seeadler hat geschrieben:Agent Scullie hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Der Vergleich ist hier meiner Meinung nach zwingend angezeigt, um später zu verstehen, warum ich schreibe, dass die Geschwindigkeit vf oder eben c von keiner Teil-Masse innerhalb der bezogenen Masse erreicht werden kann bzw überhaupt überschritten wird.
Diese Behauptung ist ganz einfach zu widerlegen: stell dir einen Tunnel durch die Erde vor. Offensichtlich kann sich ein Objekt mit einer viel größeren Geschwindigkeit als vf = 11,2 km/s durch diese Tunnel bewegen.
Das würde mich jetzt schon interessieren, welchen Betrag du dafür hast bei homogener Massenverteilung?!
Beispiel aus :
Tunnel durch die Erde oder wie lange dauert es, quer durch die Erde zu fallen : Anwtort Auszug:
.. bewegt sich das Mädchen mit der atemberaubenden Geschwindigkeit von 28 800 Kilometern pro Stunde vorwärts ..
oder auch hier :
Gravitationstunnel, insbesondere dort
und ergo:

Da wird stillschweigend davon ausgegangen, dass Alice allein durch den Einfluss der Erdgravitation beschleunigt wird. Sie kann aber zusätzlich ihr Raketentriebwerk einschalten, dann kann sie eine viel höhere Geschwindigkeit erreichen. Nicht so bei der Lichtgeschwindigkeit: die ist nicht nur die höchste Geschwindigkeit, die durch den Einfluss eines Gravitationsfeldes erreichbar ist, sondern (nach der RT) zugleich eine Geschwindigkeit, die auch durch den Einsatz eines Raketentriebwerks (oder allgemeiner: durch eine bewusst herbei geführten Beschleunigung) nicht überschritten werden kann.
seeadler hat geschrieben:Agent Scullie hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Das ist gemäß meiner Hypothese durchaus möglich, wenn er die ohnehin durch die Geschwindigkeit erreichte zusätzliche Energie des Wertes m´c² irgendwie unmittelbar umsetzen und selbst verwenden könnte.
Die durch seine Geschwindigkeit erreichte zusätzliche Energie, gemeinhin auch kinetische Energie genannt, kann ein Körper tatsächlich einsetzen - er hat sie nämlich bereits eingesetzt, um seine aktuelle Geschwindigkeit zu erreichen. Ohne diese Energie einzusetzen hätte er das nämlich nicht tun können.
Langsam. Agent Scullie, wir reden hier nicht vom normalen gravitativen Vorgängen im Sinne von Newton und Kepler, sondern von einer bewusst herbei geführten Beschleunigung, die die Masse auf eine höhere Geschwindigkeit "empor hebt", also auf ein "höheres Energieniveau" bringt.
Von nichts anderem bin ich ausgegangen.
seeadler hat geschrieben:Denn nach Kepler, und wie es damals Zeus auch sehr klar gemacht hat, wird jene potenzielle Energie, die ein Körper im Apogäum erreicht hat, sodann bei seinem Rücksturz zum Perigäum wieder in kinetische Energie umgewandelt.
In unserem "relativistischen Falle" liegt aber keine derartige potenzielle Energie vor, die in kinetische Energie umgewandelt werden kann, sondern hier wird dem Körper mittels "Fremdbeschleunigung" Energie zugeführt, die den Körper auf diese Geschwindigkeitsstufe anhebt.
Das hat allerdings rein gar nichts mit einem relativistischen Fall zu tun: auch nichtrelativistisch gibt es bereits den Fall, dass ein Körper nicht durch ein konservatives Kraftfeld wie einem elektrischen Feld oder dem Gravitationsfeld beschleunigt wird, sondern z.B. durch ein Raketentriebwerk. Oder durch einen Motor.
seeadler hat geschrieben:Wird ihm die Energie genommen, so fällt er auf ein niedrigeres Geschwindigkeits- Energieniveau wieder zurück - im Gegensatz zur elliptischen Keplerbahn, wo dafür seine potenzielle Energie ansteigt.
Wird der Körper wieder abgebremst, so wird ihm die kinetische Energie, die ihm zum Beschleunigen zugeführt wurde, wieder entzogen, ganz recht. Sowohl bei nichtrelativistischer Betrachtung als auch bei relativistischer Betrachtung.
seeadler hat geschrieben:(Darum muss man ja auch - nebenbei bemerkt - zwischen relativistischen Effekten aufgrund der Gravitation und dem aufgrund der Geschwindigkeit unterscheiden)
Das hast du ausnahmsweise mal richtig erkannt.
seeadler hat geschrieben:Denn hierbei addiert sich die kinetische bzw. genauer die relativistische Energie m´c² = 1/2 m v² / √[ 1 - (v/c)²] zur eigentliche Ruheenergie m c² + m´c² = m1 c²
Die kinetische Energie ist allerdings nicht 1/2 m v² / √[ 1 - (v/c)²], sondern
E_kin = m c² [1 / √(1 - (v/c)²) - 1]
oder im nichtrelativistischen Grenzfall
E_kin(NR) = 1/2 mv²
seeadler hat geschrieben:Agent Scullie hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
So trivial es, und deshalb so unwahrscheinlich es für jeden gestandenen Experten klingen mag, ich bin davon überzeugt, dass der Schlüssel dieses Problems im Ansatz in der einfachen Beziehung von 2 G m / c² liegt, womit bekannter Maßen die Ausdehnung eines Schwarzen Lochs bestimmt wird, respektive deren Schwarzschildradius rs. Es besteht hier eine feste Beziehung zwischen der Ausdehnung eines Schwarzen Lochs und dessen eingenommen Raum, der folglich durch rs³ *4/3 pi gegeben ist.
Das wäre er, wenn der Raum euklidisch, also flach, wäre. In der Schwarzschildmetrik ist jedoch der Raum gekrümmt (auch wenn in der ART die Krümmung der Raumzeit diejenige ist, die über die Bewegung von Körpern bestimmt, so gibt es trotzdem zusätzlich auch die Krümmung des Raumes), was dazu führt, dass die Formel V = 4/3 Ï€ R³ für das Volumen einer Kugel nicht mehr gilt.
Ich weiß, und es ärgert mich, dass man hier die verschiedenen Modellvorstellungen je nach Belieben gegeneinander ausspielen kann, um dem anderen zu sagen, deine Ansicht sei falsch. Denn welche Ansicht ist nun wirklich richtig? es sind mathematische Modelle, die beide ihre Existenzberechtigung haben.
Das eine dieser beiden Modelle folgt jedoch aus der ART. Wenn du ein gegenteiliges Modell verwenden willst, widersprichst du somit der ART. Es steht dir natürlich frei, die ART abzulehnen und eine Alternativtheorie aufzustellen, allerdings solltest du dann nicht dauernd behaupten, du wollest dem bisherigen Weltbild der Physik (von dem die ART ein Teil ist) gar nicht widersprechen.
seeadler hat geschrieben:Doch wenn ich das eine Modell benutze, um das andere ad absurdum zu führen, ist dies auch nicht gerade die feine Art.
Wenn du dem bisherigen Weltbild der Physik nicht widersprechen willst, dann musst du dich an die Modelle halten, die Teil dieses Weltbildes sind. Wenn du ein gegenteiliges Modell vertreten willst, dann führt das unweigerlich dazu, dass dem bisherigen Weltbild der Physik widersprichst.
seeadler hat geschrieben:Ansonsten bräuchte ich dies nicht zu tun und könnte je nach belieben meinem gegenüber sagen - deine Rechnung und deine Gedanken sind falsch
Das tust du ja auch ständig.
seeadler hat geschrieben:Es ist genauso wenn ich mit Hilfe der ART die RT und die newtonsche Basis auszuhebeln versuche.
Also mit der ART die RT aushebeln kann ja schon vom Prinzip her gar nicht möglich sein, da die ART Teil der RT ist. Mit der RT die Newtonsche Theorie aushebeln ist dagegen durchaus möglich.
seeadler hat geschrieben:Es wird ja auch gelehrt, dass das Schwarze Loch auf dre Basis von 2 G m/c² einen bestimmbaren RADIUS besitzt.
Das ist eine vereinfachte Formulierung, die sich darauf gründet, dass nicht jeder die korrekte Formulierung, dass die Schwarzschildsche Radialkoordinate r kein Radius ist, sondern ein Umfang geteilt durch 2Ï€, der lediglich im Fall verschwindender Raumkrümmung, also im euklidischen Raum, mit dem Radius zusammenfällt. In jedem gehobeneren Lehrbuch zur ART findest du die korrekte Darstellung.
seeadler hat geschrieben:Ein in sich gekrümmter Raum scheint ja schon bei Rs gegeben zu sein, wenn dort bereits eine Geschwindigkeit von unendlich erreicht wird aufgrund der Beziehung vb = Rs / √ [1 - (Rs/R)]
Dass das in dem Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Fluchtges ... arzen_Loch
so begründet wird, heißt nicht, dass diese Begründung richtig wäre. Wikipedia ist nicht unbedingt die verlässlichste Quelle.
seeadler hat geschrieben:Ich hatte ja schon gezeigt, dass hier die lineare Beziehung zwischen rs/R gleich dem Verhältnis von v²/c² entspricht
Bei der Herleitung der Beziehung
r2 = r0 / √ [1 - (v²/vf²)]
hast du jedoch die Formeln der Newtonschen Theorie verwendet, die Beziehung ist somit nur in der Newtonschen Theorie bzw. im Newtonschen Grenzfall der ART gültig. In der ART folgt daraus keine Gültigkeit der Beziehung außerhalb des Newtonschen Grenzfalls. Insbesondere bei starken Gravitationsfeldern wie bei einem schwarzen Loch gilt sie eher nicht.
seeadler hat geschrieben:Mit anderen Worten, du hast dort im Rs bereits eine Singularität
Diese Behauptung ist schlicht falsch, bei r = rs ist keine Singularität. Man kann die Krümmung der Raumzeit dort ausrechnen - sie ist endlich. Die Komponenten des Riemannschen Krümmungstensors sind endlich und der Kretschmann-Skalar ist dort endlich. Erst im Zentrum des schwarzen Loches bei r = 0 ist die Krümmung unendlich groß.