Pluto hat geschrieben:
Gott hat die Evolution gesteuert. Es ist intellektuell unmöglich zu glauben, dass die Komplexität unserer Lebenssysteme ein Resultat des Zufalls war.
und auf die Frage, warum man in den USA an einigen Schulen Kreationismus lehrt, sagt sie...
Alles sollte mit Zurückhaltung unterrichtet werden. Wenn man Evolution lehrt und Gottes Einfluss weglässt, ist das nicht richtig. Wenn man Kreationismus lehrt und wissenschaftliche Daten weglässt, auch nicht.
[Hervorhebung duch mich]
Ist das ein Weg des Kompromisses zwischen Glaube und und Naturwissenschaft?
So sehr ich die Aussage von Mrs. Neal unterstütze, so sehr muss ich mit Bedauern feststellen, dass sie Begriffe durcheinanderwirft und Dinge verwechselt, die nicht verwechselt werden sollten.
Zwei Dinge:
1.) Der Zufall steuert nichts, denn es gibt gar keinen Zufall. Zufall ist ein personalisierendes Kunstwort, wo man keine Person sehen kann. Die korrekte Ausdrucksweise ist wie folgt:
In der Beschreibung der natürlichen Vorgänge stellt man fest, dass die Vorgänge nicht eindeutig sind. Man kann also keine klaren wenn-dann Aussagen treffen. Um damit umzugehen, benutzt man die Mittel der Statistik. Dahinter steht die Aussage: Wir wissen nicht, was das Ergebnis bewirkt, aber wenn das Ereignis sehr oft wiederholt wird, dann kommt das und das im statistischen Mittel heraus.
Die korrekte Aussage ist also: Es ist intellektuell unbefriedigend, die Komplexität unserer Lebenssysteme alleine auf statistischer Basis zu beschreiben. Denn darin liegt zu wenig Erklärungs- und Vorhersagekraft.
Eine intellektuell befriedigende Antwort ergibt sich, wenn es eine zentrale Steuerung hinter dem Geschehen gibt, die ich mit Gott identifiziere.
Es gibt aber auch andere Ansätze, z.B. jegliche Korrelation zwischen den Ereignissen zu leugnen nach dem Motto "da ist nichts und wo nichts ist, gibt es auch nichts". Manche finden so etwas intellektuell befriedigend.
2.) Der Ansatz ist kein Kompromiss zwischen Glaube und Naturwissenschaft, weil die beiden Seiten keinen Kompromiss benötigen. Naturwissenschaft ist Naturwissenschaft und steht für sich mit ihren Methoden und Vorgehensweisen. Glaube ist Glaube und steht für sich mit seinen Methoden und Vorgehensweisen. Der vorgeschlagenen Ansatz ist lediglich ein Weg, beide Seiten für einen umfassenden Denkrahmen der Realität zu verwenden.
Gruß
Thomas