Danke für Deinen ausgezeichneten Beitrag.
Dass ist mir bewusst. Physikalische Theorien sind gem. Karl Popper nicht beweisebar, selbst wenn sie noch so gut belegt werden. Allenfalls ist es möglich, "schlechte" Theorien zu falsifizieren.Savonlinna hat geschrieben:Diejenigen, die noch glauben - oder wieder glauben -, dass ein Modell mit der Wirklichkeit übereinstimmt, sind nicht auf der Höhe der heutigen wissenschaftlichen Diskussion.
Wie eine vollständige Theorie der Quantengravitation (sofern es Forschern je gelinkt, sie zu formulieren) unsere Welt beschreiben wird, weiß ich nicht.
Heute gibt es Ansätze dazu in Form von zwei konkurrierenden Modellen:
- Die Schleifenquantengravitation (Loop-Quantengravitation, LQG)
- Die Superstringtheorie (die M-Theorie ist eine Erweiterung dieses Modells)
Sofern ich mich nicht irre, werden die Quantenfelder in der Stringtheorie in einem Stringfeld zusammengefasst. Diese Schlussfolgerung erscheint mir logisch, da alle Teilchen durch Strings erklärt werden: Unterschiedliche Schwingungen von Strings repräsentieren verschiedene Teilchen. Zu unseren drei Raumdimensionen kommen in der Superstringthreorie noch 6 "eingerollte" Extradimensionen hinzu.
Die LQG kommt mit drei Raumdimensionen aus. Doch anders als in der allgemeinen Relativitätstheorie (ART) weist der Raum eine "körnige" Struktur aus, ist also diskret anstatt kontinuierlich (das Planck-Volkumen ist sozusagen das "Raumquant").
Da die Lichtgeschwindigkeit die maximalste Ausbreitungsgeschwindigkeit von Informationen darstellt und im diskreten Raum innerhalb einer Zeitspanne stehts mindestens eine Planck-Länge (10^-35 m, zwanzig Zehnerpotenzen kleiner als ein Atomkern) zurücklegen muss (da es in dieser Theorie die kleinste Längeneinheit ist, der physikalische Relevanz zugesprochen werden kann), ist die kleinste Zeiteinheit, die verstreichen kann die Planckzeit. Die Zeit verfließt also demzufolge nicht kontinuierlich, sondern in diskreten "Ticken" von Planck-Zeit zu Plank-Zeit.
Diese quantengravitativen Theorien sind noch recht spekulativ und hypothetisch.
Die Quantenfeldtheorie ist m. W. die experimentell am besten überprüfte Theorie: Ihre vorhergesagten Werte stimmen exakt mit den Messwerten überein. Sie vereinigt erfolgreich die spezielle Relativitätstheorie (SRT) und die Quantenmechanik. Diese ausgezeichneten Belege können die Theorie freilich nicht beweisen, zumal sie unvollständig ist, da in ihr die Gravitation noch nicht berücktsichtigt ist. (Darum ja die Superstringtheorie und LQG).
Wenn ich von "physikalischer Relalität" spreche, so gehe ich stehts von einem zugrundeliegenden Modell aus. Wenn ich ein anderes Modell verwende, ändert sich demzufolge auch die Beschreibung der Welt (bspw. ART mit kontinuierlicher Raumzeit oder LGQ mit diskreter Raumzeit).
Allerdings räume ich gern ein, dass dieART, QFT, Superstringtheorie und LQG meinen bescheidenen Horiziont übersteigen. Daher verweise ich auf die Physiker Janina und Thomas.