Der Evolutionsirrtum - II

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
SilverBullet
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#101 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von SilverBullet » Do 14. Jul 2016, 20:01

Hallo Roland

Roland hat geschrieben:Es wird sich im Gegenteil in der Schöpfungsforschung ganz intensiv damit auseinandergesetzt, wie etwas funktioniert und was natürliche Prozesse leisten können und was eben nicht.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es hierbei um eine Art „negative Vorgehensweise“ geht.
Wenn ich dich richtig verstehe, sucht diese Forschung, Zusammenhänge, die man aktuell nicht erklären kann, bzw. für die aktuelle Aussagen angegriffen werden können.

Aus meiner Sicht sollte ein „Schöpfungsforscher“ aber „positiv forschen“, d.h. er sollte Möglichkeiten des Erschaffens ausfindig machen und natürlich seine Suche auch in Richtung des Ausgangspunktes (des „Erschaffers“) durchführen.
Aus deinen Angaben kann ich das aber überhaupt nicht herauslesen.

Die „Schöpfungsforschung“ stellt sich mir somit eher als Relativierungsversuch dar, der hauptsächlich die Aussagen von Wissenschaftlern angreifen und den Verdacht einer Schöpfung aufrecht erhalten möchte.

Wenn diese Aktivität im wissenschaftlichen Sinne „sauber“ durchgeführt wird, bringt sie zwar nichts Eigenes zustande, aber sie unterstützt durch konstruktive Kritik die Ergebnisse der Wissenschaft.
Deshalb die Frage:
Wird diese Aktivität im wissenschaftlichen Sinne „sauber“ durchgeführt?

Roland hat geschrieben:Du kannst natürlich die Quelle, welche Antwort auf deine beiden "Vorgängerschritte" gibt abtun, indem du sie einfach nur ein "altes Buch" nennst
Es ist ein altes Buch.
Neulich wollte mir jemand das Alter sogar als Argument für die Korrektheit des Inhaltes entgegenhalten.

Ist es eine „Quelle für Antworten“? -> Nein, es ist eher eine „Quelle für Suggestionen“

Roland hat geschrieben:Die atheistische Alternative ist jedoch auch nur eine "alte Annahme"! Nämlich dass im Grunde alles von selbst in einem geist- und planlosen Zufallsprozess entstanden ist.
Was ist „Geist“ für dich?

Die Aussage „von selbst“ würde ich nicht verwenden, denn bereits die Urknall-Theorie geht ja von einer gigantischen Menge an Energie aus, also einem „enormen Pfund Schmackes, bei dem es ein Momentchen dauern könnte, bis die Ohren wieder stillstehen“ :-)

Auch die Ausprägung der klumpenden Anteile, also der Materie, scheint mir in unzähligen Variationen vorzuliegen, so dass es nicht sonderlich abwegig ist, dass es hin und wieder zu Bedingungen kommt, in denen die klumpenden Anteile und herrschenden Kräfte/Bedingungen zu einer Eigendynamik führen, in der (zumindest eine Zeit lang) Formationen entstehen.

Wenn man den menschlichen Köper betrachtet, stellt er zwar eine faszinierende Ansammlung von gigantisch vielen Zellen dar, aber es sind überall Zellen. Wir haben viele Funktionen in uns, aber keinerlei Zahnräder oder sagen wir extrem unterschiedliche Bauelemente, so dass man sich wundern müsste, wie „diese Teile zusammenfinden konnten“.
Des Weiteren laufen zwischen diesen Zellen das ganze Leben lang Baumassnahmen ab. Wer eine Wunde beobachtet, wird sich sagenhaft wundern (natürlich auch freuen), dass dies so funktioniert. Wir können das Aufbauen an uns live verfolgen: die Zellen machen dies von sich aus. (übrigens: Hausstaub besteht wohl zu einem Teil aus unseren Zellen)

Man kann dies „planlos/ziellos“ nennen, denn es fehlt tatsächlich das Wahrnehmungssystem, das zur Planung fähig wäre und all diese Zellen lenken würde, aber es geschieht nicht zufällig, sondern folgt (vermutlich) in einer Linie den Energieverhältnissen seit dem Urknall.
Vielleicht sind wir eine Art „lokales Ordnungsmaximum“ im kompletten Durcheinander der sich wechselseitig beeinflussenden Energieverteilung.

Vielleicht sind wir aber auch das Durcheinander und das „strahlende Ordnungsmaximum“ kommt erst noch.
Vielleicht betritt dann ja auch ein Designer die Bühne und „macht einen auf dicke Hose“ :-)

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Janina
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#102

Beitrag von Janina » Do 14. Jul 2016, 22:48

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Es gibt also keinen theoretischen Grund, der erwarten lassen würde, dass evolutionäre Linien mit der Zeit an Komplexität zunehmen und es gibt auch keine empirischen Beweise, dass dies geschieht.
Wir haben genug Beispiele angeführt. Der Satz heißt nur, dass du keines davon gelesen oder verstanden hast.
Wir haben in frühreren Diskussionen gesehen, dass keines der Beispiele, die du nennst, einer kritischen Prüfung standgehalten hat.
Die kritische Prüfung war Lesen und Verstehen. Durchgefallen ist nicht die Biologie, sondern der halbinteressierte Laie.

Roland hat geschrieben:Es gibt keinen natürlichen Mechanismus, der über Variation von Vorhandenem hinausgeht und der Neues konstruieren kann.
Genug Beispiele wurden angeführt.


Roland hat geschrieben:Wachstum bei lebenden Objekten folgt einer Software, einem genetischen Programm, das bei der Fortpflanzung weitergegeben wird und über deren Herkunft naturalistische Wissenschaft maximal vage spekulieren kann.
Die "vage Spekulation" ist immerhin bis zu einem experimentell bestätigten Beispiel gelangt. Das können nicht viele von sich behaupten. 8-)

Roland hat geschrieben:Im Inneren der einfachsten Bakterienzelle finden wir eine Welt von überragender Technologie, eine Miniatur-Fabrik.
Uninteressant. Niemand behauptet, eine Bakterie, die in der Tat das Produkt von 4 Milliarden Jahren Evolution ist, wäre spontan entstanden.

Roland hat geschrieben:An der Datensammlung zum Thema Lebensentstehung haben sich hunderte Forscher beteiligt, darunter lauter Nobelpreisträger. Mit dem Ergebnis, dass bis heute...
...alle Kreationisten erfolgreich das Lesen der Ergebnisse verweigert haben. Bravo. Und jetzt? :roll:

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Sie ist quais ein Mechanismus der über Leichen geht.
War dir das neu?
Nee, es ist für mich schon lange ein Argument gegen die Vorstellung, dass sich ein souveräner Gott eines solchen, sackgassenreichen Todesmechanismus bedient, um den Menschen zu erschaffen.
Aha, und was bedeutet das, dass dieser sackgassenreiche Todesmechanismus beobachtet wurde, für dein Gottesbild?
Lückenbüßer werden mit zunehmender Erkenntnis immer kleiner. Das einzige Gegenmittel ist: Augen zu!

Roland hat geschrieben:Ob etwas funktioniert oder nicht, liegt aber an den gerade zufällig herrschenden Bedingungen. Hier kommt der Zufall wieder ins Spiel.
Stimmt. Wenn du ein Duell gegen ein Qualle antrittst, ist der Kampf nicht schwer für dich. Wenn du das zufällig mitten im Meer versuchst, drehen sich die Verhältnisse schnell um.
Thailändisches Sprichwort:
Wasser kommt - Fisch frisst Ameise.
Wasser geht - Ameise frisst Fisch.

Roland hat geschrieben:alles beschränkt sich auf Variation und Anpassung von Vorhandenem.
Stimmt. Und auch Neuentwicklungen haben immer nur bei Vorhandenem abgekupfert.

R.F.
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#103 Re:

Beitrag von R.F. » Fr 15. Jul 2016, 11:10

Janina hat geschrieben: - - -
Roland hat geschrieben:Im Inneren der einfachsten Bakterienzelle finden wir eine Welt von überragender Technologie, eine Miniatur-Fabrik.
Uninteressant. Niemand behauptet, eine Bakterie, die in der Tat das Produkt von 4 Milliarden Jahren Evolution ist, wäre spontan entstanden.
Fang' endlich mal damit an zu versuchen, solche völlig haltlosen Behauptungen zu belegen. Mit Belegen meine ich nicht das übliche Gegacker. Eine große Zahl von Labors versucht unentwegt, solche Organismen aus unbelebter Materie zu schaffen. Über bisherige Erfolge werde ich ich Dich wohl nicht aufklären müssen...

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NIS
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#104 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von NIS » Fr 15. Jul 2016, 11:20

R.F. hat geschrieben:Eine große Zahl von Labors versucht unentwegt, solche Organismen aus unbelebter Materie zu schaffen. Über bisherige Erfolge werde ich ich Dich wohl nicht aufklären müssen...
Geist ist biologisch, oder?

Was aber ist der Ursprung von Geist?

Fragt mal die Qualle!

Wasser ist der Ursprung von Geist!
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Janina
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#105 Re: Re:

Beitrag von Janina » Fr 15. Jul 2016, 12:19

R.F. hat geschrieben:Fang' endlich mal damit an zu versuchen, solche völlig haltlosen Behauptungen zu belegen.
Ach Schatzi, geh mal in die Schule, statt zu nerven.

R.F. hat geschrieben:Über bisherige Erfolge werde ich ich Dich wohl nicht aufklären müssen...
Keine Sorge, jegliche Entwicklung ist sowieso längst an dir vorbei gelaufen. Dich wird daher wohl kaum jemand fragen. :lol:

Roland
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#106 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Roland » Fr 15. Jul 2016, 13:48

Hi SilverBullet!

SilverBullet hat geschrieben: Wenn ich es richtig verstehe, sucht diese Forschung, Zusammenhänge, die man aktuell nicht erklären kann, bzw. für die aktuelle Aussagen angegriffen werden können.
Das ist sicher ein Teil. Aber genauso werden auch positive Argumente formuliert. Vielleicht als Beispiel "spielerischen Komplexität", also "Luxusstrukturen" wie etwa manche Formen der sekundären Pollenübertragung. Ausgeklügelte Systeme, die weit komplexer sind, als es für die Überlebensfähigkeit notwendig zu sein scheint. Davon sind mindestens 25 verschiedene bekannt, die konvergent, also unabhängig voneinander entstanden sein sollen. Ein Schöpfer kann sich Luxus erlauben, das Auftreten funktional überflüssiger Strukturen ist evolutionstheoretisch dagegen nicht zu erwarten.
Oder potentielle Komplexität. Es gibt Hinweise, die darauf schließen lassen, dass Lebewesen zukunftsorientiert konzipiert sind. Dass sie quasi "Rucksäcke" dabei haben, die sie bei Bedarf auspacken. Bakterien etwa, die unter Stressbedingungen die Mutationsrate erhöhen können, um sich schneller anpassen zu können, und die Mutationen konzentrieren sich in Bereichen, wo sie am ehesten zu nützlichen Veränderungen führen. Man hat den Eindruck, als seien Wege der 'Anpassung bei Bedarf' bereits angelegt. Also Designsignale im mikroevolutiotiven Bereich, wo man normalerweise alles ungerichteten, nicht zukunftsorientierten Prozessen zuschreibt.
Das sind nur zwei von vielen Beispielen.

SilverBullet hat geschrieben: Wenn diese Aktivität im wissenschaftlichen Sinne „sauber“ durchgeführt wird, bringt sie zwar nichts Eigenes zustande, aber sie unterstützt durch konstruktive Kritik die Ergebnisse der Wissenschaft.
Ich diskutiere seit vielen Jahren in unterschiedlichen Foren über dieses Thema, weise immer wieder drauf hin, dass Theorienpluralismus förderlich ist für den Erkenntnisfortschritt. Du bist der Erste, der von selbst drauf gekommen ist.

SilverBullet hat geschrieben: Wird diese Aktivität im wissenschaftlichen Sinne „sauber“ durchgeführt?
Zumindest was Wort-und-Wissen angeht, würde ich sagen ja.

SilverBullet hat geschrieben: Es ist ein altes Buch. […]
Ist es eine „Quelle für Antworten“? -> Nein, es ist eine „Quelle für Suggestionen“
Ich glaube, dass der Öffentlichkeit heute eher suggeriert wird, es sei quasi bewiesen, dass es keinen Gott gibt. Was natürlich falsch ist. Und an dieser Suggestion ist "die Wissenschaft" nicht unschuldig. D.h. auch Teile "der Wissenschaft" erweisen sich als Quelle für Suggestion.
Von welchen Welterklärungsangeboten wir uns dann letztlich beeinflussen lassen wollen, ist eine Frage des Glaubens.
Und für mich auch eine Frage, was plausibler ist.

SilverBullet hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die atheistische Alternative ist jedoch auch nur eine "alte Annahme"! Nämlich dass im Grunde alles von selbst in einem geist- und planlosen Zufallsprozess entstanden ist.
Was ist „Geist“ für dich?
Etwas, was denken, was entscheiden, beabsichtigen, vorausschauen, planen kann.
Leben macht den überwältigenden Eindruck geplant zu sein. Planen kann nur Geist, Intelligenz.

SilverBullet hat geschrieben: …es geschieht nicht zufällig, sondern folgt (vermutlich) in einer Linie den Energieverhältnissen seit dem Urknall.
Du kannst das natürlich glauben, dass der ganze Reichtum und die Vielfalt des Universums und des Lebens, eben einfach nur durch die "Energieverhältnissen seit dem Urknall" entstanden sind. Oder dass wir vielleicht ein "lokales Ordnungsmaximum" sind, oder:

SilverBullet hat geschrieben: Vielleicht sind wir aber auch das Durcheinander und das „strahlende Ordnungsmaximum“ kommt erst noch.
Vielleicht betritt dann ja auch ein Designer die Bühne und das „macht einen auf dicke Hose“ :-)
Hier muss man sagen, er hat die Bühne bereits betreten. Aber nicht um einen auf dicke Hose zu machen, sondern um uns mit sich selbst zu versöhnen.


Gruß Roland
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Roland
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#107 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Roland » Fr 15. Jul 2016, 13:50

Hallo Janina!

Janina hat geschrieben: Durchgefallen ist nicht die Biologie, sondern der halbinteressierte Laie.
"Die Biologie" ist sicher nicht durchgefallen, da hast du Recht. Es sind bestimmte Antworten, die der Biologie in den Mund gelegt werden, die sie aber noch nicht gegeben hat. Und vielleicht nie wird geben können.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Es gibt keinen natürlichen Mechanismus, der über Variation von Vorhandenem hinausgeht und der Neues konstruieren kann.
Genug Beispiele wurden angeführt.
Die sind in der Tat durchgefallen. Oder hast du was Neues zu bieten?

Janina hat geschrieben: Die "vage Spekulation" ist immerhin bis zu einem experimentell bestätigten Beispiel gelangt.
Deine Interpretation dieses Experimentes teilt nicht mal der Wissenschaftler selbst, der es durchgeführt hat, wie du weißt.

Janina hat geschrieben: Niemand behauptet, eine Bakterie, die in der Tat das Produkt von 4 Milliarden Jahren Evolution ist, wäre spontan entstanden.
Lange Zeiträume sind nur der Lückenbüßer für unbekannte Mechanismen.

Janina hat geschrieben: …alle Kreationisten erfolgreich das Lesen der Ergebnisse verweigert haben.
Wir haben doch dich. Deine Beiträge hab ich auf jedem Fall gelesen :-) .
Allerdings: "Spiegelmans Monster" erklärt die Entstehung von Leben mitnichten, wie ich ausführlich begründet habe. Daran ändert leider auch ständige Wiederholung nichts.
Hast du auch hier was Neues zu bieten?

Janina hat geschrieben: Was bedeutet das, dass dieser sackgassenreiche Todesmechanismus beobachtet wurde, für dein Gottesbild?
Dass ich bezüglich der Evolution nur glaube, was wirklich beobachtet wurde. Nicht, was Naturalisten in sie hineininterpretieren.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: alles beschränkt sich auf Variation und Anpassung von Vorhandenem.
Stimmt. Und auch Neuentwicklungen haben immer nur bei Vorhandenem abgekupfert.
Neue Bauteile nennt man deshalb "neu" weil sie vorher eben nicht vorhanden waren. Und eine langsame, graduelle Umgestaltung, z.B. von Vorderläufen in Flügel, würde über viele selektionsnachteilige Stadien führen.
Es gibt eben kein "vorübergehend wegen Umbau geschlossen" in der Evolution.

Gruß Roland
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Janina
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#108 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Janina » Fr 15. Jul 2016, 14:55

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Genug Beispiele wurden angeführt.
Die sind in der Tat durchgefallen.
Deine Beiträge hab ich auf jedem Fall gelesen :-)
In dem Fall hättest du aber unzählige Beispiele für zunehmende Komplexität und sogar spontene Neuentstehung durch eine nachvollzogene Mutation mitbekommen, was deiner gerade gemachten Behauptung widerspricht.

Roland hat geschrieben:eine langsame, graduelle Umgestaltung, z.B. von Vorderläufen in Flügel, würde über viele selektionsnachteilige Stadien führen.
Diese Spekulation (mehr ist es nicht) wird durch rezentes Auftreten dieser angeblich selektionsnachteiligen Zwischenstadien widerlegt.

SilverBullet
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#109 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von SilverBullet » Fr 15. Jul 2016, 15:58

Hallo Roland

Roland hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wenn ich es richtig verstehe, sucht diese Forschung, Zusammenhänge, die man aktuell nicht erklären kann, bzw. für die aktuelle Aussagen angegriffen werden können.
Das ist sicher ein Teil. Aber genauso werden auch positive Argumente formuliert. Vielleicht als Beispiel "spielerischen Komplexität", also "Luxusstrukturen"…
…
Ein Schöpfer kann sich Luxus erlauben, das Auftreten funktional überflüssiger Strukturen ist evolutionstheoretisch dagegen nicht zu erwarten.
Naja :-)

Ich denke, es ist ein Wagnis zu urteilen, dass ein Lebewesen eine „körperliche Funktionalität“ nicht benötigt, keinen Nutzen daraus hat oder es anders doch viel einfacher ginge.
Es gibt letztendlich immer eine Vergangenheit, in der es andere Faktoren, eine andere Umgebungen gegeben haben könnte.

An dieser Stelle empfehle ich, dass wir uns bewusst sein sollten, dass wir „das Wetter nicht wirklich für drei Tage voraussagen können“.
(natürlich wende ich diese Empfehlung auch gegenüber der Evolutionstheorie oder „Theorien schwer zugänglicher Bereiche“ an)

Roland hat geschrieben:Ausgeklügelte Systeme, die weit komplexer sind, als es für die Überlebensfähigkeit notwendig zu sein scheint. Davon sind mindestens 25 verschiedene bekannt, die konvergent, also unabhängig voneinander entstanden sein sollen.
Die Formulierung „unabhängige Entstehung“ ist schnell gewählt, aber tatsächlich gibt es wohl eher immer eine Grundlage von der aus eine Entwicklung erfolgt, d.h. die Möglichkeiten sind in der Grundlage schon verankert – wenn sich dann ähnliche Regelgrössen ergeben, stellen sich ähnliche Ergebnisse ein.

Roland hat geschrieben:Oder potentielle Komplexität. Es gibt Hinweise, die darauf schließen lassen, dass Lebewesen zukunftsorientiert konzipiert sind. Dass sie quasi "Rucksäcke" dabei haben, die sie bei Bedarf auspacken.
„Zukunftsorientiert“ ist auch eine gewagte Deutung, denn wir kennen nicht die ganze Vergangenheit. Es können Fähigkeiten früher entstanden sein, die aktuell nur in grösseren Abständen nützlich sind. Lokal betrachtet, sieht es dann so aus als ob dies eine „tolle Vorausschau“ war.

---

Insgesamt denke ich, man führt eine "erhebliche Interpretationsbelastung" ein, wenn man sagt: da gibt es noch eine gigantisch intelligente Komponente, die das alles konstruiert haben soll.

Wenn ich diese Komponente wäre, würde ich eine eindeutige, unmissverständliche Botschaft einbauen, aus der meinen Produkten klar wird, wie alles zusammenhängt.

Aktuell rätseln die Produkte aber sogar noch darüber, was sie selbst sind und wie sie funktionieren.
Von Botschaft ist da eher keine Spur.

---

Roland hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wenn diese Aktivität im wissenschaftlichen Sinne „sauber“ durchgeführt wird, bringt sie zwar nichts Eigenes zustande, aber sie unterstützt durch konstruktive Kritik die Ergebnisse der Wissenschaft.
Ich diskutiere seit vielen Jahren in unterschiedlichen Foren über dieses Thema, weise immer wieder drauf hin, dass Theorienpluralismus förderlich ist für den Erkenntnisfortschritt. Du bist der Erste, der von selbst drauf gekommen ist.
Nun, ich spreche nicht von einer „Schöpfungstheorie“, die ja etwas Eigenes darstellen würde (sofern eine Idee für einen Kandidaten und den Ablauf vorliegen würde), sondern von konstruktiver Kritik, in dem man Schwachstellen aufdeckt/anspricht.

Ich bin mir sicher, dass z.B. deine angesprochenen Fälle wissenschaftlich genau untersucht werden.
Diese Reaktion mag im ersten Moment nicht vorhanden sein, aber eine berechtigte Kritik ist immer der „Reissnagel auf dem Stuhl eines Menschen, der eine Korrektheit erzielen möchte“ :-)

Roland hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Was ist „Geist“ für dich?
Etwas, was denken, was entscheiden, beabsichtigen, vorausschauen, planen kann.
Du nennst Handlungen, Fähigkeiten, Funktionen, Ergebnisse, aber was ist „Geist“?

Ich benutze das Wort „Geist“ nicht, sondern ich sage deine Angaben sind Fähigkeiten, die aus Wahrnehmungssystemen resultieren können. Die einzige (komplexe) Form von Wahrnehmung, die wir kennen, geht (für mich) aus Reaktionssystemen hervor (Datenverarbeitung).

Wenn der Entwicklung des Lebens ein Plan unterstellt wird, dann frage ich sofort:
Wo befindet sich das Reaktionssystem für diese Planung?

Roland hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:…es geschieht nicht zufällig, sondern folgt (vermutlich) in einer Linie den Energieverhältnissen seit dem Urknall.
Du kannst das natürlich glauben
„Glauben“ ist zuviel gesagt.
Ich vermute es, verschwende aber nicht viele Emotionen daran.
Wenn es nicht so ist, dann wird mein „Fähnchen in Windeseile geschwenkt“ :-)

Meine Vermutungen, die ich in Bezug auf Gehirn und Bewusstsein habe, sind z.B. viel stärker, aber auch da ist es kein Glaube, sondern ich achte darauf, dass der „Entwurf“, den ich mir zurechtlege, überprüfbar ist und kontrolliere regelmässig, ob sich gegenteilige Sachverhalte in der Forschung ergeben – ich zweifle sozusagen aktiv.

Roland hat geschrieben:Hier muss man sagen, er hat die Bühne bereits betreten. Aber nicht um einen auf dicke Hose zu machen, sondern um uns mit sich selbst zu versöhnen.
Ich weiss nicht - dieser gigantische Universumsaufwand soll vorausgeplant sein, um einen kleinen emotionalen Effekt zu erreichen, der dann auch noch so derart eigenartig vermittelt wird?

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#110 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » Fr 15. Jul 2016, 16:47

Roland hat geschrieben:Es gibt Hinweise, die darauf schließen lassen, dass Lebewesen zukunftsorientiert konzipiert sind.
Was zu beweisen wäre!
Ist das ein Glaubensbekentnis oder kannst du das auch mit konkreten Beispielen untermauern?
(Den Unsinn mit den Ruchksäcken lass ich mal außen vor).

Roland hat geschrieben:Bakterien etwa, die unter Stressbedingungen die Mutationsrate erhöhen können, um sich schneller anpassen zu können
Nein. Die Mutationsrate ist unter Klassen von Lebewesen unterschiedlich, wird aber im Wesentlichen durch die Güte des Kopiervorgangs bestimmt. Die Zahl der durch kosmische Strahlung induzierten Mutationen ist davon nicht betroffen.

Roland hat geschrieben:Man hat den Eindruck, als seien Wege der 'Anpassung bei Bedarf' bereits angelegt.
Wer ist "Man"?

Roland hat geschrieben:Also Designsignale im mikroevolutiotiven Bereich, wo man normalerweise alles ungerichteten, nicht zukunftsorientierten Prozessen zuschreibt.
Das sind nur zwei von vielen Beispielen.
Beispiele hast du bisher NICHT gezeigt. Du hast NUR behauptet.

Roland hat geschrieben:Ich glaube, dass der Öffentlichkeit heute eher suggeriert wird, es sei quasi bewiesen, dass es keinen Gott gibt. Was natürlich falsch ist.
Und ich bin der festen Überzeugung, dass gewisse religiös interessierte Menschen, sich hier verfolgt fühlen; deshalb der Riesenaufschrei unter ID-ler und anderen Kreationisten.
Es ist wie so oft ein Fall von, "Was nicht sein darf, kann auch nicht sein". Man hat so lange an einen Schöpfer geglaubt und will nicht akzeptieren, dass es Alternativen zur Natur geben könnte, als eine göttliche Schöpfung.

Roland hat geschrieben:Und für mich auch eine Frage, was plausibler ist.
Wie stellst du Plausibilität fest?

Roland hat geschrieben:Du kannst das natürlich glauben, dass der ganze Reichtum und die Vielfalt des Universums und des Lebens, eben einfach nur durch die "Energieverhältnissen seit dem Urknall" entstanden sind. Oder dass wir vielleicht ein "lokales Ordnungsmaximum" sind.
Das hat mit Glaube wenig bis gar nichts zu tun.
Die Frage ist: Könnte Leben durch chemische Energiepotentiale getriebene Selbstentwicklung entstanden sein?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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