R.F. hat geschrieben:
Zur Zeit Assurbanipals dürfte die Gesamtgröße der israelischen Stämme bei ca. fünf bis zehn Millionen gelegen haben (zehn Stämme waren von Sargon II. bereits um 722 v. Chr. nach Einnahme des Nordreichs nach Assyrien umgesiedelt worden) . Das lässt sich aus den Angaben in der Schrift abschätzen, z.B. aus 2. Chronik Kapitel 17. Übrigens sind die Berührungspunkte der Stämme zu den Nachbarvölker derart detailliert beschrieben, das an ihrem Wahrheitsgehalt kein Zweifel besteht.
Hätten die israelitischen Stämme aus 5 bis 10 Millionen Menschen bestanden, hätten sie zu ihrer Zeit ein Großreich mit entsprechendem Einfluss gründen können und entsprechend starker Armee. Stattdessen waren die israelitischen Stämme so klein, dass sie bei den Ägypern nur als Randbemerkung in deren Chroniken auftauchen und auch von den Babyloniern problemlos besiegt wurden, die ihren Jerusalemer Tempel zerstörten und die Israeliten in die babylonische Gefangenschaft führten. Selbst heute leben in Israel nur ca. 8 Mill. Menschen.
Du solltest bei den biblischen Angaben etwas vorsichtiger sein. Im AT steht auch:
„Sonne, steh still in Gibeon. Und die Sonne stand still, und der Mond blieb stehen, bis die Nation sich an ihren Feinden gerächt hatte." (Jos 10,12+13)
Damals wie heute kreist aber die Erde um die Sonne und nicht umgekehrt. Die Sonne stand bereits still.
R.F. hat geschrieben:
Der Gilgamesch-Epos dürfte in der Zeit Assurbanipals oder nicht lange davor abgefasst worden sein,
Wie kommst du denn darauf?
Quellengeschichtlich kann das Gilgamesch-Epos bis
mindestens 1800 vor Christus zurückdatiert werden, das ist lange vor Aššur-bÄni-apli der erst im 7. Jahrundert vor Christus König des assyrischen Reiches war.
R.F. hat geschrieben:
zeugt übrigens von einem Verfasser mit reichlich Phantasie.
Klar, ebenso wie die Verfasser der biblischen Genesis, die Moses als Findelkind in einem Binsenkorb im Fluss aussetzen.
Übrigens ist auch diese dramatische Episode übernommen.
Die akkadische Sargon-Legende: Göttlicher Schutz des erwählten Kindes:
Ich bin Sargon, der starke König von Akkad.
Meine Mutter war eine enitum [eine entum-Priesterin], meinen Vater kenne ich nicht;
Der Bruder meines Vaters liebte die Berge.
Meine Stadt ist Azupiranu, das am Ufer des Euphrat liegt.
Die enitum, meine Mutter, empfing mich und gebar mich insgeheim.
Legte mich in einen Binsenkorb, machte meinen Deckel mit Asphalt
dicht
(Und) setzte mich im Fluß aus, der mich überspülte
Der Fluß trug mich zu Akki, dem Wasserschöpfer.
[...]