Gott würfelt nicht - [Einstein]

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PeB
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#211 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von PeB » Mo 3. Dez 2018, 15:06

ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 14:32
PeB hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 14:06
Aber meine Erkenntnisse sollen nicht subjektiv sein. Sie sind es zwangsläufig in einem bestimmten Umfang, sollen aber einer objektiven Wirklichkeit so nahe wie möglich kommen.
Nach meiner Erfahrung sind aber geisteswissenschaftliche Erkenntnisse immer subjektiv.
Mit einer solchen Absolutheitsaussage müsste man das Prinzip der Objektivität grundsätzlich hinterfragen. Denn so wie du den Begriff "subjektiv" verwendest kann man eigentlich festhalten, dass es eine echte Objektivität (100%) nicht geben kann.

ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 14:32
Wenn ich das richtig verstanden habe, arbeitest du als Geschichtswissenschaftler / Archäologe bzw. Anthropologe.
Ich bin promovierter Prähistoriker/ Archäologe, arbeite aber seit ca. 10 Jahren nicht mehr in meinem Beruf.

ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 14:32
Fragst du z.B. "wie alt ist dieses Grab", dann ist das eine Frage, die naturwissenschaftlich beantwortet werden kann und damit den objektiven Charakter dieser Methodik hat.
Ja: kann!
Aber ich verrate dir ein Geheimnis: wenn irgend möglich beantworte ich die Frage nach dem Alter eines Befundes viel lieber gemäß kunsthistorischer Herleitung als mit naturwissenschaftlicher Methode. Die kunsthistorische Chronologisierung ist exakter (zumindest im mitteleuropäischen Bezugsrahmen, weil hier eine Funddichte vorliegt, die statistische Aussagen mit wenigen Jahrzehnten Sicherheit erlauben, während die Sreuung bei einer Kohlenstoffisotopuntersuchung stärker streut). :)

ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 14:32
Fragst du "Warum wurden diese oder jene Grabbeilagen gegeben", dann begibst du dich schon auf dünnes Eis, es sei denn, dir liegen statistische Daten aus der Epoche vor, die auch das Glaubenssystem und die Symbolik erläutern.
Genau das ist die Regelvorgehensweise: Absicherung einer These durch Statistik. Aber solche Aussagen inhaltlicher Art treffen wir sowieso ungern. Als Archäologe stelle ich mir nicht die Frage: woran glaubte der Bestattete (im Detail)?
Aber ich stelle mir beispielsweise die Frage: auf welche Fernhandelsbeziehungen der Kelten kann ich aufgrund des statistisch häufig anzutreffenden Glasperlen in Oberschichtgräbern schließen?
Auf Glaubenssysteme kann man im Einzelfall schließen. Beispielsweise aus dem Umstand, dass in hallstattzeitlichen Fürstenbestattungen häufig mehrteilige Trink- und Essservice sowie Trink- und Essensbeigaben mitgegeben sind; das lässt in der Tat an einen Glauben denken, bei dem ein Bankett des Verstorbenen, etwa bei der Aufnahme ins Jenseits, eine Rolle spielt.

ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 14:32
Ohne einen solchen Hintergrund, bist du auf verlorenem Posten.
Richtig. Deshalb besteht die Hauptarbeit in der Ausarbeitung dieses statistischen Hintergrundes.

ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 14:32
Fragst du "Was haben die Grabbeilagen dem Verstorbenen bedeutet", dann wirst du wahrscheinlich keine objektive Antwort finden.
Nein, nur in statistischer Annäherung oder durch Vergleich mit Bekanntem. Wenn sich in germanischen Gräbern römische Trinkservice finden, dann weiß ich natürlich mit relativer Sicherheit, wozu diese dienen sollten. :)

ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 14:32
Fragst du "Was sagt mir dieses Grab", hast du dich endgültig aus dem objektiven Rahmen bewegt und befindest dich in einem Raum, in der naturwissenschaftliche Methodik nicht weiterhilft.
Nochmal: Statistik ist alles. :)
Ein Einzelfund sagt fast gar nichts; das ist das Problem mit den privaten Sondengängern, die gerne ein Fundstück aus einer Gesamtbefundsituation herausreißen und damit stolz zum Denkmalamt gehen - sie haben mit ihrem Vorgehen die Aussagekraft zerstört.
Ein Befund mit einer Kombination von Einzefunden ist schon aussagekräftiger.
Eine Befundsituation - wie beispielsweise ein größeres Gräberfeld - kann schon für sich selbst gut gedeutet werden (beispielsweise statistische Verteilung verschiedener Ausstattungsgruppen mit einer Aussagekraft über die soziale Zusammensetzung der dortigen Bevölkerung).
Eine Sammlung von Befundsituation im gleichen Kontext (beispielsweise die Gräberfelder, Siedlungen und Deponierungen einer lokalen Kulturgruppe) kann sehr deutlich werden.
Etc.
Zuletzt geändert von PeB am Mo 3. Dez 2018, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.

PeB
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#212 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von PeB » Mo 3. Dez 2018, 15:12

Pluto hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 13:39
ThomasM hat geschrieben:Meine Hoffnung, mein Gefühl sagt mir, dass es zwischen den beiden Sichtweisen etwas dazwischen geben muss.
Deine Gefühle in Ehren, aber wo sind die Nachweise
Das IST der Nachweis.
Denn seine Gefühle sind wohl wahrhaftig, aber sie lassen sich naturwissenschaftlich nicht objektiv belegen.

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Travis
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#213 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von Travis » Mo 3. Dez 2018, 15:13

PeB hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 15:06
Ich bin promovierter Prähistoriker/ Archäologe,
Mir gefällt dieser Bereich der Forschung. Ist Dir in Deiner aktiven Zeit mal der Rainer Riesner über den Weg gelaufen? Das ist zwar kein Archäologe, budelte trotzdem viel im Boden herum.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

PeB
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#214 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von PeB » Mo 3. Dez 2018, 15:30

Travis hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 15:13
PeB hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 15:06
Ich bin promovierter Prähistoriker/ Archäologe,
Mir gefällt dieser Bereich der Forschung. Ist Dir in Deiner aktiven Zeit mal der Rainer Riesner über den Weg gelaufen? Das ist zwar kein Archäologe, budelte trotzdem viel im Boden herum.
Nein, leider nicht. Ich hatte allerdings auch nicht viel mit Bibelarchäologie zu tun. :)
Aber ich glaube, er könnte ein Studienkollege meines Pfarrers gewesen sein.

jose77
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#215 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von jose77 » Mo 3. Dez 2018, 17:51

ThomasM hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 13:36
jose77 hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 12:57
Und trotz langer Zeit fliegt kein Mensch ohne körperfremde Hilfsmittel. Trotz der nicht zu unterschätzenden Vorteile einer solchen Körperfunktion.
Für die evolutionäre Nische, die der Homo Sapiens besetzt, ist fliegen keinerlei Vorteil, wie Detlef betonte, sogar nachteilig. Der aufrechte Gang war ausreichend.
Also keinerlei Überraschung.

Wenn du Flügel haben willst, musst du schon den Selektionsdruck selber herstellen, daher mein Vorschlag.

Das heisst, wenns nicht genehm ist, dann wird der Zufall diese Auswahl nicht bereitstellen :mrgreen: Alles klar
Zufall wenn es nötig ist, sonst kein Bedarf

Zufälle gibts, unglaublich.
Grüsse von Jose


Lass mich!...Ich muss mich da jetzt kurz reinsteigern

Hemul
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#216 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von Hemul » Di 4. Dez 2018, 00:12

jose77 hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 09:01
Hi Pluto
Ist die Evolution den fertig nun? Da sie stattgefunden hat. Wann hat sie aufgehört? Ist ernst gemeint.
Lass dich bitte nicht beirren-solange Pluto& nicht einmal in der Lage sind eine einfache Zelle aus dem verstaubten ET Hut zu zaubern können sie ihr ET Märchen Kindern und Einfaltpinseln ohne Jodeldiplom unterjubeln:

https://www.synthetische-biologie.mpg.d ... nstruieren
Künstliche Zellen konstruieren
Auf dem Weg zu einer künstlichen Zelle setzen Wissenschaftler darauf, ursprüngliches Leben von Grund auf aus unbelebten Bausteinen im Labor zu konstruieren. Hierfür führen sie Biomoleküle zu Protozellen zusammen und nutzen die Triebkraft der Selbstorganisation. Eine Zelle ist ein hochkomplexes Gebilde. Wer sie künstlich von Grund auf nachbauen will, muss die wichtigsten Komponenten zu einem funktionierenden Organismus zusammenfügen und tatsächlich zum Leben erwecken – das ist die große Vision der Zellingenieure, die den Bottom-up-Ansatz der Synthetischen Biologie verfolgen.
Wissenschaftler setzen immer noch darauf den Beweis zu erbringen, eine Zelle herzustellen-hindert sie aber nicht daran weiterhin frech&dreist ihre ET Backen dick aufzuplustern? :thumbdown: Im Cern treten Plutos Kumpel so viel ich weiß Fingernagel kauend ebenfalls auch immer noch auf der Stelle. Der Gottesbeweis will und will den dortigen Jungs nicht glücken.
http://www.faz.net/aktuell/wissen/thema/cern
Aus der Urknallmaschine
Kein neues Teilchen in Sicht
Die Spekulation über einen seltsames Signal in den Messdaten der Cern-Forscher hat ein Ende. Es war alles nur Statistik.
Außer Spesen (bisher) nix gewesen-woll? 8-) Wie siehst oben aus Senor Pluto? Können deine Kollegen wenigstens hier mittlerweile einen klitzekleinen Fortschritt aufweisen? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Detlef
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#217 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von Detlef » Di 4. Dez 2018, 07:47

Hemul hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 00:12
jose77 hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 09:01
Hi Pluto
Ist die Evolution den fertig nun? Da sie stattgefunden hat. Wann hat sie aufgehört? Ist ernst gemeint.
Lass dich bitte nicht beirren-solange Pluto& nicht einmal in der Lage sind eine einfache Zelle aus dem verstaubten ET Hut zu zaubern können sie ihr ET Märchen Kindern und Einfaltpinseln ohne Jodeldiplom unterjubeln:...
Zum "Einfaltpinsel ohne Jodeldiplom" muss man wohl eher denjenigen zählen, der zu den Tiraden gegen die Evolutionstheorie "Beispiele" aus dem "verstaubten Hut" zaubert, die ganz anderen Bereichen zuzuordnen sind: Abiogenese und Atomphysik!
Müssen wir uns also nicht viel eher Sorgen machen um @hemul, demnächst taucht er vielleicht noch am Parkettrand eines Tanzturniers auf und erklärt den umstehenden Zuschauern, dass die da unten einfach zu blöde sind, mal ne ordentliche Abseitsfalle zu stellen?
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

PeB
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#218 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von PeB » Di 4. Dez 2018, 08:43

Hemul hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 00:12
http://www.faz.net/aktuell/wissen/thema/cern
Aus der Urknallmaschine
Kein neues Teilchen in Sicht
Die Spekulation über einen seltsames Signal in den Messdaten der Cern-Forscher hat ein Ende. Es war alles nur Statistik.
Außer Spesen (bisher) nix gewesen-woll? 8-) Wie siehst oben aus Senor Pluto? Können deine Kollegen wenigstens hier mittlerweile einen klitzekleinen Fortschritt aufweisen? :roll:
Anfangs stand ich dem LHC in CERN ziemlich gelassen gegenüber, weil ich eigentlich so viel Vertrauen in die Wissenschaft habe, dass ich davon ausgehen: zumindest in einer Forschungsanstalt, in der viele Wissenschaftler arbeiten gibt es so viel Kontrolle und Gegenkontrolle, dass nix passieren kann.
Dann trat irgendwann vor ein paar Jahren mal ein CERN-Wissenschaftler vor die Kamera und wurde gefragt, ob denn nicht - beispielsweise durch die Generierung eines Mni-Schwarzen Loches - etwas passieren könne. Seine Antwort lautete sinngemäß: die Wahrscheinlichkeit, dass durch unsere Forschungen die Welt untergeht liegt bei 0,3%. :lol:

Mag sein, dass dies ein Scherz war - aber er war SCHLECHT...
Seitdem befasse ich mich eingehender mit Wahrscheinlichkeitsrechnung. :shock:

JackSparrow
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#219 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von JackSparrow » Di 4. Dez 2018, 09:00

PeB hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 15:06
Mit einer solchen Absolutheitsaussage müsste man das Prinzip der Objektivität grundsätzlich hinterfragen.
Das auf unsere Augen auftreffende Licht wird zwischen Netzhaut und sekundärem visuellen Kortex auf mindestens fünf verschiedene Neurone umgeschaltet. Als Dualismus-Gläubiger müsste man nun für irgendeine der Umschaltstellen behaupten, dass das Licht ab jetzt "subjektiv" sei, während es vorher "objektiv" war.

Wobei Subjektivität und Objektivität natürlich grob vereinfachend sind. Wenn man die Welt in einer korrekten Weise mit unverständlichen philosophischen Konzepten verschwurbeln will, müsste man sich selbsverständlich für jede Umschaltstelle jeweils eine eigene Kategorie ausdenken.

PeB
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#220 Re: Gott würfelt nicht - [Einstein]

Beitrag von PeB » Di 4. Dez 2018, 09:27

JackSparrow hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 09:00
PeB hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 15:06
Mit einer solchen Absolutheitsaussage müsste man das Prinzip der Objektivität grundsätzlich hinterfragen.
Das auf unsere Augen auftreffende Licht wird zwischen Netzhaut und sekundärem visuellen Kortex auf mindestens fünf verschiedene Neurone umgeschaltet. Als Dualismus-Gläubiger müsste man nun für irgendeine der Umschaltstellen behaupten, dass das Licht ab jetzt "subjektiv" sei, während es vorher "objektiv" war.
Das Licht ist niemals subjektiv.
Subjektiv ist lediglich das Bild, das dein Gehirn aufgrund der objektiven Lichtimpulse in dein Bewusstsein spiegelt.

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