Ja, damit ist die Aufgabe gelöst und wir können uns interessanten Dingen zuwenden.Zeus hat geschrieben:Wozu denn sonst? Die Aufgabe war eindeutig und klar, das Ergebnis stimmt.Halman hat geschrieben:Diese Geschwindigkeit wird aber nur relativ zur Erde bestimmt.
Ja, dies kann definiert werden, sobald wir den blinden Reisenden relativ zu einer anderen Masse (hier bietet sich die Erde an) betrachten. Die Erkenntnis, das Bewegung relativ ist, und nicht absolut, halte ich für zu bedeutsam und fundamental, um sie außer Acht zu lassen.Zeus hat geschrieben:Liebe Halman, F + P = 0 gilt immer[*] bei freiem "Fall", natürlich auch während der ganzen Reise im Tunnel. Deshalb fühlt der blinde Reisende nichts von der Beschleunigung weder der Bremsung. Aber trotzdem erfährt der Mensch ein dv/dt.
Natürlich könntest Du entgegenhalten, dass diese alte Erkenntnis doch langsam so selbstverständlich sein sollte, dass man darauf nicht mehr den Fokus legen müsste. Allerdings ist der hier diskutierte Sachverhalt mindestens ebenso selbstverständlich.
Ja, das waren sie. Nun ist die Aufgabe gelöst.Zeus hat geschrieben:Wozu soll das Addieren gut sein? Etwa für deine so heißgeliebte ART?Halman hat geschrieben:Die Geschwindigkeit fort vom Erdkern könnte man auch mit einem anderem Vorzeichen belegen, als die Geschwindigkeit hin zum Erdkern. Addiert ergäbe dies eine Geschwindigkeit von 0.
Übrigens ging es mir nicht darum, irgendwelche SRT-Gedankenexperimente für unseren Seeadler durchzuführen, sondern nur um das "Erd-Tunnel" Problem zu lösen.
Zu diesem Zweck waren und sind die Newtonschen Gesetze voll und ganz ausreichend, oder?
Was spricht dagegen, sie nun aus dem Blickwinkel der ART zu beleuchten?
Das greife ich mir doch lieber das Buch "Gravitation und Raumzeit", dass ist nun für einige Tage wieder besitze.Zeus hat geschrieben:Ich lade dich, liebe Halma, hiermit herzlich ein, x(t) und T mit Hilfe des Raumzeit-Krümmung-Modells zu berechnen.
In den Kapiteln 4. "Ein Bumerangflug durch die Erde" und 5. "Gezeiten: Der Griff der Masse auf die Raumzeit" wird das Gedankenexperiment anhand von zwei Erdschiffen (Alix und Rob), die als benachtbarte Testmassen ihren "Tanz" vollführen, von Seite 68 bis Seite 105 sehr ausführlich behandelt, um den lokalen Griff der Masse auf die Raumzeit zu erklären.
Der zweispurige Tunnel verläuft vom Seeberg von Atlantis (nahe dem mittelatlantischen Rücken) bis Taralga in Neusüdwales.
Da die Ebene des Seeberges etwa 150 Meter unter dem Meerespiegel liegt, muss darauf ein großer Senkkasten errichtet werden, um so eine kleine, künstliche Insel zu bilden, die passenderweise den Namen Atlantis erhält (eine Kleinigkeit, wie bei einem Probjekt wie diesem).
Bob startet mit dem Erdschiff Boomer I in Taralga, 2 Sekunden später gefolgt von Alix in BII - ihr anfänglicher Abstand beträgt 20 Meter.
Als Rob in Atlantis ankommt, befindet sich Alix wieder 20 Meter von ihm entfernt. Rob könnte einfach von unten an der Plattform andocken, doch er entscheidet sich anders und fällt zurück. Fünf Meter unter der Plattform treffen sich Rob und Alix (die in diesem Moment in entgegengesetzen Richtungen fallen).
Nach 42 Minuten wiederholt sich dies auf der anderen Seite der Welt - ein ewiger Tanz des freien Falls (bzw. freien Schwebens).
Jede Sekunde wächst ihr Abstand um weitere 20 Meter. Im Mittelpunkt der Erde sind ihre Geschwindigkeit und ihr Abstand am Größten (steht klar im Buch) und beträgt 7,9 Kilometer pro Sekunde (28.440 km/h). Dort ist auch ihr Abstand am Größten und beträgt 16 km. Danach schrumpft er wieder jede Sekunde um 20 Meter.
Und hier ist auch die Geschwindigkeit am Größten.Zitat aus Gravitatation und Raumzeit - 4. Ein Bumerangflug durch die Erde (Seite 75):
Der Abstand zwischen Alix und Rob wuchs in der ersten Phase der Reise von Taralga nach Atlantis schnell an und nahm in der letzten Phase schnell ab. Offensichtlich muss es zwischen beiden Orten eine Stelle gegeben haben, wo langsames Anwachsen des Abstandes in langsames Abnehmen überging, eine Stelle, wo sich der Abstand nicht verändertete, da er sein Maximum durchlief. Wo dies stattfand? Offensichtlich im Erdmittelpunkt.
In einer flachen Raumzeit würden zwei Weltlinien, die sich voneinandern entfernen, sich einander niemals mehr annähern. Im leeren Vakuum des Alls (näherungsweise flache Raumzeit) würde der Abstand zwischen Alix und Rob stetig zunehmen.
Doch nicht so in der gekrümmten Raumzeit innerhalb der Erde.
Nimm als Analogie eine Kugeloberfläche. Rob und Alixe laufen vom Pol aus los. Ihr Abstand vergrößert sich, bis er am Äquator maximal ist, danach nähern sie sich wieder einander an, bis sie im Südpol wieder zusammenkommen. (Im euklidischen Raum wäre dies unmöglich. Wenns sie sich entfernen, dann nimmt die Entfernung, sofern Rob und Alix gerade gehen, stetig zu.)
Interessant wird der Abschnitt "Wir messen die Krümmung" (Seite 87 ff.).
(Im Exkurs 4.1 wird das Gedankenexperiment auf zwei Seiten anhand der Newtonschen Begriffswelt erläutert. Die darin verwandten Grafiken haben große Ähnlichkeit mit Deiner Grafik, Zeus.)