Und diese Eigenschaft, eine empirische Wissenschaft zu sein, ist in der Physik ebenso wie in jeder anderen Wissenschaft dadurch realisiert, dass auf der Grundlage empirisch gewonnener Daten Theorien aufgestellt werden. Wenn so eine Theorie einmal aufgestellt ist, bestimmt sie allein darüber, was sie aussagt und was nicht. Die Empirie spielt da nur insofern noch hinein, als dass neue empirische Daten eine oder mehrere der Aussagen, die die Theorie macht, bestätigen oder widerlegen können. Im letzteren Fall wäre die Theorie selbst dann widerlegt.Pluto hat geschrieben:Physik ist und bleibt letzten Endes eine empirische Wissenschaft!Agent Scullie hat geschrieben:Zunächst einmal favorisiere ich von den beiden Darstellungen, die du aus dem populärwissenschaftlichen Teil des Artikels zitiert hast, überhaupt keine. Ich favorisiere die Darstellung aus dem von dir unbeachtet gelassenen fachwissenschaftlichen Teil des Artikels.
Werden wir mal ganz konkret: die experimentellen Resultate zum Casimir-Effekt und zum Lamb-Shift sagen erstmal nur aus, dass auf zwei parallele Metallplatten eine anziehende Kraft wirkt und außerdem im Wasserstoff-Atom das 2s-Niveau gegenüber dem 2p-Niveau verschoben ist. Eine Theorie, die diese beiden experimentellen Resultate korrekt vorhersagt, ist die QFT. In dieser wird der Casimir-Effekt ohne Rückgriff auf virtuelle Teilchen erklärt und der Lamb-Shift auf eine Weise, bei der zwar virtuelle Teilchen vorkommen, sofern man die S-Matrix-Theorie verwendet, diese virtuellen Teilchen aber nicht nicht den ebenfalls beteiligten Vakuumfluktuationen des elektromagnetischen Feldes identifiziert werden.
Ob die Erklärungen, die die QFT für den Casimir-Effekt und den Lamb-Shift liefert, richtig sind oder nicht, darüber sagt die experimentelle Faktenlage erstmal gar nichts weiter aus. Die experimentellen Resultate zum Casimir-Effekt und zum Lamb-Shift könnten also auch von einer ganz anderen Theorie als der QFT vorhersagt werden, die diese Resultate ganz anders erklärt als es die QFT tut. Bislang ist aber keine solche Theorie bekannt.
Und Physiker, die den Casimir-Effekt mit virtuellen Teilchen erklären, habe auch keine solche Alternativtheorie zur QFT im Sinn, sondern beziehen sich auf eine populärwissenschaftliche Darstellung der QFT, wonach in dieser virtuelle Teilchen für den Casimir-Effekt verantwortlich seien, was jedoch mit dem, was die QFT tatsächlich dazu sagt, nicht übereinstimmt.
Alle Belege, die die QFT bestätigen. Z.B. der Casimir-Effekt und der Lamb-Shift. Die könnten zwar auch als Belege für eine Alternativtheorie herhalten, aber bislang gibt es so eine nicht.Pluto hat geschrieben:Welche empirischen Belege kannst du vorlegen, die für deine Darstellung sprechen?
Dann solltest du das schnellstmöglich ändern. Wenn du ernsthaft über ein Fachgebiet der Physik diskutieren willst, solltest du dir auch das entsprechende Fachwissen aneignen. Als Chemiker solltest du auch die nötigen dafür Vorkenntnisse haben.Pluto hat geschrieben:Die "mathematisch-physikalische Sprechweise" ist mir tatsächlich unverständlich. Termini wie kovariante Klein-Gordon-Gleichung sagen mir nichts.Agent Scullie hat geschrieben:Von den beiden, die du genannt hast: gar keine. Richtig ist die Interpretation aus den Abschnitten "Was tat Hawking genau?" und "...und in der mathematisch-physikalischen Sprechweise?". In die sowohl die QFT als auch die ART als auch die Thermodynamik einfließen.
Die Klein-Gordon-Gleichung ist so etwas ähnliches wie die Maxwell-Gleichungen, nur halt für Spin-0-Bosonen (Photonen haben Spin 1). Kannst ja einfach mal danach googeln. Ansonsten kann ich dir den Schwabl (QM II) und den Mandl/Shaw empfehlen.
Ja natürlich sprach Hawking von Teilchen. Aber nicht von virtuellen.Pluto hat geschrieben:Aber im darüber stehenden Abschnitt "Was tat Hawking genau?" steht u.a. ...
Also sprach Hawking doch von Teilchen, oder?Es sei angemerkt, dass der Terminus Strahlung nicht zwingend reine elektromagnetische Emission meint, sondern generell alle möglichen Teilchen.
Also solange du weiterhin mit Zitaten aus populärwissenschaftlichen Quellen argumentierst, obwohl ich dich darauf hingewiesen habe, dass die nichts taugen, frage ich mich, wer hier wohl derjenigen ist, der auf einem hohen Ross sitzt.Pluto hat geschrieben:Bevor wir weiter reden, schlage ich vor, du kommst von deinem mathematischen "hohen Ross" runter
Ganz egal, ob der 5000 km weit geflogen ist oder nicht, die Darstellung, die er da zitiert, ist eine populärwissenschaftliche. Du kannst ihm ja eine E-Mail schreiben und ihn dazu befragen. Ich kann meine PDF-Datei auch gerne ins Englische übersetzen, dann kannst du ihm die schicken und ihn fragen, was er dazu meint.Pluto hat geschrieben:und schaust dir noch mal das Video von Prof. Carroll an. Der ist ganz sicher nicht 5000 km weit geflogen, um vor einem Laienpublikum zu sprechen.