Versagt die Evolutionstheorie? II

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Pluto
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#451 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Pluto » Mo 8. Okt 2018, 10:16

closs hat geschrieben:In der Praxis kommt noch ein Weiteres zu:
"Plausibel" wird gebraucht im Sinne weltanschaulicher Denkweisen:
1) "Es ist plausibel, dass Jesus NICHT leiblich auferstanden ist, weil dies gegen kritisch-rationale Denkmöglichkeiten verstößt".
2) "Es ist plausibel, dass Jesus leiblich auferstanden ist, weil es geistig/geistlich naheliegender ist als eine Nicht-Auferstehung".

Man muss also immer fragen: "Plausible in Bezug auf welche Hermeneutik?".
Da Fall (2) unsinning ist, muss man Plausibilität nicht auf Hermeneutik anwenden. (1) ist nach rationaler Denkweise IMMER plausibler, da braucht man nicht mit geistig oder kritisch kommen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#452 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Mo 8. Okt 2018, 10:47

Pluto hat geschrieben:Es ist nun mal so, dass die eindache Erklärung in den meisten Fällen, die richtige ist. Darum scheitert ja auch dein geozentrisches Modell. Es ist schlichtweg zu kompliziert.
Sehe ich pragmatisch genauso. - Das heißt aber nicht, dass das eine Modell grundsätzlich "richtig" und das andere grundsätzlich "falsch" ist. - Beispiel:

Wenn man ein Frage zum Sonnensystem hat, wird man das heliozentrische Modell bevorzugen - alles andere ist Schwachsinn. - Wenn es um GPS geht, wird man das geozentrische Modell bevorzugen - denn da geht es nur um das Verhältnis zwischen Satellit und Erde.

Pluto hat geschrieben:Da Fall (2) unsinning ist, muss man Plausibilität nicht auf Hermeneutik anwenden.
Doch - genau das. - Auch die naturalistische Denkweise ist eine hermeneutische Denkweise.

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Janina
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#453 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Janina » Mo 8. Okt 2018, 12:33

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Z. B. ist widerlegt, dass Stahl einen großen Teil seiner Tragfähigeit einbüßt, wenn er hohen Temperarturen ausgesetzt ist.
Aha? Seit wann? :o
Über 500 Grad hat sven wohl Recht.
Also nach meinen Schmiedekenntnissen ist es umgekehrt, da ist BELEGT, dass Stahl einen großen Teil seiner Tragfähigeit einbüßt, wenn er hohen Temperarturen ausgesetzt ist.
Außer für Gusseisen, aber das kann naturgemäß nicht zu Trägern gewalzt werden.

Pluto
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#454 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Pluto » Mo 8. Okt 2018, 12:39

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es ist nun mal so, dass die eindache Erklärung in den meisten Fällen, die richtige ist. Darum scheitert ja auch dein geozentrisches Modell. Es ist schlichtweg zu kompliziert.
Sehe ich pragmatisch genauso.
So sollte - Das heißt aber nicht, dass das eine Modell grundsätzlich "richtig" und das andere grundsätzlich "falsch" ist. - Beispiel:

closs hat geschrieben:Wenn man ein Frage zum Sonnensystem hat, wird man das heliozentrische Modell bevorzugen - alles andere ist Schwachsinn.
Eben.

closs hat geschrieben:Wenn es um GPS geht, wird man das geozentrische Modell bevorzugen - denn da geht es nur um das Verhältnis zwischen Satellit und Erde.
Nein, bei GPS spielt das geozentrische Modell keine Rolle. Es ist in jedem Fall überholt.

closs hat geschrieben:Auch die naturalistische Denkweise ist eine hermeneutische Denkweise.
Es ist nicht naturalistisch so zu denken, sondern es ist eine rationale Denkweise.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#455 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Pluto » Mo 8. Okt 2018, 12:40

Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Über 500 Grad hat sven wohl Recht.
Also nach meinen Schmiedekenntnissen ist es umgekehrt, da ist BELEGT, dass Stahl einen großen Teil seiner Tragfähigeit einbüßt, wenn er hohen Temperarturen ausgesetzt ist.
Sag ich doch!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#456 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Mo 8. Okt 2018, 13:11

Pluto hat geschrieben:Nein, bei GPS spielt das geozentrische Modell keine Rolle. Es ist in jedem Fall überholt.
Hä? - Mit "geozentrisch" meine ich "aus Sicht der Erde" (ich meine es also NICHT astrophysikalisch in Bezug auf das Sonnensystem). - Welche Rolle spielt das Sonnensystem beim Verhältnis "Satellit - Erde"?

Claymore
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#457 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Claymore » Mo 8. Okt 2018, 21:24

closs hat geschrieben:
CoolLesterSmooth hat geschrieben:Ok, natürlich kann man sich auch etwas einbilden, was mit dem übereinstimmt, was ist, aber da wäre dann nichts erkannt, sondern es wäre eben eine zufällige Übereinstimmung.
Solche Dinge funktionieren nicht nach kritisch-rationalem Muster. - Am ehesten mag es auf menschlicher Ebene vergleichen mit "Liebe". --- Stell Dir vor, Du triffst zufällig DIE Frau, der Du Dich völlig überfordert verliebst: "Nur DIE kann es sein".

1) Bildest Du Dir das ein?
2) Ist es "zufällig"?
3) Ist der Wunsch der Vater des Gedankens?

Irgendwie komische Frage in diesem Kontext, nicht wahr? ---- Würdest Du Dir ausreden lassen, dass Du verliebt bist? Nein. --- Bist Du sicher, dass Du verliebt bist? Ja. - Ist das eine Wahrnehmungs-Täuschung?
Die interessante Frage ist, ob romantische Liebe und die bewusste Einstellung “Ich weiß, dass diese Frau nicht die eine und einzige ist” sich vereinbaren lassen. Falls nein, bleiben tatsächlich nur zwei Optionen: es handelt sich bei der Liebe um eine Illusion (einen physiologischen Wahnzustand) oder um irgendetwas reales, was sich aber nicht rational fassen lässt.

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#458 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Mo 8. Okt 2018, 21:43

Claymore hat geschrieben:bleiben tatsächlich nur zwei Optionen: es handelt sich bei der Liebe um eine Illusion (einen physiologischen Wahnzustand) oder um irgendetwas reales, was sich aber nicht rational fassen lässt.
So ist es. - WAS es ist, ist nicht falsifizierbar resp. nachweisbar, weil die jeweiligen Vorannahmen nicht falsifizierbar resp. nachweisbar sind. - Also Glaubenssache.

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#459 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Detlef » Di 9. Okt 2018, 08:30

Claymore hat geschrieben:Die interessante Frage ist, ob romantische Liebe und die bewusste Einstellung “Ich weiß, dass diese Frau nicht die eine und einzige ist” sich vereinbaren lassen.
Dein Vater hat dir bestimmt gesagt:"Du kannst nicht alle Frauen dieser Welt haben!!! ....Aber du solltest es wenigstens versucht haben! ;)
Claymore hat geschrieben:Falls nein, bleiben tatsächlich nur zwei Optionen: es handelt sich bei der Liebe um eine Illusion (einen physiologischen Wahnzustand) oder um irgendetwas reales, was sich aber nicht rational fassen lässt.
.
Closs hat geschrieben:So ist es. - WAS es ist, ist nicht falsifizierbar resp. nachweisbar, weil die jeweiligen Vorannahmen nicht falsifizierbar resp. nachweisbar sind. - Also Glaubenssache.
Wer das als "Glaubenssache" abtut, interessiert sich für diese Thematik wohl nicht wirklich. Es gibt genügend Forschungsergebnisse aus der Hirnforschung und bspw. soziobiologischen Theorien, demzufolge Frauen und Männer unterschiedliche Strategien bei der Partnerwahl verfolgen. Es gibt auch evolutionsbiologische Erklärungen (um hier mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen!). Die Suche nach "Traumfrau" od."-prinzchen" resp. Liebe basiert auf einem Mix aus angeborenen Vorlieben, individuellen Präferenzen und anerzogenen Idealen. "Glaubenssache"? - Bullshit!
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#460 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Di 9. Okt 2018, 08:41

Detlef hat geschrieben:Es gibt genügend Forschungsergebnisse aus der Hirnforschung und bspw. soziobiologischen Theorien, demzufolge Frauen und Männer unterschiedliche Strategien bei der Partnerwahl verfolgen. Es gibt auch evolutionsbiologische Erklärungen (um hier mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen!). Die Suche nach "Traumfrau" od."-prinzchen" resp. Liebe basiert auf einem Mix aus angeborenen Vorlieben, individuellen Präferenzen und anerzogenen Idealen.
Dass die Partnerwahl evolutionsbiologisch oder neurobiologisch begründbar ist, ist nicht in Zweifel gesetzt. - Hier war die Frage, ob "Liebe" zwischen Menschen kritisch-rational nachweisbar sein kann. - Wahrscheinlich ist die Antwort von Dir "Ja", weil Du (wie in der Wissenschaft üblich) "Liebe" dann so definierst, dass er tatsächlich kritisch-rational ist. - Aber das hat wiederum nichts mit "Liebe" in dem Sinne zu tun, wie ich es meine und vor allem, wie es biblisch gemeint ist.

Es ist immer wieder dasselbe: Es gibt zwei Karawanen (die kritisch-rationale und die geistige/geistliche) mit unterschiedlichen Begriffen und Definitionen, die in unterschiedliche Richtungen weiterziehen.

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