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#11 Re: Ist Evolution von Gott gesteuert?

Verfasst: So 29. Jun 2014, 12:20
von sven23
R.F. hat geschrieben: Das Beispiel mit den Darwinfinken ist wirklich was für Dummköpfe.

Du hast gar nicht so unrecht. Eigentlich waren es die Drosseln, die Darwin ein Licht aufgehen ließen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Spottdrosseln

#12 Re: Ist Evolution von Gott gesteuert?

Verfasst: So 29. Jun 2014, 12:39
von Janina
R.F. hat geschrieben:Mich würde die Erklärung der Evolutionisten interessieren, wie nach deren Meinung manche zu ihrem großen Schnabel kommen. ;) Etwa der Pelikan...
In deinem Fall wird es wohl einfach eine Laune der Natur sein. Eine unproduktive Mutation. :lol:

sven23 hat geschrieben:
Abischai hat geschrieben:Das bin ich auch, und meine Argumentation unterscheidet sich von der Deinen deutlich.
Bis jetzt habe ich noch nichts gehört, was man als Argumentation bezeichnen könnte.
Das wird der erwähnte Unterschied sein. :devil:

#13 Re: Ist Evolution von Gott gesteuert?

Verfasst: So 29. Jun 2014, 12:40
von Pluto
Abischai hat geschrieben:In einer öffentlichen (live) Diskussionsrunde würde man Dich ob Deiner Sachlichkeit sicher des Saales verweisen.
Oder aber einen Preis für Sachlichkeit verleihen... ;)

#14 Re: Ist Evolution von Gott gesteuert?

Verfasst: So 29. Jun 2014, 12:47
von Magdalena61
sven23 hat geschrieben:... daß nur ein Schöpfer für die Schnäbel der Vögel verantwortlich sein kann.
Was hast du denn an den Schnäbeln auszusetzen? *Stirn runzele*-- Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte dafür, dass die Vögel damit unglücklich sind?
Nicht nur Menschen legen Wert auf beeindruckende Statussymbole ...

Bild
Quelle
LG

#15 Re: Ist Evolution Gottgesteuert?

Verfasst: So 29. Jun 2014, 13:01
von ThomasM
Pluto hat geschrieben:
Gott hat die Evolution gesteuert. Es ist intellektuell unmöglich zu glauben, dass die Komplexität unserer Lebenssysteme ein Resultat des Zufalls war.
und auf die Frage, warum man in den USA an einigen Schulen Kreationismus lehrt, sagt sie...
Alles sollte mit Zurückhaltung unterrichtet werden. Wenn man Evolution lehrt und Gottes Einfluss weglässt, ist das nicht richtig. Wenn man Kreationismus lehrt und wissenschaftliche Daten weglässt, auch nicht.
[Hervorhebung duch mich]

Ist das ein Weg des Kompromisses zwischen Glaube und und Naturwissenschaft?

So sehr ich die Aussage von Mrs. Neal unterstütze, so sehr muss ich mit Bedauern feststellen, dass sie Begriffe durcheinanderwirft und Dinge verwechselt, die nicht verwechselt werden sollten.
Zwei Dinge:

1.) Der Zufall steuert nichts, denn es gibt gar keinen Zufall. Zufall ist ein personalisierendes Kunstwort, wo man keine Person sehen kann. Die korrekte Ausdrucksweise ist wie folgt:
In der Beschreibung der natürlichen Vorgänge stellt man fest, dass die Vorgänge nicht eindeutig sind. Man kann also keine klaren wenn-dann Aussagen treffen. Um damit umzugehen, benutzt man die Mittel der Statistik. Dahinter steht die Aussage: Wir wissen nicht, was das Ergebnis bewirkt, aber wenn das Ereignis sehr oft wiederholt wird, dann kommt das und das im statistischen Mittel heraus.

Die korrekte Aussage ist also: Es ist intellektuell unbefriedigend, die Komplexität unserer Lebenssysteme alleine auf statistischer Basis zu beschreiben. Denn darin liegt zu wenig Erklärungs- und Vorhersagekraft.
Eine intellektuell befriedigende Antwort ergibt sich, wenn es eine zentrale Steuerung hinter dem Geschehen gibt, die ich mit Gott identifiziere.
Es gibt aber auch andere Ansätze, z.B. jegliche Korrelation zwischen den Ereignissen zu leugnen nach dem Motto "da ist nichts und wo nichts ist, gibt es auch nichts". Manche finden so etwas intellektuell befriedigend.

2.) Der Ansatz ist kein Kompromiss zwischen Glaube und Naturwissenschaft, weil die beiden Seiten keinen Kompromiss benötigen. Naturwissenschaft ist Naturwissenschaft und steht für sich mit ihren Methoden und Vorgehensweisen. Glaube ist Glaube und steht für sich mit seinen Methoden und Vorgehensweisen. Der vorgeschlagenen Ansatz ist lediglich ein Weg, beide Seiten für einen umfassenden Denkrahmen der Realität zu verwenden.

Gruß
Thomas

#16 Re: Ist Evolution von Gott gesteuert?

Verfasst: So 29. Jun 2014, 13:05
von sven23
Magdalena61 hat geschrieben:Was hast du denn an den Schnäbeln auszusetzen? *Stirn runzele*-- Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte dafür, dass die Vögel damit unglücklich sind?
Nicht nur Menschen legen Wert auf beeindruckende Statussymbole ...
LG

Ich überhaupt nichts, im Gegenteil finde ich die Formenvielfalt faszinierend. Der ironische Seitenhieb galt unserem lieben Erwin, seines Zeichens notorischer Evolutionsverweigerer, der er für unmöglich hält, daß Vögel unterschiedliche Schnäbel durch Anpassung entwickelt haben.

#17 Re: Ist Evolution von Gott gesteuert?

Verfasst: So 29. Jun 2014, 13:09
von Samantha
Der Schnabel des Tukan ist trotz seiner Größe leicht, weil er hohl ist. Er benutzt seinen Schnabel, um seine Körpertemperatur abzusenken.

Der Schnabel des Schuhschnabel wird auch seinen Grund haben.
Dieser Schnabel ist in der Vogelwelt einmalig. Der Oberschnabel ähnelt dem der Pelikane; er ist scharf gerandet und trägt eine nagelartige Spitze. Hierdurch kann er schlüpfrige Beutetiere sicher festhalten oder zerteilen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schuhschnabel#Merkmale

#18 Re: Ist Evolution von Gott gesteuert?

Verfasst: So 29. Jun 2014, 13:27
von Pluto
sven23 hat geschrieben:Der ironische Seitenhieb galt unserem lieben Erwin, seines Zeichens notorischer Evolutionsverweigerer, der er für unmöglich hält, daß Vögel unterschiedliche Schnäbel durch Anpassung entwickelt haben.
Deine Ironie verpufft aber weitgehend, wenn man die Deutung der Biologie betrachtet.

Solche Auswüchse wie ein großer Schnabel oder der Schwanz des Pfaus sind eindeutige Sex-Symbole unter den Tieren...
In der Tat sind solche Exzesse nicht nützlich, und nicht unbedingt ein Zeichen für das Überleben des Stärkeren. Man würde meinen, dass diese die Tiere langsam und träge machen, und so anfälliger auf Angriffe machen, sodass sie von natürlichen Feinden getötet werden.

Aber auch da haben die Biologen eine Antwort: der Fortpflanzungserfolg und nicht das "Überleben des Stärkeren" ist die Antriebsfeder der Evolution!

Es ist so als ob der Vogel sagen wollte: "Guck mal wie stark ich bin, dass ich so was Schönes herumtragen kann!" Es ist zwar wunderschön zum anschauen, aber auf den ersten Blick keineswegs überlebensnotwendig.
Als "Beweis" für die Richtigkeit der Theorie eines Sex-Symbols, hat man Versuche unternommen, und bei Fasanen die Schwänze mit angeklebten Federn verlängert. Die (bieder aussehenden) Weibchen fallen ausnahmslos darauf rein, und lassen sich bevorzugt durch Männchen mit einem besonders langen Schwanz begatten. Das ist in der Tierwelt oft so — sieht man auch bei der (eigentlich sinnlosen) vergrößerten Mähne des Löwen.

Insofern ist der Mensch hier die Ausnahme, denn da schminken sich die (meisten) Frauen — (Peter Kraus: Rote Lippen sind zum Küssen...) — vermutlich wirkt das attraktiver und die etwas einfältige Männerwelt fällt darauf rein. :D

#19 Re: Ist Evolution von Gott gesteuert?

Verfasst: So 29. Jun 2014, 13:32
von Pluto
ThomasM hat geschrieben:Der Ansatz ist kein Kompromiss zwischen Glaube und Naturwissenschaft, weil die beiden Seiten keinen Kompromiss benötigen.
Ganz meine Meinung... deshalb war meine Aussage auch als Frage formuliert. ;)

#20 Re: Ist Evolution von Gott gesteuert?

Verfasst: So 29. Jun 2014, 13:48
von Anton B.
Pluto hat geschrieben:Solche Auswüchse wie ein großer Schnabel oder der Schwanz des Pfaus sind eindeutige Sex-Symbole unter den Tieren...
In der Tat sind solche Exzesse nicht nützlich, und nicht unbedingt ein Zeichen für das Überleben des Stärkeren. Man würde meinen, dass diese die Tiere langsam und träge machen, und so anfälliger auf Angriffe machen, sodass sie von natürlichen Feinden getötet werden.

[...]

Es ist so als ob der Vogel sagen wollte: "Guck mal wie stark ich bin, dass ich so was Schönes herumtragen kann!" Es ist zwar wunderschön zum anschauen, aber auf den ersten Blick keineswegs überlebensnotwendig.
Das bezeichnet die Biologie als "Handicap-Prinzip". Der Vogel, der Hirsch usw. will sagen: "Guck mal wie gut meine vererbbaren Anlagen sind, so dass ich trotz meiner erkennbaren Einschränkungen noch stark und gesund bin. Und da in unserer Art, ihr lieben Weibchen, ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus ausgeprägt ist, bekommen eure weiblichen Nachkommen nur Vorteile vererbt."

Bei dem Schnabel ist der Geschlechtsdimorphismus so nicht ausgeprägt, und die Erklärung mit dem Handicap-Prinzip zweifelhaft. Hier wäre in der Tat die funktionale Bedeutung zu analysieren, bevor zu weiteren Theorien gegriffen wird.