Hallo Seeadler
seeadler hat geschrieben:
ist die aufzuwendende Energie, um einen Körper auf eine bestimmte Geschwindigkeit zu bringen identisch mit der dann aus der Geschwindigkeit ableitbaren relativistischen Energie jenes Körpers, also m*c² / √ 1- (v2/c²) ? Muss ich also dann, wenn ich jenen sich in Bewegung befindlichen Körper abbremsen oder umgekehrt weiter beschleunigen möchte, jene relativistische Energie berücksichtigen
...
Ja
Aber du hast eine Annahme gemacht, die du nicht vernachlässigen darfst. Du nimmst an, dass m ungleich 0 ist, dein Körper hat also Masse. Damit ist der Anteil mc² unabhängig von v, ist also eine Eigenschaft des Körpers an sich. Dieser Energieanteil bringt der Körper von selbst mit.
Der Rest ist der Anteil, den du in das v hereinsteckst. Den kannst du auch wieder herausholen und - sofern du keine Energieverluste hast, gilt wegen der Energieerhaltung, dass du genauso viel herausbekommst, wie du hereinsteckst.
Das ist übrigens KEIN relativistisches Phänomen, das war auch schon unter Newton schon so (Wechsel von kinetischer und potenzieller Energie). Nur die Formeln sahen ein wenig anders aus und du bekommst sie, wenn du in der relativistischen Formel eine Taylor Entwicklung für v<<c machst.
seeadler hat geschrieben:
Hat nun der bewegte Körper ein erhöhtes Energiepotential von 1 / √ 1-(v²/c²) und wenn ja in welcher Form liegt diese erhöhte Energie und damit zugleich auch die erhöhte Masse vor? Und wenn jener Körper dann wieder auf 0-Niveau zurück kehrt, wo bleibt jene relativistische Energie, respektive relativistische Masse und die relativistische energie, wenn du behauptest, er würde danach genauso viel wiegen, wie zu Anfang?
Das Wort Energiepotential ist schlecht, denn es bedeutet etwas anderes.
Die Energie ist in der Geschwindigkeit gespeichert. Schau dir die Stichworte zur Speicherung von Energie an. Das ist auch nicht-relativistisch so. Beispiel: Speicherung von Energie in rotierenden Walzen.
Man kann die Energie auch als potenzielle Energie speichern (Pumpe Wasser den Berg hoch).
Alles dasselbe Phänomen der Umwandlung von Energie in verschiedene Formen. Relativistisch ist das absolut identisch, nur wie die genauen Formeln aussehen ist anders. Nur der Beitrag mc² ist bei Newton noch nicht enthalten, weil dieses Phänomen in seiner Theorie nicht erkennbar war. Hätte er angenommen, dass Gravitation auch auf Licht wirkt, dann hätte er möglicherwiese diesen Anteil bereits erkennen können. Aber auf die Idee ist man damals nicht gekommen.
Nur wenn man Reibung hat und Energie in Wärme umwandelt, dann ist es ziemlich schwer, diese wieder zurück zu holen. Gilt ebenfalls relativistisch und nicht-relativistisch.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.