Der Evolutionsirrtum

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
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Flavius
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#1861 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Flavius » Mi 15. Jun 2016, 09:54

Ja natürlich ist das richtig (und auch wichtig).
- Der Mensch legt aber im Gunde genommen Dinge, die er beobachtet, erlebt oder erfährt für seine Begriffswelt als real oder als Tatsache fest. Da steckt also eine Menge "Übereinkunft der Deutung von Beobachtungen" drin.. Aus einer anderen Welt heraus sind dann viele der Dinge doch anders. -- Nehme ein Teich oder Aquarium voller Fische: Für die sind deren Umgebung (auch das Wasser,) große oder wichtige Realität. Der Fisch nimmt dafür die Luft darüber kaum war .. Einem Vogel, der gerade über das Becken fliegt, geht es genau umgekehrt. Er sieht das Wasser nicht bzw. nur die Oberfläche davon- (interessiert sich vornehmlich für die Fische.)
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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Flavius
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#1862 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Flavius » Mo 20. Jun 2016, 18:22

Anton B. hat geschrieben:
Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, den "wahren" Ursprung zu erklären. Und eine solche Abgrenzung, eine Beschränkung des eigenen Anspruches, ist doch das beste Antidot gegen Ideologie.

Das ist interessant. Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, den "wahren" Ursprung zu erklären. Sie beschränkt sich in der Ursprungs-Frage auf den Naturalismus.
.
Darf ich die "einfache" Frage stellen. Warum leben wir denn ?
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

Anton B.
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#1863 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Anton B. » Mo 20. Jun 2016, 18:59

Flavius hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:
Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, den "wahren" Ursprung zu erklären. Und eine solche Abgrenzung, eine Beschränkung des eigenen Anspruches, ist doch das beste Antidot gegen Ideologie.

Das ist interessant. Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, den "wahren" Ursprung zu erklären. Sie beschränkt sich in der Ursprungs-Frage auf den Naturalismus.
.
Darf ich die "einfache" Frage stellen. Warum leben wir denn ?
Hmmm ...

Richtig zitiert sieht die Diskussion, auf die Du Dich beziehst, so aus:

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, den "wahren" Ursprung zu erklären. Und eine solche Abgrenzung, eine Beschränkung des eigenen Anspruches, ist doch das beste Antidot gegen Ideologie.
Das ist interessant. Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, den "wahren" Ursprung zu erklären. Sie beschränkt sich in der Ursprungsfrage auf den Naturalismus.
Trotzdem nehme ich an, Du sprichst mich mit der Frage an.

Nun ist -- zumindest wenn Du eine wissenschaftliche Antwort haben möchtest -- Deine Frage alles andere als eine "einfache" Frage. Je nachdem, wie Du sie gemeint hast, also wie "Warum" gemeint ist, adressiert sich die Frage auch gar nicht an "Wissenschaft". Es ist vielleicht blöde, aber kannst Du Frage nach dem "Warum" weiter präzisieren? Ist es die Frage nach dem physikalischen, chemischen, biologischen "Zweck" des Lebens überhaupt oder uns Menschen? Soll beantwortet werden wie die Möglichkeit der Existenz von Leben durch "Naturgesetze" begründet ist?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#1864 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Janina » Di 21. Jun 2016, 09:23

Flavius hat geschrieben:
Anton B hat geschrieben:Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, den "wahren" Ursprung zu erklären. Sie beschränkt sich in der Ursprungs-Frage auf den Naturalismus.
Darf ich die "einfache" Frage stellen. Warum leben wir denn ?
Kommt drauf an, auf welcher Ebene du die Frage gemeint hast.
"wir" als Person auf individueller Ebene? - Weil du noch nicht gestorben bist
Auf wirtschaftlicher Ebene - Weil die Versorgung unserer Lebensgrundlagen gesichert ist.
Auf Ursachenebene - Weil deine Eltern sich ganz doll lieb hatten, und dann kam das mit den Bienchen und den Blümchen.
"wir" als Spezies? - Weil wir unsere Vermehrungsrate immer ausreichend hoch halten konnten.
"wir" als Zoon? - Weil es geht. Irgendwann landet man halt immer beim anthropischen Prinzip.
Zuletzt geändert von Janina am Di 21. Jun 2016, 11:15, insgesamt 1-mal geändert.

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#1865 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Flavius » Di 21. Jun 2016, 09:49

="AntonB" => Nun ist -- zumindest wenn Du eine wissenschaftliche Antwort haben möchtest -- Deine Frage alles andere als eine "einfache" Frage. Je nachdem, wie Du sie gemeint hast, also wie "Warum" gemeint ist, adressiert sich die Frage auch gar nicht an "Wissenschaft". Es ist vielleicht blöde, aber kannst Du Frage nach dem "Warum" weiter präzisieren? Ist es die Frage nach dem physikalischen, chemischen, biologischen "Zweck" des Lebens überhaupt oder uns Menschen? Soll beantwortet werden wie die Möglichkeit der Existenz von Leben durch "Naturgesetze" begründet ist?

Ich habe bewusst das sehr vage gewählt, um mal abzuwarten Wie das "Warum" aufgegriffen wird.

Nein, sicher keine "einfache" Frage ! und vielschichtig.

Ich will/ wollte -im Moment zumindest mal- keine schnellen Antworten geben. (Habe vielleicht selbst zu wenige).

Dachte daraus könnte sich aber eine interessante Diskussion entwickeln.
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#1866 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Flavius » Di 21. Jun 2016, 09:54

="Janina" .. Kommt drauf an, auf welcher Ebene du die Frage gemeint hast."/quote] .
Janina = Auf Ursachenebene? - Weil deine Eltern sich ganz doll lieb hatten, und dann kam das mit den Bienchen und den Blümchen. und/oder wir" als Spezies? - Weil wir unsere Vermehrungsrate immer ausreichend hoch halten konnten.
wir" als Zoon? - Weil es geht. Irgendwann landet man halt immer beim anthropischen Prinzip.
... .. Janina" = > "wir" als Person auf individueller Ebene? - Weil du noch nicht gestorben bist. ..

Das versteh ich nicht ganz, ich meinte erstmal "Wir als Menschen". (Die aber keine wirkliche Einheit darstellen). Es gibt Tausende von sehr verschiiiiedenen Welten in denen" wir Menschen" leben).
UND :
Es gibt auch Dinge neben Vermehrung (Sex) und ausuferndem, grosstmöglichstKonsum, der doch nie ganz befriedigenden kann. Und neben Fussball, allabendlicher Nervenkitzel u. Lustgewinnen vor der zum Teil den "Bedürfnissen der Bevölkerung!!" (Ha) folgenden "Verblödungs-Kiste". Auch wenn manche - das Fernsehen ist da eben auch recht gut dabei - einem vorgaukeln wollen, das seien die Haupt-Inhalte des Leben ...

(Es gilt natürlich/grundsätzlich: Jedem das Seine, solange er keinem anderem damit schadet.)
Wo bleibt aber dabei wirkliche Zufriedenheit (Glück und Freude) ? Das Wohl der Gesellschaft ?
Janina: ... Auf wirtschaftlicher Ebene - Weil die Versorgung unserer Lebensgrundlagen gesichert ist ?....
-- Sind wir nicht vielleicht Sklaven unserer Besitztümer u. Status geworden ?? Oder/und unserer (Neu-)Gier nach immer mehr ? Besorgt bemühen wir uns um Anerkennung, den Erhalt und die Vermehrung unserer Statús-Symbole. Da steckt noch noch viel kindliches Verhalten (.Evolutionäres) mit drin.
-- Wohin führt uns denn "immer schneller, weiter, größer, höher" letztlich?
Zuletzt geändert von Flavius am Di 21. Jun 2016, 10:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Roland
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#1867 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Roland » Di 21. Jun 2016, 10:35

Flavius hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, den "wahren" Ursprung zu erklären. Und eine solche Abgrenzung, eine Beschränkung des eigenen Anspruches, ist doch das beste Antidot gegen Ideologie.
Das ist interessant. Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, den "wahren" Ursprung zu erklären. Sie beschränkt sich in der Ursprungsfrage auf den Naturalismus.
Darf ich die "einfache" Frage stellen. Warum leben wir denn ?

Wenn man die Frage "Warum leben wir denn?" in Zusammenhang mit meiner Antwort auf Anton sieht, kann man sie vielleicht so interpretieren: Wenn die Wissenschaft in der Frage nach unserem Ursprung nicht dem Ziel einer "Annäherung an die Wahrheit" dient sondern dem Ziel den Naturalismus zu befördern, was soll das Ganze dann eigentlich?

Denn vom Naturalismus zum Nihilismus, der völligen Sinnlosigkeit, das ist nur ein kleiner Schritt.


Gruß Roland
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
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#1868 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Bastler » Di 21. Jun 2016, 10:57

Aus dem Naturalismus selbst kann man keine Werte ableiten.
Aber da die Naturalisten zugleich Menschen sind, werden in jede naturalistische Aussage immer schon Werte importiert.

Der Naturalismus fördert somit den Nihilismus genau dann, wenn Naturalisten nicht auf ihre Werte reflektieren sondern dem sogenannten "naturalistischen Fehlschluss" erliegen: Dass aus dem (wissenschaftlich erkennbaren) Sein ein Sollen folge.

Echter Nihilismus ist nur äußerst schwer zu verwirklichen. Deswegen unterliegen die Naturalistischen Fehlschließer oft dem Irrtum, dass die Ergebnisse der Naturerforschung ihre Werte beweisen. In Wirklichkeit sieht das aber nur so aus, weil sie ihre Werte bereits in die Erforschung importiert haben.

Auf diese Weise kann man zum Beispiel der Meinung sein, die heutige Naturwissenschaft beweise die Menschenwürde und fordere deren Beachtung. Zur Begründung dieser Behauptung kann man ganze Gedankengebäude voll strahlender Kohärenz erbauen. Es stimmt trotzdem nicht. Es stimmt ebenso wenig, wie dass die Wissenschaft beweise, dass man "unwertes Leben" vernichten solle.

Klick mich zu weiteren Informationen über den naturalistischen Fehlschluss

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#1869 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Pluto » Di 21. Jun 2016, 11:03

Roland hat geschrieben:Wenn die Wissenschaft in der Frage nach unserem Ursprung nicht dem Ziel einer "Annäherung an die Wahrheit" dient sondern dem Ziel den Naturalismus zu befördern, was soll das Ganze dann eigentlich?
Ja WENN.... Aber dieses "Wenn" glaube ich dir nicht, es sei denn du kannst es rational begründen.

Ist aber nicht so, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach, so wie es der "Altmeister" Karl Popper schrieb:
"Das Ziel der Wissenschaft ist ... die Wahrheit: Wissenschaft ist Wahrheitssuche.
Und wenn wir auch nie wissen können, ob wir dieses Ziel erreicht haben, so können wir dennoch gute Gründe für die Vermutung haben, daß wir unserem Ziel, der Wahrheit, nähergekommen sind".
Quelle: Karl R. Popper, "Auf der Suche nach einer besseren Welt" (München 1984) S. 51f.

Roland hat geschrieben:Denn vom Naturalismus zum Nihilismus, der völligen Sinnlosigkeit, das ist nur ein kleiner Schritt.
Diese Meinung kannst du uns sicher auch begründen.
Für mich war die Abkehr von Gott wie die Befreiung von einer großen Last von Halbwahrheiten. So etwa wie es Johnny Nash in den 60-er Jahren besang...
I can see clearly now, the rain is gone
I can see all obstacles in my way
Gone are the dark clouds that had me blind...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1870 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Bastler » Di 21. Jun 2016, 11:18

Popper machte sich auch gerne mal Illusionen, wenn er meint, dass das Ziel der Wissenschaft einfach Wahrheit sei.

Wissenschaft wird aus noch ganz anderen Zielen betrieben. Kommerzielle Ziele, Machtziele, Leidminderungsziele, Selbstrechtfertigungsziele ...

Interessant ist dabei, dass das Ziel der Wahrheitssuche eben immer begleitet wird von anderen Zielen. Und wer das nicht akzeptiert, hat normalerweise sehr nicht-wissenschaftliche Gründe, dies nicht zu erkennen.

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