Scrypton hat geschrieben: ↑So 18. Dez 2022, 02:26
Nun, deine Ablenkungsversuche hingegen tun das nicht - sorry. ;D
Aber, aber - das war doch kein Ablenkungsmanöver. Sondern nur eine ehrliche Anerkennung deines Humors
und Charismas!
Scrypton hat geschrieben: ↑So 18. Dez 2022, 02:26
So die Evolutionstheorie nach Darwin zutreffend ist
Nein, da hast du das Zitat falsch verstanden.
Darwin hat explizit geschrieben "es ist unwesentlich, ob man ihn [den Schluss auf eine gemeinsame Urform] anerkennt".
Weil es eben keine zwingende Konsequenz aus seiner Theorie ist, sondern der Schluss "hauptsächlich auf Analogie" basiert.
An anderer Stelle schreibt er es noch deutlicher:
Charles Darwin: 'Über die Entstehung der Arten' hat geschrieben:
Ich glaube, dass die Tiere von höchstens vier oder fünf und die Pflanzen von eben so vielen oder noch weniger Stammformen herrühren.
Die Analogie würde mich noch einen Schritt weiter führen, nämlich zu glauben, dass alle Pflanzen und Tiere nur von einer einzigen Urform herrühren; doch könnte die Analogie eine trügerische Führerin sein.
Was da stehen sollte ist: "Aus der Theorie ergibt sich zwingend, dass alle Pflanzen und Tiere nur von einer einzigen Urform herrühren". Genau in die Richtung versuchst du das radikal umzuinterpretieren.
Scrypton hat geschrieben: ↑So 18. Dez 2022, 02:26
Doof für dich, verstehe ich; aber doch, das ist eine Vorhersage. Passt halt nicht in deine... nennen wir es "Argumentation", das macht aber nichts. Ist halt trotzdem so. :0)
Hihihi. Oh Mann, Scrypton, dieser wohl-platzierte Scherz war erste Sahne, 1a. Ich kringel mich immer noch vor lachen.
Doof für mich ist eher, dass dieses Forum kaum mehr besucht ist, und so ist diese Diskussion nur l’art pour l’art: Gar niemand bekommt den Dogmatismus von ET-Fans mit. Also, wie du unzweideutig formulierte Zitate hier zwanghaft umdeuten willst.
Scrypton hat geschrieben: ↑So 18. Dez 2022, 02:26
Diese Art von wissenschaftlichen Bestätigungen vorausgegangener Vorhersagen sind in der Wissenschaft äußerst wichtig und kommen in allen Bereichen vor.
So postulierte die Relativitätstheorie z.B. eine nicht-direkt beobachtbare Krümmung der Raumzeit durch massebehaftete Körper. Einstein glaubte zu seiner Zeit jedoch nicht, dass unsere Instrumente zukünftig genau genug wären, um diese feststellen zu können. Der bis dahin völlig unbekannte (und damit ebenfalls vorhergesagte) Gravitationslinseneffekt bestätigte das letztlich, die Raumkrümmung ist auf etliche Nachkommastellen genau so festzustellen wie basierend auf der RT mathematisch vorhergesagt.
Speziell die RT machte äußerst viele solcher Vorhersagen; die sich allesamt nach und nach bestätigten.
Auch der von Peter Higgs beschriebene "Higgs-Mechanismus" führte zu der Vorhersage der später experimentell bestätigten Masse, die für die schwache Wechselwirkung verantwortlich ist.
Es wäre besser gewesen, wenn du ähnlich detailliert auf das Darwin-Zitat eingegangen wärst. Anstatt hier zwei hinlänglich bekannte Beispiele aus
ANDEREN Theorien breitzutreten.
Wenn sich aus einer wissenschaftlichen Hypothese Vorhersagen ergeben, was bis dahin z.B. unbekannte Sachverhalte betrifft und die sich durch spätere Funde, Beobachtungen oder experimenteller Nachweise bestätigen müssten, so die These zutreffend sein sollte, so sind das auch immer relevante Vorhersagen die gleichwohl, sollte sich zeigen dass sie nicht zutreffend sind, auch schnell zum Umsturz dieser Thesen führen.
Schön, diese "Wissenschaftstheorie 101". Ist nur nicht relevant, weil der Vergleich nicht gegeben ist.
Einstein und Higgs folgerten diese Phänomene aus ihrer Theorie als zwingende Konsequenz.
Und das tut Darwin gerade nicht, sondern er schreibt sogar, dass es "unwesentlich" für seine Evolutionstheorie ist, ob man die gemeinsame Abstammung anerkennt. Gemeinsame Abstammung ist nur ein optionales Feature.
Scrypton hat geschrieben: ↑So 18. Dez 2022, 02:26
Es ist alleine dein Problem und irgendwo auch sehr bedauernswert, dass du dich hier unbedingt auf in der Zukunft liegende Ereignisse beschränken willst
Was du dir alles einbildest. Mein letztes Beispiel bezog sich doch auf die Vergangenheit:
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 7. Dez 2022, 00:07
Wenn man wissen will, wann in der Antike Sonnenfinsternisse stattfanden, dann
- studiert man die Einzelfälle (also hier: die Aufzeichnungen der damaligen Geschichtsschreiber) oder
- man bemüht die Theorie (hier: führt die entsprechenden astronomischen Berechnungen durch).
Was ist einfacher und präziser? Natürlich (b).
Bei all den Fragen bzgl. Evolution jedoch ist es umgekehrt: man geht standardmäßig gemäß (a) vor, über Analyse der Einzelfälle, also der konkreten Fossilien, Gene, etc. - Naturgeschichte und evolutionäre Entwicklungsbiologie. Da kommt 99,9% des Wissens her. Während ein Ansatz nach (b), über Anwendung der Theorie, praktisch nie funktioniert.
Scrypton hat geschrieben: ↑So 18. Dez 2022, 02:26
Übrigens: Es gäbe hunderte und tausende mögliche Funde hinsichtlich der Evolutionstheorie, die ein "verdammt großes Problem" für diese wären, sie gar völlig zum Einsturz bringen würden. Alleine, es gibt sie nicht. ^.^
Statische Fossilienfunde zum Beispiel, also in sämtlichen geologischen Schichten müssten die selben Fossilien ohne Veränderungen gefunden werden. Oder wenigstens irgendein(!) Säugetier chronologisch vor den Reptilien, oder ähnliches; was entsprechend der ET einfach unmöglich stimmig wäre.
Oder die Existenz echter Chimären, oder Lebewesen die den evolutionären Grundbauplänen widerspricht. Oder die Entdeckung eines Mechanismus, der die Vererbung von Mutation unmöglich macht. Oder oder...
Oder, oder...? Hättest ruhig noch paar Beispiele bringen können, wo es angeblich doch hunderte und tausende geben soll.
Dass Fossilien in geologischen Schichten auftauchen, wo sie gemäß der Naturgeschichte nicht hingehören, ist nichts neues. Allerdings nimmt man dann an, dass das Fossil durch geologische Prozesse umgelagert wurde.
Wie dem auch sei: Säugetiere im Devon würde nur bedeuten, dass wir die Naturgeschichte drastisch umschreiben müssten. Die Evolutionstheorie widerlegt das nicht.
Und natürlich existieren (phylogenetisch)
Chimären (oder zumindest starke Vermutung, dass es sie gibt).
Das mit den evolutionären Grundbauplänen ist auch falsch, weil das mit der gemeinsamen Abstammung zusammenhängt. Die aber nicht Teil der Theorie ist - siehe die Zitate von Darwin.
Ja, ja, die ET ist mit völlig statischem Leben unvereinbar. Also wenn du "es braucht Variation (Mutation), die vererbbar ist" als "Fund" nehmen willst, na denn. Mir wäre das zu peinlich, weil es die Bedeutung des Begriffs "Fund" doch reichlich überstrapaziert.
Das und "natura facit saltus" sind die einzigen "Funde" die, die ET "widerlegen" könnten (es müsste logisch auch noch etwas bzgl. der Selektion geben, aber die ist zu tautologisch formuliert).
Das mit den hunderten, tausenden Funden, die die ET falsifizieren könnten, ist natürlich blanker Unfug.
Scrypton hat geschrieben: ↑So 18. Dez 2022, 02:26
Derartige Funde gibts halt nur nicht.
Frage an dich, sofern du jetzt noch auf deinem Hockerle sitzt: Wenn etwas Neues entsteht oder entstand und das nicht durch evolutionäre Entwicklung passiert wäre - wie denn?

Ich bin leugne ja nicht die Evolutionstheorie. Ich sag ja nur dass sie keine Vorhersagen (von den angesprochenen Super-Spitzfindigkeiten abgesehen) liefert, auch gar nichts erklärt, und fast gänzlich überflüssig ist.
Da also "wenn etwas Neues entsteht, entsteht das durch evolutionäre Entwicklung" fast völlig sinnbefreit und beinahe trivial wahr ist, kann ich dem uneingeschränkt zustimmen.
Das ist wie "Veränderungen in der Geschichte geschehen durch historische Entwicklung".
Wahr ist das sicherlich, nur was sagt es schon aus?
luett-matten hat geschrieben: ↑Do 8. Dez 2022, 23:25
Mir scheint einfach, dass man über die schiere Größe der ET ihre Schwäche im Detail zu überdecken versucht.
Die ET ist wie ein 1 cm tiefer Ozean. Zu allem hat sie was zu sagen, sagt aber nie irgendwas von Bedeutung. Von daher ist das:
Thaddaeus hat geschrieben: ↑Do 8. Dez 2022, 10:58
in die Kulturwissenschaften als Modell einer Evolution des Wissens usw.usf.
nur ein weiteres Gegenargument für mich.
Die ET ist einfach total überbewertet.