Ist Urknall "alte Physik"?

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Pluto
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#231 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Pluto » Di 22. Okt 2013, 01:09

closs hat geschrieben:"Könnte" heißt für mich, dass es prinzipiell nicht ausgeschlossen ist.
Das sehe ich ehrlich gesagt quasi als Tautologie, denn die Meisten unserer Erkenntnisse sind das Ergebnis von Wahrscheinlichkeiten.
Wenn die Wahrscheinlichkeit sehr nahe bei Null liegt, ist ihre Aussage aber in der Praxis ohne Belang. Liegt sie hingegen nahe bei 100% ist es eine sehr zuverlässige Aussage.

Die Übereinstimmung von Wahrnehmung mit Realität ist IMMER Setzung -
Nein. Auch sie unterliegt der Wahrscheinlichkeit. Manche Wahrnehmungen liegen so nahe an der Realität, dass sie de facto mit ihr übereinstimmen.

Pragmatisch/naturwissenschaftlich kann man das Universum NICHT leugnen -
Na also.... :D warum nicht gleich so?

...ontologisch ist es offen (da gibt es keine Wahrscheinlichkeiten, sondern JA und NEIN).
Die Wahrscheinlichkeit bestimmt unser Leben. Alles was wir tun, jede Entscheidung die wir treffen, beruht auf wahrgenommene Wahrscheinlichkeiten.
Wenn die erwartete (intuitive) Wahrscheinlichkeit zu stark von der Realität abweicht, erzeugt dies den Aha-Effekt. Beispiele sind finden wir zuhauf nicht nur in der modernen Physik, sondern auch im Glauben.

Weil sie schwarz-weiss Denken fördert und Wahrscheinlichkeiten nicht anerkennt, ist die Ontologie in der Praxis von so geringer Bedeutung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#232 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von closs » Di 22. Okt 2013, 01:49

Pluto hat geschrieben: Manche Wahrnehmungen liegen so nahe an der Realität, dass sie de facto mit ihr übereinstimmen.
Du verstehst das nicht, wie es gesagt ist. - Du meinst, dass das, was Du als Realität wahrnimmst, zwangsläufig Realität sein müsse. - Und begründest es damit, dass objektive Messungen dies bestätigen. - Und vergisst dabei, das ALL das Illusion sein könnte. - GRUNDSÄTZLICH gesagt.

Natürlich sehe ich das aus purem Selbstschutz auch so - aber das ist subjektiv.

Pluto hat geschrieben: warum nicht gleich so?
Schon immer so - das ist keine neue Erkenntnis.

Pluto hat geschrieben:Die Wahrscheinlichkeit bestimmt unser Leben.
Selbstverständlich - das gilt auch für mich. - In diesem Sinne versuchen wir alle INNERHALB dieses (nur einen!) Systems, möglichst viele kausale und statistische Erkenntnisse zu erlangen. - Das ist voll ok - kann ABER eben NICHT die Grundlage sein, zu klären, ob es Gott gibt oder nicht, was Wahrnehmung und was Sein ist, ob unsere Sicht des Alls Illusion oder Realität ist (also auch ohne menschliche Beobachtung genau so wäre).

Martinus
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#233 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Martinus » Di 22. Okt 2013, 05:38

Pluto hat geschrieben: Aber warum ging Gott so verschwenderisch mit den Ressourcen vor

Guten Morgen Pluto,

das hatte ich genau einen Beitrag vorher schon beantwortet. :thumbdown: Es steht direkt über deiner Frage. :thumbdown: :thumbdown: mit Bibelstelle :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown: und der Quellenangabe :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown:

gruss in die Schweiz

PS: ich seh gerade das ich keine Fremdwörter verwendet hatte :oops: klar, das wird schnell überlesen :angel: Ich hoffe nicht das es an anthropozentrischer Sichtweise liegt. :lol:
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Pluto
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#234 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Pluto » Di 22. Okt 2013, 10:06

Martinus hat geschrieben:Guten Morgen Pluto,
das hatte ich genau einen Beitrag vorher schon beantwortet. :thumbdown:
Aha! Wegen seinem Ruhm.
Ist das nicht etwas hochmütig für Gott?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#235 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Pluto » Di 22. Okt 2013, 10:39

closs hat geschrieben: Du meinst, dass das, was Du als Realität wahrnimmst, zwangsläufig Realität sein müsse. -
zwangsläufig ...? Was ist schon zwangsläufig auf der Welt, ausser dem Tod?

Wenn eine Beobachtung millionenfach bestätigt wird, dürfen wir allein aus Gründen der Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um eine ziemlich genaue Beschreibung der Wirklichkeit handelt.
Es bestehen für mich kene Zweifel, dass eine Beschreibung der Welt die auf Empirie beruht, um ein Vielfaches gesicherter ist, als eine die sich auf "ge-offenbarte Wahrheiten" stützt, wie sie ein Paulus verkündet.

Und begründest es damit, dass objektive Messungen dies bestätigen. - Und vergisst dabei, das ALL das Illusion sein könnte. - GRUNDSÄTZLICH gesagt.
Nein. Das geht nicht einmal prinzipiell, denn dass wir in einer Illusion (z. Bsp. Matrix) leben, können wir aus Gründen der Komplexität der beobachteten Welt a priori ausschliessen.

Natürlich sehe ich das aus purem Selbstschutz auch so - aber das ist subjektiv.
Die Verwendung des Wortes "subjektiv" ist hier prinzipiell falsch. Ich verwende lieber den Begriff der "Wahrscheinlichkeit" weil es alle "Graustufen" zwischen richtig und falsch, bzw. subjektiv und objektiv beinhaltet.

Das ist voll ok - kann ABER eben NICHT die Grundlage sein, zu klären, ob es Gott gibt oder nicht, was Wahrnehmung und was Sein ist, ob unsere Sicht des Alls Illusion oder Realität ist (also auch ohne menschliche Beobachtung genau so wäre).
Das ist ein anderes Thema.
Hier geht es darum wie realitätsnahe die Urknalltheorie den Anfang der Welt beschreibt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#236 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von closs » Di 22. Okt 2013, 11:30

Pluto hat geschrieben:Wenn eine Beobachtung millionenfach bestätigt wird, dürfen wir allein aus Gründen der Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um eine ziemlich genaue Beschreibung der Wirklichkeit handelt.
Du verstehst nicht - die millionenfache Bestätigung ist doch Teil der Wahrnehmung. WÄRE die Wahrnehmung Illusion, würde es diese millionenfache Bestätigung genauso geben. Die grundsätzliche Frage nach Wahrnehmung ist weder durch Wahrscheinlichkeit noch nach millionenfacher Bestätigung beantwortbar.

Ab dem Zeitpunkt, an dem Du anfängst, hast Du selbstverständlich vollkommen recht. - Mich interessiert das Vorher: Was "ist" überhaupt Wahrnehmung.

Pluto hat geschrieben:Hier geht es darum,wie realitätsnahe die Urknalltheorie den Anfang der Welt beschreibt.
Aus meiner persönlichen Sicht ist das schon realitätsnah - AB dem Zeitpunkt, ab dem es einsetzt. - Trotzdem KANN es sein, dass die system-interne Folgerichtigkeit des Urknall-Modells irgend wann einmal über eine komplett neue Sichtweise nichtig wird. - Wir sind in unseren Wahrnehmungs-Modellen gefangen (was nicht heißt, dass sie falsch sein müssen - aber wir wissen es nicht).

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#237 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Martinus » Di 22. Okt 2013, 11:56

Pluto hat geschrieben:Aha! Wegen seinem Ruhm.
Ist das nicht etwas hochmütig für Gott?

Er ist wie er ist. Auf seine Leistungen kann er gern verweisen. Mir ist nichts ähnliches bekannt.
Ich bin Jahwe, das ist mein Name! / Diese Ehre lass ich mir von niemandem nehmen.
Jes. 42:8

Für die Experten die Frage :Wo ward ihr als Gott die Erde machte?
Wo warst du, als ich die Erde gründete? / Sag an, wenn du es weißt! 5 Wer hat ihre Maße bestimmt? Weißt du es? / Wer hat die Messschnur über sie gespannt?
Hiob 38:4 NEÜ
Angelas Zeugen wissen was!

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#238 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Pluto » Di 22. Okt 2013, 12:18

closs hat geschrieben:Du verstehst nicht - die millionenfache Bestätigung ist doch Teil der Wahrnehmung. WÄRE die Wahrnehmung Illusion, würde es diese millionenfache Bestätigung genauso geben. Die grundsätzliche Frage nach Wahrnehmung ist weder durch Wahrscheinlichkeit noch nach millionenfacher Bestätigung beantwortbar.
Das ist mir zu pedantisch.

Deine Aussage wird auch durch mehrfaches Wiederholen nicht wahrer.
Wir leben nicht in einer Illusion, sondern in der Wirklichkeit. Auch wenn eine winzige Wahrscheinlichkeit dagegen spicht, müssen wir pragmatisch vorgehen und können davon ausgehen dass die Welt so funktioniert so wie wir sie wahrnehmen.

Mich interessiert das Vorher: Was "ist" überhaupt Wahrnehmung.
Kann ich verstehen, aber das ist ein anderes Thema. Mach doch dazu einen Thread auf. Ich bin dabei.

Aus meiner persönlichen Sicht ist das schon realitätsnah - AB dem Zeitpunkt, ab dem es einsetzt. - Trotzdem KANN es sein, dass die system-interne Folgerichtigkeit des Urknall-Modells irgend wann einmal über eine komplett neue Sichtweise nichtig wird.
Dass die Urknalltheorie nicht das "Ende der Fahnenstange" ist, ist den Physikern längst bewusst. Es muss eine andere Erklärung her, die zumindest die Beobachtungen der Quantenmechanik berücksichtigt.
Doch wie auch immer eine solche "Theorie von Allem" aussehen mag, sie wird das Modell des Urknalls nicht wesentlich ändern, zumindest nicht nach den ersten Sekunden des Daseins.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#239 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Pluto » Di 22. Okt 2013, 12:22

Martinus hat geschrieben:Für die Experten die Frage :Wo ward ihr als Gott die Erde machte?
Es gab natürlich keine Zeitzeugen, aber deswegen anzunehmen, dass es einen Schöpfer gab, erscheint mir etwas voreilig und realitätsfremd.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#240 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von closs » Di 22. Okt 2013, 12:38

Pluto hat geschrieben:Wir leben nicht in einer Illusion, sondern in der Wirklichkeit.
Das ist eine Setzung, die unbeweisbar ist.

Ich halte es nach wie vor möglich, dass unsere Sicht des Alls (siehe Dein kleiner Film) anthropozentrisch ist - weil UNSER (physikalisches) Verständnis von Zeit und Raum uns dies (objektiv messbar) so nahelegt.

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