von außen heißt hier aber nicht aus dem Raum, sondern z.B. aus dem elektrischen Feld.seeadler hat geschrieben:weiter vorher schreibst du sehr richtig, wie ich es auch sehe und bereits geschrieben hatte:Agent Scullie hat geschrieben:
Die Energie, die ein Körper im Zustand der Bewegung zusätzlich zu der Energie, die er auch im Ruhezustand hat, besitzt, hat er nicht erzeugt, sondern sie wurde ihm beim Beschleunigen durch den äußeren Einfluss, der den Körper in Bewegung versetzte, zugeführt. Um einen Körper zu beschleunigen, muss eine Kraft auf ihn wirken, und das über eine gewisse Strecke hinweg, somit muss Beschleunigungsarbeit verrichtet werden, und die Energie dafür muss von außen zugeführt werden. Sonst kann der Körper nicht beschleunigt werden.
Aber da wir auch den Fall eines Autos angesprochen haben, das mitgeführten Treibstoff verbrennt, muss man berücksichtigen, dass da die Sache etwas anders ist. Da kommt die Energie für die Beschleunigung nicht von außen, sondern aus dem mitgeführten Treibstoff. Allerdings gilt da dann auch das hier nicht:
Beim Auto, das mitgeführten Treibstoff verbrennt, wird keine Energie aufgenommen, vielmehr wird durch die Verbrennung des Treibstoffs die Masse m (zu der ja der Treibstoff beiträgt) und damit die Ruhenergie mc² vermindert, und ein Teil der aus der Ruhenergie in andere Energieformen umgewandelten Energie in kinetische Energie überführt (der übrige Teil wird mit den Auspuffabgasen ausgestoßen).seeadler hat geschrieben:und dabei die Energie m c² / √ (1 - (v/c)²) - m c² aufnimmt
Die Formel
E_kin = m c² / √ (1 - (v/c)²) - m c²
gilt natürlich auch für ein Auto, aber da muss man eben berücksichtigen, dass durch die Verbrennung des Treibstoffs die Masse m mit der Zeit kleiner wird, und zwar in einem Maße, dass die Gesamtenergie des Autos E_ges = m c² / √ (1 - (v/c)²) nicht größer, sondern kleiner wird. Nur der Anteil der kinetischen Energie an dieser Gesamtenergie wird immer größer, solange das Auto beschleunigt. Korrekterweise schreibt man dann alle Größen als Funktion der Zeit t:
E_kin(t) = m(t) c² / √ (1 - (v(t)/c)²) - m(t) c²
Das gleiche gilt z.B. für eine Rakete, die durch den Ausstoß von Treibstoff beschleunigt: da wird die Masse m immer kleiner, und dadurch werden Ruhenergie m(t) c² und und Gesamtenergie E_ges(t) = m(t) c² / √ (1 - (v(t)/c)²) immer kleiner, während die kinetische Energie zunimmt. In beiden Fällen (Auto und Rakete) wird also keine Energie von außen zugeführt (nicht aus irgeneinem Feld und schon gar nicht aus dem Raum).
Beim Auto wird wie gesagt eben nicht die kinetische Energie m(t) c² / √ (1 - (v(t)/c)²) - m(t) c² von außen aufgenommen, sondern aus dem mitgeführten Treibstoff gewonnen. Da dabei die Masse m(t) kleiner wird, nimmt zwar die kinetische Energie zu, Ruhenergie und Gesamtenergie nehmen jedoch zugleich ab. Zwar könnte man noch zu dem Zeitpunkt zurückgehen, wo das Auto mit dem Treibstoff betankt wird, da wird dem Auto dann aber keine kinetische Energie zugeführt (das Auto beschleunigt während des Tankens üblicherweise nicht, sondern steht an der Zapfsäule), sondern Ruhenergie m c² und damit Masse m (da die Masse des Autos = Leermasse + Masse des Treibstoffs ist).seeadler hat geschrieben:Es ist genauso, wenn du Wert darauf legst, festzustellen, dass die Energie, die ein Auto antriebt dem Treibstoff entnommen wird, und nicht aus dem umliegenden Feld stammen würde. Aber auch hier muss ich darauf hinweisen: bevor jener Treibstoff im Auto landet, war er in einer anderen Form im umliegenden Feld, also außerhalb des eigentlichen Inertialsystems. Und mir ging es bei meiner Betrachtung hier um jenes Inertialsystem, was beschleunigt wird, und dabei die Energie m c² / √ (1 - (v/c)²) - m c² aufnimmt, die es dann wiederum in kinetische Energie umsetzt.
Es wird (während der Beschleunigungsphase des Autos) keine Energie aufgenommen, schon gar nicht aus dem Gravitationsfeld. Die kinetische Energie des Autos nimmt zu, aber nicht durch Aufnahme von Energie von außen, sondern durch Umsetzen eines Teils der Ruhenergie in kinetische Energie (wobei Ruhenergie und Gesamtenergie = Ruhenergie + kinetische Energie abnehmen). Energie aus dem Gravitationsfeld kommt da gar nicht ins Spiel.seeadler hat geschrieben:Und diese Energie entnimmt sie dem "umliegenden Gravitationsfeld"
Wenn man bis zum Tankvorgang zurückgeht, könnte man zwar argumentieren, dass der Treibstoff aus einem Tank im Boden hinauf zur Zapfsäule gepumpt wird und so Energie an das Gravitationsfeld abgegeben wird. Diese Energieabgabe an das Gravitationsfeld ist aber viel kleiner als die im Treibstoff gespeicherte chemische Energie und viel kleiner als die kinetische Energie, die das Auto durch Verbrennen des Treibstoffs gewinnt.
So einen absurden Unsinn bestätige ich ganz sicher nicht.seeadler hat geschrieben:welches du jetzt ebenfalls bestätigst
Also auf die Thematik, dass eine Auto oder eine Rakete kinetische Energie durch die Verbrennung von mitgeführtem Treibstoff gewinnen, und dabei gar keine Energie von außen zugeführt wird, weil die Gesamtenergie dann nicht zu- sondern abnimmt, weil Masse und Ruhenergie durch die Verbrennung des Treibstoffs und den Ausstoß der Abgase kleiner werden, hast du bislang noch nie hingewiesen.seeadler hat geschrieben:und worauf ich schon einige Male hingewiesen habe.
Die haben da gar nichts mit zu tun. Hier geht es um Umwandlung von chemischer Energie ausmitgeführtem Treibstoff in kinetische Energie, potentielle Energie und Energie aus dem Gravitationsfeld spielen da keine Rolle.seeadler hat geschrieben:Nicht ohne Grund habe ich deshalb in meiner besonderen Frage wegen der potentiellen und der kinetischen Energie die Sache mit dem in einem Gravitationsfeld angehobenen Masse angebracht.
Im betreffenden Fall wird keine Energie aufgenommen, es wird mitgeführte Energie umgewandelt und zum Teil abgegeben.seeadler hat geschrieben:Ich vergleiche dies indirekt mit jenem Aspekt, bei dem ich ein Inertialsystem beschleunige und eben gerade besagte Energie aufgenommen wird
Nochmal ausführlich:
Zum Zeitpunkt t = t0 hat das Auto die Masse m(t0), die Ruhenergie m(t0) c² und die kinetische Energie E_kin(t0). Die Gesamtenergie ist dann E_ges(t0) = m(t0) c² + E_kin(t0)
Zu einem etwas späteren Zeitpunkt t = t0 + dt hat das Auto die Masse m(t0 + dt) < m(t0), die Ruhenergie m(t0 + dt) c² < m(t0) c² und die kinetische Energie E_kin(t0 + dt) > E_kin(t0). Die Gesamtenergie ist E_ges(t0 + dt) = m(t0 + dt) c² + E_kin(t0 + dt) < E_ges(t0).
Durch Vebrennung des Treibstoffs und Ausstoß der Abgabe hat sich im Zeitintervall dt die Masse des Autos bzw. der Rakete vermindert, die kinetische Energie hat sich erhöht (durch Umwandlung eines Teils der chemischen Energie), aber nur so weit, dass die Gesamtenergie trotzdem kleiner geworden ist.
Autos heben üblicherweise nicht an. Wenn du den Fall betrachten willst, dass wie beim Auto chemische Energie in kinetische Energie überführt wird, zugleich aber ein Anheben erfolgt, betrachte lieber eine Rakete, die von der Erdoberfläche aus startet. Da wird ebenfalls chemische Energie durch Verbrennen des Treibstoffs in andere Energieformen überführt, wobei sich Masse, Ruhenergie und Gesamtenergie der Rakete vermindern, jedoch ist der Anteil der chemischen Energie, der in kinetische Energie überführt wird, geringer, dafür gibt es dann einen Anteil, der in die Feldenergie des Gravitationsfeldes überführt wird, da das Raketentriebwerk gegen die Gravitationskraft anarbeiten muss.seeadler hat geschrieben:Der Betrag an Energie, der beim Anheben aufgenommen wird ist ebenfalls identisch mit dem Betrag, der beim Fallen in Form der kinetischen Energie frei gesetzt oder besser umgesetzt wird.
Das ganze auch nochmal ausführtlich:
Zum Zeitpunkt t = t0 hat die Rakete Auto die Masse m(t0), die Ruhenergie m(t0) c², die kinetische Energie E_kin(t0) und die Gesamtenergie E_ges(t0) = m(t0) c² + E_kin(t0), das Gravitationsfeld hat die Energie E_Feld(t0).
Zu einem etwas späteren Zeitpunkt t = t0 + dt hat die Rakete die Masse m(t0 + dt) < m(t0), die Ruhenergie m(t0 + dt) c² < m(t0) c², die kinetische Energie E_kin(t0 + dt) > E_kin(t0) und die Gesamtenergie E_ges(t0 + dt) = m(t0 + dt) c² + E_kin(t0 + dt) < E_ges(t0), das Gravitationsfeld hat die Energie E_Feld(t0 + dt) > E_Feld(t0).
Die kinetische Energie der Rakete und die Feldenergie des Gravitationsfeldes nehmen also zu, in Summe aber weniger als die Ruhenegie der Rakete abnimmt. Sei dE_Feld = E_Feld(t0 + dt) - E_Feld(t0) die Zunahme der Gravitationsfeldenergie, dE_kin = E_kin(t0 + dt) - E_kin(t0) die Zunahme der kinetischen Energie und dm c² = - [m(t0 + dt) c² - m(t0) c²] die Abnahme der Ruhenergie der Rakete, dann ist
dE_Feld + dE_kin < dm c²
Hier wird somit auch keine Energie aus dem Gravitationsfeld aufgenommen, sondern ganz im Gegenteil Energie an das Gravitationsfeld abgegeben, da ja die Feldenergie des Gravtationsfeldes zunimmt. Entnommen wird diese an das Gravitationsfeld abgegebene Energie aus der Ruhenergie der Rakete, die durch Verbrennen des Treibstoffs abnimmt.