis "sehr gut". Das Gemetzel begann erst nach dem Sündenfall. Als erstes schlug der Kain den Abel tot.
Theistische Evolutionisten glauben aber, dass Gott die Welt auf diese Weise erschuf. Das pulverisiert das gesamte Evangelium.

Anton B. hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Und seine Nachfolger sehen das größte Verdienst Darwins darin, dass "die adaptiven Merkmale von Organismen […] jetzt, wie die Phänomene der unbelebten Welt, als das Ergebnis natürlicher Prozesse, ohne Rückgriff auf einen intelligenten Designer erklärt werden [können]." (Francisco J. Ayala)
Darum geht’s offensichtlich und das ist nicht mehr Wissenschaft sondern Ideologie.
Doch. Das ist Wissenschaft.
Hier werden Letztfragen berührt und der methodische Naturalismus wird zum ontologischen.
Das ist gar kein Vorwurf, eine Weltanschauung zu haben ist ja nicht verboten; aber man sollte das dann auch zugeben. Und zugeben, dass man die Daten genauso unter einer anderen weltanschaulichen Vorgabe interpretieren kann.
Und dabei kommt man durchaus zu guten Ergebnissen!
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"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

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#106 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Mi 15. Feb 2017, 10:41

Roland hat geschrieben:Theistische Evolutionisten glauben aber, dass Gott die Welt auf diese Weise erschuf. Das pulverisiert das gesamte Evangelium.
Das ist natürlich ein Problem. Besonders für diejenigen, die an einen schöpferischen Designer glauben.

Dieser Umstand war Darwin durchaus bewusst, weshalb er die Veröffentlichung 20 Jahre hinauszögerte, und in seinem ersten Buch nicht einmal die Entstehung des Menschen erwähnte.

Anton B. hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Darum geht’s offensichtlich und das ist nicht mehr Wissenschaft sondern Ideologie.
Doch. Das ist Wissenschaft.
Genau! Rolands ideologisch dogmatischer Glaube lässt das aber nicht zu.
Was nicht sein darf, kann auch nicht sein.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#107 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Roland » Mi 15. Feb 2017, 11:19

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Theistische Evolutionisten glauben aber, dass Gott die Welt auf diese Weise erschuf. Das pulverisiert das gesamte Evangelium.
Das ist natürlich ein Problem. Besonders für diejenigen, die an einen schöpferischen Designer glauben.
:-) Gibt’s auch "nichtschöpferische" Designer? Es ist für diejenigen ein Problem, die an einen Designer glauben, der mittels Mutation und Selektion, Überproduktion und Konkurrenz, Krankheit und Tod den Menschen erschaffen haben soll. Das stellt den gesamten biblischen Kontext auf den Kopf.
Pluto hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Darum geht’s offensichtlich und das ist nicht mehr Wissenschaft sondern Ideologie.
Doch. Das ist Wissenschaft.
Genau! Rolands ideologisch dogmatischer Glaube lässt das aber nicht zu.
Was nicht sein darf, kann auch nicht sein.
Du projizierst immer deine Haltung auf mich. Schrieb ich nicht gerade, dass es nicht verboten sei auf der Grundlage des ontologischen Naturalismus die Daten zu interpretieren? Das kann und darf sein. Umgekehrt gebärdest du dich wie Rumpelstilzchen, wenn ich sagen, man könne die Daten auch auf der Grundlage des biblischen Schöpfungsberichtes interpretieren. Das "was nicht sein darf, kann auch nicht sein" ist genau deine Haltung.
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#108 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Mi 15. Feb 2017, 17:38

Roland hat geschrieben::-) Gibt’s auch "nichtschöpferische" Designer?
Jede Menge sogar.

Roland hat geschrieben:Das stellt den gesamten biblischen Kontext auf den Kopf.
Richtig! Das ist wahrhaftig ein Problem, für die die Bibel wörtlich interpretieren.

Roland hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Rolands ideologisch dogmatischer Glaube lässt das aber nicht zu.
Was nicht sein darf, kann auch nicht sein.
Du projizierst immer deine Haltung auf mich.
Ist nicht meine Haltung sondern derjenigen die die Wissenschaft ablehnen.
Aber hier scheine ich einen wunden Punkt getroffen zu haben.

Roland hat geschrieben:Schrieb ich nicht gerade, dass es nicht verboten sei auf der Grundlage des ontologischen Naturalismus die Daten zu interpretieren? Das kann und darf sein.
Wo genau willst du das geschrieben haben? Bitte um einen Link.
Ich vermute du weißt gar nicht was ontologischer Naturalismus ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#109 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Kingdom » Mi 15. Feb 2017, 17:54

Die Wissenschaft die den Kontext der Bibel ignoriert, wird nie ans Ziel kommen.

Die Wissenschaft die darauf hin forscht, das am Ende beides stimmig ist, wird Erkenntnisse erlangen, welche am Ziel nicht mehr korrigiert werden müssen.

Lg Kingdom

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#110 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Mi 15. Feb 2017, 18:07

Kingdom hat geschrieben:Die Wissenschaft die den Kontext der Bibel ignoriert, wird nie ans Ziel kommen.

Die Wissenschaft die darauf hin forscht, das am Ende beides stimmig ist, wird Erkenntnisse erlangen, welche am Ziel nicht mehr korrigiert werden müssen.
Wie kommst du darauf?
Kannst du deine Behauptung auch irgendwie begründen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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