#241 Re: Die Gravitationskonstante "G" : doch eine veränderliche Größe?
Verfasst: Fr 23. Dez 2016, 22:54
Newtons Theorie wurde in einer anderen Zeit formuliert, als man von dem naturphilosphischen Grundgedanken ausging, dass das Naturgeschehen durch Kräfte beherrscht wird.seeadler hat geschrieben:Du schreibst ja auch, dass die Raumzeitkrümmung die Gravitation sei. Nun, die Raumzeitkrümmung ist die Basis der ART und somit auch Bestandteil des metrischen Tensors. Die Gravitationskraft ist allerdings das herkömmliche Newtonsche Verfahren und seine Formulierung der Kraft.
Erst im 19. Jahrhundert schuf Bernhard Riemann die mathematischen Grundlagen, welche es Einstein ermöglichten, die Gravitation auf ganz andere Weise zu erklären.
Mit Tensoren kenne ich mich nicht aus, allerdings leite ich aus der Bezeichung ab, dass der metrische Tensor die Metrik, also die Geometrie beschreibt.
(farbliche Hervorhebung von mir)seeadler hat geschrieben:Das heißt doch im Grunde genommen muss die ART in der Lage sein, alle wirkenden Kräfte allein durch Raumkoordinaten berechnen und bestimmen zu können, ohne dass ich hier den realen Wert irgend einer Masse benötige.
Die ART ist die geometrische Theorie der Gravitation. Die anderen fundamentalen Kräfte, also die elektomagnetische Wechselwirkung und die Kernkräfte, werden NICHT von der ART beschrieben.
Die Geometrie der Raumzeit ist gem. der ART an den Energie-Impuls-Tensor gekoppelt. Agent Scullie möge mir die Ungenaugigkeit hoffentlich nachsehen: Vereinfach gesagt ist die Geometrie an Energie, Impuls und Druck gekoppelt. Ohne diese Größen ist die Krümmung verschwindend, d.h. die Geometrie ist flach und somit gibt es dann keine Gravitation.
Unterscheidest Du hier zwischen Gravitation und der Krümmung der Raumzeit? Gem. Newton gibt es keine Krümmung der Raumzeit, ein solches Konzept kannte Newton gar nicht.seeadler hat geschrieben:Aber wie ich schon sagte, selbst wenn dem so sein sollte - was ich annehme - ist die Raumzeitkrümmung lediglich ebenfalls nur eine andere Auswirkung der gleichen Ursache, die für die Gravitation nach Newton verantwortlich ist.
Gem. der ART wird die Gravition geometrisch durch die Krümmung der Raumzeit selbst erklärt, nicht als Ursache für Gravitation, sondern als ihre Beschreibung.
Mein Eindruck ist, dass Du versuchst, Newtons Gravitationstheorie und Einsteins ART zusammenzuführen. Falls dem so sein sollte, so erscheint mir dies methodisch ausgesprochen problematisch.
Oben riss ich schon die Ursache für die Gravitation an. Um bei dem hier besprochendem Beispiel zu bleiben, sind hier die Himmelskörper Sonne, Erde und Monde Ursachen für die Gravitationfelder.
Damit widersprichst Du der ART und bist somit ein Kritiker der Relativitätstheorie.seeadler hat geschrieben:Du hattest mich ja genauso wie Pluto und Halman gefragt, was ich mit dem "Waschbeckenmodell" aussagen möchte. Es ist genau das, was ich gerade noch einmal beschrieben habe. Das Waschbecken steht für die Krümmung der Raumzeit, Dass sich nun entlang des Waschbeckens die Dinge nach "unten" beschleunigt bewegen, ist wiederum Ursache einer anderen wirkenden "Kraft" Diese wirkende Kraft ist somit nach meiner Vorstellung sowohl für die Raumzeitkrümmung als auch für die Gravitation selbst verantwortlich. Aber die Raumzeitkrümmumg ist für mich NICHT die Gravitation.
Die Expansion des Universums (also des Raumes) resultiert gem. der FLRW-Metrik aus der Krümmung der Raumzeit (global-kosmologisch gesehen). Diese Metrik basiert auf der ART, nicht auf der SRT. Aus dieser kann keine gekrümmte Metrik der Raumzeit hergeleitet werden.seeadler hat geschrieben:Denn auch meine hier zugrunde liegende "Gravitationseffekttheorie" lässt sich wunderbar mit Hilfe der SRT, respektive durch jene Verknüpfungen erklären. Ich spreche hier nach wie vor von der Expansion des Universums sowohl als Ursache für die Gravitation sowie als Ursache für die Raumzeitkrümmung......
Und bevor jemand Einspruch erhebt und mich daran erinnert, dass gem. modernster Kosmologie der Raum global-kosmologisch als flach angenommen wird: Das weiß ich. Dieser flache Raum expandiert, weil die RaumZEIT gekrümmt ist. Sie muss in jedem Modell mit expandierendem Raum gekrümmt sein.