#1 Wurden die Naturkonstanten sehr fein austariert?
Verfasst: Fr 5. Mai 2017, 17:24

Wurden die Naturkonstaten, wie das Plancksche Wirkungsquantum h, die Lichtgeschwindigkeit c und die Gravitationskonstante G usw. extrem fein abgestimmt?
Wenn ich von der Feinabtimmung der Naturkonstanten spreche, so gebrauche ich eine ingenieurwissenschaftliche Ausdrucksweise, welche aufgrund ihrer teleologischen Konnotation kritisiert wurde. Neutraler ist der alternative Begriff der Anthropischen Koinzidenz, den ich hier synonym für die Feinabstimmung der Naturkonstanten verwenden werde.
Die Anthropischen Koinzidenz lässt sich unterschiedlich deuten. In dem PDF-Dokument Die moderne Kosmologie und die Feinabstimmung der Naturkonstanten auf Leben hin werden auf Seite 23, unter dem Abschnitt 3 Deutungen der Feinabstimmung, sechs Deutungen aufgeführt:
Welche Interpretation favorisiert ihr? Warum?-> Die Feinabstimmung wird auf sog. Anthropische Prinzipien zurückgeführt.
-> Es werden Alternativen zu kohlenstoff-basiertem Leben diskutiert und damit die Feinabstimmung bestritten.
-> Man nimmt die Existenz unendlich vieler Kosmen an mit unterschiedlichen Gesetzen und allen möglichen Werten der Naturkonstanten. Unser Kosmos ist dann notwendig auch dabei.
-> Man fordert die Suche nach neuen Gesetzen , welche die Feinabstimmung erklären.
-> Man erklärt die Feinabstimmung schlicht als Zufall.
-> Man sieht die Feinabstimmung als Hinweis auf einen Designer.
Ein herausragendes Beispiel für die Anthropische Koinzidenz ist die Expansionsrate des Universums. Wäre sie um ein Trillionstel größer oder kleiner, wären wir nicht hier.
Die amerikanische Astronomin Dr. Laura Danly (Griffith Observatorium in Los Angeles) veranschaulicht die Genauigkeit der Expansionsrate mit allen Sandkörnern aller Strände der Welt und zeigt, wie viel Sandkörner mehr oder weniger nötig wären, um alles zu zerstören.
In dem Link Laura Danly in „Geheimnisse des Weltalls - Gott und das Universum“ könnt ihr sie sehen und hören, wie sie es erklärt.Zitat von Dr. Laura Danly:
Alles im Universum gehorcht Naturgesetzen. Diese Gesetze werden in Zahlen ausgedrückt, den physikalischen Konstanten. Sie sind sehr fein austariert. Eine winzige Abweichung und es gäbe das Universum nicht, das wir kennen.
So exakt ist die Grundlage unserer Existenz.
Nehmen wir ein weiteres Beispiel: Wasser. Die meisten H2X-Moleküle haben einen spitzeren Winkel als H2O mit 104°. Dies ist nur eine weitere von vielen Besonderheiten, der wir unsere Existenz verdanken.
Walter Thirring stellt in seinem Buch Kosmische Impressionen das (Wunder^5) der Quark-Welt vor:
1. d ist schwerer als u
2 d ist nur wenig schwerer als u (weniger als die Differenzen zwischen den anderen Quarkmassen)
3. Die Massen der W± und Z^0-Eichbosonen ist dank dem Higgsmechanismus riesig, doch genau richtig, damit die schwache WW zwar hinreichend schwach, aber nicht zu schmächtig ist.
4. Die Masse von Ï€-Mesonen (Pionen) ist so ausgekügelt, dass sie Deuteron (D) bindet, aber nicht ²He
5. Die Elektronmasse ist genau so, dass e^− --> π^- +

Zitat von Walther Thirring:
Für das alles haben wir keine Erklärung.
Nun könnte man den Ententest anwenden, nach dem Motto: Die Naturkonstanten, die Expansionsrate, das Wasser und das (Wunder^5) der Quark-Welt sehen so überzeugend extrem fein austariert aus, dass ich mir erlaube von einer extremen Feinabstimmung der Naturkonstanten zu sprechen.
Meines Wissens lassen sich die Naturkonstanten nicht theoretisch herleiten, wie können sie nur messen. Dies ist durchaus ein Problem für die Physik, weil sie mit Konstanten arbeiten muss, die sie nicht zu erklären vermag und die darüber hinaus extrem fein abgestimmt zu sein scheinen.
Ein Beispiel hierfür ist die Lichtgeschwindigkeit. Die Boulder-Gruppe ermittelte 1973 über Lasermessung einen Wert von 299.792.457,4 Meter pro Sekunde. Dass dieser Wert "krumm" erscheint (typisch für Naturkonstanten) und eben nicht exakt 300.000 km pro Sekunde, kann man auf die willkürlich festgelegten Maßeinheitenwerden zurückführen. Auf einer internationalen Generalkonferenz für Maß und Gewicht wurde über die Neudefinition des Meters die Lichtgeschwindigkeit exakt auf 299.792.458 Meter pro Sekunde festlegt.
Zum Schluss noch ein kleins Rätsel. Bitte schaut euch folgende Zifferfolge an:
14159 26535 89793 23846 26433 83279 50288 41971 69399 37510 58209 74944 59230 78164 06286 20899 86280 34825 34211 70679
Ist sie völlig zufällig, oder steht eine mathematische Gesetzmäßigkeit dahinter?