Gott würfelt nicht - [Einstein]

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PeB
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#191 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von PeB » Mo 3. Dez 2018, 12:17

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 11:51
Diese Betriebsblindheit sehe ich teilweise auch (oder habe es schon als Student gesehen), es sei denn ein Professor kann es sich gemütlich machen und hat Zeit, um über den Tellerrand zu schauen. Das ist in der Regel aber nicht der Fall, weil er auch die Kohle heranschaffen muss, damit sein Fachbereich weiter läuft, sprich Drittmittel aus der Industrie. Und das ist das Ende der unabhängigen Grundlagenforschung, jedenfalls in Deutschland. Das wird sich noch übelst rächen.
Sehe ich genauso. Unser Prof und Instiitutsleiter hat sich aus eben diesem Grund immer geweigert, Sponsorengelder aus der Wirtschaft anzunehmen. Die Folge davon war, dass wir zwar nur kleine, aber dafür unabhängige Projekte realisieren konnten. Nach meinem Dafürhalten haben wir innerhalb eines bescheidenen Rahmens dabei gute Forschung abgeliefert. An diesem Punkt folgt das nächste Problem: wenn man auch keinen Sponsor für die Publikation hat, liegen Forschungsergebnisse zunächst auf dem Eis.
Ander siehst es beispielsweise beim Troja-Projekt aus. Diese wird (oder wurde? Ich bin nicht mehr up to date) ausgiebig von Mercedes gesponsert.
https://www.umweltdialog.de/de/politik/ ... 21_740.php
Das hat einerseits den positiven Effekt, dass nahezu alle Wünsche erfüllbar sind, setzt aber andererseits die Forschenden unter Druck, alljährlich druckreife Schlagzeilen zu generieren. Das kann - muss aber nicht - schädlich für die Forschung sein, weil es zu Schnellschüssen verleitet.
Aus eigener Anschauung weiß ich, dass es schwer ist, eine formulierte These wieder aus der Diskussion zu entfernen, auch wenn sie sich als falsch herausgestellt hat.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 11:51
So ist es, die Anonymität macht einem zum Feigling. Vielleicht sollte man sich auf gewisse Konventionen einigen. Z.B. eine Ausstiegsklausel aus einem Thema, wenn es nicht weiter geht, aus welchen Gründen auch immer.
"Hoecker, Sie sind raus!" :lol:

ThomasM
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#192 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von ThomasM » Mo 3. Dez 2018, 12:33

jose77 hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 11:56
Nicht aufgeben. :!:
Ich habe dir ja ein Ergebnis in einigen Jahren versprochen. Aber nur, wenn du deine Quote von einer Millionen Klone pro Minute einhälst.
Ist das mathematisch wissenschaftlich belegt, oder einfach so dahergesagt?
Weisst du, wenn es so wäre hätte ich nichts verloren :mrgreen:
Mathematisch, abstrakt ist das belegt.
Die Vorgehensweise (Mutation und Selektion) ist mathematisch ein sogenannter Random Walk. Es ist belegt, dass dieser am effektivsten ein komplexes Lösungsgebiet durchsucht. Effektiver als viele direkte Lösungsversuche.

Das ist natürlich abstrakt, d.h. dein konkretes Genom und das Zielgenom ist nicht konkret untersucht. Daher ist es nicht bekannt, welche Schritte nötig sind, um dir Flügel wachsen zu lassen. Deshalb ja auch die Random Walk Methode, die dieses Wissen nicht erfordert.
Und die Millionen Klone pro Minute sind nötig, um nicht Jahrhunderttausende warten zu müssen. Solange bekommen wir kein Klon Experiment finanziert.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

PeB
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#193 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von PeB » Mo 3. Dez 2018, 12:34

ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 12:33
Mathematisch, abstrakt ist das belegt.
Es ist vor allem eine statistische Größe.

jose77
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#194 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von jose77 » Mo 3. Dez 2018, 12:57

ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 12:33
jose77 hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 11:56
Nicht aufgeben. :!:
Ich habe dir ja ein Ergebnis in einigen Jahren versprochen. Aber nur, wenn du deine Quote von einer Millionen Klone pro Minute einhälst.
Ist das mathematisch wissenschaftlich belegt, oder einfach so dahergesagt?
Weisst du, wenn es so wäre hätte ich nichts verloren :mrgreen:
Mathematisch, abstrakt ist das belegt.
Die Vorgehensweise (Mutation und Selektion) ist mathematisch ein sogenannter Random Walk. Es ist belegt, dass dieser am effektivsten ein komplexes Lösungsgebiet durchsucht. Effektiver als viele direkte Lösungsversuche.

Das ist natürlich abstrakt, d.h. dein konkretes Genom und das Zielgenom ist nicht konkret untersucht. Daher ist es nicht bekannt, welche Schritte nötig sind, um dir Flügel wachsen zu lassen. Deshalb ja auch die Random Walk Methode, die dieses Wissen nicht erfordert.
Und die Millionen Klone pro Minute sind nötig, um nicht Jahrhunderttausende warten zu müssen. Solange bekommen wir kein Klon Experiment finanziert.

Und trotz langer Zeit fliegt kein Mensch ohne körperfremde Hilfsmittel. Trotz der nicht zu unterschätzenden Vorteile einer solchen Körperfunktion.
Grüsse von Jose


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#195 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von Detlef » Mo 3. Dez 2018, 13:17

PeB hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 10:46
Pluto hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 10:38
PeB hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 10:36
Die Bibel ist Glaubenssache.
Macht der Glaube etwas wirklich glaubwürdiger?
In diese Diskussion möchte ich hier nicht einsteigen.
Nur so viel: einen Gedanken, der mir durch den Sinn geht, kann ich dir nicht wissenschaftlich beweisen. Er ist aber vorhanden und du musst mir schon glauben, dass es ihn gibt. Das ist übrigens die Grundlage jedweder menschlicher Kommunikation: der Glaube an die geistige Authentizität des Gegenübers, die du wissenschaftlich nicht beweisen kannst. So viel zum Begriff des Glaubens.
Demnach: ja, für den Glaubenden macht der Glaube etwas wirklich glaubwürdiger.
Verwurstelst du da nicht zu sehr zwei unterschiedliche Sachen miteinander? - „Glaube“ (das Überzeugtsein von der Lehre einer konkreten Religion btw. an die Existenz eines übermächtigen Wesens) ist etwas deutlich anderes als der sog. "Alltagsglauben" (Erwartung bezüglich irgendwelcher Tatsachen oder Zusammenhänge oder das Vertrauen in eine Person)? Aber gut, ich sehe, du willst dazu hier keine Diskussion, das wird jetzt vlt.tatsächlich zu sehr OT.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#196 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von Detlef » Mo 3. Dez 2018, 13:22

jose77 hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 12:57
ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 12:33
jose77 hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 11:56

Ist das mathematisch wissenschaftlich belegt, oder einfach so dahergesagt?
Weisst du, wenn es so wäre hätte ich nichts verloren :mrgreen:
Mathematisch, abstrakt ist das belegt.
Die Vorgehensweise (Mutation und Selektion) ist mathematisch ein sogenannter Random Walk. Es ist belegt, dass dieser am effektivsten ein komplexes Lösungsgebiet durchsucht. Effektiver als viele direkte Lösungsversuche.

Das ist natürlich abstrakt, d.h. dein konkretes Genom und das Zielgenom ist nicht konkret untersucht. Daher ist es nicht bekannt, welche Schritte nötig sind, um dir Flügel wachsen zu lassen. Deshalb ja auch die Random Walk Methode, die dieses Wissen nicht erfordert.
Und die Millionen Klone pro Minute sind nötig, um nicht Jahrhunderttausende warten zu müssen. Solange bekommen wir kein Klon Experiment finanziert.

Und trotz langer Zeit fliegt kein Mensch ohne körperfremde Hilfsmittel. Trotz der nicht zu unterschätzenden Vorteile einer solchen Körperfunktion.
. Seine evolutionären Vorläufer hatten nicht die Voraussetzungen entwickelt, es ergab sich offensichtlich auch nicht die Notwendigkeit einer derartigen Entwicklung. Fliegen ist bspw. sehr energieaufwändig.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#197 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von Pluto » Mo 3. Dez 2018, 13:27

PeB hat geschrieben:(..und für die biblische Wahrheit in Konkurrenz zur wissenschaftlichen Wirklichkeit habe ich meine eigenen Antworten, um sie in Übereinstimmung zu bringen...)
Die da wären?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#198 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von Pluto » Mo 3. Dez 2018, 13:29

Pluto hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 11:08
Also...
Entfernung = s
Geschwindigkeit = ds/dt
Beschleunigung = ds/dt²
Ich muss mich korrigieren:
Entfernung = s
Geschwindigkeit = ds/dt = v
Beschleunigung = dv/dt = d²s/dt²
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#199 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von Pluto » Mo 3. Dez 2018, 13:32

PeB hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 11:28
Besseres Beipiel: du bewertest dein Liebelingsbuch mutmaßlich nicht nach der physikalischen Beschaffenheit des Papiers, sondern nach dem Erzählinhalt.
Wofür soll das ein Beispiel sein?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#200 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von ThomasM » Mo 3. Dez 2018, 13:33

PeB hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 11:33
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nicht grundsätzlich zusammen kommen kann. Was uns verbindet - jenseits von unserer Ausbildung - ist ein menschliches Wesen, ein menschlicher Denkapparat, menschliche Sprache und menschliches Verständnis.
Das ist eine prima Basis.

Voraussetzung: der Wille von beiden Seiten.
Der Wille ist ein Problem.

Der Grund ist folgender:
Die Ausbildung und die intensive wissenschaftliche Arbeit bildet nicht nur das Denken, sondern auch das Interesse. Jedes Fach hat seine eigenen Problematiken, in denen man sich verliert. Decken sich die Fragestellungen aber nicht, dann besteht auch kein Interesse, miteinander zu einer Antwort zu kommen.

Das, was mich interessiert ist die Frage, wie man Erkenntnisse gewinnt.
Dazu kenne ich zwei Extreme.

Die naturwissenschaftliche Methodik, die darauf beruht, Theorien zu bilden, die mit Fakten verknüpft sind, Fakten im Sinne von objektiver Messung. Der Kreislauf von Messung, Vorhersage und Theorien Modifizierung bildet die Grundlage der Erkenntnis. Diese Erkenntnis ist von der Methode her objektiv, gilt also für alle Menschen und kann als Basis für einen objektiven Realitätsbegriff dienen.
Allerdings, und das muss auch betont werden, ist diese Methodik beschränkt, d.h. es gibt Bereiche menschlicher Erkenntnisse, die damit nicht erreicht werden können.

Die zweite Sichtweise ist die der rein subjektiven Erkenntnis. Diese besagt, dass es keine objektive Realität gibt und jede Realität ist individuell, es gibt kein wahr im Vergleich zweier Weltsichten. Daher ist z.B. die Frage, ob es Gott gibt, in dieser Sichtweise unsinnig. Für den einen gibt es ihn, weil er das so sieht, für den anderen gibt es ihn nicht, aus demselben Grund.
Dies ist eine Absage an alles, was annimmt, dass es Dinge gibt, auch wenn es keine Menschen mehr gibt. Das kann im Extremfall auch das Universum selbst sein. Die Frage, ob ein Baum ein Geräusch macht, wenn er umfällt, aber keiner da ist, um das zu hören, würde dann mit nein beantwortet.
Diese Sichtweise ist die typische der Geisteswissenschaftler, die darauf aus sind, die Grundlagen, auf denen ihre subjektive Erkenntnis beruht, möglichst genau zu studieren und zu definieren.

Meine Hoffnung, mein Gefühl sagt mir, dass es zwischen den beiden Sichtweisen etwas dazwischen geben muss. Aber dazu habe ich bislang niemanden auf der geisteswissenschaftlichen Seite gefunden, der den Willen hat, darüber nachzudenken. Auch die von mir angesprochene Gesprächspartnerin war letztlich mehr daran interessiert, die individuellen Sichtweisen auf typische Glaubenssätze herauszuarbeiten, als daran, ein Bindeglied zur objektiven Beobachtung zu finden.
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