"Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Astrophysik, Kosmologie, Astronomie, Urknall, Raumfahrt, Dunkle Materie & Energie
klassische Physik, SRT/ART & Gravitation, Quantentheorie
Benutzeravatar
seeadler
Beiträge: 4649
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:24
Kontaktdaten:

#501 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von seeadler » Sa 29. Jul 2017, 06:23

Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Das wesentliche ist daran, dass c hier vf von 11,2 km/s übergeordnet ist. Wenn die Erde die einzigste Masse im Kosmos wäre, so, meine Überlegung, dann hätte c eventuell den Wert von 11,2 km/s. Und trotzdem bin ich davon überzeugt, weil die Fluchtgeschwindigkeit vf von 11,2 km/s von der Gesamtmasse bestimmt wird, dass in Relation zu dieser irdischen Grenzgeschwindigkeit keine Masse von sich aus in der Lage ist, auf der Basis der Gravitation (nicht der elektromagnetischen Kräfte) jene Geschwindigkeit zu erreichen noch zu überschreiten.
D.h. auf der Basis der elektromagnetischen Kräfte kann ein Teilchen eine höhere Geschwindigkeit als 11,2 km/s erreichen. Womit die von dir unterstellte Analogie zu c offenkundig nicht gegeben ist, da eine höhere Geschwindidigkeit als c auch auf Basis der elektromagnetischen Kräfte nicht erreicht werden kann.

seeadler hat geschrieben:
Das ist für mich unter anderem ein Grund anzunehmen, dass c im Grunde genommen die gleiche Funktion in Bezug zur Gesamtmasse des Universums hat, wozu auch die untergeordnete Masse Erde zählt, wie vf von 11,2 km/s zur Masse der Erde innerhalb der Erde.
Da aber im Erdinneren auf Basis der elektromagnetischen Kräfte eine höhere Geschwindigkeit als 11,2 km/s erreicht werden kann, sollte dann auf der Basis der elektromagnetischen Kräfte eine höhere Geschwindigkeit als c erreicht werden können. Kann aber nicht.

Zu Punkt 1:

Du ignorierst die Anfangsbedingung : "wenn die Erde die einzigste Masse im Universum war..." um mir dann eine logisch definierte Falschaussage zu bescheinigen. Du weißt es doch gar nicht, ob sich dann, in diesem besonderen Fall die Teilchen genauso verhalten, wie sie es jetzt tun. Und du ignorierst auch, dass ich hier bewusst den Unterschied zwischen Gravitation und elektromagnetischen Kräften hervorhebe, der aber in dem Moment nicht mehr gegeben ist, wenn sich alle Kräfte zu einer einzigen Kraft "vereinen", was gerade im Falle des Kollaps ab einem bestimmten Stadium erreicht wird.

Zu Punkt 2:

Es geht hierbei nach wie vor um das Verhältnis einer beliebigen Teilmasse der Erde, oder wenn es dir genehmer ist, nicht von Massen zu sprechen, weil du ja die atomare Masse von einem daraus aufgebauten Körper unterscheidest, um das Verhältnis eines Teils des Erdenköprers zum gesamten Erdenköprer, dann wird von dem Gesamtkörper Erde die irdische auf die Gravitation fußende Grenzgeschwindigkeit vf = 11,2 km/s festgele
seeadler hat geschrieben:Der Grund ist eigentlich recht simpel: Wie gesagt, die Geschwindigkeit von vf ergibt sich aus √ (2 G M / R). Es ist leicht zu erkennen - in dem Moment, wo sich irgend eine beliebige Teilmasse der Masse M von der Gesamtmasse M löst, dann ergibt sich ein kleinerer Wert als 11,2 km/s im Falle der Erde. So gesehen ist es auch hier nicht möglich, allein durch die Gravitation jene Geschwindigkeit zu erreichen, respektive noch zu überschreiten.
gt entsprechend der Formel vf = √ (2 G M / R)

Hier spielen die elektromagnetische Kräfte zunächst keine Rolle. So hat denn auch durch die Anwendung des Lorentzfaktors bei c= vf dies hier eine vollkommen andere Aussage, als wenn die Erde wirklich der einzigste Körper im Kosmos wäre. Und trotzdem kann ich davon ausgehen, dass kein Teilkörper der Erde, entsprechend wesentlich größer als ein atomarer Bestandteil, insgesamt eine größere Geschwindigkeit erreichen kann und wird, als eben jene 11,2 km/s. Was aus der Formel auch leicht abgeleitet werden kann. Wenn du daraus eine größere Geschwindigkeit entnimmst, ist mir dies schleierhaft!

Ich verstehe nicht, wie man mich hier bewusst falsch verstehen und interpretieren kann?! Es geht hierbei nicht um elektromagnetische kräfte, und somit auch nicht um Geschwindigkeiten einzelner Elektronen usw.... . Wenn du jedoch behaupten möchtest, hier könnte sich irgend eine beliebige Masse z.B. größer als mindestens 1 kg mit einer größeren Geschwindigkeit alls 11,2 km/s von der Erde entfernen, gar vielleicht sogar mit der Geschwindigkeit eines Elektrons von 2188266 m/s, dann würde ich dich doch bitten wollen, mir dies vorzurechnen.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

Benutzeravatar
seeadler
Beiträge: 4649
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:24
Kontaktdaten:

#502 Das Problem an sich....

Beitrag von seeadler » Sa 29. Jul 2017, 08:05

wann genau spricht man von einer rein gravitierender Masse, und wann fängt oder hört der Einfluss jedwelcher elektromagnetischer Kräfte an und auf? Oder einfach ausgedrückt, ab welcher Masse und auch demzufolge welchem Abstand ist die Gravitationswirkung dominanter als die Wirkung irgendwelcher elektromagnetischer Kräfte?

Ich gebe zu, mich mit gerade diesen Thema noch nicht sonderlich befasst zu haben, weil ich eigentlich davon ausging, dass meine Aussage bezüglich jener 11,2 km/s Fluchtgeschwindigkeit sonnenklar sein müsste. Du, Agent Scullie tust allerdings jetzt so, als würde irgend eine beliebige Masse der Erde, zum Beispiel 10 kg (um irgend einen Wert zu nehmen) im Gravitationsfeld der Erde exakt genauso reagieren, als ein Atom mit einer Masse von 1,672*10^-27 kg und seinem dazugehörigen Elektron mit seiner Masse von 9,108*10^-31 kg, welche durch elektromagnetische kräfte zusammen gehalten werden.

Aus meiner Formel und der Anwendung der selben ist erkennbar, dass hier das Gesamtatom, also Atomkern und Elektron als Einheit beachtet werden muss, oder entsprechend allgemein jegliche Moleküle, die zusammen bereits eine "gravitative Einheit" bilden. Nur ein einfacher Impulsvergleich soll diese Aussage anstoßen und intensivieren: der direkte proportionale Unterschied zwischen 2188266 m/s als Kreisbahngeschwindigkeit um den Atomkern (nach Bohr) und den 7908 m/s der Kreisbahngeschwindigkeit um die Erde ergibt schon einen Unterschied der "Impulsmasse" im Sinne von m * v von 1 zu etwa 276. Und wenn du meine Formeln verstanden hast, dnan beschreibe ich darin nicht nur die "obere" Elektronengeschwindigkeit innerhalb des Elektromagnetischen Feldes innerhalb eines gegebenen Gravitationsfeldes, sondern zugleich auch die geringste relative Geschwindigkeit. Und jener Unterschied beinhaltet nicht nur den Punkt, wo die Gravitationswirkung das gesamte Atom derart beeinflussen kann, dass es nun mal nicht mehr frei schweben und sich auch nicht mehr frei entfalten kann innerhalb eines Gravitationsfeldes... es zeigt auch die dazu passende maximale Massenzahl , die innerhalb eines gegebenen Gravitationsfeldes als gerade noch stabil angesehen werden kann, bevor der Zerfall die Existenz eines solchen Atoms gerade mal für einen Bruchteil von Sekunden rechtfertigt, aber eben nicht auf Dauer.....
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#503 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von Agent Scullie » Sa 29. Jul 2017, 13:16

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
Die Frage stellt sich mir hier, warum existiert diese Kraft dann noch, wenn eine Masse in sich kollabiert, wenn doch die Kraft nach Newton von der Masse ausgehen soll?
Nach Newton geht die Gravitation von jedem Himmelskörper mit einer Masse > 0 aus. Wenn ein solcher Himmelskörper kollabiert, also kleiner wird, ist er unverändert vorhanden, also kann auch unverändert Gravitation von ihm ausgehen, d.h. er kann unverändert zum Gravitationsfeld beitragen.

Auch hier hast du meine "Frage" nicht verstanden. Wie kann von einem "kollabierenden System" eine aktive Kraft ausgehen, so, wie Newton sie postuliert? Eine passive Kraft die eben nicht vom Zustand der Masse abhängt ist dagegen etwas vollkommen anderes.
Es gibt keine Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Kräften.

seeadler hat geschrieben:Und genau dies ist bei der "Scheingravitation" gegeben, was ja schon durch die Meinung klar wird, dass die Gravitation die Krümmung der Raumzeit sei, und diese wirkt dann logischer Weise auch auf eine "Nichtmasse" mit dem Massenwert 0 ein, also den Photonen. Was aber, wie ich damals schrieb bei G m1 m1/R² nun mal nicht gegeben ist, wenn eine der Massen den Wert 0 hat. Also ist die Formel an sich falsch.
In der ART gilt die Newtonschen Formel

F = G m1 m1/R²

nur im Newtonschen Grenzfall, wenn also z.B. die beiden sich anziehenden Körper eine Masse haben. Außerhalb des Newtonschen Grenzfalls muss man zunächst über die Feldgleichungen die Krümmung der Raumzeit berechen und die dann in die Geodätengleichung einsetzen, um die Bewegung der beiden Körper zu ermitteln.

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
Mehr noch, diese Kraft scheint ja zugleich nicht nur die Masse selbst zu beeinflussen, sondern vor allem gemäß Einstein die Raumzeit, in der die Masse eingebettet ist. Und eben nicht nur die Masse, sondern alle mit ihr verbundenen Kräfte, egal wie groß sie sind. Die Krümmung der Raumzeit bändigt ja nicht nur die Gravitation nach Newton, sondern auch die schwachen und starken Wechselwirkungskräfte. Alle sie müssen sich der Krümmung der Raumzeit beugen.
Ändert nichts daran, dass "aufgrund der elektromagnetischen Kräfte" zwar im Erdinneren die Geschwindigkeit 11,2 km/s überschritten werden kann, nicht jedoch im restlichen Universum die Geschwindigkeit c.

Falsch. Denn wie ich gerade deshalb feststellte, sieht dies anders aus, wenn die Masse der Erde die einzigste Masse im Universum wäre, dann wäre c nicht 300.000 km/s sondern 11,2 km/s.
Offensichtlich würde sich aber auch dann ein Elektron in einem Wasserstoffatom im Erdinneren mit einer Geschwindigkeit von 2170 km/s bewegen (das folgt sogar aus deiner eigenen Formel für ve), würde sich also schneller als mit c bewegen.

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
Und Anfangs erscheint es ja offensichtlich so, dass der Einfluss der Krümmung der Raumzeit nahezu 1:1 der newtonschen Gravitationstheorie entspricht, und erst mit zunehmenden "Geschwindigkeiten" wird jener Unterschied doch ziemlich deutlich bemerkbar
Nein, nicht mit zunehmenden Geschwindigkeiten, sondern mit zunehmender Stärke des Gravitationsfeldes. Für einen Körper, der mit hoher Geschwindigkeit eine Region, in der das Gravitationsfeld schwach ist, wie z.B. in der Nähe der Erde, passiert, macht es keinen nennenswerten Unterschied, ob man das Gravitationsfeld nach Newton oder nach der ART beschreibt.

Auch hier hast du diese gegebene Antwort nicht verstanden, denn sie stimmt ja mit deiner Aussage überein
Nein, tut sie nicht, deine Antwort war, dass es eine Frage der Geschwindigkeit ist. Ich habe betont, dass es das nicht ist. Also stimme deine Antwort mit meiner Aussage nicht überein.

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
und kann deshalb dann auch die von dir angesprochenen Geschwindigkeiten der Elektronen, respektive das Verhalten der Atome ebenso beeinflussen, wie den Körper als Ganzes, der eben aus diesen Atomen besteht.

Aber bleiben wir mal kurz bei diesem letzt genannten Aspekt, dem eigentlichen Unterschied, der sich dann auch durch den Lorentzfaktor auszudrücken vermag.
Denn ganz offensichtlich ist es dabei egal, ob wir uns dabei alle bereits mit einer "Normgeschwindigkeit", also einer "Inertialgeschwinigkeit von beispielsweise 299.999 km/s bewegen, oder eben doch nur mit jenen fehlenden 1 km/s. In beiden Fällen gilt für uns als Anwohner und "Inertisten" des Inertialsystems, dass der Lorentzfaktor erst dnan von Bedeutung zu sein scheint, wenn die Geschwindigkeit sich erst im Inertialsystem selbst erheblich voneinander zu unterscheiden ist...
Der Loretzfaktor ist dann von Bedeutung, wenn du zwei Inertialsysteme betrachtest, die sich mit hoher Geschwindigkeit relativ zueinander bewegen. Wenn du nur ein einziges Inertialsystem betrachtest, ist der Lorentzfaktor ohne Bedeutung.

Ja und? Was anderes habe ich auch nicht geschrieben, wie willst du denn festlegen, außer eben durch die Geschwindigkeit, wann ein Inertialsystem! nicht mehr zu dem deinen gehört?
Ein Inertialsystem ist dann nicht mein Inertialsystem, wenn es sich relativ zu meinem Inertialsytem bewegt (bzw. unter Berücksichtigung der ART: wenn es in einer anderen Raumzeitregion definiert ist als der, in der ich mich befinde).

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
Und, weshalb wird er dort gemäß der vorliegenden Erkenntnisse genau mit den gleichen physikalischen Bedingungen konfrontiert werden, von denen wir hier auf der ruhenden Erde schon gar nicht mehr sprechen können, im Falle sich ein System so weit komprimiert hat, so weit kollabiert hat, dass sich in der betreffenden Ebene eine "Normgeschwindigkeit" von 299.999 km/s einstellt. Also gerade mal vor dem Super-super-gau bevor der Zustand eines Schwarzen Lochs erreicht wird.
Redest du hier davon, dass die Lorentzkontraktion zum Kollaps zu einem schwarzen Loch führen würde?

Wenn ich dies meinte, wäre es Unsinn.
Das ist ja bei dir kein Ausschlusskriterium.

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:Die Lorentzkontraktion bedeutet, dass zwei Beobachter unterschiedlicher Ansicht darüber sein, wie lang ein Körper ist. Im Ruhsystem des Körpers bleibt der Körper immer gleich lang. Für den Kollaps zu einem schwarzen Loch wäre es erforderlich, dass der Körper in seinem eigenen Ruhsystem zusammengepresst wird. Kollabiert z.B. ein Stern zu einem schwarzen Loch, dann ist dieser Kollaps im Ruhsystem des Sterns selbst zu beobachten,

auch klar. Allerdings bezweifle ich, aufgrund des unterschiedlichen Zeitempfindens, dass derjenige, der sich innerhalb eines Kollaps befindet, diesen auch als Kollaps wahrnimmt
Das kannst du bezweifeln, so viel du willst, der Zweifel ist jedoch unberechtigt. Man kann zeigen, dass ein in einer kollabierenden Materieverteilung befindlicher Beobachter den Kollaps der Materieverteilung auch als Kollaps registriert.

seeadler hat geschrieben:wenn die Umgebungsbedingung bereits so ist, dass hier mit einer Geschwindigkeit zu rechnen ist, die fast der Lichtgeschwindigkeit entspricht.
Ändert daran gar nichts.

seeadler hat geschrieben:Und diesem Fall ist der Zeitablauf dermaßen gedehnt, dass der Beteiligte eine Kontraktion unter Umständen aus seiner Position heraus in mehreren Millionen oder Milliarden Lichtjahren Entfernung durch Blauverschiebung, paradoxer Weise aber auch durch Rotverschiebung erkennt - obwohl er es ist, der hier innerhalb der Kontraktion beteiligt ist. Die Zeitdehnung spielt hier eine entscheidende Rolle.
Du machst den Fehler, hier speziell-relativistisch rechnen zu wollen, man muss hier aber eben allgemein relativistisch rechnen, was insbesondere auch die Berechnung des Zeitdilatationsfaktors anbetrift.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#504 Re: Fortsetzung zum vorigen Post

Beitrag von Agent Scullie » Sa 29. Jul 2017, 13:50

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
Jener Reisende war somit Beteiligter bei der Bildung eines Schwarzen Lochs, wird aber erzählen, dass er die selben Verhältnisse vorgefunden hat, wie hier auf der Erde, also was solls?
Wenn der Reisende auf seiner Reise die Entstehung eines schwarzen Loches beobachtet hat, dann wird vermutlich auch jemand, der auf der Erde geblieben ist, früher oder später etwas von der Bildung des schwarzen Loches mitkriegen, z.B. in dem er durch ein Teleskop beobachtet, dass der Vorgängerstern nicht mehr leuchtet.

Das kommt darauf an, in welchem Zeitmaßstab du das Geschehen von außen siehst, und innerhalb welcher Zeit der betroffene selbst ein Geschehen beobachtet, welches er ganz sicher anders bewerten wird, als der außenstehende Beobachter
Da auch der reisende Beobachter, der die Bildung des schwarzen Loches aus der Nähe beobachtet, immer noch weit genug entfernt ist, um keine Sorge haben zu müssen, selbst in das schwarze Loch zu stürzen, sind beide Beobachter außenstehend.

Man kann jetzt natürlich auch den Fall betrachten, dass der reisende Beobachter dem schwarzen Loch sehr nahe kommt und dadurch einer starken gravitativen Zeitdilatation unterliegt, und somit aus einem geeignete Koordinatensystem heraus betrachtet sehr viel Zeit nahe am schwarzen Loch verbringt. Das hat dann einfach nur den Effekt, dass bei der Rückkehr des Beobachters zur Erde der Unterschied in der verstrichenen Eigenzeit zu einem auf der Erde verbliebenen Beobachter noch größer ist als er es allein durch die speziell-relativistische Zeitdilatation wäre. Und der auf der Erde verweilende Beobachter könnte dessen ungeachtet trotzdem durch sein Teleskop beobachten, wie der Vorgängerstern aufhört zu leuchten.

Dein Probem scheint zu sein, dass du denkst, die Berücksichtigung eines dir passend scheinenden Effekts, etwa der Zeitdilatation, würde Tür und Tor dafür öffnen, dir beliebige Szenarien zusammenzuphantatsieren, was alles passieren könnte. Tut sie aber eben nicht. Welche Auswirkungen der jeweilige Effekt hat, kann man ziemlich genau berechnen.

seeadler hat geschrieben:ich habe dort, wie auch in anderen Threads, wo ein Schwarzes Loch vorkommt, unter anderem die Frage gestellt, ob es uns möglich wäre, wenn wir in einem Zimmer stünden, deren Dimension exakt der eines beliebig großen Schwarzen Lochs entspricht, ob wir dann von unserer gegebenen Position im Zimmer exakt bestimmen können, wie weit wir vom Rand des Zimmers entfernt sind.? Und als nächste sich anschließende resultierende Frage... ob wir diesen "Rand jemals erreichen könnten?".
Also wenn du dich in einem schwarzen Loch befindest, kannst du dessen Rand mit Sicherheit nicht erreichen, weil du dann unweigerlich dabei wärst, in das Zentrum des schwarzen Loches zu stürzen, und nichts dies Sturz aufhalten könnte. Zur Bestimmung deiner Position innerhalb des schwarzen Loches: diese kannst du ermitteln, indem du das, was du gerade siehst, mit den Videos auf dieser Seite vergleichst:

http://jila.colorado.edu/~ajsh/insidebh/realistic.html

Der Abschnitt zwischen 00:35 und 00:51 zeigt jeweils den Sturz vom Ereignishorizont bis zur zentralen Singularität. Wenn also das, was du gerade siehst, in etwa so aussieht wie eines der Einzelbilder des Videos, kannst da davon ausgehen, dass du dich gerade an der betreffenden Position im schwarzen Loch befindest.

seeadler hat geschrieben:Ich habe beide Fragen vorab bemerkt mit "Nein!" beantwortet. Es ist uns weder möglich, die reale Ausdehnung dieses Universums zu bestimmen, noch ist es uns jemals möglich den Rand zu erreichen.
Wenn du nun statt eines schwarzen Loches das Universum betrachten willst, dann ist zwar in der Tat so, dass wenn du deine Position änderst, sich dadurch dein Teilchenhorizont verschiebt und du somit nie deinen eigenen Teilchenhorizont erreichen kannst, allerdings wäre es dir sehr wohl möglich, jene Galaxien zu erreichen, die sich an deinem anfänglichen Teilchenhorizont befunden haben. Wenn du z.B. einen zweiten Beobachter hinzunimmst, der an deiner Startposition verweilt, so kannst du sehr wohl dessen Teilchenhorizont erreichen.

seeadler hat geschrieben:Angenommen du würdest darin eine Tür sichten, und würdest schnurstracks darauf zu gehen, so würdest du diese Tür niemals erreichen.
Doch, denn die Tür befand sich ja zu Anfang nur deswegen an deinem Teilchenhorizont, weil sich dein Teilchenhorizont gerade dort befand, wo sich die Tür befindet. Wenn du deine Position also änderst, dann verschiebt sich zwar dein Teilchenhorizont, aber die Tür bleibt an Ort und Stelle, verschiebt sich also nicht mit. Folglich kannst du sie im Prinzip erreichen.

seeadler hat geschrieben:Anfangs hättest du tatsächlich das Gefühl, du würdest die Distanz zwischen dir und der Tür durch deine scheinbare Annäherung reduzieren. Doch irgendwann würde dir dabei bewusst werden, du näherst dich ihr nicht wirklich, sondern hier öffnet sich ein für dich vorher nicht sichtbares Universum. Du siehst irgendwann zwischen dir und der Tür ein vollkommen anderes Universum, als zu der zeit, als du los gelaufen bist.
Schlimmer noch, die Entfernung hat sich dabei nicht wirklich verändert, obwohl du irgendwann von dem Punkt, von dem aus du gestartet bist, genauso weit entfernt bist, wie zum Rand des Zimmers.....
Wenn du durch Ändern deiner Position deinen Teilchenhorizont verschiebst, dann werden in der Tat für dich Galaxien sichtbar, die vorher nicht sichtbar waren, weil sie vorher hinter deinem Teilchenhorizont lagen. Aber keine dieser Galaxien verschiebt sich mit dem Teilchenhorizont mit.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Benutzeravatar
seeadler
Beiträge: 4649
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:24
Kontaktdaten:

#505 Und das Universum ist doch ein Schwarzes Loch....

Beitrag von seeadler » So 30. Jul 2017, 05:46

Agent Scullie hat geschrieben:Dein Probem scheint zu sein, dass du denkst, die Berücksichtigung eines dir passend scheinenden Effekts, etwa der Zeitdilatation, würde Tür und Tor dafür öffnen, dir beliebige Szenarien zusammenzuphantatsieren, was alles passieren könnte. Tut sie aber eben nicht. Welche Auswirkungen der jeweilige Effekt hat, kann man ziemlich genau berechnen.

Wenn du nicht mehr mit mir kommunizieren möchtest, brauchst du nur noch ein wenig mehr solcher Bemerkungen, und ich werde unsere Kommunikation einstellen..... Die Basis einer jeden neuen Erkenntnis ist nun mal die Phantasie, es sei denn, man arbeitet bereits in der Wissenschaft und sitzt an der richtigen Stelle, aber daraus erwächst nicht unbedingt etwas Neues.

Ich hatte vor einiger Zeit, das heißt eigentlich nicht nur einmal, geschrieben, folgenden (gedachten) Sachverhalt: Wir haben vor uns ein gigantisches scheinbar unendlich großes Schwarzes Loch, mit einem Radius von etwa 13,6 Milliarden Lichtjahren. Einem Objekt, das gerade dazu angeht zu kollabieren, oder aber welches durch die Rotation des Gesamtsystems stabil bleibt (Nur eine Überlegung)
Mit anderen Worten, wir selbst, da wir uns relativ am Rand befinden, bewegen uns im Hinblick auf dieses Schwarze Loch bereits mit beinahe Lichtgeschwindigkeit und zwar allesamt scheinbar tangential um einen gedachten Mittelpunkt, so dass sich die Objekte neben uns in Relation zu uns kaum bewegen, oder wenn dann wir wir selbst radial auf diesen Mittelpunkt zu, was aber zum einen aufgrund der enormen Distanz und der sehr hohen Geschwindigkeit, trotzdem dem Eindruck erweckt, als würden die Objekte, je weiter sie sich von uns befinden, um so schneller von uns fliehen, also nicht auf uns zu sondern scheinbar von uns weg. Und doch fallen wir alle quasi in die gleiche Richtung.

Und wenn wir dabei bereits mit nahezu Lichtgeschwindigkeit bewegt werden, erscheint uns die Differenz zwischen der realen Geschwindigkeit und der Grenzgeschwindigkeit c, als würden wir relativ zu allen anderen Objekten ruhen, und sich nur die anderen von uns weg oder auf uns zu bewegen.

Bei einer Masse von vielleicht 10^52 kg kann ich getrost annehmen, dass jenes Universums aus unserer wie auch aus jeder anderen Position heraus als ein Schwarzes Loch angesehen werden kann, rein auf der Basis des Verhältnisses zwischen dem Wert der Masse und seinem Radius.

Wenn wir uns demzufolge sagen wir mal mit 299.999,999 km/s, statt 300.000,000 km/s bewegen, so erscheint uns die Differenz von 1 m/s, so als hätten wir innerhalb dieser Geschwindigkeitsspanne real ein Geschwindigkeitsspektrum von 0 - 300.000,000 km/s ... Dies würde unter anderem heißen, auch hinsichtlich der Hubble-werte, dass sich jene 300.000 km/s, mit der sich das in 13,6 Milliarden Lichtjahre entfernte Objekt relativ zu uns bewegt (wie auch wir uns zu diesem) entsprechen im Grunde genommen lediglich der Geschwindigkeitsdiffernz zwischen 299.999.999 m/s und den 300.000.000 m/s, also gerade mal jenem 1 m/s, die hier noch fehlen. Es ist daraus leicht erkennbar, dass ich demnach ein schier unendlich ausgedehntes Universum konstruieren kann, und trotzdem würden wir bei jeder Distanz eben dieses Problem haben, dass wir nicht wirklich wissen, mit welcher Geschwindigkeit wir uns bereits selbst bewegen.

Bei einem Radius von vielleicht 13,6 Milliarden Lichtjahren würde auf uns gerade mal eine Beschleunigung von (299.999.999 m/s)² / 13,6 Milliarden Lichtjahren = 6,99*10^-10 m/s oder beinahe gleich der Beschleunigung mit der sich zwei Massen mit jeweils 1kg Masse in einem Abstand von 1 m aufeinander zu bewegen (6,673*10^-11 m/s²). Aber dieses Ergebnis gilt selbstverständlich nur, wenn es sich dabei auch wirklich um einen Unterschied zwischen 0 m/s und 300.000.000 m/s handelt, verteilt auf 13,6 Milliarden Lichtjahren, und eben nicht auf jene 1 m/s Differenz, ebenfalls sich auf 13,6 Milliarden Lichtjahren erstreckend. (Ich denke mal, die "reale" Größe des Universums kann erheblich kleiner sein, wenn ich bedenke, dass die scheinbare Entfernung innerhalb des Universums von jedem beliebigen Punkt aus gemessen werden kann (so, wie mein Vergleich mit dem Zimmer, welches gerade mal eine Ausdehnung von 4 m hat, wir aber niemals die Wand oder die Tür erreichen können, wenn wir darauf zu laufen.

Meine damalige Überlegung gerade an dieser Stelle war unter anderem ob die Anziehungskraft zweier Massen gerade von solch einem Zustand, also jener Beschleunigung, die auf alle Massen im Universum gleichermaßen wirkt, eventuell abhängig ist. Wir uns also nicht schneller aufeinander zu bewegen können, wie es die allgemeine Beschleunigung im Universum erlaubt.
Und auch die sich daraus ergebende Geschwindigkeit setzt ja dann ebenfalls einen Grenzwert fest, da ja √(r * g) nun mal v ergibt. für die Erdoberfläche 7908 m/s bei g = 9,8066 m und R = 6378500 m; respektive daraus resultierend vf = vb* √2 = 11,2 km/s.
Und im Falle des Universums hätten wir für den Grenzradius Sr (Schwarzschildradius) eine Geschwindigkeit von vb = c/ √2 und vf = c.

Nehmen wir aber für diesen besonderen Fall den inneren Sr, so wäre hier vb = c aber auch die Fluchtgeschwindigkeit ebenfalls c und eben nicht c * √2. Denn auch im Inneren eines SL könnte die Regel gelten, keine Geschwindigkeit ist größer als c.

Darum glaube ich ja auch persönlich, dass sich die Kräfte innerhalb eines Schwarzen Lochs umkehren: Sie wirken nunmehr von innen nach außen, auch dann, wenn das System dabei kollabiert. Mit anderen Worten, die sich dabei auflösende Materie strebt zum Rand des Schwarzen Lochs, während der Kollaps an sich nach innen vollzogen wird.

Meine Überzeugung ist deshalb, dass zwischen dem Radius Sr und 1/2 Sr bereits die gesamte Materie an sich, die beim Kollaps "aufgelöst" wird, sich in diesem Bereich befindet und somit bereits schon dort eine Singularität entsteht, parallel zu der innerhalb des Sl auftretenden Singularität.
Innerhalb des Bereiches 1/2 Sr kann sich dann nach meiner Überlegung eigentlich überhaupt keine Materie befinden, die irgendwelche Ähnlichkeiten mit der Materie von außen aufweist.

Natürlich kann es jedoch vorkommen, dass in jenem ominösen Rand des Universums, also des Schwarzen Lochs in diesem Fall, zwischen Sr und 1/2 Sr die Materie gerade so zueinander bewegt, dass sie sich in diesem Berich neu formiert und sowohl aufeinander zu geht, als sich dann auch wieder gleichzeitig auflöst und voneinander trennt. Also genau das Phänomen, welches ich schon vor Jahren als "kosmische Zellteilung" bezeichnet habe - das natürliche astrophysikalische Vorbild unserer biologischen Zellteilung.
Dies wiederum deckt sich mit meiner Idee, dass die Materie nur dnan weiter "kollabieren" kann, innerhalb des Sr, wenn sich sich gleichzeitig voneinander trennt, also auflöst. Hört sich paradox an, doch ist eigentlich eine simple Überlegung, denn teilt sich die Gesamtmasse allein im Bereich des Sr sofrt in mindestens 2 Teile, so beansprucht zwar jeder dieser Teile einen Radius von 1/2 Sr, aber vom Volumen her nur noch jeweils 1/8 V., also insgesamt lediglich 1/4 des Gesamtvolumens. Dabei kann sich die Materie zunächst einmal innerhalb dieses gewonnenen Raumes erneut ausdehnen, wird aber dabei trotzdem weiterhin zu einer Kontraktion gezwungen. So entsteht dann ein fortwährendes Szenario von Teilung und Expansion und Kontraktion der "Teilchen" an sich = exakt all das, was wir im Universum auf natürliche Weise überall beobachten und nachvollziehen können, sowohl im kosmischen Maßstab als auch auf biologischer Ebene....
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

Benutzeravatar
seeadler
Beiträge: 4649
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:24
Kontaktdaten:

#506 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von seeadler » So 30. Jul 2017, 07:11

Agent Scullie hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Angenommen du würdest darin eine Tür sichten, und würdest schnurstracks darauf zu gehen, so würdest du diese Tür niemals erreichen.
Doch, denn die Tür befand sich ja zu Anfang nur deswegen an deinem Teilchenhorizont, weil sich dein Teilchenhorizont gerade dort befand, wo sich die Tür befindet. Wenn du deine Position also änderst, dann verschiebt sich zwar dein Teilchenhorizont, aber die Tür bleibt an Ort und Stelle, verschiebt sich also nicht mit. Folglich kannst du sie im Prinzip erreichen.

Nicht, wenn sich die auf dich einwirkende Kraft während deiner Annäherung an jenen "Horizont" ändert und dabei quasi größer wird. Und im Rahmen jener zunehmenden Kraft wird auch die Geschwindigkeit c relativ zum Ausgangspunkt entsprechend kleiner. Trotzdem wirst du feststellen, dass sie vom Wert her gleich geblieben iat. Mit anderen Worten, vier Meter des Zimmers zu Anfang entsprechen 4 Zentimeter des Zimmers, wenn du dem Rand erheblich näher gekommen bist, und dann wiederum 4 mm usw.... . Die auf dich einwirkende Kraft ist dabei so groß, dass sie verhindert, dass du jemals den "Rand" erreichst. Die Kraft entspricht dabei der gleichen Kraft als würdest du mitten im Zimmer urplötzlich deine Geschwindigkeit erhöhen wollen.

Mit anderen Worten, 0,866 fache Lichtgeschwindigkeit entspricht in diesem Vergleich 0,866 fachen des erreichten Abstandes, bzw eben jene 1 - 0,866. Das bedeutet, auf dich wirkt in beiden Fällen die doppelte Kraft auf dich ein.

Und in diesem Sinne wird dann auch meine Gleichung c² = x² + ve² verständlich, wobei x den Wert c - vb hat. bei - 7908 m/s ist die sich daraus ergebende relativistische Zeitdehnung nach dem Lorentzfaktor 1 : 137,7 oder vergleichbar dann mit dem Unterschied der Elektronengeschwindigkeit zur Lichtgeschwindigkeit, und somit auch vergleichbar mit dem Wert der Feinstrukturkonstante.... usw... .
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#507 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von Agent Scullie » So 30. Jul 2017, 23:41

Agent Scullie hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Gut, verstehe ich. Aber dies würde heißen, wenn sich alle Massen vereint haben zu einem einzigen "unendlich kleinen Punkt", dann gäbe es auch keine "Feldenergie" mehr
Eher wird die Feldenergie dann minus unendlich.
Wie ich schon mehrfach betont habe, es ist in der ART nicht ganz so einfach, einen Energie-Impuls-Tensor für das Gravitationsfeld selbst zu definieren, aus dem dann die Feldenergie des Gravitationsfeldes berechnet werden könnte.

Hier:

https://arxiv.org/pdf/0903.3982.pdf

werden einige Versuche beschrieben, eine Formel für die Feldenergie des Gravitationsfeldes aufzustellen. Da ist z.B. Gleichung (32) auf Seite 7 zu nennen, für den Spezialfall der Schwarzschildmetrik:

E = (r/G) [1 - √(1 - 2 G M / r)]

oder wenn man, statt c = 1 zu setzen, c ausschreibt:

E = (r c^4 / G) [1 - √(1 - 2 G M / (r c²))]

Dabei ist E die Feldenergie, die im von der Radialkoordinate r eingeschlossenen Raumgebiet enthalten ist.
Ich habe noch einmal genauer nachgelesen. Tatsächlich ist E hier nicht allein die Feldenergie des Gravitationsfeldes, sondern die Summe aus der Feldenergie und der Energie der Materie. Man kann die Formel damit folgendermaßen verstehen:

Stellen wir uns einen Stern vor, dessen Oberfläche zunächst die Radialkoordinate r = R1 > 2 G M / c² hat. Die Energie innerhalb dieser Oberfläche ist, wenn M die Masse des Sterns ist

E1 = (R1 c^4 / G) [1 - √(1 - 2 G M / (R1 c²))]

Nun beginne der Stern unter dem Einfluss seiner Eigengravitation zu kollabieren. Die Radialkoordinate seiner Oberfläche nimmt dadurch immer weiter ab und erreiche nach einiger Zeit den Wert R2 < R1, wobei aber noch immer R2 > 2 G M / c² sei (der Stern sei also noch nicht zu einem schwarzen Loch kollabiert). Die zuvor vom Stern eingenommene Raumregion, deren Grenzfläche die Radialkoordinate R1 hat, enthält dann noch immer gleich viel Energie wie vorher, nämlich die Energie E1. Innerhalb der Oberfläche des Sterns befindet sich nun jedoch die Energie

E2 = (R2 c^4 / G) [1 - √(1 - 2 G M / (R2 c²))]

die größer als E1 ist. Das bedeutet nun, dass der Bereich zwischen R1 und R2 einen negativen Energiebeitrag enthält, dort die Energiedichte somit negativ ist. Dieser negative Energiebeitrag kommt gerade vom Gravitationsfeld, dessen Feldenergie hat durch den Kollaps des Sterns abgenommen, wurde also stärker negativ.

Zugleich bedeutet das, dass die Energie der Sternenmaterie zugenommen hat, da der Raumbereich, den der Stern jetzt einnimmt (r < R2), mehr Energie enthält als der Raumbereich, den der Stern vorher einnahm (r < R1). Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da dadurch, dass der Stern im Kollabieren begriffen ist, die Materiebausteine des Sterns eine höhere kinetische Energie besitzen als vor dem Beginn des Kollapses. Man kann hier also tatsächlich den Vorgang erkennen, dass dem Gravitationsfeld Energie entzogen wird und diese in die kinetische Energie der Bausteine des Sterns investiert wird.

Bei einem realen Stern muss natürlich noch beachtet werden, dass der Stern sich durch den Kollaps aufheizt und dadurch verstärkt Wärmestrahlung aussendet. Die Emission der Wärmestrahlung vermindert die Masse des Sterns und führt dazu, dass sowohl die in der Region r < R1 als auch die in der Region r < R2 enthaltene Energie abnimmt, da sich die Wärmestrahlung sehr schnell in den Bereich r > R1 hinaus ausbreitet. Die kinetische Energie der Materiebausteine des Sterns wächst daher weniger schnell als die Feldenergie des Gravitationsfeldes abnimmt.

Hinzu kommt, dass der Gravitationskollaps des Sterns zum Stehen kommt kann, wenn sich ein ausreichend hoher Druck aufbaut, etwa wenn der Stern das Stadium eines Weißen Zwerges oder Neutronensterns erreicht. Üblicherweise wird dann ein Teil der Sternenmaterie fortgeschleudert (der Extremfall davon ist eine Supernova-Explosion), was bedeutet, dass die durch den Kollapsvorgang vorhandene kinetische Energie aller Materiebausteine des Sterns dazu aufgewandt wird, einem Teil der Materiebausteine die nötige kinetische Energie zu verleihen, um der Gravitation des Sterns entfliehen zu können.

Grob gesprochen ist der Energiefluss also folgender: durch den Kollaps des Sterns wird dem Gravitationsfeld Energie entzogen, die dann zum einen Teil in emittierte Wärmestrahlung investiert wird und zum anderen Teil in kinetische Energie aller Materiebausteine des Sterns, so dass der Kollaps schneller wird. Wenn der Kollaps dann irgendwann gestoppt wird, wird der in die kinetische Energie der Materiebausteine gesteckte Teil dazu aufgewandt, einen Teil der Materiebausteine fortzuschleudern.

Will man das auf den Kollaps zum Stadium eines schwarzen Loches und darüber hinaus auf den Kollaps zur zentralen Singularität, also einem Zustand unendlicher Dichte, übertragen, so funktioniert das jedoch nicht mehr so einfach, da die Formel für die Energie E nur für r > 2 G M / c² einen reellen Wert ergibt, da man die Wurzel aus (1 - 2 G M / (r c²)) ziehen muss. Zur energetischen Betrachtung eines Kollaps zu einem Zustand unendlicher Dichte ist folglich ein anderer Ansatz erforderlich.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Benutzeravatar
seeadler
Beiträge: 4649
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:24
Kontaktdaten:

#508 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von seeadler » Mo 31. Jul 2017, 05:55

Agent Scullie hat geschrieben:Ich habe noch einmal genauer nachgelesen. Tatsächlich ist E hier nicht allein die Feldenergie des Gravitationsfeldes, sondern die Summe aus der Feldenergie und der Energie der Materie. Man kann die Formel damit folgendermaßen verstehen:

ok, zunächst Danke für deine Ausführung und dem Nachtrag.

Wie du sicherlich bemerkt hast, gehe ich ja davon aus, dass wir selbst der Inhalt eines uns umgebenden Schwarzen Lochs sind, und dieses somit nach meiner Sicht zugleich auch als ein "Weißes Loch" gesehen werden kann, aufgrund unserer Position.

Das Bedonsere an dieser Positionsdarstellung ist, dass wir innerhalb des Radius Rs0 = 2Gm0/c² leben, und somit der Bedingung E = Rs0 c^4/G leben oder nach Planck Rs0 * 1,244 * 10^44N (der Wert ist ja bezogen auf c^4/G für alle schwarzen Löcher gleich= Planckkraft.)
Durch die Verteilung jedoch der Masse des Universums ergibt sich ein ähnliches Bild, wie du jetzt hier durch die Unterscheidung von R1 und R2, in diesem Fall stets < Rs vorgenommen hast, oder vereinfacht, der Materieradius ist tatsächlich erheblich kleiner als der Feldenergieradius des gesamten Feldes des Universums, ausgedrückt durch Rs = R1. Also der Raumradius bleibt erhalten aufgrund des Inhaltes der Masse, und somit auch der Energiegehalt E = Rs c^4/G.

Dies alles ist für mich soweit erst mal verständlich.

Zu einem Problem wird es in dem Augenblick, und hier scheiden sich unsere Geister, wo eine beliebige Teilmasse des Universums mit seiner Radius R2 wiederum einen Radius erreicht, der bezogen auf die Masse den Wert Rs2 = 2 G m2 /c² erreicht. Aber auch in diesem Fall wird dann die Energie E = Rs2 c^4/G erreicht, Wir haben es hier dann also mit einem Schwarzen Loch innerhalb des Schwarzen Lochs zu tun. Wenn nun jegliche Materie innerhalb des Universums diesen Stadium "anstrebt, weil es ja eigentlich nach wie vor noch immer und das heißt seit ewigen Zeiten kollabiert, dann ist der Raum, den diese kollabierende Materie einnimmt, zumindest aus meiner Sicht folglich erheblich kleiner, als Rs0.

Die Masse nun, die sich abermals innerhalb eines Schwarzen Lochs befindet muss demnach insgesamt trotzdem die gleiche Energie haben, wie die Masse, die sich ursprünglich im Universum befand, es sei denn, einerseits ist die Masse angewachsen, wie ich vermute, also vergrößert worden zugleich sind die Massen selbst im Radius kleiner geworden und streben einem Schwarzen Loch entgegen. Die Energie jener Schwarzen Löcher, die innerhalb der Schwarzen Löcher entstehen ist nach meiner Überlegung negativ zur Feldenergie des Universums. Oder um es "trivial" auszudrücken, die Masse innerhalb eines Schwarzen Lochs mit seiner Energie stößt sich von der Masse außerhalb dieses Schwarzen Lochs ab, welches sich ja im Universum befindet.

Darum kam ich auf die Idee, dass innerhalb solcher Schwarzen Löcher sowohl eine Kraft nach Innen existiert (die zum Kollaps der Materie führt), zugleich aber auch eine Kraft nach außen, die zur Expansion des Raumes führt. Also genau das, was wir im Universums sehen und nachvollziehen können...

Was du also hier zu beschreiben versuchst, ist das, was uns umgibt und wir real nachvollziehen können, nur musst du hier dann zwischen der Feldenergie und der reinen Massenenergie unterscheiden, so, wie ich es im Falle des Gravitationseffektes getan habe durch G m1²/R sowie Gm2²/R und der daraus resultierenden "negativen Energie", also der Gravitationsenergie vom Wert G m1 m2 /R.

Somit ist jene "Gravitationsenergie" aus der Beziehung jeglicher Teilmasse zur Gesamtmasse des Universums vom Betrag m2 c² = 2 G m0 m2/R0 und diese ist dann entgegen gesetzt der Energie des Universums vom Betrag E0 = Rs0 c^4 / G und folglich dann auch entgegen gesetzt zum Betrag Rs2 * c^4/G in Bezug auf jegliche beliebige Teilmasse.

UND letztendlich ist die Summe der Energie, die die kollabierende Gesamtmasse eingenommen hat rein vom äußeren her entsprechend erst einmal kleiner als die Gesamtenergie des Universums als Schwarzes Loch.... ergo muss diese Energie dann in kinetische Energie vorliegen, wegen der Energieerhaltung; Das würde aber bedeuten, dass dann wiederum, wenn jegliche Materie zu "Planck-Schwarzen Löchern" geworden ist, dann liegt jene Energie der ursprünglichen Materie wiederum nur noch als absolut reine Feldenergie des Universums vor.....

Also, Kollaps und Umwandlung der potentiellen Energie in kinetische Energie bedingt sich somit.... so, wie zuvor wiederum aus der kinetischen Energie in umgekehrter Weise potentielle Energie gewonnen wurde und innerhalb der Einzelsysteme und der integrierten Schwarzen Löcher auch wird.

Eine Nebenbemerkung: Vor längerer Zeit hatte ich schon jenen Fakt +E = Rs * c^4/ G bereits dem vorhandenen Fakt -E = R * vb^4 / G gegenüber gestellt (jedoch ohne Reaktion in diesem Forum.) Denn allein aus jener Gegenüberstellung wird klar ersichtlich, dass diese hier dargestellte Energie, bezogen dann auch auf die kinetische Energie logischer Weise größer werden muss, wenn der Schwarzschildradius unterschritten wird.... es sei denn, es passiert genau das, was ich vermute, auch innerhalb des Rs gilt die Bedingung der unüberschreitbaren Lichtgeschwindigkeit.... denn in diesem Fall findet real eine Umkehrung der Kräfte innerhalb des Schwarzen Lochs statt. Nunmehr wirkt gleichzeitig - wie ich beschrieb, eine entsprechende Kraft zum Rand des Schwarzen Lochs, die der Kontraktion der Materie entgegen wirkt, und diese quasi dazu zwingt (wie ich es beschrieben habe) sich zu teilen, damit sie weiter kontrahieren kann. denn jener Wert +E = Rs * c^4/ G ist immer entgegengesetzt des Wertes -E = R * vb^4 / G. Damit wird erkennbar, dass die Vektoren ab dem Schwarzschildradius eine Art "Umpolung" erfahren. Und es wird logisch ableitbar, dass jegliche weitere Kontraktion nur mittels einer gleichzeitigen Spaltung oder auch "Zellteilung" erfolgen kann.... das Ziel = die vollkommene Entropie...
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

Benutzeravatar
seeadler
Beiträge: 4649
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:24
Kontaktdaten:

#509 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von seeadler » Mo 31. Jul 2017, 07:06

Agent Scullie hat geschrieben:Zugleich bedeutet das, dass die Energie der Sternenmaterie zugenommen hat, da der Raumbereich, den der Stern jetzt einnimmt (r < R2), mehr Energie enthält als der Raumbereich, den der Stern vorher einnahm (r < R1). Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da dadurch, dass der Stern im Kollabieren begriffen ist, die Materiebausteine des Sterns eine höhere kinetische Energie besitzen als vor dem Beginn des Kollapses. Man kann hier also tatsächlich den Vorgang erkennen, dass dem Gravitationsfeld Energie entzogen wird und diese in die kinetische Energie der Bausteine des Sterns investiert wird.

Bei einem realen Stern muss natürlich noch beachtet werden, dass der Stern sich durch den Kollaps aufheizt und dadurch verstärkt Wärmestrahlung aussendet. Die Emission der Wärmestrahlung vermindert die Masse des Sterns und führt dazu, dass sowohl die in der Region r < R1 als auch die in der Region r < R2 enthaltene Energie abnimmt, da sich die Wärmestrahlung sehr schnell in den Bereich r > R1 hinaus ausbreitet. Die kinetische Energie der Materiebausteine des Sterns wächst daher weniger schnell als die Feldenergie des Gravitationsfeldes abnimmt.

Hinzu kommt, dass der Gravitationskollaps des Sterns zum Stehen kommt kann, wenn sich ein ausreichend hoher Druck aufbaut, etwa wenn der Stern das Stadium eines Weißen Zwerges oder Neutronensterns erreicht. Üblicherweise wird dann ein Teil der Sternenmaterie fortgeschleudert (der Extremfall davon ist eine Supernova-Explosion),

Nun ja, der "Verlust" der durch Wärmestrahlung frei gesetzten Energie und schließlich jener Supernovaexplosion erfolgten Energieauswurf mittels der damit verbundenen Materie entspricht dann vom Energiebetrag her exakt der Differenz der Kontraktionsenergie abzüglich der eigentlichen Energie E = Rs * c^4/G. Denn diese bleibt ja, wie aus meinem vorigen Beitrag ersichtlich, unangetastet.

Für mich stellt sich jedoch die Frage, ob man dann wirklich von einer fortwährenden Kontraktion, und somit unendlich erfolgenden Kollaps sprechen kann, wenn die Kontraktion tatsächlich zunächst einmal zum "Stehen" kommt, oder ob nicht genau dies passiert, was ich schon seit Jahren zu beschreiben versuche: Eine fortwährende Kontraktion kann nur erfolgen, wenn sich die innerhalb des Sl befindliche "Materie" (gleich welcher Art) sich zugleich auch entsprechend teilt (das Prinzip : 1/2 Rs sind nur noch 1/8 Volumen). Auf diese Weise haben wir auch innerhalb des SL ein Wechselspiel von Kontraktion und Expansion.... : genau das, was wir im sichtbaren Universum verfolgen können!!!!

[aber mal so nebenbei ebenfalls nochmals bemerkt, du wirst, wenn du meine Erkenntnisse zumindest "wohlwollend" berücksichtigst und weiter verfolgst, auch feststellen, warum es Sinn macht, mit jener Formel, an der du dich so negativ aufhängst c² = x² + ve², und somit x = c - vb. Denn hier geht es um die Gegenüberstellung jenes Energiebetrages +E = rsE * c^4 / G gegenüber dem jetzigen Stand -E = rE * vb^4 / G.... . Und dies hat nun mal nach meiner Erkenntnis auch Auswirkungen auf das Verhalten der Atome innerhalb eines Gravitationsfeldes....]
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#510 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von Agent Scullie » Mo 31. Jul 2017, 18:41

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:Ich habe noch einmal genauer nachgelesen. Tatsächlich ist E hier nicht allein die Feldenergie des Gravitationsfeldes, sondern die Summe aus der Feldenergie und der Energie der Materie. Man kann die Formel damit folgendermaßen verstehen:

ok, zunächst Danke für deine Ausführung und dem Nachtrag.

Wie du sicherlich bemerkt hast, gehe ich ja davon aus, dass wir selbst der Inhalt eines uns umgebenden Schwarzen Lochs sind, und dieses somit nach meiner Sicht zugleich auch als ein "Weißes Loch" gesehen werden kann, aufgrund unserer Position.

Das Bedonsere an dieser Positionsdarstellung ist, dass wir innerhalb des Radius Rs0 = 2Gm0/c² leben, und somit der Bedingung E = Rs0 c^4/G
Wie kommst du auf diese Formel für E? Aus der von mir genannten Formel für E kann das nicht hervorgehen, da die auf schwarze Löcher nicht anwendbar ist. Zumal deine Vorstellungen offenkundig der ART widersprechen und du damit dann natürlich auch nicht mit ART-Formeln rechnen kannst.

seeadler hat geschrieben:der Materieradius ist tatsächlich erheblich kleiner als der Feldenergieradius des gesamten Feldes des Universums
Was ist denn ein "Feldenergieradius"?

seeadler hat geschrieben:Also der Raumradius
Was ist denn ein "Raumradius"?

seeadler hat geschrieben:Dies alles ist für mich soweit erst mal verständlich.
Dass deine eigenen Vorstellungen zumindest für dich verständlich sind, ist ja schonmal erfreulich. Für mich sind sie es allerdings nicht.

seeadler hat geschrieben:Zu einem Problem wird es in dem Augenblick, und hier scheiden sich unsere Geister, wo eine beliebige Teilmasse des Universums mit seiner Radius R2 wiederum einen Radius erreicht, der bezogen auf die Masse den Wert Rs2 = 2 G m2 /c² erreicht. Aber auch in diesem Fall wird dann die Energie E = Rs2 c^4/G erreicht, Wir haben es hier dann also mit einem Schwarzen Loch innerhalb des Schwarzen Lochs zu tun.
Vor allen Dingen haben wir es dann mit zwei Gravitationszentren zu tun. Da ist die von mir genannte Formel ebenfalls nicht drauf anwendbar. Da ist halt sehr speziell.

seeadler hat geschrieben:Die Masse nun, die sich abermals innerhalb eines Schwarzen Lochs befindet muss demnach insgesamt trotzdem die gleiche Energie haben, wie die Masse, die sich ursprünglich im Universum befand, es sei denn, einerseits ist die Masse angewachsen, wie ich vermute, also vergrößert worden zugleich sind die Massen selbst im Radius kleiner geworden und streben einem Schwarzen Loch entgegen. Die Energie jener Schwarzen Löcher, die innerhalb der Schwarzen Löcher entstehen ist nach meiner Überlegung negativ zur Feldenergie des Universums. Oder um es "trivial" auszudrücken, die Masse innerhalb eines Schwarzen Lochs mit seiner Energie stößt sich von der Masse außerhalb dieses Schwarzen Lochs ab, welches sich ja im Universum befindet.

Darum kam ich auf die Idee, dass innerhalb solcher Schwarzen Löcher sowohl eine Kraft nach Innen existiert (die zum Kollaps der Materie führt), zugleich aber auch eine Kraft nach außen, die zur Expansion des Raumes führt. Also genau das, was wir im Universums sehen und nachvollziehen können...
Nein, was wir im Universum sehen und nachvollziehen können, ist eine Expansion des Raumes, wie sie durch die FLRW-Metrik beschrieben wird. Die hat nicht allzu viel Ähnlichkeit mit dem, was du da schreibst.

seeadler hat geschrieben:Was du also hier zu beschreiben versuchst, ist das, was uns umgibt und wir real nachvollziehen können
Nein, das was ich beschreibe ist mit deinem Vorstellungen nicht kombinierbar.

seeadler hat geschrieben:nur musst du hier dann zwischen der Feldenergie und der reinen Massenenergie unterscheiden
Na das tue ich doch: die Energie der Sternenmaterie ist auf den Bereich r < R2 konzentriert, im Bereich R2 < r < R1 findet sich nur die Feldenergie des Gravitationsfeldes. Nun muss man natürlich noch berücksichtigen, dass sich auch im Bereich r < R2, also im Inneren des Sterns, ein Beitrag des Gravitationsfeldes zur Energie findet. Die Energie

E2 = E2 = (R2 c^4 / G) [1 - √(1 - 2 G M / (R2 c²))]

enthält also neben der Energie der Sternenmaterie auch noch einen Beitrag von der Feldenergie des Gravitationsfeldes. Wie viel von der Energie E2 nun auf die Sternenmaterie entfällt und wie viel auf die Feldenergie des Gravitationsfeldes, ist allerdings nicht so einfach zu bestimmen. Die Information, dass M die Masse des Sterns ist, ist dabei nicht sehr hilfreich, da diese lediglich aussagt, dass eine große Kugel um den Stern herum (r -> unenndlich) die Energie M c² enthält. Der Beitrag der Sternmaterie zur Energie ist größer als M c² (man sieht hier eine Art gravitativen Massedefekt).

Man muss hier zunächst einmal eine Formel für E aufstellen, die auch innerhalb des Sterns gültig ist. Dazu kann man die innere Schwarzschildlösung heranziehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzsc ... .C3.B6sung

Aus der kann man dann analog zur äußeren Schwarzschildlösung eine Formel für E konstruieren, indem man berücksichtigt, dass die Formel allgemeiner geschrieben die Form

E = (r c^4 / G) [1 - √(1/g_rr)]

annimmt, wobei g_rr die rr-Komponente des metrischen Tensors ist. Für die innere Schwarzschildlösung ist diese

g_rr = 1 / (1 - rs r² / R³)

wobei R die Radialkoordinate der Sternenoberfläche ist. Innerhalb des Sterns gilt also

E = (r c^4 / G) [1 - √(1 - 2 G M r / (R³ c²))]

Wenn man diese Energie jetzt in einen Beitrag der Sternenmaterie E_Mat und einen Beitrag des Gravitationsfeldes, E_Feld aufspaltet: E = E_Mat + E_Feld, dann kann man zum einen argumentieren, dass E_Mat im Sternmittelpunkt (r = 0) null ist und mit größer werdendem r proportional zu r³ anwächst, und zum anderen, dass E_Feld im Sternmittelpunkt ebenfalls null ist und sich mit wachsendem r genau so verhält, dass an der Sternoberfläche der Wert von E_Feld und dessen erste Ableitung nach r mit dem Resultat übereinstimmt, dass sich für E_Feld aus der äußeren Schwarzschildlösung ergibt. Daraus folgt, dass E_Mat an der Sternoberfläche, bei r = R, etwas größer ist als der aus

E = (R c^4 / G) [1 - √(1 - 2 G M / (R c²))]

errechnete Wert für die Gesamtenergie E.

seeadler hat geschrieben:so, wie ich es im Falle des Gravitationseffektes getan habe durch G m1²/R sowie Gm2²/R
Das sind Ausdrücke aus Formel aus der Newtonschen Theorie, die sind da sicherlich unbrauchbar.

seeadler hat geschrieben:Somit ist jene "Gravitationsenergie" aus der Beziehung jeglicher Teilmasse zur Gesamtmasse des Universums vom Betrag m2 c² = 2 G m0 m2/R0 und diese ist dann entgegen gesetzt der Energie des Universums vom Betrag E0 = Rs0 c^4 / G und folglich dann auch entgegen gesetzt zum Betrag Rs2 * c^4/G in Bezug auf jegliche beliebige Teilmasse.

UND letztendlich ist die Summe der Energie, die die kollabierende Gesamtmasse eingenommen hat rein vom äußeren her entsprechend erst einmal kleiner als die Gesamtenergie des Universums als Schwarzes Loch....
Warum?

seeadler hat geschrieben:ergo muss diese Energie dann in kinetische Energie vorliegen, wegen der Energieerhaltung; Das würde aber bedeuten, dass dann wiederum, wenn jegliche Materie zu "Planck-Schwarzen Löchern" geworden ist, dann liegt jene Energie der ursprünglichen Materie wiederum nur noch als absolut reine Feldenergie des Universums vor.....
Hä? Weil irgendeine Energie als kinetische Energie vorliegen muss, muss irgendeine andere Energie als reine Feldenergie (gibt's auch unreine Feldenergie?) vorliegen? Verstehe ich überhaupt nicht.

seeadler hat geschrieben:Also, Kollaps und Umwandlung der potentiellen Energie in kinetische Energie bedingt sich somit....
Ach potentielle Energie soll es dann auch noch geben? Also es gibt bei dir Feldenergie und außerdem noch potentielle Energie? Aha. Dann muss aber doch potentielle Energie nicht unbedingt in kinetische Energie umgewandelt werden, sie könnte doch z.B. auch in Feldenergie umgewandelt werden.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Antworten