Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Scrypton
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#131 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Scrypton » Do 16. Feb 2017, 16:06

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Doch: Logik. Der Glaube an eine Welt, die sich selbst erschaffen hat, ist unplausibel.
Das kommt dabei doch ganz darauf an wie logisch die Prozesse (natürlichen Gesetzmäßigkeiten) sind die genau dazu führten.
Welche Prozesse kannst du auf deiner Seite anführen?
Dieselben.
Das ist mir zu flax.
Welche Prozesse genau kannst du denn anführen?

Mir sind keinerlei Prozesse bekannt, die aus dem Nichts vollständige und lebensfähige Lebewesen erzeugen. Dein Problem scheint zu sein, dass du deshalb keine Prozesse anführen kannst weil sich der Prozess der Schöpfung alleine im Schöpfungsmythos befindet, an den man glauben und den man behaupten kann.
Deshalb auch so unplausibel.

Roland hat geschrieben:Eine Welt mit "natürlichen Gesetzmäßigkeiten" also mit Naturkonstanten, die so fein abgestimmt sind, dass Leben möglich ist (winzigste Abweichungen würden es unmöglich machen), weist auf Intention hin
Das sehe ich nicht so.
Es weist eigentlich einzig darauf hin dass wir uns nur deshalb Gedanken darüber machen können weil sie so sind, wie sie nunmal sind. Du stellst indirekt aber vorausgreifend die Frage nach dem Warum/Weshalb und beantwortest diese Frage dann mit deinem Glaubensbild, obwohl die Frage nach dem Warum ebenso wenig zu beantworten ist wie dessen Antwort für die Evolutionsthematik notwendig wäre.

Wirklich NULL Hinweise gibt es für die doch etwas suspekte Annahme, es gäbe eine Intelligenz ohne ein neuronales Netzwerk (Gehirn) dazu. Hier fehlt jegliche Plausibilität, der wahre Gipfel der Irrationalität sozusagen.

Roland hat geschrieben:Musst du auch nicht. Es ist bei dir, wie auch bei mir, eine Frage des Glaubens.
Mein Glaube ist es also, nicht an deinen Gott zu glauben?

Roland hat geschrieben:Jesus Christus ist eine historische Gestalt
Wie viele andere Menschen auch. Die menschliche Geschichte ist groß und umfasst viele Persönlichkeiten doch war das hier nicht das Thema.

Roland hat geschrieben:die Bibel enthält eine Sammlung von Augenzeugenberichten über ihn
Du bezeichnest es als Augenzeugenberichte, ich bezeichne es als Sammlung von Mythen und Legenden denen du deinen Glauben schenkst.

Roland hat geschrieben:die auch außerbilbisch z.T. bestätigt werden.
Äh, das denke ich ebenfalls nicht nein.


Roland hat geschrieben:Jedenfalls, zu sagen es gebe keinen einzigen Hinweis auf die Existenz Gottes, wie Pluto das tut, ist falsch.
Denke ich auch nicht. Ich sehe keinen einzigen Hinweis auf die Existenz Gottes sondern nur deinen Wunsch, es würde solche geben.

Roland hat geschrieben:Wenn die Wissenschaft in der Frage nach dem Ursprung des Universums und des Menschen die Möglichkeit "Intelligenz" von vornherein ausschließt (methodischer Naturalismus), macht sie ihre Methode zum Maßstab dafür, was sein kann und was nicht. Und das ist dann Metaphysik, Ontologie.
Ist es deshalb nicht, weil die Wissenschaft aufgrund der Rationalität automatisch alles vorläufig ausschließt und sogar ausschließen muss für das es keinerlei Bestätigung gibt. Das betrifft ALLE Fragen und deshalb macht das den methodischen Naturalismus nicht automatisch zum onthologischen.

Dass sich eine Frage mit deiner persönlichen Glaubensfrage oder deinem Glauben überschneidet und dazu in Konfrontation steht ist jedenfalls kein Kriterium denn viele Menschen können alles mögliche glauben.

Roland hat geschrieben:Nein, die historischen Ereignisse über Jesus Christus sind uns in dieser Augenzeugenberichte-Sammlung überliefert
Nein, die ANGEBLICH historischen Ereignisse über Jesus Christus sind in Legendensammlungen überliefert die einige als tatsächlich geschehene und glaubhafte Augenzeugenberichte verstehen wollen. Nichts desto trotz ist es ein Zirkelschluss, wenn der Wahrheitsgehalt eines Textes mit dem gleichen Text referenziert und als Art Nachweis verwendet wird. Da hat Pluto vollkommen Recht.

Roland hat geschrieben:und dies ist auch außerbiblisch größtenteils bestätigt.
Außerbiblisch? Größtenteils?
Davon scheint die historische Forschung nichts zu wissen. Kannst du sie oder zumindest uns aufklären?

Außerbiblisch bestätigt ist doch über die angeblich historischen Ereignisse des Jesus gleich gar nichts.
https://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fe ... ret#Sueton

Roland hat geschrieben:Nee, nee: Stephen Hawking!
"The fine-tunings in the laws of nature can be explained by the existence of multiple universes." ("The Grand Design" S.165)
Doch doch: Dieses Buch IST nämlich Populärwissenschaft und nichts anderes. Janinas Aussage ist damit als völlig richtig zu werten während dein Einwand dazu zu verwerfen ist.

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#132 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Do 16. Feb 2017, 19:34

Roland hat geschrieben:eine Verabsolutierung des methodischen Naturalismus auch auf die Ursprungsfrage ist Weltanschauung.
Warum?
Kannst du mir eine bessere Methode zeigen, die der Wahrheitsfindung dient?

Roland hat geschrieben:Man kann in dieser Frage auch andere weltanschauliche Setzungen vornhemen und kommt dabei zu guten Ergebnissen.
Welche denn?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#133 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Janina » Do 16. Feb 2017, 19:49

Roland hat geschrieben:Nee, nee: Stephen Hawking!
"The fine-tunings in the laws of nature can be explained by the existence of multiple universes." ("The Grand Design" S.165)
Danke, wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Soviel Exegese solltest du beherrschen: Ein Multiversum wäre EINE Erklärung für das Feintunig der Naturkonstanten. Nicht die einzige.
Der Umkehrschluss ist verboten. Aus der Beobachtung von feingetunten Naturkonstanten folgt nicht die Existenz von Paralleluniversen, denn andere Modelle könnten ebenso dazu führen. Außerdem sind Paralleluniversen nur EINE Form von "multiple universes". Serielle Universen wären ebenso "multipel", ohne parallel zu sein. Außerdem ist immer noch nicht bekannt, ob die Feinabstimmung überhaupt eine Wahl hatte. Da ist es wie überall in der Wissenschaft: Bei Nebel nicht ins Blaue schießen.

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#134 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Do 16. Feb 2017, 19:58

Janina hat geschrieben:Außerdem ist immer noch nicht bekannt, ob die Feinabstimmung überhaupt eine Wahl hatte.
Zumal, wenn sie entscheidend anders wäre, es wahrscheinlich keine intelligenten Lebewesen gegeben, die solche Fragen stellen können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#135 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von SilverBullet » Do 16. Feb 2017, 22:22

Stromberg hat geschrieben:An Roland:
Wirklich NULL Hinweise gibt es für die doch etwas suspekte Annahme, es gäbe eine Intelligenz ohne ein neuronales Netzwerk (Gehirn) dazu. Hier fehlt jegliche Plausibilität, der wahre Gipfel der Irrationalität sozusagen.
Ich stimme zu, es gibt solche Hinweise nicht.
Allerdings sieht die Lage für die „Freunde des unsichtbaren Geistes(?)“ noch ein wenig schlimmer aus :-):
Das Gehirn ist letztlich „nur“ ein Zellhaufen, der eine ganz bestimmte Art von Funktion ausführen kann.
Frage: Wieso macht das dieser Zellhaufen eigentlich – kann man einfach ein Gehirn wachsen lassen und schon entsteht „Intelligenz“?

=> Nein, man benötigt einen Regelkreis, also eine Ausrichtung, an die sich die Aktivität der Gehirnzellen (durch Harmonisierung) angleichen können.
=> „Intelligenz“ gibt es (selbst bei Einsatz eines Gehirns), nur mit Körpersituationen/Körperzusammenhängen.

=> „Das Unsichtbare/Feinstoffliche“ ist ein reines Phantasie-Wunschgebäude, das sich durch nichts vom „2m grossen unsichtbaren Hässchen – Freund Harvey“ unterscheidet.
=> „Innerhalb“ des menschlichen „Bewusstseins“/“Mentalen“ geht es von A bis Z um Körperzusammenhänge.
=> Ein Mensch kann noch so abstrakt denken, er verwaltet jede Zusammenhangsmenge als eine Art „Gegenüber-Objekt“ -> „Bedeutung“.
=> Über die Zeit hinweg ergeben sich Änderungen in den Zusammenhangsmengen (Verläufe), d.h. die „Gegenüber-Objekte“ werden als „irgendwie existierend“ verstanden -> „Erleben“.
=> Dieses „Verhalten“ ist kein Zufall -> es basiert auf den Zusammenhängen von Körper-/Weltsituationen.

Ohne Körper geht rein gar nichts.
Wie schön, dass unser Ururur..opa schon ganz fleissig mit dem kleinen Körperchen gearbeitet hat :-)

(er hätte bestimmt mit offenem Mund dagestanden, wenn er gewusst hätte, dass seine Aktivitäten einmal, in einer eigenartigen Abzweigung, zu „Religions- und Philosophiephantasien“ führen werden :-))

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#136 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Roland » Fr 17. Feb 2017, 10:18

Morgen zusammen!

Zeus hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:die Bibel enthält eine Sammlung von Augenzeugenberichten über ihn,
Das ist ein Irrtum.
Sicher nicht!

Johannes: "Das da von Anfang war, das wir gehört haben, das wir gesehen haben mit unseren Augen, das wir beschaut haben und unseren Hände betastet haben, vom Wort des Lebens und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, welches war bei dem Vater und ist uns erschienen: was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, auf daß ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsre Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.
1.Joh.1,1-3

Johannes und Petrus: "Wir können's ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben."
Apg.4,20

Petrus: "Denn wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kundgetan haben die Kraft und Zukunft unsers HERRN Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen…" 2.Petrus 1,16

Paulus bezeugt vom Auferstandenen: "…dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, deren noch viele leben, etliche aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Am letzten ist er auch von mir, einer unzeitigen Geburt gesehen worden."
1.Kor.15, 4-8

Der Arzt Lukas hat die Berichte "mit Fleiß erkundet", von denen, die alles "von Anfang selbst gesehen" haben. Also er hat Augenzeugenberichte gesammelt und "in guter Ordnung" niedergeschrieben.
siehe Lk.1,1-4

Also Augenzeugenberichte!

Stromberg hat geschrieben: Welchen Prozess genau kannst du denn anführen?
Wenn Gott am Anfang die Welt in einem einmaligen Schöpfungsakt erschaffen hat, dann ist dieser Prozess natürlich nicht wissenschaftlich untersuchbar oder beobachtbar, sondern er muss sich an den Wirkungen als plausibel erweisen. Tut er auch.

Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Eine Welt mit "natürlichen Gesetzmäßigkeiten" also mit Naturkonstanten, die so fein abgestimmt sind, dass Leben möglich ist (winzigste Abweichungen würden es unmöglich machen), weist auf Intention hin
Das sehe ich nicht so. Es weist eigentlich einzig darauf hin dass wir uns nur deshalb Gedanken darüber machen können, weil sie so sind, wie sie nunmal sind.
Das greift zu kurz. Du kennst ja vielleicht das Beispiel von dem Erschießungskommando, das komplett vorbeischießt. Der Delinquent könnte hier auch schulterzuckend sagen: hätte einer getroffen, würde ich mir jetzt keine Gedanken drüber machen können. Es ist eben so, wie es ist. Trotzdem bleibt aber die Frage, warum alle vorbeigeschossen haben offen.

Stromberg hat geschrieben: Wirklich NULL Hinweise gibt es für die doch etwas suspekte Annahme, es gäbe eine Intelligenz ohne ein neuronales Netzwerk (Gehirn) dazu. Hier fehlt jegliche Plausibilität, der wahre Gipfel der Irrationalität sozusagen.
Die Natur insgesamt steckt voller Intelligenz die nicht an Gehirne gebunden ist.
H.v. Ditfurth hat das mal anhand der indischen Seidenspinnerraupe deutlich gemacht, die aus Blättern Schutzhüllen präpariert und so die in der Zukunft liegende Schutzbedürftigkeit der bewegungslosen Puppe vorwegnimmt und außerdem weitere Schutzhüllen als "Atrappen" neben die eigene Position hängt und so das Verhalten von Fressfeinen wie Vöglen berücksichtigt, speziell die Bedingungen unter denen Vögel lernen und Erfahrungen machen. Die praktisch hirnlose Raupe ist selbst ganz sicher nicht intelligent. Sie hat sich diese intelligente Lösung nicht erdacht. Menschliche Gehirne haben das auch nicht getan.

Geist und Verstand existieren also unabhängig von Gehirnen.

Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Musst du auch nicht. Es ist bei dir, wie auch bei mir, eine Frage des Glaubens.
Mein Glaube ist also, nicht an deinen Gott zu glauben?
Es ging um die Frage, ob sich Gott in der Gestalt des Jesus von Nazareth offenbart hat. Das ist in der Tat eine Frage des Glaubens. Für uns beide.

Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Jesus Christus ist eine historische Gestalt
Wie viele andere Menschen auch. Die menschliche Geschichte ist groß und umfasst viele Persönlichkeiten doch das war hier nicht das Thema.
Du hast bezweifelt, dass sich Gott offenbart hat und das ist ein Teil einer Antwort exakt zu diesem Thema.

Stromberg hat geschrieben:Du bezeichnest es als Augenzeugenberichte, ich bezeichne es als Sammlung von Mythen und Legenden denen du deinen Glauben schenkst.
Darfst du ja. Trotzdem handelt es sich um datierbare, geschichtliche Ereignisse, die auch außerbiblisch bestätigt werden und eben keine Mythen.

Stromberg hat geschrieben:Ich sehe keinen einzigen Hinweis auf die Existenz Gottes…
Tja, das ist auch eine Frage ob man sehen will oder nicht… Tut mir leid für dich!

Stromberg hat geschrieben:Ist es deshalb nicht, weil die Wissenschaft aufgrund der Rationalität automatisch alles vorläufig ausschließt sogar ausschließen muss für das es keinerlei Bestätigung gibt.
Es gibt auch keine Bestätigung für eine Welt, die sich wie ein Supermünchhausen nicht nur am eigenen Schopf aus dem Urschlamm gezogen, sondern zuvor auch noch selbst in Existenz gebracht hat. Der Naturalismus ist auch nur eine Weltanschauung und in der Ursprungsfrage kann man nur Vermutungen anstellen.

Stromberg hat geschrieben:…die ANGEBLICH historischen Ereignisse über Jesus Christus sind in der Legendensammlung überliefert…
Das hatten wir schon. Siehe oben.

Stromberg hat geschrieben:Nichts desto trotz ist es ein Zirkelschluss, wenn der Wahrheitsgehalt eines Textes mit dem gleichen Text referenziert und als Art Nachweis verwendet wird.
Das habe ich nirgends getan. Ich habe bezügl. der Frage ob es einen Gott gibt, auf die im NT gesammelten historischen Überlieferungen verwiesen. Den Wahrheitsgehalt dieser Texte kann man auch außerbiblisch belegen, dazu komme ich im Folgenden.

Stromberg hat geschrieben:Außerbiblisch? Größtenteils?
Davon scheint die historische Forschung nichts zu wissen. Kannst du sie oder zumindest uns aufklären?

Außerbiblisch bestätigt ist doch über die angeblich historischen Ereignisse des Jesus gleich gar nichts.
https://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fe ... on_Nazaret
Das kommt davon, wenn man nur die ersten beiden Sätze eines Wikipedia-Artikels liest. Im Folgenden werden die außerbiblische Zeugnisse dann genannt und am Schluss des Artikels werden Theißen/Merz zitiert und es heißt als Fazit:
„Die Zufälligkeit der geschichtlichen Quellen macht uns gewiss, dass wir mit einer historischen Gestalt Kontakt aufnehmen und nicht nur mit der Phantasie früherer Zeiten.“
Die meisten heutigen Historiker und Neutestamentler halten Jesu Existenz für gesichert, vor allem weil sie größere Anteile der urchristlichen Evangelien auch unabhängig von der Bewertung außerchristlicher Erwähnungen Jesu als historisch zuverlässig beurteilen.

Also von "gleich gar nichts" kann überhaupt nicht die Rede sein…
Es ist vielmehr so, dass man große Teile des Lebens Jesu von Nazaret allein aus nichtchristlichen, antiken Quellen rekonstruieren könnte. Interessant dazu auch dieser Artikel im Professorenforum.

Stromberg hat geschrieben:Dieses Buch IST nämlich populärwissenschaftlich und nichts anderes.
Janina sprach von populärwissenschaftlichen Zeitungen mit Auflagenwettbewerb.
Ist schon ein kleiner Unterschied wenn sich Stephen Hawking persönlich in einem Buch äußert.
Aber egal, für das finetuning des Universums gibt es, populärwissenschaftlich hin oder her, nicht viel mehr Erklärungen als Multiversen oder Schöpfung.
Übrigens, Stromberg, bist du Darkside?

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Nee, nee: Stephen Hawking!
"The fine-tunings in the laws of nature can be explained by the existence of multiple universes." ("The Grand Design" S.165)
Danke, wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Soviel Exegese solltest du beherrschen: Ein Multiversum wäre EINE Erklärung für das Feintunig der Naturkonstanten. Nicht die einzige.
Genau, da wäre noch Intelligenz als Ursache…
Das schließt die Christin Janina aber aus, kommt jedenfalls in deinen Ausführungen nicht vor. Du bist mir ein Rätsel.

SiverBullet hat geschrieben: Das Gehirn ist letztlich „nur“ ein Zellhaufen, der eine ganz bestimmte Art von Funktion ausführen kann.
Dazu nochmal H. v. Ditfurth:
Von der räumlich-materiellen Dimension führt kein Weg zum Verständnis des Seelischen. Selbst uthopische Fortschritte naturwissenschaftlicher Forschungen werden daran niemals etwas ändern können. Bloch hat es mit seinem Gedankenexperiment ein für allemal vor Augen geführt: Auch wenn wir unser Gehirn wie eine Gedankenwerkstatt höchst persönlich zu inspizieren in der Lage wären, wenn wir den Funktionszustand aller für seine Tätigkeit maßgeblichen Elemente bis hinunter zum letzten Molekül besichtigen und zur Kenntnis nehmen könnten, selbst dann wären wir dem Geheimnis des Bewusstseins keinen einzigen Schritt näher gekommen.
"Wir sind nicht nur von dieser Welt" S.272/73

Gruß Roland
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#137 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Fr 17. Feb 2017, 10:45

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:die Bibel enthält eine Sammlung von Augenzeugenberichten über ihn,
Das ist ein Irrtum.
Sicher nicht!
Irrtum, Roland!
Die Bibel ist ein Artefakt der ersten Gläubigen.

Roland hat geschrieben:Johannes: "Das da von Anfang war, das wir gehört haben, das wir gesehen haben mit unseren Augen, das wir beschaut haben und unseren Hände betastet haben, vom Wort des Lebens und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, welches war bei dem Vater und ist uns erschienen: was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, auf daß ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsre Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.
1.Joh.1,1-3

Johannes und Petrus: "Wir können's ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben."
Apg.4,20

Petrus: "Denn wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kundgetan haben die Kraft und Zukunft unsers HERRN Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen…" 2.Petrus 1,16

Paulus bezeugt vom Auferstandenen: "…dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, deren noch viele leben, etliche aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Am letzten ist er auch von mir, einer unzeitigen Geburt gesehen worden."
1.Kor.15, 4-8

Der Arzt Lukas hat die Berichte "mit Fleiß erkundet", von denen, die alles "von Anfang selbst gesehen" haben. Also er hat Augenzeugenberichte gesammelt und "in guter Ordnung" niedergeschrieben.
siehe Lk.1,1-4
Glaubst du im Ernst, dass die Menschen vor 2000 Jahren besser Bescheid wussten als heute? :roll:

Roland hat geschrieben:Also Augenzeugenberichte!
Das wird nicht wahrer, auch wenn du es wiederholst.

Roland hat geschrieben:Wenn Gott am Anfang die Welt in einem einmaligen Schöpfungsakt erschaffen hat, dann ist dieser Prozess natürlich nicht wissenschaftlich untersuchbar oder beobachtbar, sondern er muss sich an den Wirkungen als plausibel erweisen. Tut er auch.
Warum eigentlich dieses "Versteckspiel"?

Roland hat geschrieben:Die Natur insgesamt steckt voller Intelligenz die nicht an Gehirne gebunden ist.
Irrtum. Das ist ein sinnloser und unnötiger Anthropomorphismus. Natur selbst ist nichte lebendig, und hat keine Intelligenz.

Roland hat geschrieben:Geist und Verstand existieren also unabhängig von Gehirnen.
Das ist eine falsche Schlussfolgerung. Bloß weil ein Schmetterling Intentionalität aufweist, ist das noch lange keine Intelligenz. Auch Grabwespen (Sphex ichneumoneus) weisen scheinbare Intelligenz auf:
  • "Wenn die Zeit der Eiablage kommt, gräbt die Grabwespe Sphex eine Höhle und sucht dann eine Grille, die sie mit ihrem Stich lähmt. Sie zieht die Grille in die Höhle, legt ihre Eier daneben, schließt die Höhle von außen und fliegt davon. Einige Zeit später schlüpfen die Wespenlarven, und ernähren sich von der gelähmten Grille, die ihre Mutter ihnen zurückgelassen hat. Dies alles erweckt den Eindruck, als handle die Sphex vernünftig und zielgerichtet.

    Doch folgendes Experiment lässt Zweifel daran aufkommen. Normalerweise geht die Sphex so vor: Nachdem sie die Grille gelähmt hat, bringt sie sie vor die Höhle, lässt sie dort liegen, kriecht in die Höhle und überprüft, ob alles in Ordnung ist, und zieht die Grille erst dann in die Höhle hinein. Wenn man nun, während die Grabwespe in der Höhle ist, die Grille nimmt und einige Zentimeter entfernt hinlegt, wiederholt sich das Spiel: Die Sphex bringt die Grille vor die Höhle, lässt sie dort liegen, kriecht in die Höhle, kontrolliert ob alles in Ordnung ist, usw. Dies kann man beliebig oft wiederholen: das Verhalten der Sphex bleibt immer dasselbe."
    (Daniel Dennett 1984)

Roland hat geschrieben:Tja, das ist auch eine Frage ob man sehen will oder nicht… Tut mir leid für dich!
Nein. Es ist keine Frage des Wollens.
Was mich an dieser Behauptung stört, ist, dass Glaubende versuchen sich auf eine höhere moralische Ebene zu hieven, die ich als Atheist nicht erreichen kann.
Diesen Unsinn hat schon der große persische Dichter, Omar Khayam [1048 - 1123] vor fast 1000 Jahren als Blödsinn entlarvt...
  • Glaubt ihr, dass Menschen wie ihr es seid
    mit den Gedanken einer Made
    von Gott erhielten eine besond're Gabe
    die mir verwehrt? — In dem Gedanken bleibt!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#138 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Roland » Fr 17. Feb 2017, 11:37

Pluto hat geschrieben: Glaubst du im Ernst, dass die Menschen vor 2000 Jahren besser Bescheid wussten als heute?
Versteh ich nicht. Es geht darum, dass da Leute, die die Dinge selbst gesehen haben, diese aufgeschrieben, oder Berichte von anderen Augenzeugen gesammelt und aufgeschrieben haben.
Du darfst diese Berichte ja abstreiten und bezweifeln, das steht dir frei. Das ändert aber nichts daran, dass es sich um Augenzeugenberichte handelt.

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Wenn Gott am Anfang die Welt in einem einmaligen Schöpfungsakt erschaffen hat, dann ist dieser Prozess natürlich nicht wissenschaftlich untersuchbar oder beobachtbar, sondern er muss sich an den Wirkungen als plausibel erweisen. Tut er auch.
Warum eigentlich dieses "Versteckspiel"?
Wenn Gott mit Macht für alle direkt sichtbar wäre, dann hätten wir doch gar nichts zu diskutieren, Pluto! :-) Langweilig, oder? Gott lässt und die Willensfreiheit ihn abzulehnen oder ihn zu suchen.

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die Natur insgesamt steckt voller Intelligenz die nicht an Gehirne gebunden ist.
Irrtum. Das ist ein sinnloser und unnötiger Anthropomorphismus. Natur selbst ist nichte lebendig, und hat keine Intelligenz.
Natur ist nicht lebendig? Das ist genauso falsch, wie dass in ihr keine Intelligenz sichtbar wird.
Das Beispiel von Dennet zeigt nur, dass die Wespe selbst nicht intelligent ist, ebensowenig, wie die praktisch hirnlose Raupe. Trotzdem ist ihr Tarnmechanismus eindeutig intelligent und vorausschauend. Überall in der Natur begegnet uns Teleologie, Zweckmäßigkeit und Intelligenz ohne Gehirne. Der ganze Bereich der Bionik schaut sich intelligente Lösungen aus der Natur ab und verwendet sie für ihre zweckorintierten technischen Gestaltungen.

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Tja, das ist auch eine Frage ob man sehen will oder nicht… Tut mir leid für dich!
Nein. Es ist keine Frage des Wollens.
Was mich an dieser Behauptung stört, ist, dass Glaubende versuchen sich auf eine höhere moralische Ebene zu hieven, die ich als Atheist nicht erreichen kann.
Irgendwie widersinnig. Wenn ich sage, es sei eine Frage des Wollens, dann bedeutet das doch gerade, dass du es erreichen kannst.
Gott ist nur ein Gebet weit entfernt und wer ihn von Herzen sucht, von dem lässt er sich finden.
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#139 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Janina » Fr 17. Feb 2017, 12:27

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Dieses Buch IST nämlich populärwissenschaftlich und nichts anderes.
Janina sprach von populärwissenschaftlichen Zeitungen mit Auflagenwettbewerb.
Ist schon ein kleiner Unterschied wenn sich Stephen Hawking persönlich in einem Buch äußert.
Nein. Hawking hat in dem Buch auch wilde Spekulationen rausgehauen, die er inzwischen wieder revidiert hat.

Roland hat geschrieben:Genau, da wäre noch Intelligenz als Ursache…
Das schließt die Christin Janina aber aus, kommt jedenfalls in deinen Ausführungen nicht vor.
Zwischen Ausschließen und nicht erwähnen besteht der große Unterschied von Schwafeln und fundierter Erwägung.

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#140 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Zeus » Fr 17. Feb 2017, 12:31

Roland hat geschrieben:Morgen zusammen!

Zeus hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:die Bibel enthält eine Sammlung von Augenzeugenberichten über ihn,
Das ist ein Irrtum.
Sicher nicht!

Johannes: "Das da von Anfang war, das wir gehört haben, das wir gesehen haben mit unseren Augen, das wir beschaut haben und unseren Hände betastet haben, vom Wort des Lebens und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, welches war bei dem Vater und ist uns erschienen: was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, auf daß ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsre Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.
1.Joh.1,1-3

Johannes und Petrus: "Wir können's ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben."
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Petrus: "Denn wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kundgetan haben die Kraft und Zukunft unsers HERRN Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen…" 2.Petrus 1,16

Paulus bezeugt vom Auferstandenen: "…dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, deren noch viele leben, etliche aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Am letzten ist er auch von mir, einer unzeitigen Geburt gesehen worden."
1.Kor.15, 4-8

Der Arzt Lukas hat die Berichte "mit Fleiß erkundet", von denen, die alles "von Anfang selbst gesehen" haben. Also er hat Augenzeugenberichte gesammelt und "in guter Ordnung" niedergeschrieben.
siehe Lk.1,1-4

Also Augenzeugenberichte!
Nein, denn die vier Evangelien wurden NICHT von den gleichnamigen Aposteln geschrieben. Alle Information in den Evangelien ist bestenfalls aus dritter Hand oder nur vom Hörensagen.
Auch Paulus hat Jesus nie selbst getroffen.
Nur Petrus, der sich übrigens mit Paulus gestritten hat, kannte Jesus persönlich.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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